42. Das Königreich der weißen Lilien
Nach ihrem gemeinsamen Erlebnis konnten beide spüren, wie ihre Anziehung zueinander stärker wurde. Sobald der andere nicht mehr im Raum war, fühlten sie eine Leere, die nur der jeweils andere schließen konnte. Die Sehnsucht, den anderen zu berühren, ihn ganz nah bei sich zu haben.
Sasuke spürte außerdem, wie die Dunkelheit nicht mehr Besitz von ihm ergriff. Die Wut und der Hass, der sich über die Jahre angesammelt hatte, war nur noch ein kleiner Funke. Der Gedanke, dass Naruto nur wenige Schritte entfernt war, ließ ihn vergessen, wie es früher war. Gänzlich verdrängen konnte er es nicht, schließlich sind diese Gefühle und Gedanken ein Teil von ihm. Ein Teil, welcher immer weniger und weniger wurde, weil es durch etwas viel Schöneres ersetzt wird ... durch die Zuneigung vom Prinzen.
Genau dieser spürte Gefühle, welche er noch nie in diesem Ausmaß kannte. Sehnsucht, Aufregung, Zuneigung und Liebe. Niemals hätte er sich erträumen können, dass er für den Ritter so etwas empfindet. Doch sobald dieser mit ihm in einem Raum war, zählte nur der Ältere und niemand sonst. Am liebsten würde er jede Sekunde mit seinem Ritter verbringen, der ihm zeigte, wie unterschiedlich diese Gefühle doch waren. Außerdem konnte er so verspielt sein, wie er wollte und musste sich an keine Regel halten. Wenn sie zusammen waren, fühlte er sich frei und so unbeschwert, dass er gar nicht anders konnte, als dem Black Knight gänzlich zu verfallen. Aber nicht nur ihm erging es so. Der Uchiha verfiel jeden Tag mehr dem Namikazen. Obwohl er solche Art Menschen mied, konnte er vom anderen nicht genug bekommen. Ein Blick, ein Wort, eine Berührung und er vergaß alles. Seine Gedanken waren still, denn nur der Blonde zählte für ihn.
Beide genossen diese Gefühle und zu gleich versuchten sie, sie zu dimmen. Der Ritter, weil ihm bewusst war, dass er den Prinzen an eine Prinzessin verlieren würde und der Prinz tat es, weil er Angst hatte, den anderen mit seinen Gefühlen zu verschrecken. Aus diesem Grund behielt er das Flattern in seinem Bauch und Herzen für sich, obwohl es ihm schwerfiel. Sie konnten ihre Finger nicht voneinander lassen. Sobald sie unter sich waren und sicher vor anderen, tauschten sie Zärtlichkeiten aus. Küsse, streicheln und kuscheln. Beide waren süchtig nach dem anderen, aber sie gingen nie weiter.
Sasuke wollte wenigstens beim Sex standhaft sein, auch wenn seine Gefühle dies anderes sahen. Naruto würde sich nicht wehren. Nein, genau dieser spielte mit dem Gedanken, wie es sein könnte, noch verbundener mit dem anderen zu sein. Ihm reichte es aus, wenn der andere ihn berührte und zeigte, dass er derjenige ist, welcher Gefühle in ihm weckte. Zu gleich aber wollte er mehr.
Ihre Vertrautheit und Zuneigung zueinander bemerkte niemand ... zumindest niemand, der es nicht vermutete. Kushina bemerkte, dass sich etwas zwischen ihnen verändert hatte, aber konnte es nicht definieren. Sie vertraute dem Black Knight, dass dieser ihrem Sohn nichts antat, was nicht mehr zu ändern wäre. Minato hingegen hatte etwas anderes bemerkt. Ihm war sofort aufgefallen, dass der Ritter als Einziger wusste, wie sein Sohn tickte. Ohne viel Aufwand wusste dieser einfach wo sich Naruto versteckte. Was er machte und wie es ihm erging. Anfangs hatte er sich nichts dabei gedacht, doch je öfter er sie gemeinsam erwischte, desto offensichtlicher wurde es.
„Schatz?", sprach die Königin ihren Mann an, welcher am Fenster stand und zusah, wie sein Sohn, versuchte auf den Rücken des Black Knight zu springen. „Sie wirken sehr vertraut, oder?", lächelte Kushina, nachdem sie sich an Minato gelehnt hatte. Ihr Blick lag sofort auf ihrem Kind, dass fröhlich grinste. „Ja", wisperte Angesprochener nur, bevor er seine Arme um seine Frau legte. „Hast du schon mit dem Black Knight gesprochen?"
„... nein ... ich weiß nicht, wie ich ihn von unserem Sohn trennen kann, ohne einen Verdacht zu wecken."
„Süß", kicherte die rothaarige Frau, woraufhin sie verwirrt angesehen wurde. „Ich finde es süß, dass du so rücksichtsvoll mit Naruto bist ... wenn ich bedenke, was bald passiert." Mit jedem Wort wurde sie leiser, weswegen der Größere wieder aus dem Fenster sah. Er wusste, worauf seine Frau hinauswollte. Ihm war bewusst, dass er seinen Sohn nicht weiter vor allem verstecken kann, zurückhalten kann. Bald wäre es soweit. „Was haben die Hyugas geantwortet?", brach Kushina die Stille, die zwischen ihnen ausgebrochen war. Seit fünf Tagen waren sie mit dem Königreich der weißen Lilien im Kontakt. Dieses Reich wurden von den Hyugas regiert, welche sich sehr korporativ zeigten und ihnen fleißig Berichte zukommen ließen, über ihre neuen Entwicklungen.
„Etwas, was unserem Sohn wahrscheinlich nicht gefallen wird", seufzte Minato, wobei er sich mit seiner rechten Hand die Schläfer massierte. „Was ist passiert?" Wollte die Königin sofort wissen. Weil sie aber keine Antwort bekam, löste sie sich von ihrem Mann und stellte sich vor ihn hin. Damit versperrte sie ihm den Blick auf sein Kind, welches sich schreiend auf den Ritter geworfen hatte. Seinen Kopf senkte er etwas, damit er seiner Frau in die Augen sehen konnte. „Er hat gemeint, dass seine Tochter zu einem Ziel werden könnte und unser Sohn auch ... aus diesem Grund bat er uns darum, ihn zu besuchen. Er möchte, dass unsere Kinder sich treffen und kennenlernen, bevor ... bevor sie wirklich heiraten."
„Oh", kam es tonlos von der Königin, welche sofort verstand, weshalb ihr König noch nichts gesagt hatte. „Ich denke, dass er recht hat. Es ist an der Zeit, dass Naruto realisiert, dass er nicht ewig weglaufen kann. Wir haben ihm genug Freiheiten die letzten Jahre gegeben ... er hat seine Legende gefunden und Zeit mit ihm verbracht. Nun wird es Zeit, dass er seinen Weg als Prinz weitergeht."
„Minato", hauchte Kushina, welche ihre Arme um ihren Mann schlang. Ihre Augen schloss sie dabei. Obwohl sie etwas sagen wollte, schwieg sie. „Ich hätte nie zu lassen dürfen, dass Naruto ihm so nahe ist ... nun wird es ihn umbringen, wenn wir es ihm sagen", wisperte sie kraftlos. Ihr Herz fühlte sich schwer wie Stein an. Sie wollte nicht daran denken, wie entsetzt ihr Kind sein würde. „Kushina, es ist das Beste für unser Reich."
„Und was ist es für unser Kind?"
„Er ist unser einziges Kind ... wenn wir es Naruto erklären, wird er verstehen, dass wir das alles nur tun, weil wir ihn lieben und unsere Blutlinie beschützen wollen ... wir tun das Richtige, weil wir nur das Beste für ihn wollen", versuchte sich Minato zu erklären, wobei er seine Frau ansah, die ihren Kopf leicht in den Nacken legte und rauf sah. „Irgendwann brauchen wir einen Erben. Sieh mich nicht so an", schmunzelte er, während er mit seinem Daumen unter dem Auge seiner Frau entlang wischte. „Ich möchte ihn aber nicht verlieren ... diese Nachricht wird ihm wehtun."
„Ich weiß", seufzte der König, der sich herunterbeugte und die Stirn seiner Königin küsste. „Ich weiß", wiederholte er sich, wobei er über ihren Kopf sah. Dabei konnte er beobachten, wie der Wind wehte und die Sonne hinter Wolken verschwand. Mittlerweile war Ende August und bald würde der September anbrechen. Ihr Sohn würde in nicht einmal zwei Monaten 18 Jahre werden und damit heiratsfähig sein. Sie hatten ihm erzählt, dass er nach seinem 18. Geburtstag heiraten würde. Zumindest haben sie ihm gesagt, dass er im Frühjahr eines Jahres zum Altar geführt wird.
„Eure Majestäten?", erklang die Stimme eines Ritters, welcher sich verneigte. „Was können wir für dich tun?", meinte der König, der sich sachte von seiner Frau löste. „Ich bin hier, damit ich die Botschaft für die Hyugas abholen kann, eure Majestät."
„Ich werde sofort eine Antwort schreiben. Komm in einer Stunde wieder."
„Wie Sie wünschen, eure Majestät." Der Ritter verneigte sich, bevor er sich herumdrehte und gehen wollte. „Warte! Kontaktiere den Black Knight, dass er in einer Stunde am Stall sein soll."
"Werde ich tun, eure Majestät." MIt diesen Worten verschwand der Ritter wirklich, wodurch er nicht mehr mitbekam, wie sich das Paar weiter unterhielt und die Antwort für das Reich der weißen Lilien verfasste. Er suchte auf direkten Weg den Black Knight, welchen er nach wenigen Minuten mit dem Prinzen im Garten vorfand. "Black Knight", sprach er diesen sofort an, weswegen er von zwei Augenpaaren angesehen wurde. "Ich hab eine Nachticht für dich. Eure Hoheit", begrüßte er nun auch den Prinzen, welcher die Begrüßung lächelnd erwiderte. "Dann werde ich mal mit Kyubi in die Küche gehen. Kommst du nach?", fragte Naruto, der sich erhob, woraufhin der Dämon um seine Beine spazierte. "Ich werde schnellsmöglich folgen, eure Hoheit", erwiderte Sasuke, welcher sisch erhob und sich vor den Ritter stellte.
„Der König möchte, dass du in einer Stunde an den Stallungen bist."
„Hat er gesagt, was er von mir möchte?"
„Nein ... es schien ihm aber echt wichtig zu sein." Mit diesen Worten sah der Ritter dem mittlerweile verschwunden Prinzen hinterher. Der Uchiha verstand sofort, weswegen er zu stimmte und versicherte, da zu sein. Daraufhin suchte er den Namikazen, welcher gemeinsam mit Kyubi in der Küche herumalberte. Während die Köche fluchten, lachte der Prinz nur darüber, wie der Dämon sich eine Leckerei nach der anderen mopste. Dadurch das sie gemeinsam ihre Zeit verbrachten, verging die Stunde schneller, als der Ritter sehen konnte. Er versicherte Naruto, dass er sofort zu ihm kommen würde, wenn er zurück sei und er nichts anstellen sollte. Obwohl es dem Kleineren widerstrebte, nickte er verstehend und ließ seinen Black Knight von dannen ziehen.
Dieser schlug direkt den Weg zu den Stallungen ein, wo er auch schon erwartet wurde. Wiehernd rann Free auf ihn zu und sprang um ihn herum, bevor er seine Hand auf den Hals des Hengstes legte und diesen streichelte.
„Ich möchte mit dir ausreiten und über etwas sprechen, Black Knight", erhob Minato seine Stimme, woraufhin er direkt angesehen wurde. „Wie Sie wünschen, eure Majestät." Mit diesen Worten schwang er sich auf den Rücken seines Pferdes, welches sofort erfreut wieherte und brav dem braunen Hengst des Königs folgte, nachdem dieser losgeritten war.
Schweigen herrschte zwischen den beiden Männern. Der König ritt voran, während Sasuke mit etwas Abstand folgte. Dabei beobachtete er genau ihre Umgebung, um sicherzugehen, dass ihnen niemand folgte und keine Gefahr drohte. Hin und wieder sah er jedoch nach vorne zum König. Er wollte wissen, wie es diesem mit dem Schweigen erging und wie es schien, wusste der Blonde auch nicht, wie er das Gespräch anfangen sollte. So ritten sie einige Zeit, bis Minato an einem Felsvorsprung innehielt. Sofort lag sein Blick auf seinem Reich, welches durch die Sonne lebendig wirkte. Ein leichtes Schmunzeln zierte seine Lippen, wobei er seine Augen schloss und sich seine Worte zurechtlegte, die er gleich sagen würde. Währenddessen blickte Sasuke auf das Schloss nieder. Nur kurz bevor sein Blick zur Stadt wanderte, welche so viel lebendiger wirkte als sein damaliges Dorf vor seinem Schloss. Er merkte sofort, wie sich die Zeit verändert hatte und wie sie vorangeschritten war.
„Das reich der weißen Lilien hat uns neue Informationen heute Morgen zu kommen lassen", brach der König die Stille, womit er die komplette Aufmerksamkeit des Ritters bekam. „Ich habe dir bisher noch nicht alles über dieses Reich erzählt ... ich weiß nicht, ob Naruto dir davon erzählt hat, aber im Königreich der weißen Lilien lebt die Prinzessin, welche den Bund der Ehe mit ihm eingehen wird." Augenblicklich als der Uchiha diese Worte hörte, konnte er spüren, wie ein messerscharfer Stich durch sein Herz zog. Es schmerzte höllisch, schlimmer als die da vorigen Male. Er wusste es. Er wusste es wirklich und trotzdem taten diese Worte immer wieder weh. Mehr als es sein sollte. Nun musste er sich nur noch mehr eingestehen, dass sich seine Gefühle vertieft hatten und dies nicht gerade wenig. Für einen kurzen Augenblick schloss er seine Augen, ehe er sie wieder öffnete und seinen Gegenüber ansah. „Der König hat uns mitgeteilt, dass sie vermuten, dass unsere Kinder das Ziel werden könnten. Aus diesem Grund möchte er, dass wir uns treffen. Er möchte, dass sich unsere Kinder kennenlernen, bevor sie heiraten und ich gab ihm recht. Außerdem möchte er unsere Suche unterstützen, welche wir so noch besser voranbringen können", erklärte Minato, welcher sich bei seinen Worten dem Black Knight zu wandte. Bisher hatte er seine Stimme nicht gehört, weswegen er sichergehen wollte, dass dieser überhaupt noch da war.
„Verstehe ... es wäre mir eine Ehre, wenn ich Sie begleiten dürfte, eure Majestät", erwiderte Sasuke, nachdem er einige Minuten über seine Worte nachdenken musste. „Du musst sogar. Ich reise schließlich nicht allein. Kushina und Naruto werden dabei sein ... es ist an der Zeit, dass Naruto sieht, was auf ihn zu kommt, wenn er bald heiratet und damit zwei Königreiche vereint", fing der König anzusprechen, ehe er seinen Blick wieder seinem Königreich widmete. „Wenn du nicht mitkommen würdest, würde Naruto sich auch weigern. Also brauchst du mich gar nicht fragen. Du wirst uns begleiten, genauso Kakashi. Yamato wird hier die Stellung währenddessen halten", fügte er hinzu, woraufhin Angesprochener verstehend nickte. Für ihn Gaben diese Worte auf der einen Seite Sinn und auf der anderen erinnerte es ihn an sein damaliges Leben ... auch er sollte zu einer Hochzeit gezwungen werden.
„Ich habe verstanden. Ich werde Ihnen nicht von der Seite weichen, eure Majestät", kam es schließlich über seine Lippen. Würde er noch länger darüber nachdenken, so würde er von seinen Gedanken gefressen werden. „Gut ... außerdem bitte ich dich darum, Naruto nichts von dem Treffen zu erzählen."
„Bei allem Respekt eure Majestät, Ihr Sohn ist zwar verpeilt, aber selbst er wird merken, dass etwas im Busch ist."
„Ich weiß. Ich möchte lediglich, dass du ihm nicht erzählst, dass er die Prinzessin trifft. Kann ich mich darauf verlassen, dass Naruto unwissend mitkommt?" Mit diesen Worten sah er in die rubinroten Augen seines Gegenübers, welcher eigentlich verneinen wollte. Ihm widerstrebte es den Prinzen anzulügen, aber zu gleich wollte er ihn nicht verletzen. „Aber natürlich. Ich werde dem Prinzen nichts erzählen, eure Majestät."
„Ich danke dir ... in zwei Tagen reisen wir los. Wir werden früh morgens mit einem Flugschiff rüber fliegen. Unsere Suche nach den Verbrechen beginnen wir aber erst am nächsten Tag, während die Prinzessin und Naruto sich besser kennenlernen ... ich möchte nicht, dass Naruto mitbekommt, was hier wirklich los ist. Es würde ihn nur unnötig erschrecken", erzählte Minato, welchem selbst nicht ganz wohl bei seinen Worten war. Nur zu gut kannte er das Temperament seines Sohnes, welcher nicht sehr erfreut sein würde.
„Verstehe. Ich werde mich mit Kakashi und Yamato zusammensetzten, damit wir das Vorgehen schon einmal besprechen können, eure Majestät", erwiderte der Uchiha, wobei er sich leicht verneigte. Als er aber wieder die Stimme seines Gegenübers hörte, wurde er hellhörig. „Ich habe noch eine weitere Bitte an dich ..."
„Und diese wäre, eure Majestät?"
„Beschütz Naruto so lange es nur geht ... steh ihm immer treu zur Seite, selbst wenn er der neue König ist ... wenn er Vater wird ... sei sein Schild und sein schärfstes Schwert", hauchte der König, dem für mehr einfach die Stimme fehlte. Er wollte noch gar nicht soweit denken, aber jetzt war einfach der richtige Zeitpunkt, um seine Sicht zu klären. Schließlich wusste er nicht, wann er das nächste Mal mit dem Black Knight ungestört reden könnte. Sasuke war über diese Worte sehr überrascht und zu gleich erfreut. Es freute ihn, dass der König ihm so sehr sein eigen Fleisch und Blut anvertraute, nachdem dieser eigentlich nicht sehr angetan von ihm war.
„Ich versprechen Ihnen, dass ich Narutos Seite niemals verlassen werde. Ich werde immer für ihn da sein und vor allem Übel beschützen ... ich verspreche es Ihnen, eure Majestät", versprach der Ritter, der diese Bitte nicht ablehnen konnte. Immerhin wollte er es von sich aus schon. Niemals wollte er diese strahlende Sonne in seinem Leben verlassen, die er nach so langer Zeit endlich gefunden hatte. „Ich werde so lange beschützen, wie er und ich leben!"
~*~
Nach ihrem Gespräch zog sich Sasuke zurück. Nur noch selten tauschte er mit Naruto Zärtlichkeiten aus. Ihm schwirrten einfach zu sehr die Worte des Königs im Kopf herum, als dass er sich auf den Prinzen konzentrieren konnte. Jeder Kuss war hinreißend und trotzdem schmerzte jede weitere Berührung. Obwohl er es versuchte, nicht so offensichtlich zu zeigen, bemerkte der Namikaze, das etwas mit seinem Ritter nicht stimmte. Dieser hatte ihm erzählt, dass sie bald zum Reich der weißen Lilien fliegen würden, aber mehr nicht. Er konnte spüren, dass der Uchiha etwas verschwieg und damit zu kämpfen hatte.
„Sasuke?", murmelte er den Namen, den er lieben gelernt hatte. Angesprochener drehte seinen Kopf herum, woraufhin er weiche Lippen auf seinen spüren konnte. So verlockend süß und tödlich zu gleich. Sachte erwiderte er diesen zarten Kuss, bis er sich löste. Seine Hand ruhte auf der Bettkante, doch wurde diese sanft umschlossen. Kurz sah er zwischen der Hand und seinem Gegenüber hin und her. „Was ist passiert? Du ... du hast doch etwas."'
„Es ist nichts, wirklich ... ich weiß nur nicht, was ich vom anderen Königreich halten soll", erfand er eine Lüge. Ihm war das andere Königreich eigentlich komplett egal. Hauptsache, er könnte seinen Kleinen beschützen. Dieser nahm die Worte auch nicht wirklich ernst, weshalb er sich einfach auf den Schoß des Ritters setzte. Zu seinem Glück trug der Ritter seine Rüstung nicht. So konnte er sich gemütlich an die Brust des anderen schmiegen, während er mit seinen Händen durch das weiche Haar fuhr. Genau dieser atmete tief den Duft des anderen ein, ehe er seufzte. „Was wird das, Naruto?"
„Ich ... ich will nicht, dass du gehst ... morgen fliegen wir doch weg und ich dachte ... naja, dass wir noch einmal zusammen schlafen könnten?" Er fragte eher sich als den anderen. Angesprochener, lehnte sich zurück. Sasuke würde wirklich nichts lieber als das tun. Den anderen Küssen und Verwöhnen. Ihn unter sich stöhnen hören, jedoch wäre es nun unklug.
„Mehr als einen Kuss kann ich dir heute nicht geben."
„Aber wieso nicht? Du hast mich die letzten zwei Tage kaum berührt", schmollte Naruto, was sich aber schnell änderte. Sanft wurde sein Gesicht umschlossen, weswegen er seine Augen schloss. „Nur ein Kuss, dann muss ich gehen", wisperte Sasuke, dem es schwerfiel, standhaft zu bleiben. „Hm, dann aber einen langen", hauchte Naruto, der seine Augen kurz öffnete, dann aber direkt schloss. Der Uchiha konnte über diese Worte nur Lächeln und den Wunsch des anderen nachgehen. Lange und leidenschaftlich küsste er den Namikazen, welchen er letztlich zurück ins Bett drückte und sanft an den Seiten streichelte. Nur für einen Moment, bevor er sich zurückbeugte.
„Gute Nacht Naruto", flüsterte er gegen die leicht geröteten Lippen, die sich noch einmal auf die seinen drückten. „Gute Nacht, Sasuke", erwiderte der Prinz lächelnd, wobei er den Ritter langsam losließ. Sein Blick lag auf dem Black Knight, der sich anzog und daraufhin das Zimmer verließ. „Du bist so ein gemeiner und egoistischer Mann", schnaufte er frustriert, während er die Decke über seinen Kopf zog. Er wollte mehr so viel mehr, aber er bekam es nicht. Was er aber nicht wusste war, dass es dem Größeren nicht anders ging. Dieser Schmiss frustriert seinen Helm gegen die Wand, nachdem er in seinem Zimmer ankam. „Scheiße! Verfluchte scheiße noch eins!", schrie er aufgebracht, wobei er sich durch die Haare fuhr. Sein gesamter Körper kribbelte. Wollte mehr von dem Gefühl, doch konnte er nicht. Würde er sich nun umdrehen und zurückgehen, würde er seine Selbstbeherrschung verlieren.
Also riss er sich zusammen. Unterdrückte seine Gefühle, damit er so neutral wie nur möglich erscheinen könnte. Dadurch war seine Nacht kurz und schlaflos. Erneut hatten ihn Albträume heimgesucht. So lange waren sie verschwunden, doch nun waren sie zurück. Ließen ihn erschaudern und Gedanken hegen, welche ihn abwesend wirken ließen. Der König, die Königin und Kakashi merkten sofort, dass etwas nicht stimmte. Sie sprachen den Ritter jedoch nicht an. Naruto hingegen versuchte jede Möglichkeit, mit seinem Ritter zu sprechen, nur gelang es ihm nicht. Weil es früher morgen war und sie losmussten, konnte er nur dabei zusehen, wie der Black Knight auf Free neben ihnen her ritt.
Am Flugplatz angekommen, stiegen sie direkt ein und hoben nach nur wenigen Minuten ab. Niemand wollte Zeit vergeuden, außer der Namikaze. Dieser schlich sich zum Uchiha und versuchte mit ihm zu sprechen, jedoch wirkte dieser nicht nur Abwesenden, sondern auch frustriert. Am liebsten würde er ihn umarmen und nicht mehr loslassen. Da aber zu viele um sie herum waren, setzte er sich schweigend neben ihn hin und sah zu, wie er Free striegelte. Dieser lag ruhig da, ließ sich verwöhnen, während Sky sich zu Naruto gesellte. Der Prinz war froh darüber, dass die Begleiter des Ritters ihn mochten, wodurch der Flug schneller vorbeiging, als er gedacht hatte.
Gegen Mittag kamen sie im anderen Land an, wo sie auch direkt herzlichst begrüßt wurden. Zu aller Überraschung schien keiner der anderen Ritter erschrocken oder verwirrt von der Anwesenheit vom Black Knight zu sein. Sie wirkten ruhig, jedoch waren sie auch wachsam. Bereit, ihr Königreich zu beschützen, sollte der Black Knight wirklich wie die Legende sein.
„Minato hat erzählt, dass Naruto dich gefunden hat ... er wollte vermeiden, dass sie dich hasserfüllt ansehen. Er hat erzählt, dass du eine große Hilfe warst", flüsterte Kushina, nachdem sie zu einem Automobil gebracht wurden. „Ich verstehe ... ich danke Ihnen für Ihre Fürsorge. Doch wäre dies nicht nötig gewesen, eure Majestät."
„Ach was! Du bist viel mehr, als alle denken. Wir möchten nur keinen schlechten Eindruck von dir erwecken", lächelte sie, bevor sie in das Automobil einstieg. Naruto und Minato folgten, während er sich auf Free schwang. Wie im anderen Königreich ritt er hinterher, bis sie das Schloss erreichten. Vom Aufbau her war es wie das des Blonden. Jedoch waren hier mehr Blumen und ein kleiner Fluss vor der Tür. Dazu wurde ein Pfad direkt zu den Stufen gelegt, an welchen allerlei Blumen wuchsen. Auch hier gab es eine große Treppe, auf welcher der König, die Königin und die Prinzessin schon warteten.
Zu seiner Verwunderung trug die Königsfamilie legere Kleidung. Er hätte eher damit gerechnet, dass sie mit ihren Reichtümern angeben würden, aber dem war nicht so. Alle drei trugen ihre Kronen und etwas schmuck. Ihre Kleidung wurde farblich auf weiß, dunkelblau und hellblau abgestimmt. Hier und da konnte eine goldene Lillie gefunden werden. Sein Blick blieb an der Prinzessin hängen, welche wirklich hübsch war. Ihre violetten Haare wurden zu einem schönen Zopf geflochten, wodurch ihre hellblauen Augen einen sofort sanft ansahen. „Sie wirkt freundlich", war sein erster Gedanke, als er ihren Blick erhaschte. Der seine wanderte daraufhin etwas herunter. Sofort konnte er eine goldene schlichte Kette um ihren Hals erblicken. Das nächste, was ihm auffiel, war, dass sie eine gute Oberweite hatte. Diese wurde durch den dunkelblauen Stoff leicht betont. Ihre Umrandung war hingegen weiß und lief an ihrer Taille zu einem V zusammen. Der untere Teil ihres Kleides war noch immer dunkelblau, an manchen Stellen jedoch heller. Die Ärmel des Kleides gingen ihr bis zu ihren Armbeugen und liefen erneut zu einem V zusammen. An beiden ihrer Arme erblickte man Armbänder, welche Lilienanhänger hatten.
„Es freut uns sehr, dass ihr uns besucht, Minato, Kushina und auch du Naruto", erhob der König von diesem Reich seine Stimme, nachdem Angesprochene ausgestiegen sind. „Wie groß Naruto geworden ist", kam es lächelnd über die Lippen der Königin, welche sofort zu ihrer Tochter sah. Diese trug sofort eine dezente Röte auf den Wangen, als sie den Prinzen erblickte. „Hallo . Es freut uns sehr, dass wir euch endlich wiedersehen können", erwiderte Minato, wobei er auf den König zu ging. „Hinata ist aber auch ganz schön groß geworden. Und so hübsch", schwärmte Kushina, womit sie die Prinzessin in Verlegenheit brachte. „Hallo", lächelte Naruto schüchtern, während er sich verbeugte wie seine Eltern. Sie begrüßten sich alle und unterhielten sich kurz, wo der Uchiha nicht zu hörte. Er stellte sich einfach hinter die Königsfamilie, bis er angesprochen wurde. Sofort verneigte er sich vor dem fremden König.
„Wie ich sehe, hat Minato nicht übertrieben ... du wirst den Zeichnungen nicht gerechte", meinte Hiashi, welcher den Black Knight aufmerksam musterte. „Black Knight, bitte begleite Naruto und Hinata, bei ihrem Rundgang. Ich habe noch etwas mit Hiashi zu besprechen", rettete Minato Sasuke vor einer Antwort. Er war dankbar darüber, dass ihm diese Last genommen wurde. „Das ist eine tolle Idee, oder Hinata mein Schatz?"
„Es würde mich freuen, wenn ich euch durch das Schloss führen dürfte", erklang zum ersten Mal die Stimme der Prinzessin. Ein kalter Schauer rann Sasuke bei dieser sanften Stimme über den Rücken. „Oh ja! Es wäre toll, wenn ich das Schloss sehen dürfte. Bisher habe ich es nur auf Bildern gesehen und in Büchern drüber gelesen", stimmte Naruto begeistert mit ein, woraufhin es gar nicht lange dauerte, bis sie zu dritt losgingen. Naruto und Hinata voran, während Sasuke mit einem kleinen Abstand folgte. Seinen Blick nahm er dabei nicht von den beiden, welche sich unterhielten und sich gegenseitig anlächelten. Hinata wirkte noch etwas schüchtern, der Prinz hingegen gar nicht. „Ihm ist es wirklich nicht bewusst ... wie ruhig er mit ihr umgeht und sie anlächelt." Dem Ritter wurde schlecht bei dem Gedanken, dass dieses Lächeln eines Tages ihr allein gehören könnte.
„Haha, du bist echt witzig Naruto", kicherte die Prinzessin, nachdem der Blonde ihr ein Witz auf seine Kosten erzählt hatte. „Es freut mich wirklich, dass ich dich kennenlernen darf, bevor du 18 wirst ... ich freue mich echt sehr darüber, dass mein zukünftiger Mann so nett und gebildet ist", lächelte sie auf einmal, womit die Herzen der beiden Männer stehen blieben. Der Uchiha hatte nicht damit gerechnet, dass die Prinzessin darüber Bescheid wüsste und noch viel weniger es ansprechen würde. Der Namikaze hingegen dachte, dass er sich verhört hatte, doch als er das aufrichtige Lächeln und funkeln in den Augen seiner Gegenüber sah, wurde ihm langsam klar, was los war. In Zeitlupe drehte er sich zum Ritter herum, welcher genauso geschockt aussah, wie er sich fühlte. Langsam setzte er alle Puzzleteile zusammen.
„Wusstest ... wusstest du davon?" Nicht lauter als ein Flüstern waren diese Worte an den anderen gewandt, der nichts erwidern konnte. Er wusste nicht, was! „Oh ... du wusstest davon nichts? ... das ..." Hinata fehlten die Worte. Eigentlich hatte sie gedacht, dass ihr Gegenüber Bescheid weiß. Hätte sie das gewusst, so hätte sie nichts gesagt. „Das tut mir jetzt echt leid, Naruto. Ich wollte dich damit nicht überfahren", fügte sie leise hinzu, nachdem sich die beiden Männer einfach nur angesehen hatten. „Naruto, ic-/"
„Nein! Du wusstest, weshalb wir wirklich gekommen sind und hast nichts gesagt!", wurde Naruto laut, bevor er an dem Black Knight vorbeirannte. „Naruto!", schrie Sasuke, welcher nicht darauf achtete, wie er mit dem anderen umsprang. Eilig rannte er zusammen mit Hinata dem Prinzen hinterher, welcher wütend die Tür des Thronsaals aufriss und damit die Aufmerksamkeit von allen hatte. In diesem Moment vergaß er, dass er nicht zu Hause war. Dass hier nicht nur seine Eltern standen, sondern auch seine zukünftigen „Schwiegereltern".
Wie ein wütendes, trotziges Kind trat er hinein und zeigte, dass er sauer und verletzt war. Seine Eltern sahen sich sofort wissend an. Kushina wollte auch direkt ihren Sohn beruhigen, jedoch öffnete dieser dort schon seinen Mund.
„Wie konntet ihr das tun? Wie konntet ihr mich belügen?", presste Naruto aufgebracht heraus, wobei er bis zum Zerreißen angespannt war. „Wieso musste ich von meiner zukünftigen Frau erfahren, dass ich sie heiraten werde? Warum habt ihr mir nicht gesagt, dass ich Hinata heiraten soll? Warum habt ihr mir nicht verraten, weshalb wir eigentlich wirklich hier sind?", sprach er sich in Rasche, wodurch er gar nicht mitbekam, wie Sasuke den Raum betrat. „Es tut mir leid, eure Majestät. Es ist der Prinzessin einfach s-/"
„Wieso entschuldigst du dich?! Sie müssten sich entschuldigen und nicht du", unterbrach der Prinz seinen Ritter, ehe er in die Augen seiner Mutter sah. „Wie konntet ihr mir das antun?", hauchte er, bevor er sich umdrehte und erneut wegrannte. So schnell ihn seine Beine trugen, rannte er aus dem Schloss heraus, bis er vor Kyubi stehen blieb. Dieser war mittlerweile auf Hüftgröße gewachsen, wodurch er sich gegen ihn lehnte und schniefte. Als ob der Dämon wüsste, was zu tun ist, schmiss er ihn auf seinen Rücken und rannte los.
Währenddessen entschuldigten sich Minato und Kushina bei Hiashi, Hira und Hinata, für das Verhalten ihres Sohnes. Erzählten ihnen, dass sie Naruto noch nicht einweihen konnten, da dieser auf dieses Thema nicht gut zu sprechen war. Verstehend nickten Angesprochene und versicherten, dass sie es ihm nicht böse nehmen würden.
„Black Knight ... bitte such Naruto", wisperte Kushina, die den Ritter traurig ansah. „Natürlich. Wenn Sie mich entschuldigen, eure Majestäten", wandte er sich an die Runde, bevor er hinauslief. Einige Ritter sahen noch geschockt zum Tor, weshalb er nachfragte, was passiert sei. Als er hörte, dass ein großer orangener, neunschwänziger Fuchs mit dem Prinzen rausgerannt wäre, verstand er. Kyubi war also mitgekommen und dabei, den Blonden zu beschützen. Sofort pfiff er nach Free und Sky, welche direkt kamen. Schnell schwang er sich auf seinen Hengst, ehe er seinem Gefühl folgte. Tief in seinem Herzen konnte er spüren, dass es seinem Kleinen genauso schlecht ging wie ihm selbst.
Seine Gefühle leiteten ihn durchs Land, einen kleinen Weg entlang, bis er Meerwasser riechen konnte. Er hatte die Küste erreicht, an welcher Free stoppte. Sky kreischte über seinem Kopf, wodurch er seinen Kopf nach links gleiten ließ. Naruto saß im Sand und schmiss Steine ins Meer, während Kyubi neugierig im Sand Löcher buddelte.
Langsam stieg er von seinem Hengst ab, der sofort zum Wasser lief und sich den Dreck abwusch, je weiter er hinein ging. Sasuke hingegen ging gemächlich auf Naruto zu, der einen Fluch nach dem anderen losließ, bis er etwas spürte. Nur zu gut wusste er, wer nun neben ihm stand und auf ihn herabsah. Stur blickte er auf das Meer, welches Wellen schlug und genauso aufgebracht wirkte wie er selbst. Der Uchiha merkte, dass der andere angefressen war, weshalb er seinen Helm abzog und sich mit einem kleinen Abstand in den Sand setzte. Seinen Helm stellte er neben sich ab, bevor er sich dem Namikazen zu wandte. Dieser konnte seinen Blick nicht mehr auf das Meer richten, weswegen er seinen Gegenüber ansah. Sofort bemerkte dieser, dass die Augen des Blonden vor Tränen glitzerten.
„Verschwinde! Ich will dich nicht sehen ...", brummte Naruto, wobei er in die nachtschwarzen Augen sah, die nur er sehen durfte. „Nun hau schon ab!", wurde er lauter, doch bewegte sich sein Gegenüber nicht. „Ich sagte ... du sollst gehen ... verschwinde und lass mich allein", versuchte er es erneut, jedoch bezweckte er damit nichts. „Wieso ... wieso tust du das?", schrie er, woraufhin er mit seinen Fäusten gegen die Rüstung schlug. „Wie konntest du mich anlügen?!", fuhr er ihn weiter an, wobei er nicht aufhörte, auf die Rüstung einzuschlagen. Sasuke ließ dies einfach über sich ergehen. Er konnte diese Wut und Trauer des anderen verstehen. Einige Minuten ließ er sich schlagen, bis er hören konnte, wie sein Gegenüber schluchzte. Sofort schlang er seine Arme um ihn und zog ihn sanft an sich heran, während er ihm durchs Haar stich. Sein Herz zog sich dabei schmerzhaft zusammen, denn nun müsste er dem anderen erzählen, was er nicht wahrhaben wollte. Wogegen sich jede Faser seines Körpers wehrte.
Mit seiner Hand wanderte ein letztes Mal durchs Haar, bevor er mit ihr über den Nacken herunter zur Wirbelsäule fuhr. Sanft streichelte er über den Rücken des Blonden, bis er kein schluchzen und schniefen mehr hören konnte.
„Deine Eltern lieben dich, deshalb konnten sie dir nicht erzählen, dass Hinata deine zukünftige Frau ist ... dein Vater hat mir erzählt, dass er es nicht übers Herz bringen konnte, weil er wusste, wie du zu diesem Thema stehst ... es gibt alte Traditionen, die einfach noch nicht soweit sind, abgelegt zu werden. Hinata ist eine wirklich bildhübsche Prinzessin, welche deinen Humor teilt und nett ist. Deine Eltern wussten dies und waren sich sicher, dass du mit ihr klar kommen würdest ... sie wollten dir hier die Augen öffnen, dass du nicht ewig weglaufen kannst. Dir zeigen, was für dich bestimmt ist", erklärte Sasuke, wobei er den König und die Königin versuchte in Schutz zu nehmen. Eigentlich wollte er noch hinzufügen, dass er diese Hochzeit für dämlich hielt, aber dies stand ihm nicht zu. Das wusste er, schließlich war er einst in derselben Lage gewesen.
„Wie kannst du sie noch verteidigen?! Diese traditionellen Regeln sind doch total veraltet und scheiße! Wieso muss es so sein? Wieso darf ich nicht selbst entscheiden, wen ich liebe und wen ich heiraten will?", grummelte Naruto, wobei er sich etwas zurücklehnte und in die Augen seines Gegenübers sah. Genau in diesem Moment realisierte er, dass der andere es auch wusste. Dass er ihm beipflichten würde, es aber aus Respekt nicht tat. „Wieso?"
„Ich weiß es nicht ... ich weiß es wirklich nicht", wisperte der Ritter, welcher seine Hand auf die Wange des Prinzen legte. „Ich mag diese Regeln auch nicht, doch schützen diese die Blutlinie. Deine Blutlinie, Naruto ... du darfst nicht nur an dich denken, sondern auch an dein Reich. Eines Tages wirst du das Königreich übernehmen", erzählte er, wobei er mehrmals hart schlucken musste. Derjenige, der niemals an jemand anderen als sich selbst dachte, erklärte gerade, wie wichtig es sei, an andere zu denken? „Wie verdreht das doch ist", lachte er abfällig in seinen Gedanken, während er die Wange streichelte. Der Blonde erwiderte nichts, weil er in Gedanken war. „Es wird sich nie etwas ändern ... erst wenn ich es in die Wege leite", murmelte er. Weil der Ältere keine Antwort bekam, öffnete er erneut seinen Mund. „Ich versichere dir Naruto, dass ich immer an deiner Seite sein werde. Jetzt, bis du König wirst. Bis du Vater bist und Kinder hast. Selbst dann werde ich an deiner Seite sein und deinem Reich treu dienen. Für immer", versicherte Sasuke seinem Gegenüber, welcher über diese Worte Lächeln musste.
Es erfreute ihn, dass sein Ritter für ihn da wäre, egal was passieren würde. Zu gleich erschreckte ihn diese Worte. An Kinder hatte er nie gedacht und nachdem er bemerkt hatte, wie sehr er an Sasuke hing, wollte er auch gar nicht mehr darüber nachdenken. Eine leichte Angst kroch in ihm hoch, die sich in seinen Körper nistete und ihn beeinflussen wollte.
„Naruto? ... ich weiß es wird dir nicht leichtfallen, aber gib Hinata eine Chance. Sie ist wirklich gut und wird dir sicherlich schöne Erinnerungen schenken ... bitte lass zu, dass sie dich kennenlernt und zwar den Prinzen, der du wirklich bist", brach der Uchiha die Stille, welche zwischen ihnen ausgebrochen war. Der Namikaze schluckte bei dieser Bitte, denn er wusste, dass es nicht gut gehen könnte. Sein Herz gehörte doch schon wem anders. Sachte hob er seinen Blick an, versank in diesen schönen Augen, bevor er zaghaft nickte.
„Einverstanden ... ich werde ihr eine Chance geben", wisperte er leise, wobei er die Hand des Älteren ergriff und sie fest gegen seine warme Wange drückte. Angesprochener schmunzelte leicht, ehe er sich vorbeugte und hauchte: „Danke." Wofür er sich bedankte, wusste er nicht, doch ihm war es wichtig, diese Worte ausgesprochen zu haben. Sachte lehnte er sich vor, bis er ihre Münder zu einem sanften Kuss aufeinanderdrückte. Dabei Verflochtenen sie ihre Finger miteinander und ließen sich von ihrer Sehnsucht und Zuneigung zueinander leiten.
Sanft löste der Ritter ihren Kuss, bevor er den Prinzen darum bat, mit ihm zurück zu reiten. Obwohl der Kleinere nicht wollte, willigte er ein und sie ritten zurück zum Schloss. Dort gingen sie auch auf direkten Weg in den Thronsaal, wo er von seiner Mutter eilig umarmt wurde. Kushina entschuldigte sich immer wieder und versicherte ihrem einzigen Kind, dass sie es aus Liebe und Sicherheit getan habe. Auch Minato versicherte seinem Sohn, dass er nur das Beste für ihn wollte. Sasuke sagte zu dieser Szene nichts, bis er angesprochen wurde, weil man ihm dankte. Sein König bedankte sich, dass er seinen Sohn zurückgebracht hatte. Er nickte dies nur ab, weil er eher auf der Seite des Prinzen stand. Genau dieser ging vor dem anderen König auf die Knie und entschuldigte sich für sein unangemessenes Verhalten, bevor er versicherte, dass er sich sehr freuen würde, Hinata besser kennen zulernen. Der Uchiha war daraufhin sehr stolz auf seinen Kleinen, welchen diese Worte sehr schwerfielen.
Nach dieser Unterhaltung wurden sie alle entlassen und der Namikaze verkroch sich gemeinsam mit Kyubi in seinem Gästegemach. Obwohl Sasuke ihn nicht allein lassen wollte, so hielt er sich vom Prinzen fern, der einfach fertig mit diesem Tag war. Seine Gedanken und Gefühle standen Kopf, wodurch er sich elendig fühlte und einfach nur mit dem Dämon kuschelte.
Dem Ritter erging es nicht anders. Er fand auch keine Ruhe. Selbst als der Abend anbrach, war er wach und seine Gedanken arbeiteten. Am liebsten würde er sie abschalten, damit er schlafen kann, doch gelang es ihm nicht. Seufzend ergab er sich und lief durch das Schloss, bis er den Garten fand. Im Mondschein wirkte dieser idyllisch und ruhig, genau das, was er gesucht hatte. Aus der Ferne konnte er Sky kreischen hören, was ihn darauf schließen ließ, dass dieser noch wach war und über ihn wachte. Diese Kleinigkeit ließ ihn unter seinem Helm lächeln, welches schnell wieder verblasste.
Starker Wind zog auf, der durch seine Rüstung drang, bevor er etwas flüstern hörte. Von überall her würde er diese Stimme wiedererkennen.
„Nie hätte ich gedacht, dass du soweit kommen würdest. Du hast mich überrascht, Prinz Sasuke. Dir fehlt nicht mehr viel und du hast ihn gebrochen ... deinen Fluch, der schon Jahrtausende anhält. Nun finde die letzte Komponente, um endlich frei zu sein oder wandere erneut durch die endlose Zeit."
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