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8 | von ironischen Deals

Viola weiß selbst nicht, ob sie an diesem Tag dem Ende ihrer Schicht entgegenfiebern sollte, oder ob sie sich wünschen sollte, ewig weiterarbeiten zu dürfen.

Seit dem Moment, als sie Harry einsam an diesem kleinen Tisch hatte sitzen sehen, starrt sie immer wieder ubgläubig zu ihm. Auf den ersten Blick hatte sie angenommen, sie hatte nun so lange von Harry gesprochen und an ihn gedacht, dass ihr nun schon eine Fatamorgana erscheint, doch er ist es wahrhaftig. Was er von ihr will und warum es ihn heute hierher verschlagen hat, kann sie jedoch immer noch nicht verstehen.

Mit der Aussage »Ich glaube, ich könnte dir gut tun« hat er zuvor bloß noch mehr Öl ins Feuer gegossen und Violas Konzentration auf ihren Job gänzlich zerstört.

Im Restaurant findet Harry glücklicherweise keine besondere Beachtung. Einzig die Tochter an Tisch Vier wirft immer wieder einen verstohlenen Blick in Richtung Nische, kann den Sänger allerdings lediglich von Hinten begutachten.

»Hat Tisch Neun schon bezahlt?«, fragt Violas Cousin Matteo ungeduldig und nickt in Harrys Richtung. Sie wollen in Kürze schließen und vor Harry steht nur mehr ein leeres Glas neben einen ebenso leerem Teller.
»Nein.«

Auffordernd sieht Matteo seine Cousine an.
»Na, wie wär's denn dann mal, wenn du hingehst?«
»Ja doch«, zischt Viola unverhältnismäßig pampig, während sich nun auch das letzte verbliebene Ehepaar aus dem Restaurant verabschiedet, womit Harry als letzter Gast zurückbleibt.

Seufzend druckt sie Harrys Bonn aus und wirft einen Blick auf die Uhr. Sie platzt vor Neugier, so dringend will sie wissen, was Harry dazu bewegt hat, heute hier aufzutauchen.
Sie müsste lügen, würde sie behaupten, sein überraschender Besuch würde sie nicht auch unheimlich freuen, doch in erster Linie wirft er Unmengen an Fragen auf.

Einige davon will Viola stellen, sobald sie die Abrechnung hinter sich gebracht hat.

Jetzt mit dem Geldbeutel an seinen Tisch zu treten, ist schrecklich unangenehm, doch danach ist ihre Schicht vorbei. Danach kann sie endlich Antworten auf ihre Fragen bekommen, obwohl sie immer noch nicht weiß, ob sie diese überhaupt will.

»Wir schließen gleich«, verkündet Viola, als sie wieder an Harrys Tisch steht. Entschlossen knallt sie ihm seinen Kassenbon auf die Tischplatte. »Das macht dann 19.80£«

Grinsend sieht Harry zu ihr auf und scheint sichtlich amüsiert über Violas harsches Auftreten.
»Gern«, nickt er freundlich und greift nach seinem Geldbeutel. Schnell streckt er Viola 25£ entgegen. »Das stimmt schon so.«

Mit gerunzelter Stirn sieht Viola auf Harrys Trinkgeld. Ohne lange nachzudenken schüttelt die junge Italienerin vehement den Kopf.
»Nein, das stimmt nicht so«, entgegnete sie entschieden, nimmt das Geld an sich und kramt aus ihrem Geldbeutel exakt 5,20£ heraus. Harrys Almosen sind das Letzte, das sie im Moment haben will.

Man hätte denken können, sie wäre sauer auf den jungen Künstler, doch tatsächlich ist es lediglich ihr permanentes Verlangen, sich niemals unterordnen zu wollen und ihren Kopf durchzusetzen. Exakt diese Art ist es, die Harry so zum lächeln bringt und ihn darin bestärkt, dass Viola ein anderes Leben führen sollte, als eines, das als Ziel nichts anderes als eine eigene Familie kennt.

»Na schön«, zuckt Harry mit den Schultern und nimmt das Wechselgeld wieder entgegen. Dann sieht er sich im leeren Gastraum um. »Das heißt also, du hast Feierabend?«
»Gleich.«

Schnell eilt Viola noch einmal in Richtung Tresen, knallt Matteo ihren Geldbeutel und ihre Schürze auf die Arbeitsplatte, läuft kurz in die Küche, um wenige Worte mit ihrem Vater zu wechseln und sich abzumelden, ehe sie dann wieder auf Harry zukommt.

In ihr herrschen die verschiedensten Gefühle.
Von Aufregung, Freude, Angst, Skepsis, Nervosität und Wut ist alles vertreten.
Welche Emotion die Oberhand gewinnt, kann sie selbst nicht einschätzen. Anmerken will sie sich nichts davon lassen und mimt nach außen hin die taffe junge Frau.

»Also«, eröffnet sie fordernd das Gespräch und setzt sich Harry gegenüber an den Tisch. »Ich frage nochmal: Was machst du hier?«
Selbstbewusst grinst Harry sie wieder an.
»Wir hatten gestern doch einen schönen Abend. Wieso sollte ich also nicht hier sein?«

Dem kann Viola nicht widersprechen. Dass sie den gestrigen Abend mit ihm genossen hat, hat sie heute bereits mehrfach festgestellt und auch Leyla gegenüber nicht leugnen können.

»Dann frage ich eben anders«, lenkt Viola kopfschüttelnd ein. »Mit welchem Ziel bist du hier?«

Mit dieser Frage scheint Harry schon besser arbeiten zu können und richtet sich aufmerksam noch ein Stück weiter auf.
Ihre direkte Art gefällt ihm, das kann er nicht leugnen.

Im Gegensatz zu ihr kann Harry dieses Mal allerdings nicht gnadenlos ehrlich sein und ihr sagen, dass er gerne frischen Wind in Violas festgefahren, konservativen Ansichten bringen will.

»Muss denn alles immer ein Ziel haben? Ich kann doch auch einfach nur Zeit mit dir verbringen wollen«, antwortet Harry stattdessen.

Skeptisch runzelt Viola die Stirn und mustert Harry.
Für gewöhnlich hat die junge Italienerin ihre Ziele und ihren Lebensplan stets fest im Blick und invenstiert ihre Energie in Dinge, die sie in dieser Hinsicht weiterbringen.
Harry Styles zu treffen, ist keines dieser Dinge und trotzdem stiehlt sich unwillkürlich ein glückliches Lächeln auf ihr Gesicht.

Noch nie hat Viola daran gedacht, Freundschaften zu Männern zu knüpfen. Wenn sie dem anderen Geschlecht begegnet, ist sie in erster Linie auf Partnersuche.
Wenn Harry Styles allerdings plötzlich ihretwegen im Papageno auftaucht, erscheint ihr dieser Gedanke nach wie vor unrealistisch, doch gleichzeitig klingt es nach einer plausiblen Option.

Dass Harry und sie kein Paar werden würden und grundverschiedene Zukunftsvorstellungen haben, haben sie bereits festgestellt. Die Fronten sind damit geklärt. Dennoch ist Harry ein unglaublich interessanter Mensch, der sie gestern Abend gut unterhalten hat.
Viola kann nicht bestreiten, dass sie eine außergewöhnliche Bekanntschaft wie die mit Harry Styles nur ungern an den Nagel hängen will.

»Klar, schon«, nickt Viola demnach. »Ich bin gestern bloß irgendwie davon ausgegangen, dass das ein einmaliges Treffen war, deswegen.. Ich bin einfach überrascht, dich hier zu sehen.«

Harry lacht breit. In diesem Moment wird ihm klar, dass er Viola gebenüber eben doch völlig ehrlich sein kann.
»Ich war mir gestern selbst nicht sicher, ob es Sinn macht, dass wir uns wiedersehen. Aber ich hab' darüber mal nochmal nachgedacht und ich finde.. Dir könnte eine Prise Harry ganz gut tun, damit du mal ein bisschen lernst, zu leben.«
Sein Lächeln verzieht sich zu einem bewusst provokanten Grinsen, was Viola sofort spöttisch auflachen lässt.

»Pah! Ich glaube eher, ich würde dir gut tun! Damit du mal erkennst, worum es im Leben wirklich geht«, entgegnet sie ohne nachzudenken und ahnt nicht, dass sie soeben Gemmas Ursprungsgedanken hinter dem Blind Date der beiden Gegensätze ausgesprochen hat.

»Das werden wir ja sehen«, zuckt Harry mit den Schultern, das Grinsen weiterhin im Gesicht.
Es ist eine ausgesprochene Herausforderung, über die sowohl Harry, als auch Viola gerade noch spöttisch lachen. Wieviel Ernst dahinter steckt, wissen sie dennoch unterbewusst.

Viola ist sich sicher, dass Harry auf dem falschen Weg ist und er dringend gefestigter werden muss - und, dass sie womöglich tatsächlich dazu beitragen kann.
Gleichzeitig ist Harry der festen Überzeugung, Viola dringend austreiben zu müssen, unbedingt eine Familie gründen zu wollen und als Ziel stets einen Lebenspartner zu sehen.

Wissend grinsend sie einander an, im Glauben, der Überlegene zu sein.
Dabei ist das Einzige, das sie im Moment gemeinsam haben, die Erleichterung und Freude darüber, einander wiederzusehen.
Auf welcher Basis das stattfinden soll, können beide nicht einschätzen.

»Also sind wir uns einig?«, fragt Harry.
»In der Regel würde ich mal Nein sagen. Aber worin?«
»Dass wir in Kontakt bleiben und uns kennenlernen? Als Freunde, die was voneinander lernen können. Primär du von mir.«
»Wenn du damit meinst, dass du endlich auch mal etwas zukunftsorientierte Organisation in deinem Leben haben willst, dann gern.«

Die Sticheleien der beiden triefen vor Ironie. Selbst als sie sich einverstanden zunicken, lachen sie einander spöttisch an.

»Viola, wir sperren zu«, grätscht plötzlich Matteo dazwischen. »Verlegt ihr euer Gespräch bitte mal örtlich?«
Auffordernd wirft Violas Cousin den beiden einen scharfen Blick von der Bar aus zu. Er hat keine Ahnung, wer soeben mit Viola am Tisch sitzt und welch Werbung es für den Laden wäre, würde Harry Styles regelmäßig im Papageno gesichtet werden. Wäre Matteos Tochter etwa zehn Jahre älter, hätte er Harry Gesicht sicherlich schon einmal gesehen.

»Musst du los?«, gibt Viola die Frage an Harry weiter.
Dieser schüttelt sofort den Kopf.
»Noch nicht, ich kann dich noch nach Hause begleiten.«

Einverstanden und mit Matteos drängelndem Blick im Nacken nickt Viola, steht auf und holt sich ihre Sachen, die sie zuvor provisorisch hinter der Bar verstaut hat.
Ehe sie sich versieht, befindet sie sich bereits mit Harry Styles vorm Papageno und läuft mit ihm die Straße entlang, in Richtung Heimat.

Die Abende und Nächte sind inzwischen angenehm lau geworden. Harry trägt trotzdem eine Mütze, die seine braunen Locken verdeckt - womöglich aus Tarnungsgründen, wie sich Viola zusammenreimt.

»Kannst du denn so einfach hier rumlaufen?«, stellt Viola die erste Frage, die ihr durch den Kopf schießt. »Ohne Blitzlichtgewitter?«
Lachend schüttelt Harry den Kopf.
»Ich glaube viele stellen sich das extremer vor als es ist. Erstens ist London tierisch entspannt im Gegensatz zu LA und zweitens ist es auch nicht so, dass ich jeden Tag auf der Straße angesprochen werde. Klar passiert das oft, aber es gibt auch wirklich Schlimmeres. Diejenigen, die sich darüber immer so aufregen und genervt sind, sind in der Regel auch die Ersten, die 'ne Identitätskrise bekommen, wenn sie plötzlich nicht mehr erkannt werden würden.«

Verstehend nickt Viola.
Harrys Leben ist ihr völlig fremd. Sie kann schlecht einschätzen, wie sein Alltag aussieht. Eigentlich hatte sie auch nie Interesse daran gehabt, etwas darüber zu erfahren, nachdem es in ihren Augen weitaus wichtigere Dinge gibt. Warum Harry sie trotzdem interessiert, kann sie nicht verstehen.

»Ich hätte da ja trotzdem keinen Bock drauf«, tut Viola schließlich ungefragt ihre Meinung kund.
Wieder lacht Harry laut auf. »Das wird für dich ja eh kein Thema sein, wenn du dann in deinem Reihenhaus im Vorort versauerst«, gibt er ungeniert zurück.

»Stimmt. Und dann werde ich an dich denken, wie du in deinem kalten, leeren Leben festhängst«, kontert Viola prompt.

Lachend legt Harry den Kopf in den Nacken und schüttelt ungläubig den Kopf.
»Weißt du, Viola. Genau deshalb will ich dich in meinem Leben haben. Solche Sprüche, oder wie du mir zuvor die Rechnung auf den Tisch geknallt hast.. Du hast so viel Temperament und hast einen solch starken Charakter. Ich glaube, dass du Einiges schaffen könntest.«

Viola kann mit Komplimenten nicht umgehen. In der jetzigen Situation, die sie keineswegs einschätzen kann, schon gar nicht. Sie entscheidet sich also für ihre übliche Reaktion: Humor.
»Ich dachte, wir hätten die Fronten geklärt, Styles. Du willst hier doch wohl nicht gerade flirten«, sagt sie neckisch.

Schief grinst Harry sie an. »Flirten? Glaub mir, du würdest schon merken, wenn ich wirklich flirten wollen würde. Das war gar nichts.«

Innerlich betend, dass sie nicht rot anläuft, rollt Viola spöttisch mit den Augen.

Ehe sie etwas erwidern kann, spricht Harry schon weiter.
»Versteh' es also bitte nicht falsch, wenn ich dich jetzt nach deiner Nummer frage. Aber ich kann ja nicht jedes Mal, wenn ich dich erreichen will, in eurem Restaurant auftauchen.«

Wieder kann Viola bloß lachen, während beide bereitwillig ihr Handy hervorkramen.
»Ich könnte mit deiner Nummer womöglich ein kleines Vermögen machen«, zieht Viola ihn auf, während Harry noch ihre Nummer eintippt.

Sofort sieht er vom Display auf und stattdessen Viola durch seine grünen Augen an. »Das würdest du aber niemals tun.«
Dieses Mal lacht er nicht, es ist sein voller Ernst. Und auch damit sollte er recht behalten.

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