37. Informationen zum Feind
Gähnend öffnete Sasuke seine Augen, als ihm die ersten Sonnenstrahlen ins Gesicht fielen. Verwirrt blinzelte er, bis er verstand, dass er zurück im Gästezimmer war. Eigentlich dachte er, dass er in seinem Zimmer liegen würde, doch war es nicht so. Zudem war ihm merkwürdig kalt. Mit seiner Hand suchte er nach seiner Wärmequelle, bis es ihm einfiel ... Naruto hatte ihn hierher gebracht, bevor er gegangen war und er allein blieb. Sein Körper hatte sich schon daran gewöhnt, dass neben ihm jemand lag, der ihm Wärme spendete und leise schnarchte.
Kopf schüttelnd fuhr er sich übers Gesicht, nachdem er aufgestanden war. Er wollte wirklich nicht daran denken, wie sehr ihn der Prinz schon in seinen Bann gezogen hatte. Denn immer, wenn er an den anderen dachte, wurde ihm warm und er fühlte sich federleicht. „Ich darf nicht", rief er sich ins Gedächtnis, wobei er es auch laut aussprach.
Einen kurzen Augenblick verweilte er im Stehen, bevor er seine Rüstung anzog. Sein Blick lag nun auf seinem Helm, wobei er darüber nachdachte, den Prinzen zu besuchen. Sofort verdrängte er diesen Gedanken, schließlich war die Sonne erst aufgegangen. Aus diesem Grund zog er seinen Helm auf und verließ das Zimmer. Von weiten konnte er schon Sky hören, weswegen er auf den Hof ging und schon begrüßt wurde. Sein Adler landete auf seiner Schulter, während er zum Stall lief. Er brachte seinem Hengst und Nara frisch Wasser wie Heu, ehe er Sky etwas aus der Küche holte. Das Schloss war noch recht ruhig, doch konnte er spüren, dass zumindest der König schon wach war. Aus diesem Grund bat er eine Magd dem König zu sagen, dass er gerne mit ihm und Kakashi reden möchte. Die Magd nickte verstehend, woraufhin sie verschwand und er durchs Schloss lief.
Lange dauerte es jedoch nicht, bis er eine Antwort bekam und er von der Frau zu einem kleinen Zimmer geführt wurde. Langsam öffnete er die Tür, woraufhin im Regale voller Bücher entgegenkamen. Vorsichtig betrat er den Raum, wobei er sich aufmerksam umsah. Sein Blick fiel direkt auf die Mitte des Raumes. Ein großer Tisch stand dort, auf welchem dieses Reich und das Nachbarreich aufgebaut wurden. Fasziniert darüber, wie weit der Fortschritt war, ging er auf den Tisch zu. Mit seiner Hand hob er einen Ritter an, der aus Ton gefertigt wurde. Sachte fuhr er über diese Figur.
„Beeindruckend", wisperte Sasuke, nachdem er den Ritter zurückgestellt hatte und sich nun den Regalen widmete. In jedem standen Bücher, genauso lagen Schriftrollen herum. An den Seiten standen vier Stühle, während ein großer majestätischer vor zwei bodenlangen Fenstern stand. Irgendwie erinnerte ihn das an früher. An das Zimmer seines Vaters. Wie fremd gesteuert ließ er seine Finger über die Armlehne des Stuhles wandern.
Der Black Knight bemerkte nicht einmal, dass der König im Türrahmen stand. Dieser beobachtete den Ritter genau, wodurch er sich selbst eingestehen musste, dass der andere ruhiger als erwartet war. Zudem fiel sein Blick auf das Schwert, welches in der Scheide des Uchihas steckte. Minato überlegte einen Moment, ob er noch länger warten sollte, entschied sich dann jedoch dagegen.
„Guten Morgen Black Knight", machte er auf sich aufmerksam, woraufhin Angesprochener seine Hand zurückzog und sich umdrehte. Sofort verneigte er sich, bevor er seinen Mund öffnete und sagte: „Guten Morgen eure Majestät."
„War es früher anders?"
„Was meinen Sie, eure Majestät?"
„Die Pläne. Die Aufbauten der Länder", erklärte der Blondhaarige, der ins Zimmer ging und Sasuke zeigte, dass er doch bequem stehen sollte. „Nein. Früher war es ganz anders. Wir hatten damals nur Karten zur Verfügung. Dabei muss aber gesagt sein, dass viele nicht der Wahrheit entsprachen. Meist waren sie schon veraltet und neue anzufertigen, hat immer lange gedauert, eure Majestät", erklärte der Ritter, wobei er seinen Blick auf dem Ritter liegen hatte, der einen Trupp ins andere Land zeigte. „Die Truppen haben wir immer mit kleinen Steinen oder Hölzern aufgestellt. Als ich Truppen geführt habe, wurde etwas wie ein Diamant verwendet ... obwohl ich ein Prinz war, durfte ich an vorderster Front sein, eure Majestät", gestand Sasuke, welcher langsam aufsah. Minato nickte verstehend, obwohl es ihn überraschte. „Deine Eltern hatten nichts dagegen?"
„Meine Mutter, aber nicht mein Vater ... er wollte zwar, dass ich König werde, doch dafür müsste ich auch an der Front mein Leben riskieren, eure Majestät", beantwortete er die Frage, wobei er spürte, wie sein Herz sich erschwerte. Noch immer fiel es ihm schwer, über seine Vergangenheit zu reden, was auch der andere merkte. Deshalb ließ er es so stehen und wechselte lieber das Thema. „Ich möchte dir nochmals dafür danken, dass du Naruto heil zurückgebracht hast ... ich weiß selbst, wie mein Sohn sein kann ... Naruto war noch nie einer, der gerne auf andere hörte", seufzte Minato, bevor er erneut seine Stimme hob. „Ich bräuchte jedoch einen Rat von dir ... mit Dämonen kennen wir uns nicht aus, deswegen bräuchte ich deine ehrliche Meinung. Kann es passieren, dass Dämonen hierherkommen?" Sasuke sah seinen Gegenüber einen Moment lang an, bevor er zurück auf den Tisch sah.
„Ich denke nicht, dass Dämonen hierherkommen. Sie sind meistens im Norden und Süden unterwegs. Wir befinden uns recht mittig, wodurch ich es stark bezweifle. Außerdem müsste man tief in den Norden oder Süden, um einen freien Dämon zu begegnen, eure Majestät", erklärte der Ritter dem König, welcher erleichtert ausatmete. Sasuke ließ jedoch dabei außen vor, dass sie einen mitgebracht hatten und einem begegnet waren. „Wo ist Kyubi eigentlich?", fragte er sich, bevor er anfing zu grübeln. Lange konnte er seinen Gedanken nicht nachgehen, daher die Tür geöffnet wurde und Kakashi hereintrat. „Guten Morgen, eure Majestät, Black Knight."
„Guten Morgen Kakashi."
„Guten Morgen Kakashi, Sir."
„Hier habe ich die Informationen, welche wir bisher gefunden haben", fing Kakashi sofort an zu sprechen, wodurch Sasuke ihm die Rolle und die Flugblätter abnahm. Aufmerksam las er sich durch die Zeilen, wobei er aber ein Ohr für den obersten Ritter offen hatte, weil dieser anfing zu reden. „Bisher haben wir nicht viel herausgefunden. Die Gefangenen wollen nicht reden, weil sie zu große Angst vor ihrem Auftraggeber haben. Außerdem kennen sie Minato nicht, wodurch sie sich strikt weigern. Das Einzige, was wir bisher wissen ist, dass sie angeheuert wurden. Die Flugblätter waren nicht das Interessante, sondern die Schriftrolle ... der Auftraggeber hat alles bestimmt. Den Ort des Treffens, bis hin, was sie tun sollen ... auf einem der Rollen steht drauf, woher der Dämon war und was dessen Aufgabe sein sollte. Sie haben einen ihrer Leute als einen unserer Ritter verkleidet, damit sie Kleidung vom Prinzen bekamen. Dies haben sie benutzt, damit der Dämon weiß, wen er zu töten hat ... weiters wissen wir leider auch noch nicht", erklärte Kakashi, der mit jedem Wort dafür sorgte, dass Sasuke sich anspannte. Seine Hände ballte er zu Fäusten, während er nachdachte.
„Was hätten Fremde davon, dass Naruto stirbt? Wenn sie das Reich nicht einmal kennen, wäre es nicht nötig ... außer für ein anderes? Das würde aber auch keinen Sinn ergeben", seine Gedanken überschlugen sich regelrecht, bevor er seine Hand auf den Tisch schlug. Minato wie Kakashi sahen den Black Knight an, der seinen Kopf anhob und seinem direkten Gegenüber in die Augen sah.
„Ich werde das Übernehmen und mich um die Piraten kümmern, eure Majestät", erklang seine Stimme, woraufhin der König seinen Kopf schüttelte. „Das wird nicht nötig sein. Du musst dir deine Hände nicht mit deren Blut beschmutzen", erklärte der Blonde, welcher dabei zusah, wie der andere sich gerade hinstellte und ihm tief in die Augen blickte. Sie funkelten leicht, was ihn an ein Raubtier erinnerte. „Dafür wird es schon zu spät sein. Meine Hände sind schon von Blut getränkt ... wenn ich den Prinzen und Sie auf diese Weise schützen kann, dann werde ich es tun ... doch bitte ich Sie nichts davon Naruto zu erzählen, er soll kein schlechtes Bild von mir bekommen, eure Majestät", erwiderte der Uchiha, der seinen Blick zu Kakashi wandern ließ, welcher sofort zum König sah. Dieser strich sich grübelnd übers Kinn, ehe er seine Hände sinken ließ.
„Bist du dir wirklich sicher, dass du das tun willst? Wir haben einen Foltermeister und bestimmt andere, die das übernehmen können."
„Ich bin mir sicher, sehr sogar, eure Majestät", versicherte der Ritter, welcher sich verneigte. „Kakashi, deine Meinung?" Angesprochener sah zwischen dem König und dem Black Knight hin und her, bis er an Letzteren hängen blieb. „Ich denke, dass er es versuchen sollte."
„Hm ... obwohl ich nicht sehr angetan davon bin, sollst du deine Chance bekommen."
„Habt vielen Dank, eure Majestät und auch Sie Kakashi Sir", bedankte sich Sasuke, der sich wieder gerade hinstellte. „Aber bitte kein Wort zu Na-/"
„Wir werden es ihm nicht verraten. Obwohl ich mir sehr sicher bin, dass er dich selbst dann noch mögen würde."
„Da kann ich Minato nur zu stimmen. Aber auch ich werde nichts verraten", ergänzte sich Kakashi dazu, womit sie Sasuke die Sicherheit gaben, die er brauchte. Er wollte wirklich nicht, dass der andere dies von ihm mitbekam. Schließlich würde er etwas tun müssen, was den anderen sicherlich verstören könnte ... das wollte er nicht. Nicht, wo alles gerade so gut zwischen ihnen lief. Die Gefühle, welche er kennengelernt hatte, wollte er nicht verlieren ... den anderen wollte er nicht verlieren.
Während sich die drei weiter unterhielten und einen Plan überlegten, wie sie den Auftraggeber herausfinden könnten, lag Naruto auf seinem Bett und streichelte Kyubi. „Gestern bist du untergegangen durch die Decke, aber ... ich möchte dich nicht verstecken. Du bist sooo flauschig und lieb", schwärmte Naruto, der sein neues Tier gegen seine Brust drückte. Der Dämon schnurrte, wobei er seinen Kopf gegen die Schulter vom Prinzen schmiegte. „Hehe, ich denke, ich werde dich vorstellen und erklären, was du bist", meinte er zum Fuchs, der seinen Kopf anhob. „Kyuu", machte er, während er seinen Kopf schief legte. Der Blonde konnte darauf nur schief grinsen, bevor er sich erhob. Kyubi ließ er vorsichtig herunter, woraufhin er seinen gesamten Mut zusammen nahm und zu seiner Tür ging. „Nun keine Scheu!", ermutigte er sich, nachdem er den Türgriff umschlossen hatte.
Tief atmete er noch einmal durch, ehe er heraustrat und Kyubi brav neben ihm herlief. Eigentlich hatte Naruto damit gerechnet, dass der Dämon die nächstbeste Gelegenheit nutzen würde, um zu verschwinden, doch dem war nicht so. Der Neunschwänzige folgte ihm brav, obwohl beide die Schreie und das Keuchen der anderen hörten, ließen sie sich davon nicht beirren. Mit erhobenem Hauptes ging der zukünftige König voran, bis er am Speisesaal ankam. Ohne anzuklopfen öffnete er die Tür, woraufhin seine Mutter sich lächelnd umdrehte. Sie öffnete sogar ihren Mund, um einen guten Morgen zu wünschen, jedoch wurde daraus ein lauter Schrei.
„Naruto weg da!", rief Kushina, die ihren Sohn am Handgelenk packte und weg von dem Tier zog, welches aufgeregt mit seinen neuen Schweifen wedelte. Für sie sah es jedoch nach Gefahr aus, weshalb sie nach einem Teller vom Tisch griff. „Mutter nein! Er ist ni-/", rief nun der Prinz, der aber schnell seinen Blick abwandte, als er einen Laut hörte. „Kyuuu!" Ängstlich wich Kyubi zurück, bis er schließlich wegrannte. Die gehobene Hand der Königin hatte ihm angst gemacht, weswegen er so schnell er nur konnte wegrannte. „Nein, Kyubi!", schrie der Blonde nach seinem Dämon, wurde dort sogar noch fester festgehalten. „Was hast du vor?"
„Mom, das war Kyubi. Er ist ein Dämon, aber ein lieber. Er hat mir und dem Black Knight das Leben gerettet. Nicht einmal hat er versucht, uns etwas zu tun. Außerdem ist er lieb und zutraulich zu mir. Wirklich! Ich muss ihn finden", erklärte er seiner Mutter im Schnelldurchlauf, von welcher er sich schnell losriss. „Kyubi?", schrie er nach seinem Tier, welches jedoch schon an der Tür zum Hof angekommen war. Er schnüffelte kurz, wodurch er wusste, wo lang er müsste. Flott war er am Hof angekommen, wobei er lauter Ritter und andere Menschen erschreckte, die ihm entgegenkam. „Kyuu", wimmerte Kyubi, der wiehernden Pferden aus dem Weg sprang, welche Gefahr witterten. Obwohl der Dämon wie ein Fuchs aussah, ging von diesem eine Präsenz aus, die noch immer an einen Dämon erinnerte und damit die Tiere in Schrecken versetzte.
„NEIN! KYUBI!", schrie Naruto, der es endlich zum Hof geschafft hatte. Mit großen Augen konnte er nur noch zusehen, wie der Dämon am Schlosstor angelangt war. „NEIN WARTE!", schrie er erneut, jedoch wusste er, dass Kyubi ihn nicht gehört hatte. Verzweifelt wollte er nach einem Ritter rufen, doch sah er dort schon die altbekannte schwarze Rüstung seines Ritters. „Sasuke", wisperte er leise, so das es niemand hörte. Wie angewurzelt blieb er stehen, als er sah, wie der Ritter vor den Dämon sprang und diesen hochnahm.
„Shh", wisperte Sasuke, der Kyubi gegen seine Brust drückte. Der Dämon rollte sich sofort in seinen Armen zusammen und zitterte. „Ganz ruhig", sprach er auf das Tier ein, welches bei Angst auch ganz anders sein konnte. Daher er aber keine Probleme wollte, versuchte er den Dämon zu beruhigen, was gut funktionierte. Aus diesem Grund sah er auf und direkt in die Augen des Prinzen. Mahnend ging er auf diesen zu. „Du musst aufpassen! Du kannst ihn doch nicht einfach so herumlaufen lassen", erklärte der Uchiha, woraufhin der Namikaze sich am Nacken kratzte. „Entschuldige. Meine Mutter hatte Angst und hat ihm angst eingejagt. Er ist weggelaufen, bevor ich ihn beruhigen konnte", erzählte der Blonde seine Sicht, während er leicht nach oben sah. Sasuke schnaubte, musste dann aber unter seinem Helm lächeln. „Dann ist gut. Nimm ihn und pass beim nächsten Mal besser auf", meinte er, wobei er den Dämon dem anderen überreichte, der ihn lächelnd an sich nahm und sanft drückte. „Werde ich machen."
„Kann mir einer bitte erklären, was das ist?", ertönte die Stimme des Königs, weswegen die beiden zur Treppe emporsahen. Dort stand mittlerweile auch die Königin und einige Arbeiter, die das Tier gesehen hatten. „Das ist Kyubi, Dad ... er ist ein Dämon und ich habe ihn mitgebracht."
„Er ist ein lieber Dämon, eure Majestät", ergänzte der Black Knight, der auch sofort weiterfuhr. „Dieser Dämon hat das Leben des Prinzen und des meinen gerettet. Der Prinz hat vom Dämon die Wunden versorgt und dafür gesorgt, dass es ihm besser geht. Kyubi ist harmlos und würde niemanden etwas tun ... ich denke sogar, dass der Dämon in der Lage ist, nicht nur den Prinzen zu beschützen, sondern uns alle, eure Majestäten."
„Verstehe. Er wird uns also nicht angreifen?"
„Nein, eure Majestät."
„Mom, du hast ihn nur erschreckt. Er ist eigentlich wirklich ruhig und versucht nur sich anzupassen", mischte sich Naruto ein, um seine Eltern zu überzeugen. Beide sahen sich einen Moment lang an, bevor der König nickte. „Einverstanden. Black Knight? Du sorgst für die Sicherheit."
„Selbstverständlich, eure Majestät", erwiderte Sasuke, der sich bei seinen Worten verneigte, bevor er zum Blonden sah. „Ich habe jetzt gleich einen Auftrag mit Kakashi. Deswegen werde ich vorübergehend nicht bei dir sein können, eure Hoheit."
„Was?! Wo musst du denn so plötzlich hin?", wollte der Prinz neugierig, wie er nun einmal ist, wissen, doch konnte der Ritter darauf nicht antworten. „Naruto, bitte lass den Black Knight seine Arbeit machen. Du hast außerdem gleich Unterricht bei Iruka."
„Dad", brummte der Blondschopf nicht begeistert, nickte dann aber verstehend. „Bis später?"
„Bis später ... Naruto." Nicht lauter als ein Hauchen war der Name gesagt, doch laut genug für seinen Gegenüber. Dieser musste darüber breit lächeln, mit welchem er zurück ins Schloss lief. Der Uchiha wurde währenddessen von Kakashi zu einem geheimen Ort gebracht, welcher etwas abseits der Stadt war. Kaum angekommen, konnte der Ritter schon die Anwesenheit des Hexers spüren, welcher auch nicht lange auf sich warten ließ. Dieser kam aus einer eisernen Tür heraus. Diese führte zu einem geheimen Verlies, welches in einem kleinen Berg erbaut wurde.
„Black Knight, ich habe Sie schon erwartet."
„Hexer Sai", erwiderte der Black Knight trocken. „Ich führe Sie gleich ins Verlies. Wir haben insgesamt sieben Piraten. Einen von ihnen habe ich schon gefoltert, jedoch wollte dieser nicht reden. Sie meinten, dass sie lieber sterben würden. Den Mann, den ich gefoltert habe, ist so eben an seinen Wunden gestorben", berichtete Sai, der nicht für eine Sekunde den Blick von seinem Gegenüber nahm. Genau dieser sah zum obersten Ritter. „Kakashi, danke fürs herbringen. Ab hier werde ich übernehmen", meinte er zu Kakashi, welcher verstehend nickte. „Verstanden. Soll ich dich später abholen?"
„Nein, ich werde einfach nach Free rufen."
„Wie du meinst." Mit diesen Worten verschwand der oberste Ritter, während Sai Sasuke in den Berg führte. An den Wänden waren Fackeln angezündet, als sie die Treppe heruntergingen. „Dieses Verlies existiert schon seit mehreren Generationen. Der König nutzt es eigentlich nur ungern. In der Stadt haben wir die Polizei und Ritter, die sich um gefährliche Leute kümmern. Dort haben wir auch ein Gebäude mit Zellen für die Gefangenen. Nur die schlimmsten kommen hierher, wo der Foltermeister seine Arbeit vollrichtet", erklärte der Hexer, wobei sie bis nach unten gelaufen waren. Unten angekommen standen sie in einem großen Raum, in welchem nur ein großer Schreibtisch mit Stuhl stand. Dahinter waren zwei Regal, welche mit Werkzeugen und anderen Sachen befüllt waren. Sasuke wollte erst gar nicht wissen, was darin war. Er wollte auch nicht wissen, woher der ekelerregende Gestank kam.
„Wir haben drei Gänge. Der Linke führt zu einfachen Zellen mit Gittern. Der mittlere Gang führt zu Zellen, die mit einer Eisentür verschlossen sind. Dort haben wir die Piraten untergebracht. Der rechte und damit letzte Gang führt zu drei großen Räumen. In einem dieser Räume sitzt der Anführer der Piraten", erklärte Sai, welcher zum Regal mit den Werkzeugen ging. Er holte sich einige heraus, die er anschließend auf den Tisch legte. Der Uchiha sah sich währenddessen noch kurz um. Hier unten spürte man die Sonne nicht. Kaum ein Windzug war zu spüren, was die stickige Luft erklärte. Hinzukam, dass nur Fackeln die Gänge erhellten und es damit nicht gerade angenehm war. „Ich will mit dem Anführer sprechen."
„Klar. Dieser sitzt im rechten Gang auf der linken Seite."
„Kümmere du dich um die anderen Piraten."
„Natürlich." Sais Lippen zierte ein kleines Grinsen, welches Sasuke gekonnt ignorierte. Er nahm sich einfach den Schlüssel vom Hexer und ein kleines Messer, damit er die Türen öffnen konnte. Vor gesagter Tür blieb er jedoch einen Moment stehen, um sich zu sammeln. Tief atmete er ein und wieder aus, bis er sich darauf konzentrierte, seinen Schleier zu erschaffen. Seine Dunkelheit umhüllte ihn und gab ihm das, was er brauchte ... die Aura, die jeder fürchtete.
Quietschend öffnete er die Tür, wodurch die Fackel den dunklen Raum erhellte. In der Mitte des Raumes stand ein Stuhl, auf welchem der Anführer der Piraten gefesselt saß. Dieser hob seinen Kopf an, als er die schweren Schritte hörte. Nachdem er dies jedoch getan hatte, glaubte er seinen Augen nicht. Vor ihm stand die Legende, welche schon vor Jahrhunderten gestorben sein sollte.
„Das ist nicht möglich! Du bist tot! Du bist eine verdammte verstorbene Legende!", schrie er den Black Knight an, welcher sich davon aber nicht beeindrucken ließ. Er ging gemächlich auf den anderen zu. Dieser zuckte bei jedem Schritt zusammen, denn ihm war diese kalte und dunkle Aura nicht geheuer. Sie erinnerte ihn an eine Aura, welche er schon mal gespürt hatte. Kalter Ekel kroch ihm den Rücken hinauf, während er den anderen beobachtete und an seinen Fesseln rüttelte.
„Ich bin eine lebende Legende", meinte Sasuke, der das Messer zückte und an die Haut des Piraten ansetzte. „Ich bin die Legende, welche Angst und Schrecken verbreitet. Ich bin viel schlimmer als eure Auftraggeber", sprach er weiter, wobei er die Spitze das Messer leicht ansetzte. Der Pirat lachte daraufhin Hönisch auf. Sah kurz auf seinen Arm, dann aber in die rubinroten Augen des Black Knight, welchem das Lachen gar nicht gefiel. „Soll ich dir was sagen? DU kannst noch so gruselig aussehen, aber du hast keine Ahnung über den Mann", erwiderte der Mann, der daraufhin laut auf zischte, weil Sasuke mit der Messerspitze bis hoch zur Schulter gewandert war. Nicht tief genug, um ihn verbluten zu lassen, aber so, dass es wehtat und das Blut zum Vorschein kam. „Wer kann schlimmer als der Black Knight sein?"
„Er ... mein Auftraggeber ... ich muss gestehen, dass du nicht ohne bist und mir einen Schauer über den Rücken jagst, aber er ist schlimmer ... grausamer als sich das einer vorstellt", fing der Pirat an zu erzählen, wobei er deutlich spüren konnte, wie es im Raum kälter wurde. „Dann sag mir, was an ihm so grausam ist", brach der Uchiha die Stille, die eingebrochen war. Dabei setzte er sein Messer am anderen Arm des Piraten an, welcher kurz auf diesen sah, dann aber zur Tür blickte. Mit einem erhobenen Kopf und sturen Blick auf die Eisentür fing er an zu erzählen, was er gesehen hatte. „Ich habe dabei zusehen müssen, wie er einen meiner Leute ausgeweidet hat, weil er seinen Auftrag nicht erfüllt hat. Der Mann war noch am Leben ... am nächsten Tag hat er einfach lebende Menschen in ein Feuer geworfen, weil sie ihm nicht gehorchen wollte und ihn angewidert hatten. Sogar unschuldige Menschenleben tut er für seinen Zweck opfern. Also ja, er ist grausamer und rücksichtsloser als du!", spuckte er es ihm regelrecht vor die Füße. Sasuke zog daraufhin das Messer den Unterarm entlang, woraufhin der Pirat wieder zischte. Er hingegen nahm das Messer so, dass er es drehen konnte. Dabei dachte er über die gesagten Worte des Mannes nach.
„Was war an diesem Mann besonders? Zeichnungen auf dem Körper? Außergewöhnliches Haar?", fragte er den Piraten, der bei diesen Fragen hochsah und die Stirnrunzelte. „Er hatte eine Zeichnung auf dem Körper." Mehr sagte er dazu nicht. Wandte dabei sogar seinen Blick vom Ritter ab, nur um dann wieder die Tür anzusehen. „Was für eine Zeichnung?" Der Mann schwieg, bis er spürte, wie der Ritter erneut mit dem Messer über seine Haut wanderte. „Schlange." Das war das Einzige, was der Pirat sagte, doch reichte es für den Uchiha aus.
Nun wusste er, wo er ansetzten musste, um weitere Informationen zu bekommen.
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