Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

33- Scherbenstaub

33- Scherbenstaub

Mein Herz zerbricht. »Du findest es schön, wie ich zerbrochen bin. Du denkst, Liebe ist ist zu zerbrechen. Und ich zerbrach, um dich zu lieben.«

»Ich kann die Vergangenheit nicht ändern, Izem«, spricht er aus und sieht, wie ich mir in den Arm kneife, weil ich nicht mehr weinen will. Langsam legt er die Hand über meine, damit ich loslasse. Ich tue es, schlage seine Hand dann aber weg. Er soll nach allem nicht mehr so tun, als würde ich ihm etwas bedeuten.

»Ich habe meine Regeln für dich gebrochen. Ich wollte niemandem trauen, niemanden an mich ranlassen. Eigentlich könnte ich dich genauso gut anlügen. Behaupten, es hätte nichts bedeutet. Aber wem würde ich da eher etwas vorspielen- dir oder mir? Du weißt es, ich habe dir vertraut, auf dich gebaut. Ich weiß nich, wieso. Es ist einfach passiert. Du hast dieses Vertrauen missbraucht, Deniz. Ich war ein Haufen Scherben und du hast mich zu Scherbenstaub zermalmt, der Wind hat mich in alle Richtungen zerstreut. Jetzt ist Heilung unmöglich.«

Er sieht aus wie ein kleines Kind, unschuldig, verzweifelt und bereuend.

»Komm mir nicht nach«, flüstere ich und laufe zum Anwesen. Der Türsteher wirft mir einen verwirrten Blick. »Du solltest nicht kommen, Izem.«
  »Es ist das letzte Mal.«

Es fühlt sich komisch an, das Anwesen zu betreten. Es ist keiner im Flur. Ich nehme direkt die Treppen hoch. Was mache ich jetzt mit Ümit? Ich muss mich zusammenreißen.

»Was tust du hier?«, fragt Nurgül, als sie dann mein Gesicht sieht, reißt sie die Augen auf. Wie fertig ich wohl aussehen muss.
  »Komm doch rein. Was ist passiert?«, will sie wissen und zieht mich am Arm in ihr Zimmer.

Ich bin wie zu Eis erstarrt. »Es muss doch schwer gewesen sein, das alles zu ertragen, was Deniz getan hat.«
  Wir stehen mitten in ihrem Zimmer. Sie lässt meinen Arm los, ihre Augen werden groß, während sie sich langsam zu mir dreht. »Wovon sprichst du?«
  »Haben Sie mich deshalb eingestellt? Weil Sie alles, was Deniz tut, wiedergutmachen wollten? Dachten Sie, ein Mädchen, dessen Arbeitsstelle er damals weggerissen hat, einen Job zu geben, würde es wiedergutmachen?«

Sie antwortet nicht, ist viel zu schockiert über mein Wissen.
  »Haben Sie auch Ümit deshalb adoptiert? Glauben Sie, das macht alles rückgängig?«, will ich wissen. »Wussten Sie von Anfang an, dass ich das Mädchen bin. Haben Sie mir wirklich das Leben gerettet?«

Nurgül schluckt. »Ich- du. Es ist mir am Anfang nicht aufgefallen. Dein Haar verdeckte dein Gesicht und ich konnte dir auch nicht ins Gesicht sehen. Ich wusste, wenn ich das täte, würde ich es niemals vergessen.«
  »Danke dafür, dass Sie mein Leben gerettet haben und auch das von Ümit.«
Meine Stimme ist fester und viel kälter, als ich mich in meinem Inneren fühle.

»Er heißt Hoffnung. Ich dachte, das muss ein Zeichen sein«, flüstert sie. Ich habe mich immer gefragt, ob sie krank ist oder einfach nur verletzt. Ich glaube, Emir kennt die beste Antwort. Sie ist wie ein Kind, zerbrechlich und furchtbar naiv. »Ich dachte, er könnte uns helfen, neu anzufangen.«
  »Sie wissen es, oder?«, frage ich und dann lässt meine Stimme doch schon wieder nach. »Ümit gehört zu mir.«
  »Ich weiß«, haucht sie. »Er hat es mir gesagt.«
  »Deniz?«, frage ich.

Sie schüttelt nur den Kopf. »Ich kenne seinen Namen nicht. Er meinte, er sei dein Cousin. Ich wäre nie allein auf die Idee gekommen, deinem Vater zu erzählen, es handle sich bei Ümit um ein Mädchen, dass Deniz nicht existiert und dass dein Gehalt weniger ist. Dein Cousin bat mich darum.«
  »Elias?«, frage ich entrüstet. Das kann nicht sein. »Mein Cousin würde so etwas nicht tun.«
  »Er hat. Ümit ist im übrigen nicht hier. Hülya hat einige Verbindungen gehabt, die wir genutzt haben, damit deine Schwester noch heute ihr Kind wiederbekommt.«

Ich reiße die Augen auf. »Ümit ist bei Buke?«
  Nurgül nickt. »Es müssen schwerwiegende Dinge passiert sein, die deine Schwester und deinen Cousin gezwungen haben, ihren Sohn abzugeben.«
Ihren? Was hat der Bastard schon wieder erzählt?

»Ich sollte dann gehen«, folgere ich daraus. »Ich habe nur hierher gehört, weil Ümit es tat.«
  Sie lächelt zwanghaft. »Vielleicht ist es Schicksal. Zufall kann das alles ja nicht sein.«
  Ich nicke nur noch, will nur gehen, da trifft mein Blick auf die Ablage, welche bis jetzt noch nie mein Interesse geweckt hatte. Neben einigen Lippenstiften liegen dort Medikamente. Der Name des einen davon kommt furchtbar bekannt vor. Wie aus einer Erinnerung. »Wie kam sie an das Medikament? Das ist nichts, was man einfach mal bekommt«, klingt eine bekannte und doch unbekannte Stimme. »Es waren meine. Das war ihre Strafe. Sich mit meinen Medikamenten zu töten.« Elias.

Ich muss schlucken. Wieso kommen die Erinnerungsfetzen gerade jetzt? Ist es Zeit, das alles zu erfahren? Aber wieso? Ich kann gut ohne dieses Wissen leben. Nein. Ohne dieses Wissen kann ich viel besser leben.

»Verzeih mir, Izem«, weint Nurgül.
  »Sie haben nichts falsch gemacht«, entgegne ich und lasse sie zurück. Ihr Schluchzen ist vom Treppenhaus noch zu hören. Ich muss gehen. Ich darf nicht noch einmal nach hinten gucken. Ab jetzt darf nur die Zukunft zählen. Hoffnung keimt in mir auf. Vielleicht können wir jetzt fliehen.

Hülya und Meral sind am Eingang.
  »Viel Glück«, wünscht mir Hülya.
  »Ich habe gesagt-«, beginnt Meral, sieht dann aber zu Hülya, neben der sie nicht ungestört über dieses Haus reden kann und lächelt. »Alles Beste wünsche ich dir.«
  Ich nicke. »Ich euch genauso. Macht es gut.«

Der Türsteher reicht mir einen Zettel, als ich rausgehe. Keine Abschiedsworte seinerseits und keine meinerseits. Nur ein Nicken und ein Lächeln.

"Ich werde es wiedergutmachen und wenn es mein ganzes Leben lang dauert.", steht dort. Klar, es ist von Deniz. »Tut mir leid«, flüstere ich den Zettel fixierend. »Aber ich habe nicht mein Leben lang Zeit.«

Ich knülle den Zettel in meiner Hand und fahre dann nach Hause. Wie lange muss ich noch warten? Ich merke, dass mir langsam die Kraft entschwindet.

Als ich dann vor der Haustür stehe, spüre ich, wie wenig ich doch eigentlich rein will. Eine Abneigung steigt in mir hoch und sie wandelt sich zur Trauer, als ich meinen Schlüssel heraushole. Dort hängt er, der Sternenanhänger, den mir Deniz geschenkt hat. Was dachte er sich wohl dabei? Deniz ist ein Rätsel, das ich nicht lösen wollte. Ich wünsche, ich hätte ihn lösen können. Nur um zu verstehen, wieso er das alles getan hat.
Aus Schuldgefühlen?
Aus Mitleid?
Vielleicht aus Liebe?
Liebe. Das ist wohl die letzte Sache, die uns verbindet.

Ich öffne die Tür und betrete das Haus. Nicht mehr lange, muntere ich mich auf. Elias kommt auf mich zu, als hätte er auf mich gewartet. In seinem Ausdruck ist etwas unsicheres. »Wir müssen gehen.«
Dann packt er mich am Arm und versucht mich aus dem Haus zu schleifen. »Hey!«
Buke ist zu hören, wie sie einen Koffer runterzieht. »Da bist du ja.«

Ich entwinde mich Elias Griff, der ziemlich weh getan hat. »Was ist hier los?«
»Es ist endlich soweit. Wir können gehen«, antwortet Buke und sie strahlt, wie sie es lange nicht mehr getan hat.
»Wir müssen ist die korrektere Bezeichnung«, meint Elias und öffnet die Haustür. »Er weiß Bescheid.«
»Von Ümit«, fügt Buke flüsternd zu.

Das Blut in meinen Adern rauscht so schnell, mein Herz pumpt in Vollgeschwindigkeit. »Wir können wirklich gehen?«
Davon hab ich mein ganzes Leben geträumt. Von diesem Augenblick. Ich könnte weinen, so glücklich macht es mich.

Buke nickt. »Wir müssen uns beeilen. Er könnte jeden Augenblick kommen.«
»Gehen wir jetzt einfach so?«, frage ich. »Ohne etwas zu demolieren? Ohne dass ihm etwas geschieht?«
Das scheint mir nicht fair. Bis jetzt wollte ich immer, dass wir gehen. Der Stiefvater war mir komplett egal. Aber heute will ich, dass er etwas zurückbekommt. Vielleicht ist es so, weil ich so geladen bin. Weil ich heute so viel erfahren habe, Trauer und Wut gespürt habe und alles runterschlucken musste.

»Dafür ist keine Zeit«, knurrt Elias genervt. Wieso ist der auf einmal auf unserer Seite? Wie sehr kann man ihm vertrauen? Das alles ist paradox, auch das, was mir Nurgül erzählt hat. Elias ist keine Rettung, Elias ist Schmerz.

»Er wird leiden«, erwidert Buke und ihre Augen funkeln. »Er ist rausgeworfen worden aus seinem Job, weißt du. Er baut auf das Geld, dass du verdienen wirst, sonst hat er nichts. Glaub mir, er wird nicht über die Runden kommen. Er wird zugrundegehen.«
Die schwarze Straße wird sein Untergang. Genauso, wie er unseren Schmerz verborgen hat, so wird sie seinen verbergen.

Sie streckt ihre Hand nach mir aus. »Lass uns gehen.«
Ich nehme sie.

»Wer ist dieser Typ, der dich anstarrt?«, fragt Elias genervt, während er den Koffer in den Kofferraum stellt.

»Ich muss dir noch etwas sagen«, meint Emir auf mich zukommend. »Deniz. Er ist nicht böse. Also-«
  »Es spielt keine Rolle«, unterbreche ich ihn, zumal wir keine Zeit zu vergeuden haben. »Ich bin sowieso bald weg. Stell bitte keine Fragen und werfe die Schuldgefühle endlich über Bord.«
  Ich lächle leicht. »Weißt du, das meinte er auch. Dass ich dich nicht als den bösen sehen soll. Ihr solltet für einander da sein und euch endlich wieder ins Gesicht sehen. Die Person, die euch helfen kann, seid ihr selbst.«

Emir sieht skeptisch zu Elias.
  »Mein Cousin«, stelle ich ihn vor und das überrascht ihn. »Du solltest gehen. Ach und hör auf zu rauchen.«

Dann schließe ich den Kofferraum. »Guck nicht so«, flüstere ich schnaubend zu Elias. »Ich habe das nur gesagt, damit er geht.«
  Aber er geht nicht, sieht zu, wie wir wegfahren.

Ümit ist schon im Wagen. Wir setzen uns nach hinten und Buke drückt ihren Sohn an sich. Ihr Lächeln ist das eines kleinen Kindes. »Wer war das?«
  »Der Gute von den Bösen«, antworte ich. Das ist genauso gut wie keine Antwort, aber das ist mir egal.

Ich mache eine Kopfbewegung in Elias Richtung, der gerade einsteigt. Sie versteht meine Frage, drückt mit der einen Hand meine und lächelt. »Mach dir keine Sorgen.«
  »Was ist mit dem Brief?«, frage ich
  »Ich habe an unsere Nachbarn geschrieben und an eine alte Freundin. Hast du den an Lamia schon abgeschickt?«
  Ich schüttele den Kopf.
  »Was ist, wenn er die Polizei alarmiert, bevor sie den Brief bekommt?«, fragt sie.

»Das heißt, am Ende sind wir die Kindesentführer«, meint Elias und startet den Wagen.
  »Ich hab mir nicht gewünscht, dass wir vor meinem achtzehnten Geburtstag fliehen!«
  »Hört auf«, bittet Buke. »Es ist jetzt nunmal so. Wir müssen so fertigwerden.«
  »Dann fahren wir zu dem Mädchen«, schlägt Elias vor und ich nicke.

Ich gebe ihm Lamias Adresse und Elias startet den Wagen. Eine kurze Strecke weiter ist eine Ampel, an der wir halten.
Elias blickt mit Augen, die er zu Schlitzen verengt hat, aus dem Fenster zu einem leerstehenden Auto. »Woher kenne ich diesen Wagen?«
  Das hat er das letzte Mal, als wie hier langgefahren sind, auch gesagt.

Buke starrt nur intensiv auf Ümit, der gerade selig am Schlafen ist.
  Zu meiner Überraschung lässt sich Cansel auf den Beifahrersitz eben dessen Wagen fallen, den Elias gemustert hat. Scheinbar hat er ihn damals am Krankenhaus gesehen. Vielleicht ist Cansels Mutter damals dort eingestiegen oder so. Eine andere Erklärung dafür, dass er sich das Teil gemerkt hat, kann ich nicht finden.

»Es ist grün«, erkläre ich und drücke mich den Sitz runter. Das letzte, was ich will, ist es, Cansel zu begegnen. Ich realisiere, dass ich sie und Berna nie wieder sehen muss und lächle deshalb.
Ein Neuanfang.
Das wird unser Neuanfang.

_____________________
Es ist noch nicht zu ende :D
Ich habe all eure Kommentare gelesen, konnte ihnen aber noch nicht antworten. Ich danke euch hier dafür, das ist so furchtbar motivierend. Danke für eure Unterstützung!
hayaleyna

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro