4. Ein neues Königreich
„Hier hat wohl ein Unwetter gewütet", meinte Yakio, welcher den verbrannten Wald ansah, welcher sich neben ihnen erstreckte. „So ähnlich, denke ich ... es ist etwas in die Erde eingeschlagen und genau dorthin sind wir unterwegs", erklärte Sasuke, woraufhin sein Mitreisender ihn etwas überrascht ansah, aber nichts weiter dazu sagte. Er überlegte eher, was es sein könnte, was auf die Erde gefallen ist. Sasuke und der Schwertmeister waren den gestrigen Tag und den halben Morgen unterwegs gewesen. Mittlerweile war es Mittag, wodurch die Sonne kräftig schien und man sich wie in der Nähe eines Feuers fühlte.
Beide unterhielten sich nicht. Sie wechselten nicht ein Wort miteinander, bis Yakio erkannte, was Sasuke meinte. Eine große Spur war zusehen, als hätte man einen zu großen Stein über die Erde geschliffen. Beide folgten dieser Spur, bis sie einen großen dunklen Stein erkannten.
„Weißt du, was das ist?", fragte der Prinz, welcher von Free stieg und zu dem Stein ging. Yakio tat es dem anderen gleich und ging auf den Stein zu, welchen er einmal umrundete und anerkannt pfiff. „Bisher habe ich es nur in Büchern gelesen ... ich habe nie gedacht, dass ich das erlebe", murmelte der Mann, welcher vorsichtig seine Hand ausstreckte und den Stein berührte. „Das ist ein Komet, Sora. Ein Stein, der nicht von dieser Welt stammt."
„Das stimmt nicht. Es gibt keine andere Welt oder so etwas", entgegnete Sasuke, welcher niemals davon gehört hatte und dabei wurde ihm so gut wie alles beigebracht. Yakio lachte über diese Aussage kurz auf, bevor er sich seinem Gegenüber zuwandte. „Es sind Geschichten, welche man niemals beweisen konnte. Manche sagen, dass Sterne aus solch einem Gestein sind, aber niemand kennt die Wahrheit. Aber wieso hast du mich hierhergebracht, Sora?", fragte er, wobei er sich zurück zu seinem Pferd begab, aber innehielt, als er die Stimme des Schwarzhaarigen hörte. „Kann man daraus ein Schwert schmieden?"
„Wie bitte?" Der Schwertmeister war sichtlich überfordert und musste erstmal stark überlegen. Im Grunde genommen war es ein Material, wie jedes andere, nur das noch niemals jemand das versucht hatte. Seine Mundwinkel zuckten etwas nach oben, bevor er nickte. „Ich denke, dass man daraus eines schmieden kann. Es wird zwar um einiges schwieriger, aber machbar sicherlich. Jedoch", er unterbrach sich kurz, wodurch er dem anderen verdeutlichte, dass jetzt der Harken käme. „Wir können den Brocken nicht mitnehmen. Wir haben einen vier Tages Ritt vor uns und ich bezweifle, dass wir ihn gezogen bekommen."
„Was ist, wenn wir etwas herausschneiden und eine Art Trage für die Pferde bauen?", entgegnete der Prinz, welcher etwas aufgeregt zu seinem Pferd lief und nach einer Axt suchte. Zur Sicherheit hatte er sich nämlich eine eingepackt. „Das wird nicht möglich sein. Ich de-/", er unterbrach sich, als er gesehen hatte, wie Sasuke mit der Axt gegen den Kometen schlug und damit das Eisen der Axt zerschmetterte. Diese Axt war nun hinüber. „Das Material ist außergewöhnlich. Ich denke nicht, dass wir das klein bekommen", erklärte Yakio, der damit aber auf taube Ohren stieß. Der Uchiha überlegte lieber. Es dauerte einen Moment, bis ihm eine Idee kam. „Wie wäre es, wenn wir mit einem Hammer direkt auf einen der Risse schlagen?"
„Mit einem Hammer? Wir bräuchten eine Art Nagel, welchen wir etwas in das Material drücken, bevor wir immer wieder drauf schlagen", fügte Yakio hinzu, der nun überlegte, woher sie einen Hammer bekommen, denn diesen hatte er nun wirklich nicht mit. „Jetzt ist die Frage, woher bekommen wir einen Hammer?"
„Hast du vorhin die Bauern auf ihren Äckern gesehen? Wenn ich im Galopp hin reite, sollte ich bis spätestens zur Dämmerung wieder da sein."
„Hm", summte Angesprochener, welcher nicht gerade begeistert war, einen Tag hier zu vergeuden. Jedoch fand er die Idee, ein Schwert aus einem solchen Material zu schmieden, ziemlich interessant. Hinzukam, dass der Mann vor ihm ungemeines Talent hatte, welches er nur zu gerne fördern möchte. „Nun gut. Reite los und besorg uns einen Hammer und am besten zwei Eimer. Ich überlege, wie viel Material wir ungefähr bräuchten." Sasukes Augen wurden groß, bevor er sich verneigte und bedankte. So schnell wie er nur konnte, schwang er sich auf Free, mit welchem er im Galopp Zurückritt. Er war aufgeregt und wahnsinnig neugierig. Er wollte sich schon immer ein Schwert selbst schmieden und das Material selbst aussuchen. Sein Eigenes war zwar eine Sonderanfertigung, aber nicht zu vergleichen damit, was er bald haben würde.
Es dauerte tatsächlich so lange, wie es der Uchiha am Mittag gesagt hatte. Gegen Abend kam er beim Schwertmeister an, welcher schon einmal eine geeignete Stelle gesucht hatte. „Zieh dein Oberteil aus und schlag so kräftig wie du kannst immer wieder auf den Nagel. Wir brauchen mindestens einen bis zwei Eimer voll", erklärte Yakio. „Verstanden." Wie gesagt, zog sich der Prinz oben herum aus, wodurch der Schwermeister einen guten Blick auf den Körperbau hatte. Er sah kaum Narben auf der blassen Haut, dafür aber Muskeln, welche ziemlich ausgeprägt waren. „Sora? Kann es sein, dass du schon früher oft trainiert hast?" Sofort drehte Angesprochener seinen Kopf herum, bevor er an sich heruntersah und wusste, worum es ging. Mit leicht gesenktem Kopf drehte er sich dem Kometen zu. „Mein Vater war Ritter ... er hatte sich immer für mich gewünscht, dass ich eines Tages dem König diene ... seit meinem sechsten Lebensjahr wurde ich trainiert. Die Schwertkunst konnte er mir jedoch nicht beibringen, weil er eines Tages nicht nach Hause kam", erzählte Sasuke und hoffte darauf, dass man ihm die Geschichte glaubte.
„Verstehe. Das erklärt dein Talent", meinte Yakio, welcher selbst sein Hemd ausgezogen hatte und sich nun den Hammer schnappte. Yakio war auch trainiert. Besaß einen guten Körperbau, jedoch besaß er eine Narbe, welche an seinem rechten Hüftknochen begann und bis hoch zu seiner linken Brust ging. Kurz unter dem Herzen hörte die Narbe auf. „Mein erster Kampf gegen meinen Meister", erklärte er, nachdem er gesehen hatte, wie Sasuke ihn ansah. Dieser wurde leicht rot und entschuldigte sich für sein Verhalten. „Dafür brauchst du dich nicht entschuldigen. Jede Narbe erzählt eine Geschichte." Damit war ihr Gespräch beendet und sie fingen mit ihrem Tun an.
Yakio hatte Sasuke den Hammer gegeben, während er den Holznagel festhielt, während der Prinz mit aller Kraft immer wieder drauf schlug. Wie oft er dies tat, wusste er nicht, jedoch dauerte es bis in die Nacht hinein, bis sie zwei Eimer voll hatten. Erschöpft saßen die beiden Männer an einem kleinen Lagerfeuer und schnappten erst mal nach Luft.
„Im Morgengrauen geht es weiter. Schlaf etwas", sagte der Schwertmeister, welcher sich aufrecht hinsetzte, während Sasuke sich gegen Free lehnte und verstehend nickte. Er wusste jedoch, dass er nicht schlafen könnte und so war es auch. Nach nur wenigen Stunden war er schweißgebadet aufgewacht. Sein Meister war währenddessen eingeschlafen, weshalb er sich um das kleine Feuer kümmerte und wach an Free gelehnt saß. Dabei überlegte er, was er nun tun müsste. In vier Tagen wäre er in einem anderen Königreich und würde die Schwertkunst erlernen. „Drei Jahre ist es nun her und noch immer quälen mich diese Träume ... du verdammte Hexe! Wieso bist du nicht mehr aufgetaucht? Hast du es endlich aufgegeben?!", knurrte der Prinz, welcher nicht vergessen hatte, was er tun müsste. Aufrichtig lieben? Nicht selbstsüchtig handeln?
Schnaufend legte er seinen Kopf in den Nacken und wartete darauf, dass die ersten Sonnenstrahlen die Erde küssten. Es war ein wunderschöner Anblick, welchen er etwas genoss, bevor er Yakio weckte und mit ihm gemeinsam die Reise fortsetzte. Dabei erzählte der Schwertmeister, aus welchem Königreich er käme und das er einen Bruder hätte, der eine Schmiede besaß und bei welchem er sein Schwert schmieden würde. Außerdem erfuhr er, dass Yakio eine Frau gehabt hatte, welche an einer nicht heilenden Krankheit schließlich verstarb. Sasuke hatte sich währenddessen eine Geschichte über sich ausgedacht, welche man ihm glaubte, worüber er sehr erleichtert war.
~*~
„Hier wären wir. Im Königreich des Windes", lächelte der Schwarzhaarige, der den Prinzen ansah, welcher große Augen machte. Es war über drei Jahre her, seit er solche prachtvollen Mauern und Häuser gesehen hatte. Hier war alles noch in Takt und Menschen liefen umher. Auf sie achtete man nicht wirklich, doch Stören tat es keinen der beiden. Gemeinsam ritten sie durch die Stadt, denn ein Dorf konnte es der Uchiha nicht nennen. Dafür waren zu viele Menschen dar, außerdem konnte er das Schloss erblicken. „Der König ist gütig und sucht immer würdige Männer, die ihm dienen wollen", meinte Yakio, der gesehen hatte, wie Sasuke das Schloss anstarrte. Er tat es aber nicht, weil er dem König dienen wollte, er tat es, weil er es kannte. Ein bekanntes Gefühl stieg in ihm auf, welches direkt von Schuldgefühlen unterdrückt wurde, bis er Ritter schreien hörte.
„Die Prinzessin ist verschwunden!"
„Sucht die Prinzessin!"
Verwundert sah er zu Yakio, welcher nur seufzend seinen Kopf schüttelte und dem anderen zeigte, dass man ihm folgen solle. „Die Prinzessin ist ein Freigeist und lässt sich nicht einsperren. Ob du es glaubst oder nicht, doch verschwindet sie einmal am Tag oder alle zwei. Eigentlich dachte ich, dass sie nach einem Jahr etwas Schlauer geworden wäre." Verstehend nickte Sasuke, weil er das Gefühl kannte. Er war genauso, vielleicht war es auch der Grund, warum er ein Mädchen erblickte und es einen Moment ansah. Das Mädchen erwiderte den Blick, bevor sie in einer Seitengasse verschwand. „Wie sieht die Prinzessin, denn aus?"
„Blonde schulterlange Haare, dazu wiesengrüne Augen und ein nicht zu stoppendes Temperament. Jedoch ist sie eine wirklich wunderschöne Person und auch wirklich sehr gebildet", fügte Angesprochener schnell hinzu, da er kein schlechtes Wort über die Prinzessin sagen wollte. „Wieso willst du das wissen?", hinterfragte Yakio, der über seine Schulter zu Sasuke sah, welcher seinen Blick von der Seitengase nahm. „Nur so", meinte er schulterzuckend, nachdem er nochmal vorsichtig in die Gasse gesehen hatte. „Hm", brummte der Ältere, welcher sich jedoch nichts daraus machte. Der Uchiha Ritt ihm hinterher, welcher sie nach außerhalb brachte. Vor einem mittleren Holztor blieben sie stehen, ehe es sich öffnete und sie in das Anwesen ritten.
„Das ist aber prachtvoll", meinte Sasuke, welcher den Hof äußerst hübsch fand und erstaunt über das große Haus war. „Ein Familienbesitz. Mein Vater hat dem König gedient und immer gute Ritter empfohlen. Viele meiner ehemaligen Schüler dienen als Ritter", erklärte der Schwarzhaarige, der gemeinsam mit dem Uchiha auf einen Mann zu ritten, welcher fast genauso aussah wie Yakio. Der einzige Unterschied war, dass der Mann schon einige graue Haare besaß und seine Miene um einiges grimmiger war. Dazu zierten Augenringe die dunkelgrünen Augen, welche ihn eindringlich musterten.
„Da verschwindest du für ein Jahr und bringst ein Balg mit?" Sasuke glaubte nicht, wie man ihn gerade nannte. Ein Balg? Wütend wollte er dagegen was sagen, jedoch kam ihm der Schwertmeister zuvor. „Yarik bitte! So begrüßt man meinen neuen Schüler nicht", zischte Yakio, welcher seinen Hengst zum Stehen brachte und abstieg. „Ich habe dir doch gesagt, dass ich einen neuen Schüler suche und dieses Mal von außerhalb. Sobald du gesehen hast, wie Sora das Schwert führt, wirst du verstehen", fügte er hinzu, während er auf seinen Bruder zu ging, welchen er kurz umarmte. Angesprochener sah gar nicht begeistert aus, jedoch schnaufte er nur missmutig. Mit seiner Hand verdeutlichte er dem Prinzen, dass dieser zu ihm kommen sollte. Nun war es der Schwarzhaarige, der den anderen missmutig ansah und von seinem Pferd stieg. Die Zügel von Free hielt er festumschlossen, wobei er auf den Mann zu ging, vor welchem er sich höflich verbeugte, auch wenn es ihm widerstrebte.
„Manieren hat er ... ich bin Yarik, Yakios großer Bruder und der Schmied von diesem Anwesen", stellte sich Yarik vor, welcher sich ebenfalls kurz verbeugte, nachdem Sasuke wieder gerade stand. „Ich bin Sora, freut mich Sie kennenzulernen."
„Komm mit Sora. Ich werde dir zeigen, wo du Free abstellen kannst und wo du ab sofort leben wirst. Später werden wir Yarik das Material zeigen und dein Schwert schmieden."
„Was?!", kam es gleichzeitig von Yarik und Sora, welche sich kurz ansahen, bevor sie zu Yakio sahen. „Er soll ein Schwert schmieden?"
„Ja, er hat bei einem hervorragenden Schmied gelernt. Außerdem möchte er sein eigenes Schwert haben und du weißt, wie wichtig das ist. Ich möchte mich jetzt nicht mit dir streiten. Du musst ihm nur beim Feinschliff helfen, den Rest kann er, oder?" Nun wurde der Prinz von zwei Augenpaaren angesehen, die ihn leicht erschaudern ließen. Diesen erwartungsvollen Blick hatte er schon Jahre nicht mehr gesehen. „Ja. Ich werde mein bestes Geben um so wenig Hilfe wie es geht in Anspruch zu nehmen", versicherte er, bevor man ihn schon über das Anwesen führte.
Obwohl es erst drei Jahre und einige Monate her war, dass sein zu Hause zerstört wurde, hatte er das Gefühl, das sich die Zeit verändert hatte. Früher bei ihm gab es nur selten solche Anwesen. Zudem war sein Schloss etwas außerhalb des Dorfes gewesen, damit man nicht einfach bei ihnen vorbeischauen konnte. Hier war es komplett anders. Auch die Inneneinrichtung war anders. Sie sah teurer und vor allem königlich aus, was es bei ihm früher nie gab. Zusammen mit Yakio erkundete er das Anwesen, bis er gegen Abend zu Yarik ging, welcher erstaunt die Eimer mit dem Material ansah.
„Woher habt ihr das? So etwas habe ich noch nie gesehen", hauchte der Mann, welcher fasziniert darüber war. „Sora hatte beobachtet, wie ein Komet auf die Erde gefallen ist. Und ja, es ist nicht nur eine Geschichte. Dieses Material kommt nicht von hier", erklärte Yakio, der ungläubig angesehen wurde, doch als Sasuke seinem Meister zustimmte, wurde die Ungläubigkeit zu erstaunen. „Na dann. Sora fang an. Ich werde dich im Auge behalten und dir später beim Feinschliff helfen."
„Verstanden", erwiderte Angesprochener Zähne knirschend. Ihm gefiel es nicht, wie ihn der Mann ansah und behandelte, als könnte er nichts. Er holte sich Feuerholz, welches er in den Steinofen schmiss, bevor er noch etwas Heu dazugab. Nun nahm er sich Feuersteine, welche er mehrmals gegeneinander schlug, bis Funken das Heu und Holz zum Brennen brachten. Danach befüllte er das Material in eine andere Schale, welche feuerfest war. Er schnürte einige Stunden das Feuer, bevor er eine lange Metallzange in die Hand nahm, nach der Schale griff und diese ins Feuer stellte. Jedoch fiel ihm schnell auf, dass das Feuer nicht heiß genug war.
„Nimm zusätzlich noch Kohle", meinte Yarik, welcher vorbeikam, um nachzusehen, wie weit der Prinz war. Verstehend nickte Angesprochener, welcher mit einer Schaufel etwas Kohle nahm und diese in das Feuer schmiss. Daraufhin holte er ein Gerät, welches wie eine Fächerpumpe aussah. An den beiden Griffen zog Sasuke den Fächer auseinander, bevor er es mit viel Kraft wieder zusammendrückte und aus der vorderen Öffnung Luft hinauskam, welches er direkt zum Feuer hielt. Damit sorgte er dafür, dass das Feuer seine Temperatur hielt und nicht ausging.
Die ganze Nacht lang sorgte er dafür, dass das Feuer nicht ausging und sein Material schmolz. Dies war eine harte Arbeit, wodurch er kaum ein Auge zumachen konnte und dazu war es so warm, dass er total geschwitzt war und am liebsten gebadet hätte. Tapfer hielt er jedoch die ganze Nacht durch.
Am nächsten Morgen kam Yakio mit einer Gussform fürs Schwert zu ihm. Die Gussform legte er auf einen großen Holztisch, bevor er zu Sasuke ging und ihm mit einem Nicken zu verstehen gab, dass er das Material nun in die Form gießen konnte. Mit einem leichten Lächeln auf den Lippen nahm er sich die große Zange, griff nach der Schale, welche er ganz vorsichtig bis zur Gussform trug. Genauso vorsichtig schüttete er nun das flüssige Material in die Form hinein. Yarik kam nur kurz darauf vorbei, um zusehen, wie weit der Prinz war. Dieser holte sich gerade eine neue Metalzange und war im Begriff, sein Schwert aus der Form zu holen, um es nun mit dem Hammer in Form zu bringen. Dazu kam es jedoch nicht.
„Ich muss zugeben, dass ich nicht damit gerechnet habe, dass du so weit allein kommst. Mein Bruder und auch ich haben gesagt, dass ich helfen werde. Ich werde nun den Feinschliff übernehmen", erklärte Yarik, welcher die Zange Sasuke abnahm, welcher verwirrt da stand, bevor er sich verneigte. „Vielen Dank", hauchte er, woraufhin er schon dabei zu sehen konnte, wie Yarik mit einem Hammer sein Schwert in Form brachte. Fasziniert sah der Uchiha dabei zu, welchen es schon in den Fingerspitzen kribbelte. So schnell wie nur möglich wollte er das Schwert benutzten und sehen, wie das außergewöhnliche Material war. „So, damit wäre es vollbracht", sagte der Ältere, welcher das geformte Schwert in kaltes Wasser abkühlte, woraufhin es zischte.
„Sora? Du warst die ganze Nacht lang wach. Geh ins Haus. Ich habe dir eine Wanne mit heißem Wasser vorbereitet. Lass deinen Körper zur Ruhe kommen, ich werde mich mit Yarik um den Rest kümmern."
„Aber der Griff und di-/"
„Nur keine Sorge. Ich weiß, was ich zu tun habe ... es wird zu dir passen", versicherte der Schmied, der den Jüngeren ansah, welcher nicht zufrieden wirkte, aber verstehend nickte. „Okay." Damit wandte er sich ab und lief ins Haus. Er brauchte einen Moment, bis er sein Zimmer und schließlich das Bad fand. Dort lagen auch schon neue Klamotten, mit welchen er nun wirklich nicht gerechnet hatte. Das warme Wasser hingegen war erholsam und um einiges besser als das kalte Flusswasser. Entspannt blieb er etwas im Wasser liegen, bevor er sich dazu entschloss, sich anzuziehen.
Sasuke war ziemlich überrascht darüber, dass ihm nichts von den Sachen zu groß war. Er trug ein Netzhemd, dazu eine braune lange Hose und dazu dunkelbraune Lederschuhe, welche spitz zu liefen. Über das Netzhemd trug er ein langes schwarzes Gewand, welches bis zu seinen Schienbeinen ging. An beiden Seiten war es jedoch v-förmig auf gelassen, damit er sich bewegen konnte. Die Ränder waren in einem rot, während er auf dem Rücken das Symbol des Schwertkämpfers trug. Es war eine rote Wolke, welche von einem genauso roten Kreis umrundet wurde.
„Ich wusste, dass dir die Klamotten stehen würden." Verwundert drehte sich Sasuke herum, woraufhin er seinen Meister sah, der in der Tür stand. „Ich habe es nie übers Herz gebracht, es abzugeben. Dies sind meine alten Klamotten", erklärte Yakio, welcher dem anderen ein Lächeln schenkte, da er den Mann vor sich wirklich bewunderte. „Ähm, danke sehr", kam es vorsichtig vom Uchiha, der seinem Gegenüber folgte, da dieser losgelaufen war. Zusammen begaben sie sich in einen großen Raum, in welchem Yarik mit einer großen Schatulle stand. In dieser war sein fertiges Schwert. Sofort spürte er, wie sein Herz vor Aufregung schneller schlug und er es kaum noch erwarten konnte, es endlich zu besitzen. Yarik übergab Yakio die Schatulle, mit welcher Yakio sich nun herum drehte. Sasuke hatte sich währenddessen auf seine Knie niedergelassen und erwies damit den nötigen Respekt seinem Gegenüber, welcher lächelte. Er selbst ging mit einem Bein aufs Knie, während er das andere anwinkelte und die Schatulle öffnete.
„Hier ist dein Schwert. Genauso mysteriös; wie du es bist. Genauso stark und robust, wie du es sein wirst. Führe dieses Schwert wie deinen Arm. Halte es in Ehren, dein selbst erarbeitetes Werk. Hiermit überreiche ich dir dein eigenes Schwert, Sora." Mit diesen Worten streckte Sasuke seine Hand aus. Griff nach dem Griff seines Schwertes, welches erstaunlicher weiße leicht in seiner Hand lag, dafür aber perfekt. Der Griff war weich und doch hatte er genug halt. Langsam erhob er sich, bevor er die braune Lederhülle abstreifte und nun sein schwarzes Schwert zum Vorschein kam.
„Wunderschön", wisperte Sasuke, der sah, das kleine Schlangenartige Linien über die Klinge geziert wurden und das an seinem Griff eine Wolke graviert wurde. „Damit du niemals vergisst, was du gelernt hast", sagte Yarik, welcher diesen Blick zu ordnen konnte. Angesprochener sah rüber, bevor er sein Schwert einpackte und auf die Knie sank. Dabei verneigte er sich, obwohl es nicht seine Art war, so konnte er nur so seine tiefe Dankbarkeit zeigen. „Ich weiß nicht, wie ich euch danken soll ... das Schwert ist wunderschön und es wird mir eine Ehre sein, für euer Haus das Schwert zu tragen", meinte Sasuke, der seinen Kopf anhob und direkt zwei lächelnde Gesichter erblickte. „Na los. Geh auf den Hof und tob dich mit deinem neuen Schwert aus", meinte Yakio, welcher selbst schon sehr aufgeregt war zusehen, wie es funktioniert. Sasuke ließ sich das nicht zwei Mal sagen. Schnell rannte er zum Hof, auf welchem er die Hülle einfach auf einen Stein ablegte, bevor er in Angriffsposition ging. Tief atmete er durch, schloss dabei auch seine Augen, ehe er anfing, sich Gegner vorzustellen. Mit flüssigen Bewegungen rannte, sprang oder lief er durch den Hof.
„Er ist wahrlich talentiert."
„Sein Vater war Ritter. Er hat es in den Genen, aber beigebracht hat er sich alles selbst."
„Viel musst du für ihn nicht tun."
„Das stimmt wohl, dafür wird es mich umso mehr freuen, ihm dabei zu helfen, noch stärker zu werden."
„So kenn ich dich gar nicht, Yakio. Sonst bildest du doch direkt zu Rittern aus und ihn nicht?"
„Nein. Er soll seinen Weg selbst beschreiten", meinte Yakio, welcher sich daran erinnerte, was der Prinz im Schlaf genuschelt hatte. „Er hat sein Ziel noch nicht erreicht", fügte er hinzu, bevor ihm was einfiel. „Sora!"
„Ja?", rief Angesprochener, der direkt zu seinem Meister rannte. „Das Schwert liegt gut in der Hand, ist dazu wirklich leicht, aber schneidet dafür um so stärkeres Material. Der Stein ist nun in zwei geteilt, entschuldigte dafür", erklärte der Prinz, der sich verbeugte, aber beim Lachen seines Gegenübers verwirrt hochsah. „Das ist nicht schlimm. Das habe ich auch schon oft gemacht oder eher meine Schüler. Es ist eher so, dass du für mich etwas besorgen musst. Am Tor des Schlosses steht ein Mann, würdest du ihm diese Rolle überbringen?" Mit diesen Worten holte er hinter seinem Rücken eine Rolle hervor, welche er Sasuke reichte. „Mach ich, aber woher will der Mann wissen, dass ich zu dir gehöre?"
„Deine Klamotten. Nur meine Schüler, mein Bruder und ich tragen so etwas." Sofort nickte Sasuke verstehend, welcher zum kleinen Stall lief und sich einfach auf Free schwang. Dabei war es ihm egal, dass er weder Sattel noch Zügel besaß. „Er ist aber auch ein Freigeist", meinte Yarik, der sich seinem Bruder zuwandte, welcher schmunzelte. „Genau der Richtige für die Aufgabe."
„Für welche Aufgabe? Was hast du getan?"
„Nichts. Doch hat mich ein guter Freund um etwas gebeten ... wie hat er dir gefallen, Yoshua?" Nachdem der Name gesagt wurde, kam hinter dem Baum ein Mann in silberner Rüstung hervor, welcher auf die beiden Männer zu ging. Direkt vor ihnen nahm er seinen Helm ab, woraufhin braunes, verwuscheltes Haar zu sehen war und rehbraune Augen ihn ansahen. „Er ist wirklich talentiert. Sogar noch besser wie in deinen kurzen Mitteilungen."
„Yoshua? Was ... Yakio, was geht hier vor?", meinte der Älteste der Gruppe, der sich gerade etwas komisch fühlte. Sein Bruder hingegen konnte nur lächeln. „Ich bin nicht gegangen, weil ich einen Schüler gesucht habe. Ich bin gegangen, weil ich einen würdigen Mann brauche, der eine Aufgabe für den König erledigen soll."
„Er soll für den König dienen?"
„Nicht direkt. Er wird bei mir lernen und bei Yoshua alles, was mit einem Ritter zu tun hat. Und dann, wenn der König der Meinung ist, dass er wirklich für die Aufgabe bereit ist, wird er sie bekommen."
„Ich verstehe es nicht", meinte Yarik ehrlich, der nur mit seinem Kopf schütteln konnte. „Keine Sorge, du wirst es gleich verstehen, wenn Sora wieder da ist. Für wen ist die Rolle eigentlich?", hinterfragte nun Yoshua. „Für Shura. Sie wollte einen Standort guter Pflanzen haben."
„Und das konntest du ihr nicht persönlich sagen?"
„Nein, denn dann hättest du nicht hier sein dürfen", erklärte der Schwarzhaarige, welcher damit die Zeit gut totschlagen konnte. Sasuke hatte währenddessen die Rolle abgegeben und wurde damit auch anders angesehen. Die Menschen um ihn herum tuschelten nun und zeigte auf ihn. Wohl fühlte er sich dabei nicht und das Schloss vor ihm machte es nicht besser. Ein mulmiges Gefühl hatte er, weshalb er so schnell es nur ging, zurückritt. Dort angekommen war er etwas verwirrt, als er den braunhaarigen Mann erblickte, welcher eine Rüstung der Ritter trug.
Free brachte er schnell in den Stall, bevor er sich ankündigte und sich dem Fremden vorstellte und sich verneigte. „Sora, das ist Yoshua. Ein guter Freund von mir und ein Ritter, welcher dir gerne etwas erklären möchte", meinte Yakio, der dabei ein freudiges Lächeln auf den Lippen trug, welches Sasuke nicht zu ordnen konnte. Er sah deshalb zu Yoshua, welcher sich nun auch verneigte.
„Hallo Sora, ich bin Yoshua und ein direkter Ritter des Königs. Meine Aufgabe ist es, ihn zu beschützen und ein Auge auf die neuen Rekruten zu haben. Vorhin habe ich gesehen, wie du mit dem Schwert umgehen konntest und Yakio hat mir eben erzählt, dass du gerne lernen möchtest, wie es wirklich benutzt wird. Ich suche immer würdige Rekruten und möchte dich deshalb fragen, ob du Interesse hättest. Natürlich würdest du hier bei Yakio und Yarik leben und lernen. Yakio unterrichtet dich in der Schwertkunst, während ich dir alles andere beibringen würde. Mir ist klar, dass du Zeit zum Nachdenken brauchst, deshalb ... wirst du darüber nachdenken?", erzählte Yoshua, welchem nicht entging, wie sein Gegenüber große Augen bekam und dessen Mund etwas offen stand.
Der Uchiha wusste nicht, was er sagen sollte. Sein Kopf war völlig durcheinander.
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