-17-
Ni-ki zögerte nicht lange.
Ich sah, wie seine Augen flackernd von Dunkelheit durchzogen wurden, seine Instinkte, sein wahres Wesen, in ihm aufstiegen.
Der Ausdruck in seinem Blick veränderte sich, wurde tiefer, als würde er die Bedeutung der Worte, die ich gesagt hatte, in seiner eigenen, dunklen Art begreifen.
„Du... bist sicher?“ fragte er noch einmal, seine Stimme sanft, aber mit einer verführerischen Schärfe.
Ich nickte einfach, die Antwort in mir war klarer als alles andere.
Es war mehr als ein bloßer Wunsch. Es war ein Gefühl, das sich in meiner Brust ausbreitete, ein Drang, den ich nicht mehr zurückhalten konnte.
„Ja“, flüsterte ich und schloss dann langsam die Augen, als er sich näher zu mir beugte.
Und dann spürte ich es – den sanften, aber scharfen Stich seiner Zähne in meiner Haut.
Es war kein Schmerz, der mich erschreckte, sondern eher ein warmer Schub, der sich tief in mir ausbreitete.
Die Verbindung zwischen uns wurde sofort greifbar, intensiver als alles, was ich jemals zuvor gespürt hatte.
Ich stieß einen leises, fast unmerklich Stöhnen aus, als er mich biss und es war, als würde mein ganzes Sein auf einmal von ihm durchzogen werden. Der Moment war wie eine Explosion, ein Rausch von Gefühl, der mich fast zerriss.
Die Welt um uns verschwamm und ich fühlte, wie die Verbindung zwischen uns nicht nur körperlich, sondern auch auf einer tieferen, beinahe unbeschreiblichen Ebene stärker wurde.
Es war nicht nur das Beißen, das mich ergriff, sondern alles, was es bedeutete.
Wir waren in diesem Moment mehr als nur zwei Körper.
Wir waren verbunden in einer Art und Weise, die tiefer ging als alles, was ich bisher kannte.
Die Dunkelheit des Raumes schien sich um uns zu verdichten, während Ni-ki sich tief in meinen Hals verbiss. Sein Griff um meine Taille wurde immer fester, seine Bewegungen kontrolliert und doch voller roher Intensität.
Ich konnte nichts anderes spüren als das Ziehen an meinem Hals, das unerklärlich gute Gefühl, das sich durch meinen Körper zog und den leichten Druck seiner Finger, die sich in meine Hüften gruben.
Es war ein seltsamer Kontrast: der brennende Schmerz des Bisses und gleichzeitig die wohltuende Wärme, die sich durch meinen Körper zog, fast wie ein Rausch.
Meine Hände fanden ihren Weg in Ni-ki’s Haare, krallten sich in die weichen Strähnen, während mein Atem immer unregelmäßiger wurde. Ein leises, unkontrolliertes Stöhnen entwich meinen Lippen, als ich mich dem Moment völlig hingab.
Doch dann änderte sich etwas.
Ni-ki trank weiter, und ein Schwindel erfasste mich.
Zuerst war es nur ein leichtes Ziehen, eine Art Erschöpfung, die ich nicht ganz einordnen konnte.
Doch sie wuchs schnell.
Mein Kopf wurde schwer, meine Glieder fühlten sich seltsam taub an, und die angenehme Wärme wich einer Welle von Übelkeit.
„Ni-ki“, murmelte ich schwach, meine Stimme kaum mehr als ein heiseres Flüstern.
Aber er hörte nicht auf.
Sein Griff verstärkte sich und seine Bewegungen wurden noch intensiver, fast als hätte er jegliche Kontrolle über sich verloren.
Als er sich schließlich von mir löste, fühlte es sich an, als würde der Boden unter mir nachgeben.
Ich keuchte und rutschte vom Schreibtisch, meine Beine zitterten, als ich auf dem Boden landete.
Meine Hand pressten sich instinktiv gegen meinen Hals, doch ein Brennen breitete sich aus – ein schneidender Schmerz, der sich durch meine Adern zog wie ein Flächenbrand.
„Was… was passiert mit mir?“
Meine Worte waren stockend, kaum hörbar.
Mein Herz raste und gleichzeitig fühlte es sich an, als würde es jeden Moment stehen bleiben.
Ni-ki stand über mir, sein Gesicht eine Mischung aus Reue und etwas Dunklem, das ich nicht deuten konnte.
Er atmete schwer, sein Blick auf mir, aber er machte keine Anstalten, mir zu helfen.
„Das ist es, Jungwon“, sagte er schließlich, seine Stimme tief und leise.
„Das ist das, was dich erwartet.“
Seine Worte trafen mich härter, als sie sollten, denn in diesem Moment spürte ich die volle Wucht der Schmerzen.
Es war, als würde mein Inneres brennen, als hätte jemand ein Feuer in meinen Adern entzündet, das sich unaufhaltsam ausbreitete.
„Warum?“ keuchte ich, meine Hände immer noch an meinem Hals, als ob ich den Schmerz damit dämpfen könnte.
Doch es wurde schlimmer.
Es war ein Schmerz, der alles andere verdrängte, ein überwältigender, endloser Sturm.
„Du wolltest das“, sagte Ni-ki, und diesmal klang seine Stimme fast kalt. „Jetzt musst du damit leben.“
Ich konnte nicht mehr antworten. Mein Körper verkrampfte sich, meine Sicht verschwamm und plötzlich war alles nur noch Rot.
Es war, als würde ich in eine endlose Flut aus Schmerz und Wut gezogen werden, ohne Halt, ohne Rückkehr.
Ein Schrei entwich meinen Lippen, ein animalischer Laut, der aus der Tiefe meiner Seele kam.
Die Welt um mich herum verschwamm und alles, was ich fühlen konnte, war der Schmerz – und Ni-ki’s Augen, die mich beobachteten, ohne dass ich wusste, ob darin Mitleid, Schuld oder Gleichgültigkeit lag.
Der Schmerz war unerträglich.
Es war, als würde ein Feuer in meinem Inneren brennen, das sich immer weiter ausbreitete.
Mein Hals brannte, mein Atem war schwer und jede Faser meines Körpers schien in einem Zustand zwischen extremer Intensität und völliger Erschöpfung zu existieren.
„Jungwon“, hörte ich Ni-ki flüstern, seine Stimme klang beinahe sanft, trotz des Dramas, das um uns herum stattfand.
Ich konnte kaum noch klar denken, alles war in einem einzigen, wirbelnden Strudel von Schmerz und Verlangen gefangen.
Meine Hände griffen nach dem Rand des Schreibtisches, als ich versuchte, mich zu stabilisieren, aber der Schmerz ließ keinen Raum für etwas anderes.
„Atme, Jungwon“, sagte Ni-ki und legte eine Hand auf meinen Arm.
Ich spürte seine Wärme, aber sie konnte das innere Feuer, das mich verzehrte, nicht beruhigen.
„Es wird schlimmer werden“, fügte er hinzu.
„Aber du musst es aushalten.“
Seine Worte hallten in meinem Kopf wider.
Die Intensität der Verbindung, die uns jetzt verband, war schwer fassbar.
Es war mehr als nur der Schmerz – es war eine Mischung aus Qual und einem seltsamen, fast berauschenden Gefühl, das mich zugleich anzog und abstoßend erschien.
Ich hatte das Gefühl, die Kontrolle über meinen eigenen Körper zu verlieren.
Der Raum verschwamm um mich, und mein Blick fiel auf Ni-ki, der ruhig und dennoch aufmerksam in meiner Nähe war.
Seine Augen waren dunkler als je zuvor und es war offensichtlich, dass er wusste, was mit mir geschah.
„Du musst mir vertrauen“, sagte er ruhig, als ob er die ganze Zeit über gewusst hätte, dass dieser Moment kommen würde.
Ich wollte etwas antworten, aber der Schmerz überwältigte mich.
Es fühlte sich an, als würde mein Körper in zwei Hälften gerissen, zwischen dem Verlangen nach Nähe und dem abgrundtiefen Schmerz, der mich quälte.
„Es ist nicht nur der Schmerz“, keuchte ich, als ich versuchte, die Worte zu finden.
„Es ist... alles. Es fühlt sich an, als ob etwas in mir... bricht.“
Ein weiterer Schrei entfur mir, ich presste meine Hände gegen meinen pochenden Kopf.
Es soll aufhören.
Ni-ki nickte, als ob er das schon erwartet hätte.
„Das ist normal“, sagte er leise, „aber es wird nicht ewig anhalten. Du wirst sehen, es wird eine Weile dauern, bis du dich daran gewöhnt hast. Aber du musst dich nicht fürchten. Du bist nicht alleine.“
Ich wollte ihm vertrauen, aber der Schmerz ließ es schwer erscheinen. Meine Gedanken waren ein wirbelnder Nebel und ich konnte nur die Nähe von Ni-ki spüren, als ob er mich festhielt, während ich mich in diesem Strudel verlor.
Langsam begannen die Schmerzen abzuebben, doch sie hinterließen einen bleibenden Eindruck in mir, ein neues Gefühl, das sich mit jeder Sekunde veränderte.
Ich war mir nicht sicher, was davon kommen würde – und ob ich bereit war, es zu akzeptieren.
„Ni-ki“, flüsterte ich, und meine Stimme klang dünn und heiser, „warum hast du... warum hast du mir das angetan?“
Sein Blick war ruhig, aber ich konnte die Antwort in seinen Augen sehen. Er hatte es nicht aus bösem Willen getan.
Es war Teil von etwas Größerem.
Und trotz des Schmerzes, trotz des Chaos in meinem Inneren, wusste ich, dass ich diesen Moment nicht hätte zurückdrehen können. Etwas hatte sich verändert – in mir, in uns.
„Weil du es gewollt hast“, sagte Ni-ki einfach.
„Weil du es gebraucht hast.“
Ich konnte ihm nichts anderes entgegnen.
Es war, als wäre die Antwort in der Luft zwischen uns klarer als jedes Wort.
Der Moment, in dem unsere Welten miteinander kollidierten, hatte uns beide verändert.
Und obwohl ich immer noch den Nachhall des Schmerzes in mir spürte, konnte ich nicht anders, als zu wissen, dass dieser Moment noch lange nicht vorbei war.
Im nächsten Moment würde alles schwarz und ich kippte um.
⚰️
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro