Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

13 | von Tinder und Co

Harry Styles hatte es bisher immer genossen, Violas Erzählungen aus dem Restaurant zu lauschen und über ihre Anekdoten mit Gästen zu lachen. An diesem kühlen, herbstlichen Nachmittag, den die junge Italienerin auf seiner Terrasse verbringt, hält ihn allerdings etwas zurück.

Es sind die Worte seiner Freunde, die immer wieder in seinem Kopf widerhallen.
Harry will nicht langweilig werden. Und er will schon gar nicht mit Viola in eine Richtung abdriften, in die er nie geraten wollte. Im Moment sitzen sie nämlich wie ein altes Ehepaar im Freien, während er den Ereignissen ihres Tages zuhört.

Was er nicht weiß ist, dass auch die junge Frau heute mit anderen Intentionen hier aufgeschlagen ist als bisher. Dieses Mal gilt nicht Harry ihre ungeteilte Aufmerksamkeit, sondern ihrem Handy.

»Was wischt du da eigentlich die ganze Zeit rum?«, will Harry irritiert wissen, nachdem er Viola eine Weile beobachtet hat. Seit einigen Minuten sitzt sie eingewickelt in eine Decke in einem seiner Gartenstühle und kann den Blick nicht von ihrem Handy losreissen.

Als hätte Viola nur auf diese eine Frage gewartet, sieht sie nun doch von ihrem Display hoch und Harry direkt in die Augen.
»Ich bin wieder zurück im Spiel«, verkündet sie und bemerkt noch im gleichen Moment, dass sie für das, was sie damit sagen will, etwas zu stolz klingt. »Ich bin wieder auf Tinder unterwegs.«

Für einen Moment stockt Harry der Atmen, ehe er zu einem spöttischen Lachen ansetzen kann. Ein seltsames Gefühl macht sich breit, beim Gedanken daran, dass Viola genau jetzt diesen Katalog an potenziellen Partnern durchblättert und sich Gedanken darüber macht. Er hatte von diesen Plattformen nie viel gehalten.

»Wirklich?«, lacht er hämisch. »Und du denkst also, dort findest du etwas, was Bestand hat?«

Sofort wird Violas Blick etwas vernichtender.
»Immerhin kann ich damit überhaupt jemanden kennenlernen. Was sich daraus ergibt, wird sich zeigen«, entgegnet sie überzeugt. »Hast du das nie versucht?«

»Doch, klar«, nickt Harry schulterzuckend. »Ich war neugierig. Aber nicht lange, ich wurde ständig für ein Fakeprofil gehalten und gelöscht. Dann hab' ich kurz einen Blick in Raya geworfen, aber eigentlich hab' ich sowieso nichts gesucht.«

»Raya?«

»Tinder für.. für Menschen, die man kennt.«

»Für Promis?«, nennt Viola das Wort, das Harry eben noch hat vermeiden wollen.
Zustimmend nickt der Sänger.

Dieses Mal lacht Viola spöttisch auf.
»Und da herrscht geschlossene Gesellschaft? Dass ihn schön unter euch bleiben könnt?«

»Vielleicht könnte ich dich empfehlen. Wenn du dann noch dein Instagram etwas aufmotzt, bist du so gut wie an Bord«, grinst Harry sie an.

Ablehnend schüttelt Viola den Kopf.
»Danke, ich passe. Wahrscheinlich sind da auch noch alle Männer so wie du und sehen die Welt als Spielplatz«, raunt Viola vor sich hin, während sie auf ihrem Display einen Dave aussortierte, der ihr denselben Eindruck vermittelt hat.

»Was steht denn in deinem Profil?«, hakt Harry weiter nach. »Dass du beim dritten Date 'nen Antrag, beim vierten Date den Schlüssel zum gemeinsamen Haus und beim fünften ein Baby willst?«
Amüsiert verschränkt Harry die Hände hinter seinem Kopf und grinst Viola an.

»Witzig«, rollt diese mit den Augen. »Nein, aber dass ich auf der Suche nach etwas Ernstem bin, mich als familienorientiert beschreiben würde und einen Mann suche, der weiß, was er will.«

»Das kommt auf's Gleiche«, lacht Harry laut, ehe ihm das Lachen doch wieder im Hals stecken bleibt.

Viola wirkt entschlossen. Als stünde sie nur einen Schritt davor, sich mit dem Nächstbesten, der nur halbwegs ihren Anforderungen entspricht, eine Zukunft aufzubauen.
Nachdenklich mustert Harry die junge Frau, wie sie energisch über ihr Handy wischt.

»Warum bist du so plötzlich wieder auf der Suche? Du hast in den letzten Wochen und Monaten nicht gewirkt, als wärst du einsam«, bemerkt er vorsichtig, dieses Mal ohne spöttischen Unterton in der Stimme.

»Ich bin nicht einsam«, entgegnet Viola irritiert. »Aber das werde ich in Zukunft sein, wenn ich mich nicht ranhalte. Denn wenn es so weitergeht, sitze ich bald als Einzige allein auf den Familienfeiern. Und dann bin ich einsam.«

Viola ist ehrlich und aufrichtig, doch das macht ihre Aussagen für Harry nicht besser nachvollziehbar.

»Wir wäre es mit einem neuen Deal, Viola?«, hört er sich plötzlich selbst sagen, ohne gründlich darüber nachgedacht zu haben.

Schon der letzte Pakt, den sie miteinander geschlossen haben, war recht unüberlegt entstanden. Sie hatten vereinbart, einander kennenzulernen, um jeweils vom Anderen zu lernen, doch letztendlich wollte Harry ihr bloß seine Weltanschauung aufdrücken - und andersrum ebenso.
Dieselbe Motivation steht auch jetzt wieder hinter seinem Plan.

»Dann lass mal hören«, erwidert Viola skeptisch und lässt dafür sogar das Handy auf ihren Schoß sinken.

»Wir machen gerade das Album fertig und bringen es Anfang oder Mitte November raus. Dazu gibts dann natürlich ordentlich Promo. Danach hab ich 'ne Weile frei und dann gehen wir Anfang Februar auf Tour.«

»Und was genau hab' ich mit eurem Businessplan als Band am Hut?«, wirft Viola harsch ein.
Alleine die Tatsache, wie karriereorientiert und rastlos Harrys Pläne klingen, ist in ihrer aktuellen Wahrnehmung ein rotes Tuch.

»Jetzt lass mich doch mal ausreden«, beschwichtigt Harry sie, nun doch wieder ein leichtes Schmunzeln auf den Lippen.
Violas explosive Art und ihre Direktheit lassen ihn eben doch immer wieder in sich hineingrinsen.
»Wenn du bis Weihnachten deinen Mr. Right immer noch nicht gefunden hast, lässt du dich ein paar Monate auf mein Leben ein.«

Spöttisch lacht dieses Mal wieder Viola auf.
»Klar, genau«, schaubt sie ironisch. »Und damit meinst du ziellos um die Welt fliegen und in den Tag hineinleben?«

»Ganz genau«, nickt Harry selbstbewusst. »Zumindest bis Februar. Dann kommt die Tour und damit der stressigste, aber auch der schönste Teil meines Jobs.«

Mit gerunzelter Stirn sieht Viola den Sänger an. »Ist das dein Ernst? Was hätte ich denn da verloren?«

»Du hättest gute Gesellschaft! Liams Freundin ist öfter da, Louis' Freundin genauso und seine Schwestern auch. Und Lou, die würde dir bestimmt auch gefallen!«

Nichts von dem, was Harry sagt, scheint Viola wirklich zu überzeugen.
Seine tatsächliche Intention wagt er allerdings nicht auszusprechen. Dass er eigentlich darauf hofft, Viola könnte durch all diese neuen Eindrücke einsehen, dass es im Leben mehr als Partner und Kinder gibt, würde sie bestimmt falsch verstehen.

»Du kannst mir doch nicht sagen, dass dich nicht interessiert, wie so 'ne Welttour abläuft!«, sagt er stattdessen.

»Ehrlich gesagt hab ich daran tatsächlich noch keinen einzigen Gedanken verschwendet«, entgegnet Viola trocken.

»Aber jetzt schon. Ich sag' ja nicht, dass du von Februar bis September -«

»Was zur Hölle! So lang geht die?«, wirft Viola erstaunt und schockiert über all die - in ihren Augen - verlorene Zeit ein.

Bestätigend nickt Harry, als er weiterspricht.
»Dass du von Februar bis September am Start sein musst. Aber du kannst das ja mal miterleben. Ich trau' mich fast wetten, dass du ein solches Angebot nie wieder kriegst.«

Dem kann Viola nicht widersprechen. Genauso kann sie auch Harrys These, dass er gerade eben ihr Interesse geweckt hat, nicht verneinen.

Wenn sie sich ihre bisherige Erfolgsquote in puncto Partnersuche so ansieht, ist es nicht abwegig, dass sie bis Weihnachten genauso allein sein wird wie gerade eben und Harrys Deal damit erfolgreich wäre.

Aufmerksam beobachtet Harry ihre Gesichtsregungen und ahnt, dass er auf dem richtigen Weg ist, die junge Italienerin zu überzeugen.
»Ich bin über Weihnachten sowieso auf jeden Fall Zuhause bei meiner Mum. Wir können uns danach in London treffen und dann - mal sehen, wo die Reise bis dahin hingeht.«

Allein diese Formulierung könnte nicht ferner Violas Vorstellungen liegen. Sie weiß in der Regel, wohin die Reise geht. Das wusste sie bisher immer. Aber Harry hat definitiv schon jetzt frischen Wind in ihr Leben gebracht.

Alles in ihr sträubt sich, ihm hier und jetzt zuzusagen und seinem Plan zuzustimmen, obwohl vieles dafür spricht.
Sie weiß, wie vollgepackt von Familienfeiern die Zeit zwischen Weihnachten und Silvester in ihrem Clan ist. Und im Moment will sie ungern die Schwangerschaftsupdates ihrer Cousinen und Geschichten über deren Verlobungen hören. Das wird sich auch binnen zweieinhalb Monaten nicht ändern.

»Ich denk' darüber nach, Harry«, lautet daher ihre vage Antwort, was allerdings besser als ein striktes »Nein, du bist doch völlig irre«, welches Harry eigentlich erwartet hat, ist.

Trotzdem versucht er seinen überraschenden Erfolg etwas überzustrapazieren.
»Worüber muss man denn da noch nachdenken? Bei so 'nem Angebot muss man direkt zuschlagen! Ich hab' dir gerade eine kostenlose Weltreise und ein paar Monate unbekümmertes Leben auf dem Silbertablett serviert.«

»Naja, wenn man Verpflichtungen hat, kann man eben nicht einfach so abhauen«, kontert Viola. »Ich müsste erstmal klären, ob ich einfach so über längere Zeit im Papageno fehlen kann. Und dann muss ich das meinen Eltern schonend beibringen. Und außerdem - vielleicht bin ich bis dahin ja auf Tinder erfolgreich.«

Dass Harry sie auf seine Kosten einlädt, spielt bei all ihren Bedenken nur eine zweitrangige Rolle. Er hat mehr als genug davon und wenn er seinen sorglosen Lebensstil schon so promotet, kann er in Violas Augen auch dafür zahlen.

Die Tour hingegen bereitet ihr wesentlich mehr Bauchschmerzen. Immerhin bedeutet das Hektik, Stress, das Treffen der restlichen Bandmitglieder und bestimmt ohrenbetäubenden Lärm, sowie das Verstecken in viel zu teueren Hotels.

»Na schön«, lenkt Harry widerwillig ein. »Dann klär das alles mal ab und lass es mich wissen, sobald du dich entschieden hast. Und ich muss endlich mal meiner Schwester gestehen, dass wir sehr wohl noch in Kontakt stehen und ihre Blind Date-Idee nicht ganz so ins Leere gezielt hat, wie ich ihr vermittelt habe.«

»Du hast ihr das immer noch nicht gesagt?«

»Quasi. Sie hat einmal nachgefragt, aber meine Antwort war, dass wir gar nicht erst darüber reden müssten. Was sie daraus schließt, ist ihre Sache«, erklärt Harry schulterzuckend und erinnert sich daran, wie schnell und auffällig er damals nach dieser Aussage Gemma gegenüber das Thema gewechselt hat.
Bestimmt kennt sie ihren Bruder gut genug, um zu ahnen, dass er nicht ganz ehrlich war.

Er will seiner Schwester gegenüber nur ungern einräumen, dass sie mit ihrer manipulativen Idee halbwegs Erfolg hatte - wenn auch in anderer Form als erwartet.
Noch unangenehmer ist Harry nur der Gedanke, dass Viola bis Dezember womöglich doch unverhofft einen Kerl kennenlernen und sie seinen Plan, ebenso wie ihre gesamte Freundschaft, in den Wind schießen könnte.

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro