18. Bleiben oder verschwinden?
„Wie? Wann?", fragte Naruto verwirrt, welcher sich langsam etwas aufrichtete und sich umsah. Sofort wurden seine Augen groß, als er bemerkte, dass er zu Hause war und unzählige Waffen auf den Ritter gerichtet waren. „Nimmt sie runter!", forderte er, jedoch hörte man nicht auf ihn. Eher verstärkten diese ihren Griff, weil Sasuke sich zum Absteigen bereit machte.
„Halten Sie sich fest, eure Hoheit", meinte Sasuke ruhig, jedoch kalt. Dies sorgte dafür, dass es dem Prinzen kalt den Rücken herunterlief, doch gehorchte er. Er hielt sich vorsichtig am Sattel fest, während der Ritter abstieg. Kaum berührten seine Füße den Boden, erschien sein dunkler Schleier um ihn herum, wodurch jedem in der Umgebung ein Schauer den Rücken herunter wanderte, weil von diesem Schleier seine kalte, düstere und angsteinflößende Aura ausging. Dem König und der Königin war diese Aura zwar nicht geheuer, jedoch standen sie mit erhobenen Hauptes vor dem anderen und zeigten ihre Willensstärke. So einfach würden sie nicht einknicken und sollte es darauf hinauslaufen, dass der Black Knight zum Angriff übergeht, so würden die Ritter sie beschützen und ihren Sohn retten.
Sie malten sich das Schlimmste aus, wobei der Uchiha eigentlich nichts vorhatte. Dieser wandte seinen Blick endgültig vom Königspaar ab, nur um eine Hand dem Namikazen zureichen.
„Sie sollten absteigen, eure Hoheit", sagte er, wobei er sich verneigte. Er befolgte die Etikette, welche ihm eingeprägt wurde, damit jeder verstand, dass von ihm jetzt keine Gefahr ausging. Das Letzte, was er jetzt wollte, war ein Kampf. Das Einzige, was er dafür wollte, war denn Prinzen absetzten und endlich wieder verschwinden. Denn er war sich immer noch nicht sicher, ob er es tun sollte, weil es für ihn wieder zu schnell ging. Würde er nur eine Sache falsch machen, so würde er dafür verantwortlich sein, wenn Naruto stirbt und das wollte er nicht. Er will für niemanden mehr die Schuld tragen, weil er es verbockt hatte.
„Aber ...", fing Naruto an, der damit Sasuke aus seinen Gedanken holte. Er stoppte seinen Versuch dagegen zu augmentieren, als er in die dunkelroten Schlitze sah. Die Augen des anderen Sprachen mehr, als es Worte je könnten. Aus diesem Grund ergriff er die Hand und ließ sich auf die Beine stellen, wobei er die braune Decke enger an sich zog und lächelte. Ihre Hände hielten sie länger als gedacht zusammen, weil sie beide etwas spürten. Wie Stromstöße durchflutete es ihre Körper. Ließen beide warm und geborgen fühlen, doch so schnell dieser Moment da war, so schnell war er auch wieder vorbei. Beide hörten nämlich etwas, was nicht gerade gut klang.
„Nimmt den Ritter fest! Er wird verhaftet, weil er den Prinzen entführt und verletzt hat!", schrie der König. Der Namikaze konnte nicht glauben, was sein Vater da schrie, während es dem Uchiha klar war. Er müsste das Verhalten ausbaden, welches der andere an den Tag gelegt hatte. „Ich sagte ja, es wird Chaos geben", dachte er, wobei er seine Hand zurückzog und damit dem anderen die Chance gab, sich vor ihn aufzubauen. Mit hochgezogener Augenbraue beobachtete er den Prinzen, wie sich dieser mit ausgebreiteten Armen vor ihn stellte. Dadurch viel die Decke von seinem Körper und zeigte dem Ritter erneut, dass der junge Prinz nicht so schwach war, wie er im ersten Augenblick erschienen war.
„Hört auf! Nimmt gefälligst eure Waffen herunter!", schrie Naruto, der bittend seinen Vater ansah, welcher jedoch nicht so aussah, als würde er dem Wunsch nachkommen. „Vater der Black Knight hat mich nicht entführt!", gab er nun mit Nachdruck zu verstehen, woraufhin ihn seine Mutter skeptisch ansah.
„Naruto, geh gefälligst weg von ihm ... er ist nur eine Fälschung, welche dich um den Finger gewickelt hat", meinte Kushina, die ihren Blick von ihrem Sohn nahm und nun den Black Knight musterte. Seine Rüstung war angsteinflößend und doch hatte sie durch ihre mehreren Schichten etwas Majestätisches. Hinzukam der Helm, welcher ihr einen Schauer über den Rücken laufenließ. Ihr Blick hing kurz an der schwarzen Scheide, in welcher das Schwert versteckt war. Zu ihrer Verwunderung lag keine der Hände am Knauf des Schwertes, weswegen sie ihren Blick zurück zum Gesicht wandern ließ. Dort angekommen, funkelten ihr zwei dunkelrote Augen entgegen. Sie wusste nicht, was es war, aber der Ritter sah nicht so aus, als wollte er ihrem Kind und ihnen etwas tun. „Minato", wisperte sie deshalb leise und sah ihren Mann an.
„Was ist?", fragte er besorgt, wobei er ihr einen kurzen Seitenblick schenkte.
„Mutter, Vater bitte! Der Black Knight hat meine Wunde versorgt und mich gerettet", rief er etwas verzweifelt, weil niemand die Waffen sinken lassen wollte. Sasuke hingegen hatte währenddessen aufmerksam die Königin beobachtet, welche wohl verstanden hatte, dass von ihm derzeit keine Gefahr ausging.
„Wenn er dich nicht entführt hat, wer war es dann?", fragte Kushina, welche sich nun ihrem Kind wieder zuwandte. Angesprochener ließ seine Arme etwas sinken, jedoch wich er kein Stück zurück. Noch immer stand er schützend vorm Uchiha, welcher seinen Kopf etwas drehte. Mit seinem Blick besah er sich alles, was nur Schmerzen hervorrief, aber er musste sich versichern, wie viele Ritter hier waren. Immerhin wollte er nicht bleiben, sondern so schnell wie nur möglich wieder verschwinden.
„Ich bin weggelaufen."
„Bitte was?!", riefen der König und die Königin fassungslos, woraufhin ihr Kind leicht lachte und sagte: „Ihr wolltet mir ja nicht glauben! Ihr wolltet mir nicht glauben, dass mein Retter von vor drei Tagen der Black Knight ist, also hab ich mich weggeschlichen. Ich wollte ihn mitbringen, damit ich euch überzeugen kann ... denn hinter mir steht wirklich der Black Knight! Der Black Knight, welcher aus unseren Geschichten und Legenden hervorgeht und damit auch mein Retter." Langsam erklärte er alles, wobei man gut zusehen konnte, wie die Augen aller beteiligten groß wurden. „Mutter, Vater? Darf ich euch vorstellen, das ist der Black Knight. Mein Retter und derjenige, der meine Wunde am Kopf verarztet hat", lächelte Naruto, der zwei Schritte zur Seite ging und seinen Eltern nun direkten Blick auf die Rüstung des Ritters gab.
Dieser hatte sich alles stumm angehört und war auch kurz davor gewesen, den Prinzen den Mund zuzuhalten, doch dafür war es schon zu spät gewesen. Jeder, der in ihrer Umgebung stand oder eher in Hörweite, hatte mitbekommen, was der andere gesagt hatte. Wie es zu dem schien, glaubten ihm die meisten. Der Prinz war wohl wirklich eine ehrliche Person, die entweder nicht lügen konnte oder es noch nie getan hatte.
„Das ... das ist nicht möglich", keuchte die Königin, welche die gesagten Worte einfach nicht glauben konnte! Vor ihr sollte eine Legende stehen? Ihren Sohn gerettet haben?
„Naruto, fang nicht schon wieder damit an! Du musst dich nochmal untersuchen lassen, denn hinter dir steht eine Fälschung!", beharrte der König, der diesen Unsinn nicht glauben konnte. Als er damals ein Kind gewesen war, hatte man ihm das ein oder andere erzählt, doch erst als sein Kind anfing, erwachsen zu werden, kamen die richtigen Geschichten. Genau es waren in seinen Augen Geschichten, auch wenn direkt vor ihm ein Ritter in einer schwarzen, furchteinflößenden Rüstung stand. Keine Zweifel. Er glaubte, was er sah, doch es war nicht realistisch und nicht logisch.
Dem Uchiha war klar gewesen, dass man es nicht wahrhaben wollte. Wieso auch? Er brachte Vernichtung. Unzählige Menschen hatte er schon getötet, genauso wie Dämonen. Hätte er immer mitgezählt, so wäre er nun wohl als Massenmörder festgenommen worden. Er hatte wahrlich keine Ahnung, wie viele er getötet hatte, um zu überleben. Genau, um zu überleben. Wer würde ihm glauben, dass er alles nur getan hatte, um seinen Fluch zu brechen? Um endlich frei zu sein und sterben zu können?
„Wie kann man nur so blind sein?", fauchte der Blonde, der seinen Vater nun böse anfunkelte. „Er ist es wirklich! Siehst du nicht seine Rüstung? Seine Aura und seinen Schleier? Seine Begleiter? ALLES stimmt mit den Büchern überein."
„Genau! Es ist zu perfekt. Nimmt ihn endlich fest!"
„Nein!", schrie Naruto, woraufhin die Ritter tatsächlich stehen blieben. Unschlüssig sahen sie zum König, weil sie keinen Befehl missachten wollten. Zu gleich wollten sie aber auch dem Prinzen nicht wehtun, denn genau dieser nahm die Hand des Ritters und legte sie sich auf seinen Kopf. Verwirrt sah Sasuke herunter und war im Begriff zu fragen, was der Mist sollte, als sich die Lippen des anderen Bewegten. „Würde er mir wehtun wollen, so hätte er es schon längst getan. Er will mir wirklich nichts Böses Vater. Bitte, sag den Rittern, sie sollen ihre Waffen sinken lassen." Mit diesen Worten verkrampfe sich seine Hand, die er auf der des Ritters liegen hatte, weil er langsam nicht mehr wusste, was er sagen sollte. Er würde alles tun, damit der Black Knight nicht ins Verlies müsste. Damit dieser bei ihm bleiben dürfte. Dass er zumindest angehört wird und nicht für seinen Fehler bestraft wird.
Sasuke spürte zu deutlich, dass der andere sich verkrampfte und ihm kam diese Situation sehr vertraut vor. Wie oft hatte er solche Unterhaltungen mit seinem Vater geführt? Wie oft war er auf taube Ohren gestoßen? Wie oft wollte er etwas beweisen, aber bekam die Chance nicht? Er konnte es gar nicht zählen. Daran denken wollte er aber auch nicht, da es in ihm ein beklemmendes Gefühl auslöste. Eines, was ihn zu ersticken versuchte. Seine Hand zurückziehen ging aber auch nicht, weil er unter seinen Handschuhen die Wärme des anderen wahrnahm. Und zu gleich konnte er spüren, wie weich die blonden Haare des anderen war. Vermutet hatte er dies nicht, nachdem er festgestellt hatte, dass diese immer zerzaust auf dem Kopf des Prinzen lagen.
„Nicht in diesem Ton", meinte Minato, welcher noch etwas hinzufügen wollte, doch legte sich da eine Hand auf seine Schulter. Verwirrt sah er Kushina an, welche langsam auf ihr Kind zu ging. Ohne etwas zu sagen, schlang sie ihre Arme um ihr eigen Fleisch und Blut und schloss die Augen. Naruto war etwas überrumpelt, aber erwiderte sofort diese liebevolle Umarmung. Seinen Blick wandte er aber nicht von seinem Vater ab, welcher skeptisch aussah.
„Du bist es wirklich oder?" Eine einfache Frage, die man mit ja oder nein beantworten könnte, nur kam kein Wort über die Lippen des Uchihas. Dieser sah die Königin einfach nur an, bis er seine Sinne ordnen konnte.
„Ja, eure Majestät", gab er höflich von sich, wobei er auf sein rechtes Knie ging und sich verneigte. Dabei legte er eine Hand auf den Rücken, während er die andere um seinen Oberkörper schlang. Der Blonde löste sich von seiner Mutter, um den anderen zu sagen, dass er sich erheben soll, doch war seine Mutter schneller. „Steh auf", meinte sie ruhig, woraufhin Angesprochener sich hinstellte. Seine Haltung behielt er jedoch bei. „Du hast meinen Sohn gerettet?"
„Ja, eure Majestät. Ich habe Seinen Kopf verarztet, jedoch sollte der Prinz nochmals untersucht werden, damit sichergegangen werden kann, dass Ihm nichts fehlt, eure Majestät."
„Sag, wobei ist dir diese Wunde passiert, Schatz?" Das „Schatz" betonte sie so stark, dass selbst Sasuke es kalt den Rücken runter lief. Die Stimmlage erinnerte ihn dezent an seine Mutter, wenn sie ihm etwas indirekt befahl und nur die Wahrheit duldete. Angesprochener wusste das auch, weswegen er sofort erzählte. „Ich bin einen schmalen Pfad entlang geritten ... auf einmal wackelte die Erde, woraufhin Steine von einem Hang rollten. Einer hatte mich am Kopf erwischt und als ich wieder aufwachte, hatte ich einen Verband um den Kopf und der Black Knight hatte sich um mich gesorgt. Er war wirklich hilfsbereit und nett zu mir! Wirklich, er hat mich mit Essen und Trinken versorgt. Sogar Kräuter für die Schmerzen." Kushina sah ihr Kind kurz an, während sie mit der Hand über den Verband strich. Ihr Herz schmerzte, jedoch war sie froh, dass er nun wieder da war. Aus diesem Grund drückte sie ihn nochmals feste an sich, woraufhin ihr eine Träne und dann die nächste über die Wange rollte.
„Danke", hauchte sie, nachdem sie ihren Kopf zum Ritter gedreht hatte, welcher etwas überrascht war, sich dann aber verneigte.
„Es war mir eine Ehre gewesen, den Prinzen zu beschützen und Ihn heil zurückzubringen, eure Majestät", sprach Sasuke, der seinen Kopf erhob. Dadurch erkannte er, wie der König auf seine Familie zukam. Dabei gab er mit seiner Hand ein Zeichen, woraufhin die Waffen gesenkt wurden, trotzdem lagen alle Blicke der Ritter auf ihm. Verstehen tat er dies aber nicht den König, der seine Familie umarmte.
„Wenn du wirklich der Black Knight bist, nenne mir einen Grund, weshalb du den Prinzen nicht getötet hast?", stellte Minato eine Frage, nachdem er seinen Sohn genau angesehen hatte.
„Ich wurde darauf trainiert, die Königsfamilie zu beschützen. Natürlich habe ich schon Unheil angerichtet, dies will ich nicht abstreiten, eure Majestät. Doch Ihren Sohn, den Prinzen zu töten, würde meinen Prinzipien widersprechen. Ich habe den Prinzen gerettet, weil er es verdient hat zu leben, eure Majestäten", beantwortete Sasuke, die Frage, woraufhin er sich nochmals verneigte, ehe er sagte: „Sie brauchen sich keine Sorgen machen. Ich wollte nur den Prinzen zurückbringen. Nun werde ich wieder gehen und niemals zurückkommen. Es war mir eine große Ehre, eure Majestäten." Mit diesen Worten wandte er sich ab und wollte eigentlich auf Free steigen, doch wurde da seine Hand umschlossen. Er musste seinen Kopf nicht einmal herumdrehen, um zu verstehen, dass es der Prinz war, der seine Hand festhielt. Diese neue Hitze würde er überall wieder erkennen. Denn sie war unbeschreiblich und schon vertraut ihm geworden. So vertraut, dass es für ihn schon erschreckend war, wie schnell und häufig sein Körper auf den anderen reagierte.
„Bitte geh nicht. Bleib bei mir", bat Naruto den Black Knight, welcher augenblicklich seinen Kopf schüttelte.
„Es tut mir leide, eure Hoheit. Aber ich kann nicht bleiben. Es ist besser, wenn ich gehe, Prinz", erklärte Sasuke, der seine Hand zurückzog und erneut versuchte aufzusteigen, aber erneut eine Hand spürte. Diesmal auf seiner Schulter, an einer Stelle, wo keine Spitzen herausragten. „Wieso nicht? Wenn du schon hier bist, kannst du doch auch bleiben. Du musst nicht mehr allein sein", murmelte der Blonde, der damit einen Punkt im anderen traf. Dieser war es gewöhnt, nur mit seinen Begleitern zusammen zu sein, weswegen es ihn nicht mehr störte. Langsam wandte er sich dem Prinzen zu, woraufhin sie sich in die Augen sehen konnten. Der andere schluckte sofort und erschauderte, weil ihn die Augen kalt anfunkelten. Eine Gänsehaut breitet sich auf seinem Körper aus, wodurch er den anderen losließ. Der Uchiha drehte sich wieder herum, wollte aufsteigen, als eine andere Stimme ertönte.
„Wenn du nicht für immer bleiben willst, dann für eine warme Mahlzeit und um etwas zur Ruhe zu kommen", erklärte Kushina, nachdem sie ihren Sohn genau beobachtet hatte. Ihr war klar, dass Naruto wieder verschwinden würde und so könnte sie ihr Kind wenigstens etwas besänftigen. Den König hingegen nicht. Dieser sah seine Frau ungläubig an, doch als er ihren mahnenden und zu gleich bittenden Blick sah, wusste er, dass er nicht gegen sie und sein Kind ankommen könnte. Ihm widerstrebte es zwar noch, doch ergab er sich seufzend.
„Du hast meine Frau gehört. Eine Nacht", meinte nun er, woraufhin Naruto seine Eltern mit großen funkelnden Augen ansah. Währenddessen glaubte Sasuke, dass er sich verhört haben musste. Er sollte bleiben? Er durfte über Nacht bleiben? Ihm war es gar nicht geheuer, jedoch war ihm bewusst, dass er die Bitte der Königin und letztlich des Königs nicht einfach ablehnen dürfte. Aus diesem Grund biss er sich auf seine Unterlippen, bevor er sich neben Free auf die Knie sinken ließ und sich verneigte.
„Danke für Ihre Großzügigkeit. Gerne bleibe ich, eure Majestäten", meinte er gestochen wie immer, woraufhin man nur noch sehen konnte, wie glücklich Naruto darüber war. Sasuke hingegen wollte verschwinden und das erst recht, als sie gemeinsam im Schloss herumliefen, bis sie an einer großen Tafel saßen. Ein Tisch, welcher dem seines Hauses sehr glich. Alles erinnerte ihn daran, wie er eins gelebt hatte. Alles löste Erinnerungen und Gefühle in ihm aus, welche ihn innerlich aufwühlten, während er äußerlich einfach an dem Tisch saß und den vollen Teller mit Suppe ansah. Sie roch vorzüglich, jedoch würde er seinen Helm nicht abnehmen.
„Willst du nichts essen?", fragte Kushina schließlich, woraufhin der Prinz sie ansah und schon antworten wollte, doch erhob Sasuke seine Stimme. „Ich kann meinen Helm nicht abnehmen. Es gehört zu meinem Fluch. Mein Helm und meine Rüstung sind ein Teil von mir. Jedoch kann ich sagen, dass das Essen vorzüglich riecht, eure Majestäten." Bei jedem Wort hatte er genau die Königin und den König beobachtet, welche sich einen Moment ansahen, ehe sie verstehend nicken.
„Wenn das so ist, möchtest du dann in einem separaten Raum essen?", bot die Rothaarige an, welche dabei sogar lächelte. Angesprochener war etwas verwirrt, aber dankbar für das Angebot, welches er dankend annahm und sich gerade erheben wollte, als er den König etwas sagen hörte.
„Du sagtest, du hast Unheil gebracht ... was genau hast du damit gemeint?"
„Minato! Nicht beim Essen!"
„Kushina, er ist der Black Knight und wenn er Unheil bringt, können wir ihn nicht hierbehalten."
„Dad, er erz-/"
„Ich habe Reiche zerstört. Leben genommen und meinen Eid mehr als einmal nicht halten können. Durch mich sind Menschen gestorben, wodurch ich Unheil gebracht habe", antwortete Sasuke wahrheitsgemäß, woraufhin alles verstummte. Nur das Atmen der vier Anwesenden und das Ticken einer Uhr war zu hören. Ansonsten war es komplett still. Dem Uchiha war unsagbar übel geworden, als er alles ausgesprochen hatte. Alles entsprach der Wahrheit und obwohl er es wusste, tat es unheimlich weh, es auszusprechen und es sich erneut einzugestehen.
Naruto hätte am liebsten etwas gesagt, doch schwieg er. Sah einfach nur neben sich den Ritter an, welcher mittlerweile stand und wohl gehen wollte. Dabei fiel ihm aber eine Kleinigkeit auf. „Er hat Reiche zerstört ... könnte es sein, dass er den Prinzen eventuell sogar persönlich kennt? Das wäre der Wahnsinn und es würde mehr Sinn machen", dachte er, aber unterbrach seine Gedanken schnell, als er sich erhob.
„Komm, ich zeig dir, wo du essen kannst und keine Widerrede!", meinte der Namikaze ernst, der das Essen des Uchihas nahm, welcher verwirrt den Prinzen hinterher sah, bis dieser etwas sagte. „Kommst du, Black?"
„Selbstverständlich, eure Hoheit", erwiderte Angesprochener, der sich langsam in Bewegung setzte. Vor dem König und der Königin verneigte er sich kurz, ehe er Naruto folgte und nun in einem separaten Raum saß.
„Er ... er hat einfach so ..."
„Ich glaube, unser Sohn wird den Black Knight überreden können."
„Er darf nicht bleiben!"
„Wieso denn nicht, Minato? Hast du gesehen, wie Narutos Augen gestrahlt haben? Heller als bei seinen geliebten Ramen."
„Hach mag sein, aber der Black Knight bringt die Vernichtung."
„Ich kann dich schon verstehen, Schatz. Ich vertrau ihm auch nicht, aber was ist ... was ist, wenn er die Rettung ist?"
„Rettung?"
„Unser Sohn wird nicht mehr verschwinden", sprachen die Majestäten, bis ihr Kind wieder kam, welches während des Gespräches Sasuke gezeigt hatte, wo dieser Essen dürfte. Daher sie alle getrennt aßen, dauerte es nicht lange, bis ein Diener mit schlotterten Beinen den Ritter zum Thronsaal führte. Kaum angekommen erhob die Königin ihre Stimme. „Für heute Nacht haben wir dir ein Gemach eingerichtet. Der Diener wird dich hinbringen."
„Danke, aber das ist nicht nötig. Ich möchte keine Umstände machen, eure Majestät."
„Ich besteh drauf! Außerdem musst du nun noch eine abendliche Runde Geschichten mit uns teilen. Erst dann bist du entlassen", lächelte die einzige Frau im Zimmer, die auch direkt seine Aufmerksamkeit hatte. Nun wurde ihm langsam klar, von wem der Blonde seinen Dickschädel hatte. Nämlich von seiner Mutter, die auch keine Widerrede duldete. Also verneigte er sich, willigte ein und setzte sich dazu. Hätte er aber gewusst, worüber gesprochen wird, wäre er verschwunden.
Sie erzählten über vergangenen Legenden, über ihre Vorfahren, was ihm ziemlich zusetzte. Zudem sah der König ihn so eindringlich an, als würde er gerne unter seine Rüstung sehen und wissen, wer er wirklich ist. Immer wieder musste er schlucken und seine Gefühle kontrollieren, die langsam, aber sicher an die Oberfläche wollten.
„Sag Black Knight, wie ist es passiert, dass du ein ganzes Reich zerstört hast?", fing Minato an, der gerne mehr über den „Feind" wissen wollte und zu gleich war er ein Stratege, der gerne neue Manöver lernte. Angesprochener spannte sich an, während die ersten Bilder durch sein inneres Auge wanderten. „Im Alleingang? Oder hattest du eine große Armee?", kam direkt die nächste Frage, welche ihn an Shizui erinnerte, welcher ihn noch gewarnt hatte. Auf einmal prasselte alles nur so auf ihn ein, was die Folge hatte, dass er seine dunkle Aura nicht kontrollieren konnte.
König wie Königin wichen erschrocken zurück, als um den Uchiha herum ein dunkler Schleier auftauchte und die gesamte Haltung des anderen nun der aus dem Buch glich. Beide schluckten, während Naruto fasziniert dabei zusah, wie sich der Schleier bewegte. Es kam ihm wie ein Organismus vor, so wie der Schleier um den anderen herum wackelte. Sich bewegte und nicht ausbreitete.
„Er ist wieder da", murmelte er leise, wobei er auf den Ritter zu krabbelte und seine Hand ausstreckte. Kushina wollte schreien, dass es gefährlich wäre, doch davon war keine Spur zusehen. Kaum hatte der Namikaze den Schleier berührt, flackerte dieser kurz, ehe er verschwand und damit den Blonden zum Lachen brachte. Fröhlich sah er den Ritter an. „Mach das nochmal", lächelte er, wodurch er es irgendwie schaffte, Sasuke zu beruhigen. Dieser wandte sich dem Prinzen zu und verneinte. „Ich sollte mich schlafen legen. Danke für alles, eure Majestäten. Ich wünsche eine gute und erholsame Nacht." Mit diesen Worten verneigte er sich, bevor er sich erhob und ein Diener zu ihm kam. Dieser führte ihn zu einem kleinen Gemach im Erdgeschoss, während die Königsfamilie alles erstmal verdauen mussten.
Der Prinz war glücklich und konnte gar nicht aufhören zu schwärmen, während König und Königin noch nicht so recht wussten, was sie davon halten sollten. Dieser Schleier mit der kalten Aura hatten sie ziemlich erschreckt und hinzukam, dass der BLACK KNIGHT bei ihnen war. Eine Legende, von welcher man nur Schlimmes wusste.
Genau diese Legende wartete, bis es tiefste Nacht war, bis er in den Hof zu seinem Pferd ging, welches von zwei Wachen bewacht werden sollte, doch als der Ritter ankam, sah er nur ausgeknockte Ritter.
„Free", ermahnte er sein Pferd, welches wieherte und sich kurz auf seine Hinterbeine stellte, ehe es schnaubte. „Ich weiß, dass du es nicht magst, angekettet zu sein, aber wir sind Gäste. Wir verschwinden jetzt okay? Aber leise", meinte er, bevor er über seinen Kopf sah, wo Sky schon seine Kreise zog. Gerade als er aufsatteln wollte, hörte er, wie ein Pferd wieherte. Free spitzte sofort seine Ohren und wollte loslaufen, doch hielt Sasuke ihn auf und seufzte. „Ich geh und du bleibst hier." Damit schlich er sich leise in den Stall, in welchem er direkt Zeuge wurde, wie der Blonde von einer wunderschönen weißen Stute begrüßt wurde.
„Shhh, Nara, ich freue mich ja auch dich wiederzusehen. Wir müssen jedoch leise sein, bevor Black uns hört", flüsterte der Prinz, welcher aber nicht drum herum kam, seine Stute fest zu umarmen. „Gott sei dank, geht es dir gut", fügte er hauchend hinzu, woraufhin Nara wieherte und sich schützend vor den Prinzen stellte. Sie hatte nämlich Sasuke schon bemerkt, genauso wie die anderen Pferde im Stall, welche laut wieherten und mit ihren Beinen austraten.
„Was wird das, wenn es fertig ist, eure Hoheit?", harkte der Uchiha nach, der nun direkt unter einer kaputten Lampe stand. Dadurch konnte der Namikaze seinen Gegenüber besser sehen, damit auch seine Stute, welche erschrocken wieherte. Augenblicklich beruhigte er sein Pferd, wobei er sagte: „Ich kann dich nicht gehen lassen. Ich will, dass du bei mir bist und mir noch mehr zeigst. Außerdem habe ich noch soooo viele Fragen, die du mir noch beantworten musst." Seufzend schüttelte Sasuke seinen Kopf, weil er genau wusste, dass es nicht gut ausgehen würde. Gerade als er dies sagen wollte, gingen alle Lampen an. Sofort ertönten Schritte, welche für beide nur zu zwei Personen gehören könnten.
„Mom, Dad", wisperte der Prinz, welchem klar war, dass er bis zum Hals in Ärger stand, jedoch kam kein Anpfiff wie erwartet, sondern die Stimme der Königin ertönte. „Wenn Naruto nicht schlafen kann, kommt er immer her. Aus dem Fenster habe ich gesehen, wie er hier rein geschlichen ist, von der anderen Seite. Du hast bei deinem Pferd gestanden und dann plötzlich bist du hierher gekommen. Ich möchte, dass du bleibst und auf unseren Sohn aufpasst, denn wie du siehst, verschwindet er gerne."
„Kushina! Du kannst den Black Knight nicht zum Bleiben zwingen. Sattel dein Ross und verlass das Schloss. Wir werden niemanden erzählen, dass du je hier warst und niemand wird dich verfolgen", schlug Minato vor, welcher damit das beste Angebot für den Ritter hatte. Dieser war auch im Begriff, dem König zuzustimmen, jedoch hörte er da erneut die Stimme der Königin.
„Minato keiner unserer Ritter schafft es, unseren Sohn so schnell zu finden und zu beschützen. Black Knight hat das so schnell und gutgemacht, dass ich mir sicher bin, dass Naruto gut aufgehoben ist. Also Black Knight, wärst du bereit, auf den Prinzen aufzupassen?" Naruto traute seinen Ohren nicht. Er konnte es nicht glauben. Sein Herz hüpfte vor Freude einige Takte schneller.
„Wirklich?!", strahlte der Prinz, woraufhin sein Blick zu Sasuke wanderte, der nicht wusste, was er sagen oder tun sollte. Die Worte der Königin rauschten durch seinen Kopf, während sein Körper sich wie Eis anfühlte. Wie erstarrt stand er da.
„Was zur Hölle ist hier los?"
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