Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

24- Anhänger

Black Streets
24- Anhänger

Die Nacht färbt die schon schwarze Straße noch viel dunkler. Einige Straßenlaternen erhellen die Sicht einigermaßen. Es ist kühl, eine angenehme Brise weht und verschafft eine schöne Atmosphäre, würde nicht das Herzklopfen vor Angst meine Adern zum beben bringen.

Ich erkenne sein Auto und nach einigen zügigen Schritten Deniz am Fahrersitz. Kaum einige Schritte weiter bemerkt er mich und steigt aus dem Wagen.
»Mir geht es gut«, wiederhole ich meine Nachricht und statt etwas zu erwidern, umschließt er mich in eine lange Umarmung. Die Aktion verwundert mich. Ich weiß nicht, was ich tun soll und die Idee, die Umarmung zu erwidern, kommt erst, als er sich von mir löst. Er lächelt erleichtert. »Mach mir nie wieder solche Angst.«
»Ich habe fünf Minuten nicht geantwortet.«
»Das waren zwanzig«, korrigiert er und legt die rechte Hand an mein Gesicht. Ich habe nie jemandem erlaubt, mir so nah zu treten.

»Du hast nicht einmal geantwortet«, kontere ich und gehe einen Schritt zurück.
»Ich war gerade damit beschäftigt, zu überlegen, ob ich zur Polizei oder direkt ins Haus stürmen soll.«
»Und dann?«, frage ich und kann mein Lachen nicht zurückstellen.
»Dann nehme ich dich und wir fahren in irgendeine Richtung. Irgendwo, wo uns die Sonne anlacht. Irgendwo, wo wir frei sein können- frei und glücklich.«

Es lässt mein Herz schneller schlagen und ich weiß nicht, ob das gesund ist. Schließlich war es davor schon auf Hochtouren. Diese Welt, die er mit seinen Worten aufgebaut hat, widerspiegelt meine Sehnsucht und sie scheint so greifbar, obwohl sie es nicht ist. »Du brauchst kein Mitleid mit mir zu haben.«
  »Mitleid mit dir? Ich habe Mitleid mit mir. Ich weiß nicht, was ich ohne dich tun soll.«
  »Deniz, du kennst mich nicht einmal so lange«, entgegne ich, doch irgendetwas in mir will ihm glauben.
  »Izem. Bevor ich wusste, wie wenig ich in Dämmerlicht sehe, habe ich das auch nicht vermisst. Aber nachdem ich gemerkt habe, dass andere mehr sehen, habe ich erst gespürt, dass etwas fehlt. Ich habe die Leere erst gemerkt, als ich dich gefunden habe.«

Deniz kramt in der Hosentasche und nimmt dann meine Hand, sodass die Handfläche nach oben zeigt. Er lässt einen Anhänger auf ihr fallen. Es fühlt sich schön sanft an, wie es auf meiner Handfläche ihrem Platz findet. Ich ziehe die Brauen zusammen und sehe mir den Anhänger genau an. »Wofür ist er?«
Es ist ein Schlüsselanhänger mit mehreren kleinen mehrzackigen Sternen.
   »Weil du mit mir die Sterne angesehen hast«, antwortet er. Ich sehe ihm in die Augen, die so blau sind, dass ich mich in ihnen verlieren könnte.

So viel Zeit habe ich aber nicht. Die Haustür öffnet sich einen Spalt und ich drehe mich reflexartig um. »Oh mein Gott«, nuschele ich. Die Tür wird wieder leise geschlossen und ich drehe meinen Kopf zu Deniz. »Ich muss gehen.«
  »Ruf mich an.«
  »Ich werde dir schreiben.«

Ich schließe rasch die Tür auf und mein Herz rutscht mir dabei beinahe in die Hose. Meine Tat war unvernünftig, aber nicht zu gehen und Deniz handeln zu lassen, wäre unvernünftiger. Er ist unberechenbar.

Ich betrete das Haus, schließe die Tür hinter mir leise. Wer war das? Der stolze Stiefvater gewiss nicht. Der hätte sich nicht halten können. Wenn überhaupt würde Elias so etwas tun. Mich ins Haus locken, um mich ungestört bestrafen zu können, ist zu hoch für den Stiefvater.
Aber keiner ist hier.

Ich schleiche leise den Flur hinauf und öffne die Wohnzimmertür einen Spalt. Er schläft dort noch. Buke?
Der Gedanke sorgt dafür, dass ich hochsprinte.

Sie ist wach und liegt auf dem Bett.
»Warst du gerade unten?«, frage ich sie und setze mich auf mein Bett.
»Wer ist dieser Typ, Izem?«, fragt Buke und richtet sich auf. »Wer ist dieser Typ?«
Damit hat sie meine Frage schon beantwortet. Ihre Augen sind glasig.
»Nur der Typ, bei dem ich arbeite.«
Ihr kullert eine Träne die Wange hinunter. Ich weiß nicht, wieso sie jetzt so emotional ist.

Ich ziehe meine Decke näher zu mir und unter ihr fühle ich den Anhänger ab. »Der vom Anwesen ist das.«
»Was weiß er?«
»Wie meinst du das?«

Es sieht so aus, als würde ihr das Atmen schwerfallen. »Izem, beantworte einfach meine Frage. Was weiß er und wie nahe steht ihr euch?«
Das Blut in meinen Adern erfriert. Ich fühle mich ertappt.
»Was hat er dir gesagt? Meinte er, er würde mit dir fliehen wollen? Meinte er, er würde dich lieben? Meinte er, er würde alles für dich geben?«
  »Also dass er mich liebt, hat er nicht gesagt«, flüstere ich und reibe die Hände aneinander.
Sie schüttelt den Kopf. »Vertraue ihm nicht, Izem. Vertraue niemandem.«

Ich stehe auf und begebe mich in ihr Bett. Ich nehme sie in meine Arme und streiche ihr über das Haar. Sie hat heute krampfhaft versucht, wieder die Buke zu sein, die sie früher war. Aber sie hat einfach nicht mehr die Kraft dafür. Man hat sie dieser Kraft bestohlen. Ich soll Deniz nicht vertrauen, weil ihr Vertrauen missbraucht wurde. Sein Name ging nie in eins unserer Gespräche, für mich ist er ein namenloser und gesichtsloser Bastard, aber dieser Mann, der Ümits Vater sein soll, hat Buke gestohlen.

»Ich vertraue niemandem«, beruhige ich sie. »Nur du und Ümit. Mehr nicht.«
  Sie weint so viel, dass ich mich frage, wie viel Wasser ein Körper beinhaltet. Und ich frage mich, wie ich nur innerlich so sehr brennen kann, wenn der Körper aus so viel Wasser bestehen soll.

"Alles ist Gut", tippe ich die Nachricht an Deniz und lege mich hin.
Der Tag bricht an. Ich füge den Schlüsselanhänger an meinen Hausschlüssel an. Ich mag es daran eigentlich nicht so. Selbst die Schlüssel dieses Hauses widern mich an und dass so etwas kostbares daran kommt, will ich eigentlich nicht.

Buke schläft. Ihr Körper ist dauererschöpft. Ich mache mich fertig und sehe schon, wie Elias unten auf mich wartet. »Geht es Buke besser?«, fragt er.
»Als ob dich das wirklich interessiert.«
»Werd' nicht frech«, meint er nur und ich setze mich in den Wagen.

Elias fährt eine gewisse Strecke, bis er an einem Auto vorbeifährt. »Den Wagen kenne ich doch.«
Er stoppt abrupt und fährt zurück.
»Was soll das?«, frage ich ihn, doch er ignoriert mich. Als wir wieder an der Stelle sind, ist der Wagen weg.
»Ich könnte schwören-«, beginnt er, schüttelt den Kopf dann aber und fährt mich schließlich zur Schule.

Deniz steht an seinem Wagen angelehnt und hat das Handy in der Hand. Als er hochsieht und mich erkennt, lächelt er. Elias fährt ab und Deniz läuft auf mich zu. »Dein Cousin?«
  »Stiefcousin.«
  »Auch von den den Bösen?«
Ich nicke stumm und er nimmt meine Hand in seine und verschränkt unsere Finger ineinander.

Ich sehe ihn überrascht an, was ihn nur zum Grinsen bringt. Ich dachte, in der Schule ignoriert er mich. Stattdessen nimmt er gerade meine Hand und schenkt mir das Lächeln, welches wohl kaum jemand hier gesehen hat. Er versprüht Farbe damit. Es ist so bunt, volle Farben, die ich zum ersten Mal in meinem Leben sehe.

Aber es ist mir gleichermaßen furchtbar unangenehm und ich weiß wirklich nicht, was ich tun soll. Am liebsten würde ich ihm die Hand entreißen, hoffe, dass keiner hinsieht. Ich sehe extra runter, spüre wie das Blut in meinen Kopf schießt.

»Ab heute will ich jedem zeigen, dass du zu mir gehörst«, sagt er zu mir.
  »Ich will das nicht«, gestehe ich wahrheitsgemäß. Das würde nur Komplikationen bedeuten- Komplikationen, die ich mir nicht erlauben kann.
  Er lacht einfach. Ich frage mich, ob ich ihm Farbe klaue. »Wenn das dein Wunsch ist.«

Wir haben andere Kurse, also teile wir uns auf. Er geht seinen und ich gehe meinen Weg. Aber in meinem Kopf begleitet mich sein buntes Lachen.

Ich verstehe noch immer den Sinn seiner Handlung nicht. Wieso will er jedem zeigen, dass ich zu ihm gehöre? Und was genau bedeutet zu ihm gehören für ihn? Während ich grinsend darüber grüble, kommt Berna wütend auf mich zu. Sie schubst mich an der Schulter zurück. »Was soll das?«
  »Sollte nicht ich das dich fragen? Du schubst mich hier.«
  »Was hast du mit Deniz zutun?«
Das ist also ihr Problem. »Ich habe euch gesehen.«

»Mir sagst du, ich solle mich fern von ihm halten, gehst dann aber selbst mit ihm aus?«, fragt sie mich, die Arme verschränkend. Sie hat ja recht.
  »Ich bin nicht mit ihm zusammen«, sage ich ruhig. »Und auf mich gehört hast du ja auch nicht. Was dann passiert ist, wissen wir beide ja.«
  Sie lacht bitter auf. »Wer weiß, was eine Hure wie du gemacht hast, um ihn mir zu entreißen.«

Ich hebe die Brauen. »Was hast du gesagt?«
Nach meinem Stiefvater und Stiefcousin ist sie die erste Person, die mich jemals als Hure bezeichnet hat.
  »Willst du es so unbedingt wieder hören?«
»Berna, wie es aussieht, habe ich nichts machen brauchen, um ihn zu entreißen, denn Deniz war noch nie an deiner Seite.«
»Berna, was soll die Scheiße?«, hört man noch Lamia sagen.

Irgendjemand sagt, dass wir in den Filmraum sollen und während immer weniger Leute vor dem Raum stehen, wird Berna wütender. »Wie kannst du mir das antun? Ich habe dir vertraut.«
  »Berna, ich bin nicht mit ihm zusammen und wenn schon- hast du nicht selbst gesagt, dass du nichts von ihm willst?«
  »Cansel hatte Recht. Du bist eine psychisch Kranke mit Aufmerksamkeitsdefiziten. Du widerst mich an«, sind ihre letzte Worte, bevor sie an mir vorbei rast.

Mein Blick begegnet Cansel, die das Ganze genüsslich beobachtet, statt ihrer Cousine nachzulaufen. Ich packe sie am Arm und ziehe sie in den leeren Raum, weit weg von allen Ohren. »Was ist dein Problem mit mir?«
  »Mein Problem? Mein Problem ist, dass du Berna nicht in Ruhe lässt.«
  »Das hier ist nicht nur reine Cousinen-Liebe. Es geht hier nicht um Berna oder dass du dir Sorgen um sie machst.«
  »Du hast Recht«, lacht sie. »Es geht darum, dass du dich als kleines armes Mädchen vorstellst, aber eigentlich nur ein hinterhältiges krankes Biest bist«, antwortet sie gelassen und schiebt die Hände in die Hosentaschen. »Auch das mit dem angeblichen anonymen Angreifer, an den du dich ja leider nicht erinnern kannst, aber die ganze Schule Bescheid weiß.«

Ich lache auf, weil das so verdammt kindisch ist. »Das kann nicht dein Ernst sein. Wegen so einem banalen Grund kannst du mich nicht hassen. Glaub mir, Cansel, ich habe genug andere Probleme, um die ich mich kümmern muss. Da interessiert mich Aufmerksamkeit von irgendwelchen Schülern oder Schülerinnen nicht im geringsten.«
  »Schon wieder!«, ruft sie. »Siehst du, du tust es schon wieder, verdammt. Was hast du wohl für große Probleme außer deiner widerwärtigen Beziehung.«
  Ich schnaube. »Deniz und ich sind nicht zusammen.«

»Wer sagt denn, dass ich über Deniz rede?«, fragt sie. In ihrem Grinsen steckt der Gedanke, etwas zu wissen, was mich zerstören könnte. Nur was kann sie schon wissen? »Oder hast du endlich aufgegeben? Hat es nicht einmal funktioniert, dich schlagen zu lassen?«
»Cansel, rede entweder Klartext oder halt den Mund.«
Ich kann einfach nicht fassen, was sie von sich gibt. Ich kann nicht fassen, dass sie denkt, ich hätte mich von dem anonymen Angreifer freiwillig schlagen lassen.

»Willst du etwa, dass ich leise bin, damit dein kleines Geheimnis nicht herauskommt?«, fragt sie in einer kindlichen Stimme und blinzelt extra mit einem mädchenhaften Lächeln über den Lippen. »Du glaubst, ich wüsste nicht, wie gestört du bist. Meine Mutter ist Krankenschwester und rate mal, wer dich dort behandelt hat, als du nach dem Tod deiner Mutter im Krankenhaus gelandet bist?«
  Angefangen von meinen Fingerkuppen werden langsam meine ganzen Glieder zu Eis. Mein Herzschlag verlangsamt sich. Ich fühle mich wie in einer Trance, als wäre ich in der Schwelle zwischen der Realität und der Erinnerung des Tages im Krankenhaus.

»Ach ja, daran konntest du dich ja auch nicht erinnern, oder?«, will sie spöttisch wissen. »Erinnerst du dich nicht auch daran, wie du deinen Cousin- ach, Stiefcousin- festgehalten und angefleht hast, er solle nicht gehen und dass du sonst sterben würdest.«
  »Wovon redest du?«, frage ich, weil das einfach zu viel irres Zeug auf einmal ist. Elias hatte mich vom Krankenhaus abgeholt, das ist alles.
  »Wer weiß, wohin ihr fährt, wenn er dich jeden Tag nach der Schule abholt. Wann hatte das nochmal angefangen mit der Abholerei- nachdem du geschlagen wurdest? Ist das dein Trick? Entweder kommst du mit mir zusammen oder ich töte mich?«
  Meine Hand kollidiert ungehalten mit ihrer Wange. Der Schlag ist so laut, dass er im Raum hallt und so fest, das er einen rötlichen Abdruck hinterlässt.

»So eine Schlampe bist du«, zischt sie und fasst sich an der Stelle, an der ich sie getroffen habe. »So eine widerwärtige Schlampe bist du. Dein Cousin tut mir leid. Wer weiß, was du Deniz-«
  »Ich weiß nicht, wie wenig Beschäftigung du haben misst, um die so etwas ekelhaftes auszudenken, aber dass du es auch noch aussprechen kannst. Du solltest dich schämen, Cansel. Eine Freundin nennst du dich, dafür solltest du dich schämen. Ein Mädchen nennst du dich, dafür solltest du dich schämen. Ein Mensch nennst du dich, dafür solltest du dich am meisten schämen.«
Aber das sollte mich nicht wundern. Mit Unmenschlichkeit kenne ich mich doch bestens aus.

Ich gehe an ihr vorbei, meine Hände zittern vor Wut. Die Türklinke lässt sich beim zweiten Drücken erst öffnen und mein Gleichgewicht macht das Ganze nicht besser. Allein der Gedanke, dass ich auf Elias stehen würde, sorgt dafür, dass ich kotzen will. Die widerliche Anschuldigung, dass ich ihn dann auch noch dazu drängen würde, mit mir zusammen zu sein, raubt mir alle Nerven.
  »Izem!«, schreit Cansel hinter mir her. »Ich habe Beweise.«

_______________________

Und wie findet ihr das Cover? Wie gesagt, ich bin total unsicher bei sowas. Oder doch lieber so:

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro