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42. Project


♪ Because we can – Bon Jovi


Niall

Entsetzt starrte ich in das Gesicht des Mannes, der seine Waffe auf mich richtete.

Eine Sekunde wurde zur Ewigkeit, ein Blinzeln zu dem Moment, der alles entschied. Schweiß drang aus allen meinen Poren und mein Herzschlag war so laut wie ein Presslufthammer – zumindest kam es mir so vor.

Bevor ich etwas tun konnte, mich auf den Boden fallen lassen wollte und der Kolumbianer den Abzug drückte, reagierte 'Mose', der noch immer hinter mir stand.

Ein Schuss fiel, so präzise wie ein Schweizer Uhrwerk, und der Mann sackte vor meinen Augen zusammen. Blut sickerte aus seiner Schläfe, der Kopfschuss traf perfekt.

Ich wusste nicht, welche Tatsache mich in diesem Moment mehr aus dem Gleichgewicht brachte. Dass ich nun wusste, wer sich hinter Mose verbarg, oder der Umstand, dass ich er mir zum zweiten Mal innerhalb kürzester Zeit das Leben gerettet hatte. Und so stieß ich die ersten Worte aus, die mir in den Kopf kamen.

„Louis, du Vollidiot!"

„Oh, das ist also der Dank dafür, dass ich ihm das Gehirn weggepustet habe."

Er lachte laut auf, wurde dann jedoch wieder ernst.

„Komm, wir dürfen keine Zeit verlieren. Ich muss dich in Sicherheit bringen."

Ohne Fragen zu stellen, rannte ich neben ihm her, durch den halbdunklen Gang, bis wir die Tür erreichten, die Louis aufstieß.

„Los, hier entlang, Niall."

Es interessierte mich nicht, wo die Russen abgeblieben waren, denn so lange Louis sich an meiner Seite bewegte, fühlte ich mich sicher. Er schien den Überblick zu haben und genau zu wissen, wohin unser Weg führte. Lediglich um Marx machte ich mir Sorgen, da er sich nicht mehr gemeldet hatte.

Als wir in einen anderen Gang abbogen, machte ich plötzlich Blutspuren auf dem Boden sowie an der Wand aus. Auch Louis schien diese zu sehen, denn er stoppte abrupt und hielt gleichzeitig die Pistole bereit. Hoffentlich begegnete uns nicht noch ein Kolumbianer.

Louis gab mir ein Zeichen, leise zu sein, während er sich voranpirschte. Vor uns lag der Gang, doch dieser besaß eine Abzweigung nach rechts und hier war Vorsicht geboten. Vielleicht lauerte unser Gegner um die Ecke.

Als wir für eine Sekunde stehen blieben und selbst den Atem anhielten, vernahmen wir ein Ächzen, welches schmerzverzerrt klang. Mit der Pistole im Anschlag machte sich Louis bereit, um die Ecke zu schleichen. Jedes einzelne Nackenhaar stellte sich bei mir auf, meine Nerven waren zum Zerreißen gespannt und als mein Freund den entscheidenden Schritt nach vorne tat, spürte ich förmlich das Pulsieren des Adrenalins in meinen Venen.

Zu meiner Überraschung und Erleichterung ließ er jedoch die Waffe sinken.

„Niall, komm her, ich brauche Hilfe!"

Kaum stieß Louis diese Worte aus, eilte ich herbei, um die Überraschung meines Lebens zu sehen. Vor uns, auf dem Boden, lag Marx, dessen Arm es erwischt hatte. Der Ärmel seines Hemdes war mit Blut getränkt, er verzog sein Gesicht, bevor er die Worte „Gott sei Dank, dir ist nichts passiert, Niall", hervorpresste.

„Marx! Um Gottes willen!"

Ich kniete neben Louis nieder, der den blutgetränkten Hemdsärmel in Streifen riss, um dann die Wunde abzubinden. Dabei ging ich ihm zur Hand.

„Wir müssen die Blutung stillen und dann schnellstmöglich zu einem Arzt", meinte Louis.

„Wartet", erklang es krächzend von Marx. „Fahrt mich in die Park Avenue. Dort ist einer unserer Ärzte. Er wird keine Fragen stellen."

Kurz schauten Louis und ich uns an, dann nickten wir beide synchron zum Einverständnis.

„Kannst du laufen?", erkundigte ich mich, was Marx mit einem „Ja, geht schon", beantwortete.

Er war hart im Nehmen, der Bursche, was mir durchaus imponierte. Gemeinsam mit Louis hievte ich ihn hoch, bis er auf seinen Füßen stand. Seine Waffe steckte im Halfter, doch Louis bat mich, diese an mich zu nehmen.

„Du kriegst sie nachher wieder", sagte er zu Marx. „Es dient nur zur Sicherheit, denn Niall kann schießen, auch wenn er nicht so aussieht."

„Na hör mal!", empörte ich mich, doch Louis warf mir nur ein Grinsen zu.

„Auf geht's, Leute!"

Der Madison Square Garden war riesig und unübersichtlich noch dazu, wenn man sich nicht auskannte. Ich hätte mich garantiert verlaufen aber Louis führte uns sicher durch das Gewirr der Gänge, bis wir endlich den Ausgang erreichten. Dem Irrglauben, dass wir hier vielleicht ein wenig verschnaufen könnten, wirkte er jedoch direkt entgegen.

„Los, weiter, Leute. Wir müssen zum Wagen."

Da es inzwischen schüttete wie aus Eimern, sah ich mich gezwungen, immer wieder den riesigen Pfützen auszuweichen, welche sich recht schnell bildeten. New Yorks Kanalisation zählte nicht gerade zu den besten der Welt – das hatte ich im Laufe der letzten Monate mehrfach feststellen dürfen. Mit dem verletzten Marx an meiner Seite gestaltete sich dies zunehmend schwieriger, aber Aufgeben kam nicht in Frage.

Völlig durchnässt erreichten wir schließlich einen alten Chrysler, der aussah, als würde er nur noch durch den Rost, der an zahlreichen Stellen hervortrat, zusammengehalten werden.

„Ich dachte, Mose konnte übers Wasser laufen", erwiderte ich spöttisch, als Louis mich anwies, einzusteigen und im selben Atemzug seine völlig durchnässten Schuhe begutachtete.

Die vollkommen verdunkelten Scheiben des Wagens gaben nicht das Geringste frei. Ich hatte also vorher nicht sehen können, ob sich noch jemand darin befand und erschreckte demnach gewaltig, als Aki hinterm Steuer saß, die erstaunt aufsah, als wir den Verletzten in den Wagen hievten.

„Großer Gott, was ist passiert?"

„Wir müssen so schnell wie möglich in die Park Avenue, also gib Gas", befahl Louis.

Den Ton des Chefs hatte er schon gut drauf, Alistair würde sich keine Sorgen machen müssen, wenn er in Rente ging. Immerhin bekam ich noch eine gesonderte Begrüßung.

„Hallo, Niall, alles fit?", grinste Aki mir entgegen, verlor jedoch keine Zeit, den Motor zu starten.

„Ähm, ja."

Mir fiel es plötzlich wie Schuppen von den Augen. Auch Aki hatte es lebend hierher geschafft, ein Stein von der Größe eines Felsbrockens plumpste gerade von meinem Herzen.

„Also, um auf deinen dummen Spruch mit Mose zurückzukommen", fing Louis an, der sich mit der Hand durch die nassen Haare fuhr, „das gilt nur im übertragenen Sinne."

„Wie darf ich das denn verstehen?"

„Wenn du das als Geistlicher nicht weißt, woher soll ich es dann wissen?", kam es grinsend zurück. „Außerdem hätte ich wirklich gedacht, dass du die E-Mails auseinander nimmst und checkst, wer dahinter steckt."

„Woher sollte ich denn wissen, dass du unter Komplexen leidest und gerne Mose wärst?", zog ich ihn auf.

„Hm, Noah fiel aus, wir hatten in Arizona keine Arche", gab Louis trocken kontra.

„Ihr seid Scheiße, wisst ihr das?", ließ Marx sich plötzlich vernehmen. „Ich muss lachen und mein Arm tut weh, also hört auf damit."

Jetzt mischte sich Aki ein. „Da kannst du lange warten, wenn die beiden dabei sind, einen Disput auszutragen, kann das schon mal einige Stunden dauern."

Als wir endlich das Gebäude in der Park Avenue erreichten, atmete ich erleichtert auf. Während der Fahrt hatte sich außerdem geklärt, warum Marx mich nicht mehr hatte erreichen können. Sein Handy war bei dem Schusswechsel mit den Kolumbianern zu Bruch gegangen. Demnach konnte ihn nicht einmal sein eigenes Team kontaktieren.

„Ein Glück seid ihr beiden dagewesen", dankte er uns, während wir die Treppe ins Haus nahmen. Aki wartete derweil im Wagen.

„Wenn wir in einer halben Stunde nicht zurück sind, ruft du die Bullen", lautete Louis Anweisung, die durchaus vernünftig klang.

Tatsächlich verhielt es sich so, wie Marx es beschrieben hatte. Ein Arzt im weißen Kittel versorgte gerade die Schussverletzung eines Russen, als wir das Hinterzimmer betraten. Sofort kam Nicholas auf mich zugelaufen.

„Gott sei Dank, Niall! Ich dachte schon, dir sei etwas passiert!"

Es hätte nicht viel gefehlt und er hätte mich umarmt.

„Ja, Dank Louis ist alles gut gegangen, ihr habt euch ja verpisst. Außerdem haben wir Marx aufgelesen, der etwas abgekriegt hat."

Nur zu gerne würgte ich ihm eins rein, doch Nicholas stand wie immer über den Dingen.

„Vielen Dank, Louis. Wir stehen tief in Ihrer Schuld."

„Keine Ursache, wenigstens habt ihr den Prinzen bekommen."

Sofort wurde ich hellhörig. „Der Prinz ist tot?"

„Ja, Niall, wir haben es geschafft. Er und seine Gefolgsleute, also zumindest die, die heute anwesend waren, wurden hingerichtet."

„Was für eine riesen Sauerei im Madison Square Garden", ließ Louis sich grinsend vernehmen. Anschließend schenkte er sich einen Wodka ein.

„Prost, Leute, den brauche ich jetzt."

Seine Unverfrorenheit bewunderte ich stets. Er nahm kein Blatt vor den Mund und bediente sich hier, als sei er zu Hause. Nicholas schien dies keineswegs zu stören, denn er schenkte nun die Wodka Gläser voll bis zum Anschlag.

„Wir haben etwas zu feiern, Leute!"

Suka, Toba und die anderen vier Konsorten stießen mit ihrem Boss an, der mir zuprostete.

„Ich gebe am Wochenende eine Party, Niall. Du bist herzlich dazu eingeladen und deine reizende Frau auch."

Augenblicklich sah ich rot. Er sollt aufhören, mich zu provozieren und vor allem, Sienna mit hineinzuziehen. Ich konnte mir sehr gut vorstellen, dass man ihr auf dieser Party den Film von Honey und meiner Wenigkeit unterjubeln wollte. Aber das würde nicht passieren – die Sache musste vorher durchgezogen werden. Allerdings musste ich dazu Honey nochmals kontaktieren, hoffentlich tauchte sie gleich noch auf. Wenn nicht, würde ich ein Problem haben.

Wie der Teufel es wollte, war von der Blondine weit und breit nichts zu sehen und wir konnten schließlich nicht ewig hier verweilen. Marx wurde gut versorgt und auch sonst hatten wir keinen Grund hierzubleiben. Es war wirklich wie verhext.

Unruhig verließ ich gemeinsam mit Louis und Nicholas, der mich nach Hause bringen würde, das Gebäude. Wie sollte ich verhindern, dass Sienna etwas von der Sache mit Honey erfuhr?

Draußen verabschiedete ich mich von meinem Freund, der mir ins Ohr flüsterte, dass er sich bei uns melden würde, um anschließend in das Taxi zu steigen, das nun vorfuhr. Ich konnte es kaum erwarten, nach Hause zu kommen, Sienna in meine Arme zu schließen, ihren vertrauten Geruch aufzunehmen und ihre zärtlichen Küsse zu spüren. Ich hatte es geschafft zu überleben – das war der Knackpunkt – und alles Weitere würde ich auch hinter mich bringen.

Nicholas verabschiedete sich direkt vor unserem Haus, wenigstens besaß er den Anstand, nicht mit hineinzukommen und unsere Begrüßung zu stören. Das war auch das Mindeste, was ich von ihm verlangen konnte. Wir verblieben so, dass ich am Samstag gemeinsam mit Sienna zu seiner Party kommen würde und außerdem Morgen kurz bei ihm vorbeischauen sollte. Fast konnte ich mir denken, wie dieses Gespräch verlaufen würde aber ich drängte im Augenblick alles zur Seite.

Der Moment, in dem ich die Haustür aufschloss, hörte ich Schritte und Sekunden später warf sich Sienna schluchzend in meine Arme. Sie zitterte am ganzen Körper, meine Arme umschlangen sie, drückten sie an mich und wir versanken in einem Kuss, der alles ausdrückte. Liebe und grenzenlose Erleichterung.

„Niall, oh Gott, ich bin so froh, dass du hier bist, so froh."

Sie schluchzte noch immer, dennoch war ihr die Entspannung, welche sich zusehends in ihr ausbreitete, förmlich anzumerken.

„Ich hatte solche Angst um dich, Niall."

Noch immer hielt ich sie fest in meinen Armen, als ich gegen ihre Lippen wisperte: „Alles ist gut, der Prinz ist tot."

Es gab nichts, was sich schöner anfühlte, als sie bei mir zu wissen, ihre Wärme zu spüren, ihre Liebe und die Gewissheit zu haben, dass ich niemals mehr den Lockvogel für die Russen spielen würde. Das war aus und vorbei. Zumindest dieses Spiel hatte ich gewonnen. Das Andere musste ich erst noch für mich entscheiden, ein Gedanke, der mich daran erinnerte, dass die Zeit drängte. Heute war Mittwoch und bis zum Samstag musste alles über die Bühne gegangen sein.

Die Nacht war kurz und obwohl wir nicht miteinander schliefen (gewisse biologische Abläufe im Körper meiner Frau verhinderten dies), kuschelten wir und tauschten Zärtlichkeiten bis in die frühen Morgenstunden aus. Es fühlte sich an, als würden wir ein neues Leben beginnen.

~~~

Kieran später wecken zu dürfen, sein strahlendes, süßes Lächeln zu sehen, brachte mein Herz vollends zum Schmelzen. Ich fühlte mich so gut, wie schon lange nicht mehr.

„Papi, wann bist du gestern nach Hause gekommen?", fragte er.

„Spät, Kieran, du hast schon tief und fest geschlafen."

„Aber heute Abend bist du hier. Ich mag nicht, wenn du immer weg bist, Papi."

„Ja, heute bin ich hier, versprochen."

Wie gewöhnlich wurde ich zur Arbeit gebracht, doch am heutigen Tag übernahm das Toba, da Marx mit seinem lädierten Arm nicht fahren konnte. Irgendwie erinnerte mich das an Liam. Als ich an ihn dachte, kam mir Louis sofort in den Sinn. Sicher würde er dem Team Bescheid gesagt haben, jetzt, da er Kontakt aufnehmen konnte, ohne Gefahr zu laufen, durch die Kolumbianer niedergeschossen zu werden. Die Sippe, mit der er einst nach New York reiste, existierte zum Glück nicht mehr und der kümmerliche Rest würde schön in Deckung gehen, damit die Russen ihnen nicht auch noch den Garaus machten.

Die Überraschung war ganz auf meiner Seite, als es zunächst in die Park Avenue ging, anstatt zu meiner Arbeitsstätte. Mit einem Grummeln im Magen nahm ich es zur Kenntnis, denn ändern ließ es sich nicht. Zu meinem Leidwesen musste ich Nicholas Gesellschaft beim Frühstücken leisten, der bereits an einem der runden Tische saß und sich ein Omelett einverleibte.

„Guten Morgen, Niall, ich hoffe, du hast gut geschlafen, jetzt, da der Prinz erledigt ist. Dies wird übrigens der letzte Tag sein, an dem wir dich zur Arbeit bringen. Ab morgen darfst du wieder die U-Bahn nutzen, denn du bist jetzt außer Gefahr."

Ohne darauf einzugehen, breitete ich die weiße Servierte auf meinem Schoß aus und goss Kaffee in eine der Tassen.

„Kevin weiß Bescheid, dass du heute später kommst und ich deine Dienste in Anspruch nehme", erklärte Nicholas, da ich noch immer nicht gesprochen hatte.

„Ach ja? Nun, du kannst mir direkt sagen, weshalb ich herkommen sollte, oder?", meinte ich kühl.

„Ich wollte mich nur vergewissern, dass es dir gut geht."

„Das glaube ich dir nicht", pampte ich ihn an.

Langsam ging mir seine Art auf die Nerven.

„Was willst du wirklich? Spucke es aus, ich habe nicht ewig Zeit heute, denn ich habe Kieran versprochen, pünktlich zu Hause zu sein. Nur wenn ich Überstunden machen muss, wird das nicht funktionieren."

Meine Achtung für dieses Individuum befand sich weit unter dem Nullpunkt.

„Ich wollte dir nur sagen, dass wir hin und wieder deine Hilfe in Anspruch nehmen werden. Den Rest besprechen wir am Samstag auf der Party."

Den Rest konnte er sich in die Haare schmieren, denn diese verfluchte Party würde ohne mich stattfinden. Leicht wütend verließ ich den Privatclub und traf gegen zehn Uhr bei meiner Arbeitsstätte ein.

Dort zählte ich ungeduldig die Stunden bis zur Mittagspause, denn Harry würde in der Kirche auf mich warten und Punkt zwölf legte ich alles nieder, um rasch über die Straße zu laufen. Jede Minute war kostbar. Ich brauchte ihn dringend, um meinen Plan weiter auszuführen.

Die Freude war groß, als wir uns umarmten und wie zu erwarten plapperte Harry drauflos. Er erzählte, dass Louis sich am gleichen Abend bei Liam gemeldet hätte, um mitzuteilen, dass es gut gelaufen sei.

„Wir waren so erleichtert, Niall. El, Sophia und ich waren am Madison Square Garden, da das Spiel jedoch ausverkauft war, wollte man uns nicht hineinlassen. Es hat eine ganze Weile gedauert, bis wir uns reinschmuggeln konnte, doch wir konnten dich nirgends entdecken."

Ein kleines Lächeln glitt über mein Gesicht. Meine Freunde waren da gewesen, sie ließen mich nicht im Stich, dennoch hatte Louis mich erneut gerettet.

„Das glaube ich dir Harry, aber hör zu, die Sache ist noch nicht vorbei, denn jetzt kommt es drauf an. Ich brauche deine Hilfe, du musst Honey irgendwie hierher schaffen. Sie muss spätestens übermorgen Früh in Richtung Vermont reisen", klärte ich den Lockenkopf auf.

„Gut, soweit ich weiß, geht sie heute zum Friseur. Sie hat um zwei Uhr einen Termin, ich werde sie dort abfangen und hierher bringen. Rechne damit, dass wir gegen vier Uhr hier sein werden."

Ein Stein fiel von meinem Herzen, als er diesen Vorschlag brachte.

„Das wäre super, Harry."

„Gut, dann haue ich jetzt ab, denn die Zeit drängt."

Nach diesen Worten erhob er sich und verschwand. Seufzend kehrte ich an meinen Arbeitsplatz zurück. Erneut saß mir die Zeit im Nacken, die einfach nicht vergehen wollte. Dabei schossen etliche Gedanken durch meinen Kopf. Dinge, die noch ungeklärt waren und die ich Louis fragen würde. Woher hatte er gewusst, in welchem Radius ich mich bewegte? Es schien so, als würde er mich überwachen können, aber wie? Bei unserer nächsten Zusammenkunft würde ich ihn das auf jeden Fall fragen.

Zum Glück drückte mir Kevin noch ein wenig Arbeit auf, sodass die Zeit bis um vier Uhr schnell verging. Pünktlich huschte ich erneut in die Kirche und als ich Honey gemeinsam mit Harry in einer Bank sitzen sah, atmete ich erleichtert auf. Jetzt konnte es losgehen.

Ohne Umschweife führte ich die beiden in die Sakristei, wo Honey zuerst sprach.

„Ich bin so froh, dass alles gut gegangen ist, Niall", sagte sie erleichtert.

„Oh, ich auch, glaube es mir. Aber nun ist Eile geboten."

„Ich weiß, Nicholas gibt am Samstag eine Party."

„Dann bist du ja bereits im Bilde. Du musst so schnell wie möglich nach Vermont, Honey. Und wenn du weg bist, werde ich Nicholas einen Besuch abstatten."

Sie schluckte kurz, um dann zu fragen: „Wann soll ich packen?"

„Am besten sofort. Harry wird dich morgen hinbringen."

Mein Freund nickte und sagte: „Ich hole dich um halb neun morgens ab. Es wäre also von Vorteil, wenn du bis dahin fertig bist."

„Das werde ich sein."

Honey schloss kurz ihre Augen, dann drehte sie sich zu mir.

„Ich danke dir, Niall, für alles, was du für mich getan hast."

Grinsend erwiderte ich: „Nicht doch, eine Hand wäscht die andere. Ich danke dir, dass du es mir ermöglicht hast, so vorzugehen, dass ich aus allem heil herauskomme."

Tränen schimmerten in ihren blauen Augen. „Du bist ein guter Kerl, Niall und du solltest eines wissen. Es tut mir leid, dass ich das tun musste. Ich hatte keine andere Wahl."

„Ich weiß."

Komischerweise konnte ich keinen Groll gegen sie hegen, wohl aber gegen die Mafia, die bald ihr blaues Wunder erleben würde. Morgen, um genau zu sein.

Bis dahin erlebte ich einen wundervollen Abend im Kreise meiner Familie. Kieran freute sich sehr, als ich pünktlich nach Hause kehrte und mir Zeit für ihn nahm. Er ließ sich später widerspruchlos zu Bett bringen, wo ich ihm noch eine Geschichte vorlas. Nachdem ihm die Augen zugefallen waren, widmete ich mich Sienna. Sie hatte für mich nun oberste Priorität und wir verbrachten die Zeit kuschelnd auf dem Sofa.

„Es ist ein Geschenk, dass du hier bist, Niall", wisperte sie.

Sanft küsste ich ihre Schläfe. „Nein, Baby, es ist ein Geschenk, dass du hier bist."

Es wurde nicht so spät, wie in der letzten Nacht, trotzdem bekamen wir recht wenig Schlaf ab, was aber keinen von uns wirklich interessierte. Im Moment setzten wir unsere Prioritäten anders, denn wir beide wussten, dass im Leben jede Sekunde zählte. Immer wieder küsste ich sie, streichelte ihr hübsches Gesicht und erfreute mich an ihrem Lächeln. Sienna war das Beste, was der liebe Gott mir jemals zum Geschenk gemacht hatte. Eine Frau, deren Stärke in schwierigen Momenten erst richtig zum Vorschein kam. Sie konnte kämpfen und tat es auch, wenn es nötig wurde.

Gegen halb zwei in der Nacht trug ich sie die Stufen nach oben, in unser Schlafzimmer. Als sie ihren weichen Körper an meinen schmiegte, fielen mir die Augen wie von alleine zu. Der nächste Tag war der entscheidende und dafür musste ich ein wenig Kraft tanken.

~~~

Meine Stunde schlug, nachdem Harry mich am nächsten Morgen anrief, um zu berichten, dass er mit Honey auf dem Weg nach Vermont sei. Durch El wusste er, dass Nicholas sich im Moment nicht zu Hause aufhielt und genau das nutzte ich aus. Bevor ich das Haus verließ, nahm ich zur Sicherheit meine Waffe an mich. Man konnte nie vorsichtig genug sein.

Lächelnd lenkte ich meine Schritte zur U-Bahn, stieg ein und fuhr ohne Verzögerung zu Nicholas imposantem Haus. Dort angekommen, sah ich mich kurz um, ob mich jemand beobachtete und gab anschließend den Zahlencode an der Tür ein, der mir das Eintreten in das Gebäude gewährte. Mit einem fiesen Grinsen auf den Lippen und der Ledermappe unter dem Arm, ließ ich mich auf einem der luxuriösen Sessel im Wohnbereich nieder und wartete in aller Seelenruhe ab.

Er würde irgendwann kommen, in der Zwischenzeit bediente ich mich ohne jegliche Gewissensbisse an seinen antialkoholischen Trinkvorräten. Die Zeit spielte für mich, während ich genüsslich in den wichtigen Unterlagen blätterte. Heute würde er seinen Meister finden, jemand der ihm auf gewisse Art und Weise ebenbürtig war.

Es war kurz nach zwölf Uhr mittags, als ich endlich das Öffnen der Haustür vernahm. Ich hörte, wie er seinen Mantel auszog, jeder Muskel in meinem Körper spannte sich an. Die Schritte näherten sich und als Nicholas nach einer gefühlten Ewigkeit im Türrahmen stand, um mir sein hochrotes Gesicht zu präsentieren, genoss ich das Gefühl der vollkommenen Überlegenheit.

„Wie zum Teufel kommst du hier herein, Niall?", polterte er los.

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So, meine Lieben, der nächste Cliffhanger ließ nicht auf sich warten. Nachdem ich die Sache mit Mose aufgeklärt habe und der Prinz erledigt wurde, geht es nun auf anderem Terrain weiter. Ich hoffe, ihr seid gespannt darauf, wie das mit Niall und Nicholas ausgeht.

Ich danke euch so sehr für die tollen und leidenschaftlichen Kommentare, die mir immer wieder beweisen, wie sehr ihr an dieser Story hängt, sie mitlebt und mitfiebert. Das ist echt ein Geschenk für mich.

Die Collage, die ihr oben seht, stammt von der lieben Jessi horansuniverse . Danke dafür, sie ist so toll und passt irgendwie zu diesem Kapitel.

Ich plane, das nächste Update am Sonntag hochzuladen, früher schaffe ich es leider nicht.

LG, Ambi xxx

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