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Kurzgeschichte/Bad Romance/Horror

Achtung! Der Text thematisiert Tod, Gewalt und psychische Störungen. Zudem beinhaltet er vereinzelt Kraftausdrücke (enthält keine detaillierten Gewaltbeschreibungen)

FSK 16!

Blind Date mit einem Serienmörder

Kyle

Ich stand auf der anderen Straßenseite und beobachtete meine Beute durchs Fenster hindurch. Das Café war nicht besonders gut besucht, aber gut genug, damit sich die Bedienung im Nachhinein nicht an jedes Gesicht erinnern würde. In dreißig Minuten war Jonathans Schicht zu Ende und Beates würde beginnen.

So konnte ich bei ihm bestellen und bei ihr abrechnen, was das Widererkennungsrisiko weiter minimierte.

„Also gut", murmelte ich und zog mir das rote Baseballcap herunter und warf es in den mir nächststehenden Abfalleimer.

Es war wirklich nicht einfach gewesen, ihn ausfindig zu machen; seiner blutigen Handschrift zu folgen. Wie viele andere, nutzte er eine Datingapp, um potenzielle Opfer in sein Jagdgebiet zu locken-, auch wenn sich diese neue Jagdtechnik scheinbar noch in der Testphase befand. Zumindest war unsere Chatkommunikation sehr einseitig verlaufen und erst nach gezieltem Nachfragen, hatte er den Ort unseres Treffens vorgeschlagen. In diesem abseits liegendem Straßencafé, wo vor knapp sechs Wochen ein junges Paar Rucksacktouristen spurlos verschwunden war. Laut Zeugenaussagen schienen sie dort auf jemanden gewartet zu haben, aber schlussendlich waren sie wieder gegangen und seitdem nie wiedergesehen worden. Zumindest bis Anfang letzter Woche, als ein Wanderer zufällig über ihre Leichen stolperte, die an Fäden aufgehängt von einem Baum hingen. Der Puppenspieler hätte wieder zugeschlagen, hieß es überall in den Nachrichten.

Ein Glöckchen über der Tür klingelte als ich eintrat. Ich blinzelte Jonathan kurz freundlich zu und ging dann sofort weiter.

Meine Beute sah auf und lächelte schüchtern; er spielte seine Rolle absolut perfekt. Er war gutaussehend, schätzungsweise um die Dreißig, mit einem etwas ungepflegten Bart und einer Hornbrille auf dem schief gewachsenen Nasenrücken.

„Hallo, du bist sicher Kyle."

„Stimmt", bestätigte ich mit einem verschmitzten Grinsen. Ich selbst war auch ein ziemlich grandioser Schauspieler. „Hey Logan! Schön dich kennenzulernen!"

Lächelnd wies er auf den Platz sich gegenüber und ich setzte mich.

„Kommst du aus der Gegend?"

„Nicht wirklich", log ich, tatsächlich lag mein Apartment keine zwanzig Minuten von hier entfernt. „Mein bester Freund heiratet morgen, deshalb bin ich in der Stadt und wollte den Abend nicht allein im Hotelzimmer verbringen. Und du? Hast du öfter Blind Dates?"

„Tatsächlich ist das hier gerade meine Prämiere", erwiderte er verlegen und nippte an seiner Tasse. Wirklich? Das war seine Taktik? Ganz ungeniert das Unschuldslamm heraushängen zu lassen?

„Und wo lebst du?"

„Florida", sog ich mir spontan aus den Fingern.

„Macht Sinn", erwiderte er überraschend und setzte klirrend die Tasse ab. „Dort treiben viele Serienmörder ihr Unwesen. Das Klima ist angenehm und man kommt leicht an Waffen ran."

„Was?", entschlüpfte es mir irritiert.

Jonathan kam und stellte eine dampfende Tasse vor mir ab - mein Gegenüber lächelte unbeirrt weiter und der aufsteigende Dampf ließ sein Gesicht kurzzeitig verschwimmen. „Ich schreibe eine Kolumne über Serienmörder", erklärte er mir. „Ich bin Reporter."

„Oh", meinte ich und versuchte mir verzweifelt nichts anmerken zu lassen. Wie hatte er es nur so schnell geschafft, mich aus der Fassung zu bringen?

„Verstehe. Leider bin ich noch nie einem dieser Psychopathen begegnet und kann dir deshalb keinen weiteren Schreibstoff anbieten."

„Ein Glück. Es wäre doch sehr schade, wenn du irgendwo zerstückelt im Wald herumliegen würdest - entschuldige, was für ein schreckliches Thema bei einem ersten Date."

„Nein, gar nicht", widersprach ich. „Es erleichtert mich, dass wir da wohl auf derselben Längenwelle sind. Mich faszinieren menschliche Abgründe sehr. Hast du einen Lieblingsmörder?"

„Zordiac", antwortete er sofort. „Und du?"

„Viele. Aber aktuell beschäftigt mich nur einer; hast du schon mal vom Puppenspieler gehört?"

„Sicher. Man kann wohl sagen, dass er sowas wie eine lokale Berühmtheit ist. Ich habe schon einige Artikel über ihn geschrieben."

„Lokal? Das ganze Land fürchtet sich seinetwegen nach New York zu kommen. Er hält eine ganze Nation in Angst und Schrecken."

Kyle hob seine Tasse und trank einen Schluck. Wie ungewöhnlich... normalerweise liebte es seinesgleichen doch, wenn das Thema einer Unterhaltung auf die eigenen Gräueltaten gelenkt wurde. Aber dieser Kandidat direkt vor mir, zeigte sich gänzlich unbeeindruckt.

Wir tranken noch eine weitere Tasse Kaffee zusammen, bevor Logan nach der Rechnung verlangte.

„Also", meinte er dann, als er Beate ein saftiges Trinkgeld zugesteckt hatte. „Das war wirklich nett. Ich hoffe, wir können das eines Tages wiederholen."

Was? Das klang ja so, als wollte er mir unterschwellig mitteilen, dass er kein tieferes Interesse an mir hatte.

Scheiße, wieso? Passte ich etwa nicht in sein Beuteschema? Aber laut seiner vergangenen Spur, müsste ich perfekt reinpassen. Wieso also? Hatte ich was Falsches gesagt? Ihn verärgert?

„Hey! Ich will dich nicht nerven, aber... der Abend ist doch noch jung. Willst du wirklich schon gehen?"

Er betrachtete mich nachdenklich, als müsste er diese Entscheidung wirklich abwägen. Kranker Wichser.

Sind dir die Umstände etwa zu einfach und du vermisst die Herausforderung?

Dann lächelte er plötzlich wieder. „Okay", meinte er wohlwollend. „Hast du Lust auf einen Spaziergang im Stadtpark? Es ist so ein sonniger Frühlingstag."

„Klar", meinte ich, stand auf und griff nach meiner über die Stuhllehne gehängten Jacke.

*

Erst Stunden später lud er mich endlich auf einen Drink in seine Wohnung ein. Es war ein seltsamer Nachmittag/Abend gewesen, ich war mir unsicher, ob Logan einfach nur ein extrem guter Schauspieler war oder ganz anderes als jeder andere Killer, der mir jemals begegnet war. Sein Wesen wirkte irgendwie... sanft. Je länger ich mit ihm zusammen war, desto unsicherer wurde ich, ob ich ihn wirklich töten konnte. Hatte ich mich womöglich geirrt? War er gar nicht der Puppenspieler?

„Ist nichts besonders", murmelte er ein bisschen verlegen, während er die Haustür aufsperrte und mich hereinließ. Verdammt... könntest du bitte aufhören so nett zu sein?

Auch seine Wohnung war irgendwie... charmant. Nicht klinisch rein oder vollgemüllt, sondern einfach normal und richtig gemütlich; mit Zimmerpflanzern in den Ecken.

„Möchtest du Wein?"

„Gern", antwortete ich, wobei ich nicht vorhatte irgendwas zu trinken, was er mir anbot. Ich war kein Idiot. Zwar wurde nie Gift, in den Körpern der Opfer nachgewiesen, aber sicher ist sicher.

„Mach es dir gemütlich", meinte er und verschwand in die Küche, während ich mich steif aufs Sofa hockte. Beiläufig prüfte ich die Klinge in meinem Ärmel. Alles noch an seinen Platz und jederzeit einsatzbereit... wenn nur ein Muskel von ihm verdächtig zuckte, würde ich ihn auf der Stelle abstechen.

Er kam mit zwei Gläsern Rotwein zurück und setzte sich neben mich. „Ich mache das nicht oft", gab er schüchtern zu. „Fremde mit in meine Wohnung nehmen."

Kein Wunder. War sicher ätzend, die Spuren der Tat anschließend zu beseitigen.

„Hier."

Er übergab mir ein Glas und lächelte mich beruhigend an. „Da ist kein Gift drin", versicherte er mir überraschend und ich lachte, weil ich glaubte, er hätte einen Scherz gemacht. Doch sein Gesichtsausdruck blieb absolut ernst. „Ich habe nicht vor, dich heute Abend zu töten, Kyle. Ich war nur neugierig und wollte dich kennenlernen."

Mir glitt vor Schock das Glas aus der Hand und der Rotwein spritzte.

„Entschuldige... was hast du gerade gesagt?"

„Du bist ein Mörder, der nur andere Mörder ins Visier nimmt. Das imponiert mir."

Er nippte nachdenklich an seinem Glas, wobei sein Blick auf den soeben von mir verschütteten Rotwein fiel. „Das ist ein bisschen ärgerlich. Der Teppich hat mich ein kleines Vermögen gekostet."

Diese total absurde Bemerkung half mir, mich aus meiner aktuellen Schockstarre zu lösen. Mit einer routinierten Bewegung schüttelte ich mir das vorab präparierte Jagdmesser aus dem Ärmel.

Er beobachtete die Geste unbeeindruckt und merkte leise an: „Ich würde es wirklich lieber vermeiden, dir wehzutun."

„Versuch es", knurrte ich und wollte ihm die Klinge direkt in die Halsschlagader rammen, aber seine Reflexe waren übermenschlich und er hielt meinen Unterarm schon umklammert, bevor ich überhaupt in der Nähe seines Halses gelangt war.

Er war unfassbar stark. Egal wie sehr ich es versuchte, ich schaffte es nicht, mich loszureißen.

Lächelnd betrachtete er mich, wie ein Kind, was unartig war. „Hast du die Lektion gelernt oder muss ich weitermachen?"

Ich überlegte angestrengt, doch dann nickte ich, damit ich wieder freikam.

„Sehr schön."

Er ließ los und die Hand, die immer noch die Klinge umklammert hielt, sank herab.

„Du wunderst dich wahrscheinlich, warum ich mich bereiterklärte, dich zu treffen... nun... um ehrlich zu sein, überlege ich schon länger meine Karriere zu beenden und mir ein neues Projekt zu suchen. Das Morden hat für mich an Reiz verloren. Diese Puppenspieler-Morde habe ich nur begangen, um deine Aufmerksamkeit zu bekommen. Ich wollte dir einen Vorschlag unterbreiten, warum tun wir uns nicht für eine Weile zusammen? Nur solange, bis ich genug Material für mein Buch zusammen habe."

„Warum sollte ich das wollen? Ich bin bisher auch gut allein zurechtgekommen."

„Ganz einfach. Ich kenne den Mörder, der deine gesamte Familie auf den Gewissen hat - genau deshalb tust du das doch, richtig? Um ihn zu finden, fährst du quer durchs ganze Land und folgst jedem blutigen Hinweis. Aber auf diese naive Art und Weise, wirst du den Schmetterlings-Killer vermutlich niemals ausfindig machen."

Mir gefror bei diesen Worten das Blut in den Adern. Er wusste also, was ich tat und hatte sich trotzdem mit mir getroffen? Nein... er hatte diese Morde begangen, um meine Aufmerksamkeit zu erregen... also, wer jagte hier eigentlich gerade wen?!

„Woher weißt du das alles...?", fragte ich ihn deshalb zittrig.

Er schmunzelte amüsiert. „Was soll ich sagen? Ich beobachte dich schon eine kleine Ewigkeit und bin ein großer Fan deiner Methodik. Andere Menschen vergöttern talentlose Popstars oder überbezahlte Schauspieler, mich faszinieren durchdachte Tötungspraktiken."

„Du wolltest also nur dein großes Idol treffen?", hakte ich ungläubig nach. „Obwohl du wusstest, dass ich es auf dich abgesehen habe?"

„Ja und deshalb habe ich auch deinen Hintergrund gründlich durchforscht. Weil du mich interessierst."

Diese Worte bescherten mir eine krasse Gänsehaut.

„Bist du es...?", wisperte ich vorsichtig. „Der Schmetterlings-Killer?"

„Nein", erwiderte Logan sanft. „Aber ich weiß, wer es ist und kann ihn für dich aufspüren, unter der Bedingung, dass ich dir davor eine Weile beim Jagen zusehen darf. Deine Chance auf erfolgreiche Rache, wäre auch viel realistischer, mit mir als Komplize. Ich bin sehr gut in unserem Handwerk, einer der Besten."

„Aber wieso ich?", konnte ich einfach immer noch nicht ganz verstehen. So besonders tötete ich doch gar nicht...?

Ich war effizient und leise. Machte nie ein großes Spektakel daraus.

„Um ehrlich zu sein... bis vorhin habe ich schon überlegt, dich im Anschluss zu töten."

Meine Körperhaltung wurde sofort wieder angespannt. Also doch...

„Aber dann... habe ich dich getroffen und zum ersten Mal in meinem Leben, habe ich nicht sofort jemand anderes Ermordung geplant. Ich hatte nicht das geringste Bedürfnis dir wehzutun. Dass... ist mir zuvor noch nie passiert."

Der Typ... hatte sich in mich verknallt, wurde mir plötzlich gewahr.

Das war überraschend und auch ein wenig verstörend. Andrerseits... hatte ich schon vor Ewigkeiten entschieden, alles Menschenmögliche zu tun, um meine Rache zu bekommen. Vielleicht wäre eine vorübergehende Zusammenarbeit da gar nicht so abwegig.

Einen angespannten Moment sahen wir uns einfach nur an. Dann beugte er sich zu mir und sein Atem streichelte mein Gesicht. Mein Herz schlug heftig als er schließlich seine Lippen interessiert auf meine legte, das Messer hielt ich weiterhin fest in der Hand.

Es war kein schlechter Kuss und ich erwiderte ihn zögerlich. Das Angebot war verlockend und ich konnte ihn ja auch noch später in der Nacht umbringen.

Oder morgen früh.

Mal sehen.

*

Logan

Die Morgensonne fiel durchs Fenster und ich betrachtete nachdenklich den schlafenden Körper neben mir.

Ein Lächeln stahl sich auf meine Lippen. Der Plan war wirklich hervorragend aufgegangen.

Ich war wirklich froh, dass ich weiterhin kein brennendes Verlangen danach verspürte, ihn umzubringen.

So leise wie möglich stand ich auf und ging ins angrenzende Badezimmer; blickte in den alten, in Holz gerahmten Spiegel über dem Waschbecken.

Du willst ihn echt nicht töten?

Ich ignorierte die Stimme. Ich hatte mir im Laufe meines Lebens bereits mehrere Strategien angeeignet, um sie erfolgreich auszublenden; anderenfalls säße ich vermutlich längst hinter Gittern. Auch wenn der Drang noch so stark war, ich konnte ihm nicht ständig nachgeben.

Mir eiskaltes Wasser ins Gesicht zu spritzen, war einer der vielen Tricks, um einen klaren Kopf zu behalten.

Doch diesmal blieb der gewünschte Effekt aus. In die Augen meiner Reflexion trat nun ein Ausdruck, den man nur aus reinen Wahnsinn beschreiben konnte.

Verdammt.

Zier dich nicht so, beschwerte sich die Stimme. Dein Wunsch mit dem Toten aufzuhören, ist wirklich lachhaft. Wir beide wissen doch, dass du früher oder später ohnehin wieder nachgeben wirst. Daran ist nichts Verwerfliches, es liegt einfach in unserer Natur.

„In deiner, nicht meiner", murmelte ich verstimmt und drehte den Hahn wieder zu, bevor ich zurück ins Schlafzimmer ging.

Kyle hatte sich zwischenzeitlich aufgesetzt und beobachte mein Erscheinen angespannt. Er hielt auch wieder das Messer fest umklammert, welches er nicht einmal bereit gewesen war während unserer intimen Handlungen abzulegen.

„Ganz schön grausam, mich noch vor dem ersten Kaffee ermorden zu wollen", schmunzelte ich.

„Und ohne Brille ist noch dazu dein Sichtfeld eingeschränkt", bemerkte er frostig und ließ die Waffe zwischen seinen Fingern rotieren.

„Sorry, den Zahn muss ich dir leider ziehen. Die war nur zur Tarnung."

Er schnaubte und das Messer kam zum sofortigen Stillstand.

„Und jetzt? Willst du immer noch mit mir zusammenarbeiten?"

Nein, töte ihn! Sofort!

„Natürlich", erwiderte ich strahlend, was er mit einem Stirnrunzeln kommentierte.

Töte ihn!

Töte ihn!

„Also gut, meinetwegen. Für eine kleine Weile können wir uns zusammentun. Aber danach musst du dein Versprechen halten und mich zum Mörder meiner Familie führen."

Die Stimme lachte grausam in meinen Gedanken. Du willst ihn mir vorstellen? Sehr gern...

Hab ruhig erstmal deinen Spaß mit ihm.

Ich kann warten.



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