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Prolog - 프롤로그

Der Blick des jungen rothaarigen Mannes war voller Wut und Hass, als er ihn durch den großen prunkvollen Saal schweifen ließ, dessen Wand bestückt mit barocken Ornamenten und Kerzenleuchtern war.

Er biss sich auf seine kunstvoll geschwungene Lippe und sah sein Gegenüber eindringlich an. Eine Geste, die jeden aus der Ruhe brachte, eine Geste, die er oft an den Tag legte, wenn er wütend war.
In gewisser Weise war es eine Warnung, seine Nerven nicht noch mehr zu strapazieren.

Doch Taehyung, sein leiblicher Bruder, interessierte Hoseoks Mimik und Gestik sichtlich wenig. Er stand nur da und erwiderte kalt den Blick des Rothaarigen, während ihm silberne Strähnen seiner Haare in die Stirn fielen.
Sie provozierten sich gegenseitig mit ihren Blicken, kämpften ein Duell, das keiner der beiden Geschwister zu gewinnen vermochte.
Schließlich war es Hoseok, dessen Lippen ein kleines Grinsen umspielte, als der Silberhaarige noch ein paar endlos wirkenden Minuten den Blick abwandte, aber kein Stück der Härte aus ihm nahm.

„Ich wusste schon immer, dass du der Schwächere von uns beiden bist", stellte der Mann fest, doch Taehyung reagierte nicht, er starrte seinen Bruder nur an.

Nun erhob sich Hoseok von dem prunkvollen Sessel, auf dem er gesessen hatte und während er auf Taehyung zulief, hallten seine Schritte in der großen Halle wieder, die mindestens genauso einschüchternd und prunkvoll wie Hoseok selbst wirkte.

„Du hast Glück, dass ich dich nicht habe einsperren lassen, als Vater verbannt wurde", zischte dieser, als er nah genug bei dem Älteren angekommen war, doch jener zuckte noch nicht mal mit der Wimper, sondern starrte nur gerade aus.

„Vater ist tot, weil du ihn umgebracht hast, Hoseok", durchbrach der Dämon mit einer Monotonie, die man selten aus seinem Mund hörte, dann die Stille und der Rothaarige grinste nur.

„Er wäre sowieso bald an seiner Naivität verreckt, da habe ich ihm nur einen Gefallen getan ihn zu verbannen." Der Dämon hörte nicht auf zu lächeln, als er wieder vor seinen Bruder trat und ihn feindselig ansah. Wut kochte in seinem Inneren und am liebsten hätte er Taehyung jetzt hier auf der Stelle angegriffen – allerdings hätte es bei diesem Kampf keinen Gewinner gegeben.
„Du bist genau wie er, Taehyung." Den Namen des Älteren spuckte er aus wie Gift, doch er zuckte noch nicht mal zusammen. Er kannte Hoseok besser als jeden anderen, er wusste, dass er ihm nichts antun konnte, auch wenn er gewollt hätte. Das Schicksal verhinderte, dass Geschwister sich gegenseitig das Licht ausknipsten, indem sie sich in das Schwarze Loch verbannten.

„Genauso naiv, genauso gutgläubig, genauso abstoßend." Er hob die Hand und fuhr sich in einer überlegeneren Geste durch seine feuerroten Haaren.
„Und jetzt verliebst du dich auch noch in einen Menschen und noch dazu in jemanden wie sie." Er machte eine unbestimmte Handbewegung und schüttelte enttäuscht den Kopf, aber eigentlich hatte er nichts anderes erwartet. Sein Bruder war schon immer anders gewesen. Während Hoseok sich darauf vorbereitet hatte, eines Tages mal den Posten seines Vaters einzunehmen, hatte Taehyung Bücher gelesen und geschrieben; der Rothaarige hatte damals schon gewusst, dass Taehyung absolut nicht geeignet war, ein ganzes Reich zu regieren und somit bei seiner Machtübernahme darauf  verzichtet, ihn einzusperren – er war keine Gefahr für ihn, dafür war er zu gutgläubig und liebevoll, zu sehr Taehyung.

„Sie ist kein Mensch, Hoseok, sie ist anders." Ein kehliges Lachen entkam den Lippen seines Bruders und dieses Mal zuckte der Silberhaarige kaum merklich zusammen, das Lachen seines Bruders hatte schon immer furchterregend geklungen. Es war voller Hass, voller Freude andere Kreaturen das Leben schwerzumachen und triefte nur so vor Sadismus.

„Sie ist anders", ahmte der Rothaarige Taehyung nach und lachte wieder.
„Natürlich ist sie das, du Idiot. Willst du wissen, warum?" Er gab Taehyung keine Gelegenheit etwas zu erwidern, denn er sprach einfach weiter.
„Weil du sie liebst. Sie hat sich in dein erbärmliches Herz geschlichen und es vereinnahmt. Natürlich ist sie anders." Er hielt kurz inne, sein Blick hatte sich plötzlich gewandelt, er war nicht mehr so hasserfüllt, aber mehr konnte der silberhaarige Dämon nicht aus ihm herauslesen.
„Darf ich dich was fragen, Taehyung?" Seine Stimme war nun weniger kratzig, dafür eindringlicher. Der Angesprochene nickte, er hatte sowieso keine Wahl.
„Was ist dir wichtiger, dein Bruder oder das Menschenweib?" Nun war er still und Hoseok hatte in der Zwischenzeit wieder den Kopf  gehoben und sah seinen Bruder eindringlich an, es war eine Warnung ja nichts Falsches zu sagen oder zu tun.

Taehyung, der geahnt hatte, dass Hoseok dieser Frage stellen würde, seufzte.
Bei Hoseok gab es nur Schwarz und Weiß, Gut und Böse, etwas dazwischen war ausgeschlossen – er musste sich entscheiden.
Das Problem war, dass er es nicht konnte.
Er liebte Hoseok, obwohl er sehr stur und besitzergreifend war – er war der Inbegriff des Teufels, kein Wunder, er trug inzwischen auch diesen Titel und wurde jenem auf jeden Fall gerecht.

Anderseits liebte er auch Soyeon. Sie war umwerfend, liebe- und verständnisvoll und Taehyung bereute keine Sekunde, die er mit seiner Geliebten bis zum jetzigen Augenblick verbracht hatte. Wie oft hatte er sich auf die Erde geschlichen, um sie zu sehen, obwohl er wusste, dass er dadurch immer mehr seiner dämonischen Kräfte verlieren würde, solange bis er nur noch ein gewöhnlicher Mensch war.

Es war fast so als hätte Hoseok ihn gehört, denn er tippte ungeduldig mit dem Fuß auf den Fliesen herum und setzte zu einer neuen Frage an.
„Willst du wirklich ein Mensch sein? Willst du so noch schwächer und dümmer werden, als du es sowieso schon bist? Willst du wirklich?"

Auch auf diese Frage antwortete der Silberhaarige immer noch nicht, er konnte es nicht und das wusste Hoseok ganz genau, denn nun umspielte ein diabolisches Lächeln seine Lippen.

„Ach Tae, ich wusste, dass du so drauf bist, aber dass du irgendwann mal damit um die Ecke kommst, dass du auf die Erde willst, hätte ich echt nicht von dir erwartet, vor allem nicht, weil du dort niemanden hast, bis auf dieses Weib. Aber die kommen und gehen ja wie es ihnen gefällt, nicht?" Er starrte abwesend auf seine schwarz lackierten Fingernägel, wie als würden die beiden Brüder gerade über das Wetter sprechen und lächelte dabei seelisch.

Aber Taehyung kannte diese Masche seines Bruders. Er hatte sie schon oft angewandt, schon oft versucht, ihn an seinem Plan zweifeln zu lassen. Früher als Jung-Dämonen, wo es sich nur um Kleinigkeiten gedreht hatte, hatte das einwandfrei funktioniert, doch jetzt war Taehyung kein Kind mehr. Er war ein ausgewachsener Dämon, er konnte selbst entscheiden und musste sich nicht von seinem älteren Bruder manipulieren lassen, denn er kannte seinen perfiden Tricks inzwischen besser als jeden Bewohner des Reiches.
„Ich werde gehen, Hoseok, daran kannst du nichts ändern!" Nun war Taehyung ein wenig wütend geworden. Der Rothaarige hatte nicht das Recht seine Entscheidungen anzuzweifeln, genauso wenig, wie er sie ändern konnte!

Als er diesen Satz ausgesprochen hatte, war es als würde Hoseok erstarren, als wäre für ihn die Zeit stehen bleiben. Er konnte nichts mehr daran ändern, dass sein Bruder ging, dass er ihn verlor. Und dieser Erkenntnis traf ihn wie ein Schlag in die Magengrube. Doch er ließ sich nichts von seiner Erkenntnis anmerken, stattdessen seufzte er nur und legte so viel Hass in seinen Blick wie er nur konnte.
„Gut, dann tu das, Taehyung. Aber ich werde dich nicht begnadigen, wenn du wieder angekrochen kommst und darum bittest wieder ein Dämon zu werden, das ist dann deine Schuld."

„Okay." Es war ein einziges Wort, das er sprach und doch sagte es so unglaublich viel.
Und obwohl es so viel sagte, war es gleichzeitig das Letzte, dass die beiden Brüder in mehreren Jahren miteinander wechseln würden.
Denn der Silberhaarige machte auf dem Absatz kehrt und stürmte aus der Halle. Überschwemmt von Gefühlen, von Wut, Hass, Trauer und auch irgendwie Sehnsucht, denn er konnte nicht leugnen, dass er Hoseok vermissen würde.

Und während der junge Mann davon lief, floh vor dem hasserfüllten und verachtenden Blick seines Bruders, sah Hoseok dem Ausreißer nach und nun war sein Blick völlig leer, jede Stärke war aus seiner Haltung gewichen.
Dann drehte er sich um und schritt zurück zu seinem Sessel.
Von der kraftlosen Haltung war nun der einen auf die andere Sekunde nichts mehr übrig, nur sein Blick verriet wie gebrochen er sich gerade fühlte.

„Yoongi!", rief er mit herrischem Ton durch den Saal und augenblicklich erschien in der Mitte des prunkvollen Saals ein Nebel, aus dem, nachdem er sich gelichtet hatte, ein weiterer Dämon trat.
Er trug unzählige Ringe an seinen Fingern, seine leicht rötliche Haut war mit Tattoos übersät und an seine Ohren hatte er unzählige Ohrringen und Piercings.

Jeder andere hätte Angst vor Hoseok haben müssen, doch Yoongi kannte den Dämonen schon sehr lange, weshalb er wusste, dass dieser ihm nichts antun würde.
Deshalb schlenderte er betont lässig zu seinem Freund hinüber, die unzähligen Ketten, die er trug, klimperten dabei.

„Was gibt's?" Der Rothaarige griff, ohne den Weißhaarigen anzusehen nach einem Glas, dass mit blutroter Flüssigkeit gefüllt war und stürzte es in einem Zug hinunter.

„Taehyung will zu diesem Menschenweib, er will auf die Erde", begann der höhergestellte Dämon und der Weißhaarige hörte aufmerksam zu.

„Ich will, dass du den Mensch findest und ihn tötest, egal wie. Ich will meinen Bruder leiden sehen, dafür, dass er mich verraten und hintergangen hat, für einen Menschen."

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