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3 | von überzeugender Geschwisterliebe

Jeder, der einen Blick in Harry Styles' Taschenkalender wirft, klappt diesen wenig später kopfschüttelnd wieder zu. Nur er selbst kann sich durch das dichte Chaos aus durchgestrichenen, verschobenen und offenen Terminen kämpfen. Eine Kritzelei jagt die nächste, dazwischen diverse Pfeile für Änderungen und dahinter oft dicke Fragezeichen, sollte er sich noch nicht entschieden haben, ob er auf diesen Termin Lust hat.

Harry tanzt auf vier verschiedene Hochzeiten gleichzeitig und hat trotzdem oft Angst, etwas zu verpassen oder ein Abenteuer auszulassen.
Dennoch ist er kein Freund von fester Planung, aber sein Job zwingt ihn oft dazu - zumindest dann, wenn Auftritte mit seiner Band im Spiel sind und sie ihren Fans schuldig sind, dort aufzutauchen.
Alles darum herum ist Sache ihrer Assistenten und Manager - und die raufen sich regelmäßig die Haare, wenn es darum geht Harry, Louis, Niall und Liam organisiert zu bekommen.

Die vier jungen Männer genießen ihre Privilegien und alles, was ihr Job ihnen ermöglicht. Als sie 2010 zusammengewürfelt wurden, war das der Start eines riesigen Abenteuers, das bis heute andauert - und ein Ende ist längst nicht in Sicht.

Harry ist für jeden Spaß zu haben und ist zu jedem Wagnis bereit, egal wie spontan es sein mag. Wenn er aber einen gewissen Namen in seinen Terminkalender liest, ist da kein Verhandlungsspielraum: Gemma.

Der Name seiner älteren Schwester steht fett unterstrichen und mit dicken Linien im Abschnitt des heutigen Tages. Dieses Treffen wird Harry um nichts in der Welt verschieben.
Er trägt sie nicht nur in Form einiger Tattoos auf seiner Haut, sondern vorallem im Herzen.

Pünktlich ist Harry heute in Gemmas Wohnung im Süden Londons angekommen und sitzt dort auf ihrem Balkon, umgarnt von ihrer schwarz-weißen Katze Olivia.

„Dass ich dir als Kind echt geglaubt hab', ich wäre allergisch gegen unsere Katzen, nur weil ich Heuschnupfen hatte", staunt Harry wieder einmal über seine eigene kindliche Naivität und streichelt Olivia liebevoll.

„Du hast mir sogar geglaubt, dass wir dich ins Heim stecken, wenn du dich nicht zusammenreißt, weil die Katzen Vorrang haben", erinnert sich Gemma lachend. „Ich war echt grausam."

„Und ich ziemlich dumm", nickt Harry grinsend. „Keine gute Kombination."

Triumphierend mustert Gemma ihren Bruder und beobachtet, wie er Olivia unterm Kinn krault.
Harry ist nicht grundlos ihr Gast. Es ist die Gelegenheit, Harry endlich zu verkünden, welchen Anschlag sie auf ihn vorhat.

Vor einigen Monaten hatte Gemma in ihrem Yoga-Kurs eine junge Frau namens Leyla kennengelernt und war immer wieder von deren Erzählungen über ihre Freundin Viola verblüfft. Mehrmals hat sie darüber gestaunt, wie entschlossen diese Viola ihren Traum einer eigenen Familie in solch jungen Jahren verfolgt und wie starr ihre Lebensvorstellung ist.
Sie weicht ab von all den anderen Mädchen ihres Alters und auch Gemma selbst hatte mit 21 ganz andere Sorgen als eine verzweifelte Familienplanung.

Es hat nicht lange gedauert, bis Gemma zum ersten Mal der Gedanke gekommen war, Viola und ihren Bruder aufeinander loszulassen. Sie sind so unterschiedlich, dass beide vom jeweils anderem profitieren könnten und die Extremen, in denen sie sich bewegen, etwas mildern könnten.

Leyla hat ihr inzwischen zugesagt, dass Viola tatsächlich an einem Treffen interessiert wäre.
Nun muss sie nur noch Harry von diesem Blind Date überzeugen.

„Mein Wort war früher eben dein Gesetz", zuckt Gemma spöttisch mit dem Schultern, wird dann aber ernster. „Ist das heute zufällig immer noch so?"

Überrascht vom plötzlichen Stimmungsumschwung seiner Schwester legt Harry die Stirn in Falten und lenkt seinen Blick von Olivia auf Gemma.
„Inzwischen ist mein eigenes Wort Gesetz", entgegnet er lachend, ahnt allerdings, dass sie auf etwas hinauswill. „Aber dein Rat zählt immernoch viel, also wenn du was loswerden willst, ist jetzt die Gelegenheit."

„Das will ich tatsächlich!", hakt Gemma sofort dankbar ein und lächelt übertrieben unschuldig.
Sie ahnt, dass sie auf wenig Begeisterung stoßen wird, wenn sie ihm jetzt eröffnet, ein Blind Date für ihn arrangiert zu haben.
„Ich finde, du solltest diese Woche noch Essen gehen und ich hab' dir da sogar schon eine Begleitung organsiert", umschreibt sie die Situation in lockerer Tonlage, in der Hoffnung, Harrys Reaktion damit abzufedern.

„Gemma", brummt Harry direkt wenig begeistert. „Klartext."
Widerwillig seufzt die junge Frau. „Du sollst Viola kennenlernen, das würde dir verdammt guttun!"

Schon am ungläubigen Blick ihres Bruders ist ihr klar, dass er weder mit diesem Vorschlag gerechnet hat, noch viel davon hält. Sie hatten nie auch nur im Ansatz über etwas gesprochen, das Gemma dazu veranlasst haben könnte, ihm nun ein Date zu vermitteln.

„Was, wen? Willst du mich verarschen?", knurrt Harry missmutig. „Hab ich dir irgendwie den Eindruck vermittelt, ich müsste verkuppelt werden? Ich lern selbst ziemlich vielen Frauen kennen, falls dir das nicht aufgefallen ist."

Unbeeindruckt rollt Gemma mit den Augen und winkt ab.
„Doch, schon, aber halt die Falschen."
„Es gibt keine Falschen, wenn man nach nichts sucht, Gemma", entgegnet Harry überzeugt.

Gemma hätte ihrem Bruder nun erklären können, was sie tatsächlich dazu bewegt hat, ihn zu einem Treffen mit Viola überreden zu wollen. Zum Beispiel, dass ihr seine Lebenseinstellung Sorge bereitet.
Oder dass diese Viola so konservativ und häuslich klingt, dass sie Harry vielleicht wieder daran erinnern könnte, dass das Leben nicht auf ewig so unbekümmert und richtungslos laufen kann, wie es das Seine im Moment tut.
Aktuell macht Harry nämlich den Eindruck, niemals erwachsen werden zu wollen und jegliche Verantwortung von sich zu schieben.

„Du sollst sie ja nicht direkt heiraten, sondern einfach nur mal kennenlernen. Eben ein bisschen deinen Horizont erweitern."

Nach allem, was Germma bisher von Viola gehört hat, glaubt sie nicht, dass er in ihr seine Traumfrau finden könnte. Sie klingt eher nach seinem exakten Gegenentwurf.

Gemma will Harry keineswegs dazu bringen, Violas Lebensplan zu übernehmen und als einziges Lebensziel Kind und Kegel zu sehen. Sie hofft bloß, dass ihn ein Treffen mit ihr aus seiner aktuellen Blase holen und ihm neue Blickwinkel aufzeigen könnte.
Immerhin trifft Harry im Moment ausschließlich Menschen, die dasselbe Lotterleben führen, wie er es derzeit vorzieht und Gemma fürchtet, dass er eines Tages die Realität aus den Augen verlieren könnte.

Viola soll Harry zurück auf den Teppich der Realität holen und Harry soll Viola erinnern, dass es im Leben mehr gibt als die Jagd nach dem richtigen Kerl - soweit Gemmas Plan in der Theorie.

Gesteht sie Harry aber jetzt die wahre Intention hinter diesem Blind Date, wird er sich aus Trotz nicht darauf einlassen. So gut kennt sie ihren Bruder, dass ihr das klar ist.

„Und du hast doch auch nichts zu verlieren", beharrt Gemma auf ihrem Vorschlag.
„Klar hab ich das - Zeit! Soll ich für sowas einen freien Abend vergeuden? Ich hab 'nen verdammt anstrengenden Job, falls du dich erinnerst."

Wissend sieht Gemma ihren Bruder an und zieht skeptisch eine Augenbraue nach oben.
„Ich bitte dich, im Moment habt ihr doch eh Leerlauf. Ansonsten würdest du nicht ständig irgendwo mit deinem Motorrad rumfahren."

„Das nennt sich Ideenfindung! Wir haben sehr wohl Writing-Sessions und arbeiten an neuen Projekten!", protestiert Harry, muss sich aber selbst eingestehen, dass er im Moment keinem zeitlichen Stress ausgesetzt ist.

„Und überhaupt - für sowas?", wiederholt Gemma Harrys vorherige Worte. „Du sagst doch immer, du bist für jedes Abenteuer zu haben. Dann doch wohl auch für ein Blind Date!"

Mit diesem Argument ist Harry schon eher zu schlagen.

Widerwillig hält er inne und geht wieder dazu über, Olivia zu kraulen.
Gemma kann sehen, wie es in seinem Kopf rattert und wie er sich langsam daran erinnert, offen für alles und zu jedem Abenteuer bereit sein zu wollen.

„Wen willst du mir denn aufhalsen?", fragt er endlich, was Gemma zufrieden zur Kenntnis nimmt. Er wird sich darauf einlassen und mehr will sie gar nicht.
„Ich kenn' sie nicht, sie kennt mich nicht", antwortet sie prompt. „Ich hab' nur viel von ihr gehört, über 'ne gemeinsame Bekannte."

Stöhnend lässt sich Harry in den hölzernen Stuhl auf Gemmas Balkon sinken.
„Na, das wird ja immer besser", raunt er ironisch. „Aber dann weiß sie wohl hoffentlich genauso wenig und weiß nicht, dass sie mich treffen wird."

„Korrekt", nickt Gemma lächelnd. „Du sollst einfach mal völlig unvoreingenommen jemanden kennenlernen. Und auch kennengelernt werden."

Zweifelnd seufzt Harry erneut.
Einerseits hat ihn das Vorhaben seiner Schwester zwar nicht überzeugt, andererseits könnte es aber auch durchaus interessant werden.

Harry will nicht sesshaft werden, er sucht nicht die Frau seines Lebens. Dafür lernt Harry aber gerne neue Leute kennen und staunt oft darüber, wie verschieden Menschen sein können. Vielleicht erwartet ihn ein unerwartet spannender Abend. Vielleicht erwartet ihn aber auch ein schlagartig nervöser Fan und der Abend endet in einem Desaster.

Es gibt eine Menge Möglichkeiten.
Dieses Treffen könnte in so viele verschiedene Richtungen laufen, dass Harry gar nicht anfangen will, darüber nachzudenken.
Grundsätzlich vertraut er Gemma und sie kann ihn gut einschätzen. Eine völlige Katastrophe wird es hoffentlich nicht werden und selbst wenn, ist er wieder um eine Erfahrung reicher.

„Na schön", lenkt er schließlich einverstanden ein.

Zufrieden grinst ihm Gemma entgegen.
Das war leichter als gedacht. Gemma hatte sich schon ein minutenlanges Plädoyer zurechtgelegt, um Harry von ihrem Plan zu überzeugen, aber offenbar ist er zugänglicher als gedacht.

„Und du willst mir wirklich nicht zumindest ein paar kleine Infos über mein Date geben?", unternimmt Harry einen letzten Versuch, seiner Schwester einen Hinweis zu entlocken, aber Gemma schüttelt stur den Kopf.
„Lass' dich überraschen."

Diesen Rat befolgt Harry tatsächlich. Er denkt nicht länger darüber nach, wen Gemma für eine gute Gesellschaft für ihn hält. Er trifft eine Menge Menschen, er kann sich mit nahezu jedem gut unterhalten. Er weiß nicht, wem er dank seiner Schwester begegnen wird, aber er weiß, dass er ein vernünftiges Gespräch führen kann.

Wie sehr diese unverhoffte Begegnung sein Leben tatsächlich beeinflussen wird, ahnt Harry noch nicht.

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