
15. Ein etwas anderes Wiedersehen
„Wie kann er es sich wagen?!", schnauzte Naruto die Ritter an, welche ihn zum Schloss führten, wobei sie alle einen gewissen Abstand zum Prinzen hegten, weil dieser seit sie ihn gefunden hatten, nur am Fauchen und Meckern war. Ihnen war es nicht geheuer, ihn jetzt darauf anzusprechen, wie er entkommen konnte und vor allem, was passiert war. Obwohl sie gerne fragen würden, blieben sie still und ließen die Hoheit ihren Frust herausschreien. „Dieser ... dieser ... ahhhh, mir fehlen die Worte für ihn", wurde er lauter und zu gleich frustrierter. Er konnte es nicht glauben, dass der Black Knight ihn einfach wie eine Braut hochgehoben hatte und auf ein Pferd gesetzt hatte, nur um ihn loszuwerden. Fauchend verwuschelte er sich die Haare und knotterte.
„Eure Hoheit, geht es Ihnen wirklich gut?", fragte ein Ritter, der nun genau neben dem Prinzen ritt, welcher ihn böse funkelnd ansah. Sofort schluckte der Ritter und verneigte sich, soweit es ihm auf dem Pferd möglich war. Den Rittern war nur zu gut bewusst, wie sehr der Prinz auch toben könnte, denn sie waren es von der Königin gewohnt, die ein genauso aufbrausendes Temperament hatte.
„Sehe ich so aus, als würde es mir gut gehen?", gab er bissig zurück, jedoch seufzte er direkt und entschuldigte sich. „Tut mir leid. Ihr könnte ja nichts dafür."
„Entschuldigen Sie sich nicht, eure Hoheit. Es war dumm von mir zu fragen."
„Nein gar nicht. Ich sehe sicher schlimm aus", lachte er leicht, woraufhin sich die fünf Ritter fragend ansahen. „Mir fehlt sicherlich nichts", fügte er hinzu, wobei er seinen Kopf herumdrehte und die anderen Ritter anlächelte, welche nickten. „Wie habt ihr mich eigentlich gefunden?"
„Wir haben Sie die ganze Nacht lang gesucht. Eine alte Frau hat uns gesagt, dass Sie in die Richtung Norden geritten waren. Also sind wir diesem Tipp gefolgt ... eure Eltern machen sich schreckliche Sorgen, eure Hoheit", erklärte ein Ritter, der dem Prinzen daraufhin erklärte, dass sie später auf den obersten Ritter treffen würden. Verstehend nickte Naruto, der sich schon einmal ausmalte, wie er wieder verschwinden könnte. Einen Tag lang bräuchte er, bis er zurück in dem Dorf wäre. Er wollte nämlich unbedingt wieder mit dem Black Knight sprechen. Ihn zu Rede stellen und anschnauzen. „Ist es echt zu viel verlangt, einfach nur ein paar Fragen zu beantworten?", murmelte er, während er sich von den anderen Rittern eskortieren ließ.
Während der Prinz nach Hause geführt wurde und unbedingt zurückwollte, hatte sich Sasuke mit Free und Sky auf den Weg weggemacht. Wohin wusste er nicht, für ihn war nur wichtig, so weit es nur ging von dem Prinzen weg. Daher die Stimmen von Süden kamen, schlug er den Weg nach Westen ein. Nochmal wollte er Naruto nicht über den Weg laufen und noch viel weniger wollte er, dass der Prinz ihn erneut findet und mit Fragen überhäuft.
„Kraah", kreischte Sky, der über seinem Kopf kreiste, bevor er sich auf seine Schulter setzte und ihn damit zum Seufzen brachte.
„Könnten wir einfach diesen Vorfall auf sich beruhen lassen und den Prinzen vergessen?", brummte er seine Gefährden an, welche ihre Laute von sich gaben und damit widersprachen. Dem Uchiha gefiel dies gar nicht. „Warum seid ihr nur so stur? Er wird mich nicht erlösen können", wurde Sasuke laut, der dabei die Zügel verkrampfter festhielt. Seine Gedanken wanderten dabei zurück zum Prinzen. Zu dem Moment, in welchem man seine Hand sanft umschloss und ihm eine Wärme zeigte, die er schon viel zu lange nicht mehr verspürt hatte. Seine Augen schlossen sich kurz, wobei er sich auf den Moment von vorhin konzentrierte, dann aber die Augen wieder öffnete. „Es wird nicht funktionieren", sagte er schließlich, nachdem sie mehrere Stunden herumgeirrt waren.
„Bruhh", wieherte Free, der stehen blieb und seinen Kopf senkte. Das Tier war erschöpft, weswegen Sasuke abstieg und ihm beruhigend über den Hals strich. Daraufhin nahm er die Zügel in die Hand. Vorsichtig führte er Free über einen schmalen Weg hinüber zu der anderen Seite. Angekommen ließ er die Zügel los, nur um sich etwas umzusehen. Sky überwachte alles von oben, während Free sich hingelegt hatte und verschnaufte. Während sein Pferd sich erholte, fand er ein kleines Haus, welches abseits von allem stand.
Wachsam erkundete er die Gegend und das Haus, wodurch ihm schnell auffiel, dass hier schon lange keiner mehr gewohnt hatte. Alles war verstaubt und einiges wurde durch Unwetter zerstört. Zwar hatte das Haus keine Löcher im Dach oder in den Wänden, doch merkte man dem Haus an, dass es älter war. Dem zu folge suchte er Feuerholz, Beeren und einen Fluss für Trinkwasser.
Nach Stunden des Suchens hatte er alles gefunden und seine Begleiter mit zum Haus genommen. Während Sasuke ein Feuer schnürte und sich etwas zum Essen vorbereitete, wurde der Namikaze wieder ins Reich gebracht. Unzählige Bürger sahen ihn erschrocken und erleichtert zu gleich an. Sie riefen ihm zu, wie erleichtert sie wären, dass er wieder da wäre. Naruto konnte nur unbeholfen lächeln, bis er seinen Kopf zum obersten Ritter wandte, welcher mit erhobenen Hauptes neben dem Prinzen ritt.
„Kakashi, wieso wissen das alle?"
„Ihre Entführung war geplant, eure Hoheit", gestand der Ritter, der den Sichtschutz seines Helms etwas nach oben führte. Daraufhin sah man, dass der Ritter eine blaue Maske über seinen Mund trug und sein linkes Auge eine Narbe besaß. Trotzdem sahen ihn die dunkelbraunen Augen freundlich an, welche ihm wohl die Sorge nehmen wollten, nur gelang es nicht so gut. Das Herz des Prinzen schlug schneller und ein dicker Klos hatte sich in seinem Hals gebildet. „Euer Vater hat eine Nachricht bekommen, in welcher stand, dass er sich von Ihnen verabschieden sollte. Sie stellten keine Forderungen, sondern sagten direkt, dass sie Sie töten wollen. Im Dorf wurden Flyer ausgehangen, welche wir zwar schnell einsammeln konnten, doch hatten es einige Bewohner gesehen ... Sie sollten eigentlich tot sein, eure Hoheit", erklärte Kakashi, welcher seinen Blick nicht für eine Sekunde vom Blonden nahm. Dieser hatte jedoch den Augenkontakt abgebrochen und sah stur auf die braune Mähne des Pferdes. Dabei schluckte er mehrmals, weil er etwas sagen wollte, aber kein Wort kam über seine Lippen. Seine Hände hatten sich währenddessen verkrampft um die Zügel geschlungen.
„Wir sollten den Prinzen untersuchen, Kakashi Sir", meinte ein Ritter, der neben dem Prinzen ritt und diesen besorgt musterte, weil dieser verstummt war. Angesprochener erwiderte daraufhin nur, dass alles sofort in die Wege geleitet werden würde, sobald sie im Schloss wären. Daraufhin erwiderte niemand mehr etwas. Der Namikaze sagte nichts, weil er nicht wusste, was er sagen sollte. Und die anderen Ritter schwiegen, weil sie wussten, dass sie kein Recht hätten, irgendwas zu sagen.
So ritten sie stumm durch die Stadt. Viele Automobile blieben stehen und machten den Weg damit frei. Menschen gingen zur Seite und verneigten sich, wobei sie ihre Freude nicht unterdrücken konnten. Naruto war ein lieber Prinz, der von jedem gemocht wurde, zumindest von den meisten. Niemals wäre er im Traum darauf gekommen, jemandem etwas Böses zu wünschen oder anzutun. Sein Vater war zudem ein gerechter und lieber König. Für ihn machte es einfach keinen Sinn. Seine Gedanken versuchten ihn zu verschlingen, erst als er im Hof ankam und seinen Namen hörte, blickte er auf. Es war seine Mutter, welche mit Tränen in den Augen die Treppenstufen herunterrannte. Man sah ihr die Erleichterung einfach an. Aber nicht nur ihr, auch dem König, welcher direkt hinter ihr rannte.
Der Prinz stoppte sein Pferd, ehe er herunterstieg und auf seine Mutter zu lief. Schniefend drückte er sich an sie und murmelte ihren Namen.
„Bei den Göttern, dir geht es gut", schluchzte Kushina, welche ihren Sohn nur noch fester an sich drückte. Sie hatte große Angst um ihr einziges Kind gehabt, nachdem sie die Nachricht gelesen hatte. Das schlimmste hatte sie sich ausgemalt, denn sie wusste nicht, wer ihren Schatz einfach entführt hatte und töten wollte. Ihr fiel keiner ein, den sie hätten verärgern können. Schließlich setzte sie sich immer für ihr Volk ein und wollte nur das Beste.
„Mom, du erdrückst mich", keuchte Naruto, dem man die Luft zum Atmen nahm. Vorsichtig drückte er sich von seiner Mutter weg, welche ihn nur etwas lockerer ließ. Sie wollte ihn noch nicht loslassen, jedoch musste sie dies tun, als der König neben ihr stand und seinen Sohn in seine Arme zog.
„Du bist am Leben", wisperte Minato heißer, der mit seinen Tränen kämpfen musste. Ihm war nicht wohl dabei gewesen, darauf zu warten, dass die Ritter seinen Sohn holen. Am liebsten wäre er dabei gewesen, jedoch hatte er eine Verpflichtung seinem Reich gegenüber. Aus diesem Grund drückte er seinen Sohn fest gegen seine Brust, welcher sagte: „Dad." Nur dieses Wort reichte, damit er ihn noch etwas fester an sich drückte. Kushina schmiegte sich von der Seite an sie heran und gemeinsam drückten sie sich erstmal, weil jeder von ihnen Angst hatte, sich nie wiederzusehen. Unvorstellbar für alle drei.
„Eure Majestäten, es wäre besser, wenn wir den Prinzen erst einmal untersuchen und drinnen weiterreden", mischte sich Kakashi ein, welcher sich verneigte.
„Du hast recht", erwiderte der König, der seine Familie losließ. Lächelnd wischte er seiner Frau und seinem Sohn eine Träne aus dem Augenwinkel, bevor sie gemeinsam hineingingen. „Holt Tsunade in das Gemach des Prinzen", wies er eine Angestellte an, die sich verneigte, ehe sie sich aufmachte. Währenddessen lief die kleine Familie, gefolgt von zwei Rittern ins Gemach des Prinzen, welcher sich auch direkt aufs Bett fallen ließ.
„Was ist dir nur widerfahren? Du siehst schlimm aus", hauchte Kushina, welche sachte über die Wange ihres Kindes strich, auf welcher eine kleine Wunde war. Ihr Herz blutete bei diesem Anblick. Vor allem, als ihr Sohn sie aufmunternd anlächelte und auf stark tat.
„Mir geht es gut. Siehst du mein Herz schlägt", sagte er, wobei er die Hand seiner Mutter auf seinen Brustkorb legte. Sein Herz schlug und dies war das Einzige, was zählte. Zwar spürte er, wie sein Brustkorb schmerzte und diese Schmerzen langsam immer deutlicher wurden, aber er wollte ihnen keine Sorgen bereiten.
„Du siehst schlimm aus", hörte man eine weibliche Stimme sagen, weswegen die Königsfamilie ihren Blick hob und zu einer Frau mittleren Alters sahen. Ihre blonden Haare wurden zu zwei Zöpfen zusammengebunden, während ihre bernsteinfarbenen Augen den jungen Prinzen musterten.
„Baa-chan!", lächelte der Blonde, welcher daraufhin einen mahnenden Blick kassierte, bevor ein Seufzen folgte.
„Wie es scheint, geht es dir ja blenden."
„Tsunade bitte ..."
„Ich weiß Kushina. Ich möchte nicht unhöflich sein, aber könntet ihr das Zimmer kurz verlassen? Ich rufe euch sofort rein, wenn ich ihn untersucht habe."
„Aber e-/"
„Komm Kushina. Tsunade weiß, was sie tut", mischte sich Minato ein, welcher seine Frau an die Hand nahm und das Zimmer verließ. Tsunade war ihre Heilerin oder eher ihre Magierin, weswegen sie so mit ihm sprechen durfte. Er hatte den größten Respekt vor ihr, denn sie hatte damals ihren Sohn auf die Welt gebracht und seine Frau gerettet. Die Geburt lief nämlich nicht reibungslos ab, deshalb darf die Magierin ihn ohne Titel ansprechen. Solange sie höflich und gebildet mit ihm sprach, war alles in Ordnung.
„Zieh dein Hemd und deine Hose aus. Ich muss wissen, was diese Bastarde getan haben", knurrte Tsunade, welche auf den Prinzen zu ging. Sie kannte die Königsfamilie, seit Minato auf der Welt war. Niemand sah ihr an, dass sie schon über 100 Jahre alt war. Sie war damals bei Minatos Geburt dabei gewesen und bei der von Naruto. Naruto war wie ein Enkel für sie, weswegen es sie wütend machte, zusehen, was man ihm angetan hatte. Angesprochener gehorchte, woraufhin Tsunade schwer ausatmete. Der junge Prinz hatte mehrere blaue und rote Flecken, dazu sah es so aus, als hätte er sich Prellungen zugezogen.
„Ich werde dich jetzt abtasten, umzusehen, ob was gebrochen ist und ob du innere Blutungen hast. Wenn etwas wehtut, schrei", erklärte die blondhaarige Frau, welche direkt anfing, den Prinzen zu untersuchen, welcher nur schwer seine Schreie unterdrücken konnte. Ihm tat der Brustkorb wirklich weh und langsam wurde ihm klar, wie viel er eigentlich eingesteckt hatte. „So, mit etwas Bettruhe, solltest du in zwei Tagen wieder fit sein", kam sie zum Punkt, nachdem sie den König und die Königin hereingeholt hatte und diesen erklärte, was genau Sache war. Kushina war einfach nur froh, dass ihr Baby nichts Schlimmes hatte und Minato war genauso erleichtert.
„Sag mal Schatz, wie bist du eigentlich entkommen?", fragte die Königin, nachdem sie alle im großen Saal am Esstisch saßen. Naruto hob seinem Kopf von seinen Ramen an und überlegte, ob er es wirklich aussprechen sollte. Aus diesem Grund meinte er nur: „Nach dem Essen erzähle ich euch alles." Dieser Satz sorgte dafür, dass König wie Königin ihr Kind, besorgt musterten. Ihnen war klar, dass irgendwas passiert sein müsste, denn sonst war ihr Sohn gesprächiger. Ja, kaum zu stoppen, wenn er etwas erlebt hatte. Naruto platze immer, wenn er es nicht erzählen dürfte, doch noch schwieg er lieber? Skeptisch sahen sich die Eltern deswegen an, aber bedrängten ihr Kind auch nicht.
Sie respektierte den Wunsch ihres Kindes, wodurch ihr Essen stumm vonstattenging. Selbst die Diener gaben keinen Laut von sich. Nach dem Essen wurden sie von Kakashi und einem weiteren Ritter in den Thronsaal begleitet, in welchem sich Minato auf seinen Thron niederließ und seinen Sohn ansah. Dieser fühlte sich zum ersten Mal nicht wohl vor seinen Eltern zu stehen. Seine Mutter saß nämlich auf ihrem Thron und gemeinsam sahen sie ihren Sohn auffordernd an. Aber nicht nur sie, auch Kakashi und der andere Ritter waren gespannt zu erfahren, was passiert war. Naruto schloss seine Augen und atmete tief durch, bevor er anfing.
„Ich wurde gerettet."
„Wieso hat dich dein Retter denn nicht hergebracht?"
„Weil er ein kompletter Idiot ist, welcher sich von mir fernhalten muss, da sonst etwas passieren würde, was man nicht mehr aufhalten könnte", brummte der Prinz, der seine Arme vor seiner Brust verschränkte und beleidigt aussah. Seine Eltern sahen sich verwirrt an, weshalb der König seine Stimme erhob: „Naruto, wer hat dich denn gerettet?"
„Ich ... ich", er wusste nicht, wie er es sagen sollte. Deshalb sanken seine Arme herab. „Sie werden es mir sicherlich nicht glauben, aber ich will sie nicht belügen", murmelte er leise, weswegen er einen Moment brauchte, bis er seinen Eltern ins Gesicht sehen konnte. „Ich habe ihn gefunden."
„Wen?", hinterfragte Kushina, welche ein mulmiges Gefühl im Bauch hatte.
„Ihn."
„Naruto, sprich nicht in Rätseln", seufzte Minato, welcher wirklich nicht verstand, worauf sein Sohn herauswollte.
„Ich habe den Black Knight gefunden", rückte er schließlich mit der Sprache heraus, woraufhin niemand etwas sagte. Es fühlte sich sogar so an, als würde keiner atmen. Kein Mucks war zu hören, bis der König seufzte.
„Naruto hör mit dem Blödsinn auf. Der Black Knight ist nur eine Geschichte, welche plötzlich aufgetaucht war und die man Kindern in anderen Ländern erzählte."
„Diese Geschichte ist aber wahr!"
„Geschichten sind Geschichten mein Schatz."
„Er ist aber eine lebende Legende! Ihn gibt es wirklich!", versuchte er seinen Eltern beizubringen, wobei er sogar seine Arme einsetzte. „Seinetwegen lebe ich noch. Er hat mich gerettet und dazu gebracht, zu den Rittern zu kommen. Nur wegen ihm bin ich wieder hier", fügte er nun deutlicher hinzu, jedoch stieß er auf taube Ohren. Minato ballte seine Hand zur Faust und sah seinen Sohn mahnend an.
„Es reicht! Seit du dieses Buch gefunden hast und dir diese Geschichte erzählt wurde, jagst du einer Geschichte hinterher. Langsam reicht es! Versteh doch endlich, dass es nur eine Einbildung war, weil du unter Schock standest", erklärte der König, welcher nun auf taube Ohren seines Sohnes stieß.
„Ich wusste es. Ihr glaubt mir nicht. Aber wenn ich es doch sage. Der Black Knight is-/"
„Es reicht!" Zum ersten Mal wurde Minato seinem Sohn gegenüber wirklich laut und vergriff sich im Ton. Naruto wich etwas erschrocken zurück, während Kushina eine Hand beruhigend auf die ihres Mannes legte, bevor sie das Wort ergriff. „Minato, bitte. Schreien bringt dir auch nichts. Naruto", wandte sie sich nun an ihr Kind. „Wir haben dir all die Jahre Freiheit gegeben und zugestimmt, dass du mit anderen Rittern ihn suchen darfst, aber jetzt ist Schluss."
„Aber Mutter, er le-/"
„Naruto, du bist ein Prinz und hast damit Verantwortung. Du bist mittlerweile 17 Jahre jung und damit musst du langsam loslassen. Du kannst keiner Geschichte hinterherjagen, die erfunden ist", sprach Kushina in einem bestimmenden Ton, wodurch jeder im Raum merkte, dass es keinen Sinn hatte, nun dagegen zu argumentieren.
„Ihr glaubt nur das, was ihr seht. Aber glauben ist nicht gleich wissen! Ihr habt doch keine Ahnung!", schrie er seine Eltern an, bevor er aus dem Saal herausrannte. Die Rufe seiner Eltern und der Ritter ignorierte er einfach, bis er im Stall ankam. Dort lief er direkt zur Box seines Pferdes. Die Box öffnete er sofort, woraufhin ihn eine weiße Stute wiehernd ansah.
„Nara", schniefte der Prinz, welcher auf seine Knie ging, bevor er seine Arme um den Hals seines Pferdes schlang und anfing zu weinen. Die Stute legte ihren Kopf vorsichtig um den Blonden, welcher sich eng an seine Begleiterin drückte. Vor wenigen Jahren hatte er sie als Fohlen bekommen und großgezogen. Mit ihr ist er schon durch einige Länder geritten und hatte gelernt, wie frei man sein kann, wenn man auf dem Rücken eines Pferdes sitzt. „Sie glauben mir nicht ... sie denken, ich würde mir alles nur einbilden ... aber ich habe mir den Black Knight nicht eingebildet ... ihn gibt es wirklich und ich will ihn wiedersehen", murmelte er, nachdem er sich beruhigt hatte. Nun lag er neben seiner Stute im Heu und sah die Holzdecke des Stalles an. Nara wieherte, weswegen er zu ihr blickte. Verwirrt runzelte er seine Stirn, als seine Stute die Box verließ und zu einer Tür ging. Langsam erhob er sich und verstand, worauf sie hinauswollte.
„Du würdest mit mir abhauen?" Als Antwort wieherte Nara, weswegen der Prinz leicht lachte. „Dann lass ihn uns suchen!", meinte er entschlossen, als er die Tür zur Sattelkammer öffnete und sein Sattelzeug herausholte. Leise sattelte er seine Stute, ehe er noch eine Tasche nahm. Vorsichtig schlich er sich an den Wachen vorbei in die Vorratskammer. In dieser befüllte er die Tasche, ehe er zurück zu seiner Stute wollte, doch musste er sich davor erst einmal verstecken.
„Wo ist der Prinz?"
„Das wissen wir nicht."
„Dann sucht ihn! Er darf das Schloss nicht verlassen. Wir müssen dafür sorgen, dass er in Sicherheit ist."
„Das war ja klar", schnaufte Naruto, dem nur allzu bewusst war, dass es seine Eltern gewesen sein müssen, die diesen Befehl gesagt hatten. Kopf schütteln schlich er sich zu Nara, welche ihn schon freudig erwartete. „Wir müssen ganz leise sein", flüsterte er, bevor er die Zügel nahm und sich umsah. Noch war das Schlosstor auf und es sah zudem so aus, als würde gleich der Wachwechsel anstehen. Aus diesem Grund schwang er sich in den Sattel und trappte an der Mauer entlang, bis er sich sicher war, dass die Ritter abgelenkt waren. „Los!" Damit gab er seiner Stute einen Stups, welche daraufhin im Galopp aus dem Schloss rannte und genauso durch Seitengassen der Stadt. Da er keine Aufmerksamkeit erregen wollte, zog er sich einen braunen Mantel über, damit man ihn nicht erkannte. Durch diesen Trick schaffte er es aus der Stadt heraus. „Wir haben einen weiten Weg vor uns", murmelte der Prinz, welcher positiv nach vorne sah. Er freute sich auf sein neues Abenteuer, weswegen ihn die Reise nichts ausmachte.
Während seiner Reise sah er viele neue Umgebungen, welche er sonst nur aus Büchern kannte. Es faszinierte ihn sehr, denn er liebte die Natur wie die Tiere. Lächelnd konnte er viele beobachten, bis er nach einem Tag das Dorf erreichte. Seine Stute wieherte sofort und sträubte sich, was ihn freute, denn es war ein gutes Zeichen.
„Er ist noch hier!", rief er. „Black Knight!", schrie er nun, wobei er seiner Stute über den Hals strich, ehe er ihr einen kleinen Stups gab. Nur langsam setzte sie sich in Bewegung, was nicht gerade schneller wurde. „Das darf nicht wahr sein", seufzte der Prinz, welcher mehrere Stunden gebraucht hatte, um das Dorf abzusuchen. „Wo bist du hin?" Eine laut gestellte Frage, welche ihm beantwortet wurde, als er Hufabdrücke entdeckte. Da diese keine Hufeisen aufwiesen, schloss er darauf, dass es nur zu einem Pferd gehören konnte. Aus diesem Grund folgte er dieser Spur, bis er an einem steinigen Hang ankam. Nara wieherte und weigerte sich, denn der Weg war eindeutig zu schmal.
„Bitte Süße, nur das kurze Stück, dann sind wir auf der anderen Seite", erklärte er ihr, wobei er ihr sanft über den Hals strich. Erneut wieherte sie, aber setzte sich langsam in Bewegung. „Genau so", wisperte der Prinz, welcher sehr darauf achtete, keinen falschen Schritt zu tun. Alles lief, wie er es sich vorgestellt hatte, bis die Erde plötzlich wackelte. Automatisch sah er nach oben, woraufhin Steine herunterfielen. Sofort stupste er Nara an, welche nun los galoppieren wollte, jedoch spürte er einen Aufschlag. Ein Stein hatte ihn am Kopf getroffen, wodurch er die Konzentration verlor, auf ihr sitzen zu bleiben. Zudem wurde ihm auf einmal auch ganz schwammig vor Augen.
Sasuke spürte einen stechenden Schmerz in der Brust. Ein Schmerz, welchen er noch nie so stark gespürt hatte. „Naruto", kam es über seine Lippen, als ihm klar wurde, dass es nur er sein könnte, der ihm solche Schmerzen zufügen kann. Ohne darüber nachzudenken umhüllte er sich mit seinem Schleier, bevor er Free zum Galoppieren brachte. So schnell der junge Hengst nur konnte, galoppierte er den Weg, den ihm sein Reiter zeigte. Dem Uchiha rutschte das Herz in die Hose, als er an dem Pfad ankam, welchen er vor zwei Tagen beschritten hatte. Mit großen Augen sah er, wie Steine den Hang herunterrollten und das direkt auf den Blonden zu, welcher drohte, von seinem Pferd zu fallen. „Dieser Idiot!", knurrte der Ritter, welcher sein Schwert zückte und losrannte, nachdem er von Free gesprungen war, der aufgeregt wieherte.
Geradeso konnte er Naruto auffangen, bevor er mit seinem Schwert die Steine zerteilte. Das Pferd des Blonden wieherte vor Angst, bevor es den Rückzug einschlug und davon galoppierte. Der Namikaze hingegen sah nur verschwommen etwas Schwarzes und graue Brocken.
„Du ... hast mich schon wieder gerettet", murmelte Naruto der seine Hand nach der Rüstung ausstrecken wollte, jedoch wurde alles um ihn herum schwarz. Der junge Prinz verlor in den Armen des Black Knight sein Bewusstsein, während genau dieser seinen Schleier um sie legte und langsam zurückging. Sein Hengst hörte augenblicklich auf zu wiehern, woraufhin er sich auf dessen Rücken schwang. Er musste nicht einmal irgendwas tun, damit sich sein Pferd in Bewegung setzte. So schnell wie er gekommen war, so schnell verschwand er zurück zu dem Haus, welches zum Glück nicht weitentfernt stand. Vorm Haus angekommen, ließ er seinen Blick in seine Arme wandern, in welchen etwas Warmes lag. Naruto strahlte eine Wärme aus, von der er dachte, sie nie wieder zu spüren ... die Wärme eines lebenden Menschen. Ein leises Seufzen verließ seine Lippen.
„Wie kann man nur so dumm und töricht sein?", schnauzte er den bewusstlosen Prinzen an, welchen er letztlich hochhob. Free wieherte besorgt, während Sky kreischend auf der Fensterbank saß. „Ihm geht es gut. Bis auf höllische Kopfschmerzen sollte er es überleben, dieser", ihm fehlten wahrlich die Worte, weshalb er den Blonden einfach ins Haus trug und ins Bett legte. Daraufhin suchte er nach Verbandzeug, welches er nach etwas suchen fand. Er holte dazu noch etwas Wasser, mit welchem er die kleine Kopfverletzung vom Stein reinigte, ehe er den Kopf vorsichtig einwickelte. Dabei gab der Blonde immer wieder leise gemurmelte Worte von sich, wodurch der Ritter sich zusammenreißen musste. Es war schon irgendwie süß und zu gleich wollte er es nicht sehen. Er wandte seinen Blick ab, doch konnte er sich nicht direkt erheben.
Ohne das er es wollte, fühlte er sich zum anderen hingezogen, weswegen ihm klar war, dass er es später bereuen würde. Jetzt musste er ihn erneut retten, denn ihn einfach sterben lassen, war keine Option gewesen. Seufzend erhob er sich schließlich doch und holte nochmals Wasser, bevor er im Wald jagen ging. Er erlegte ein Reh, welches er im Haus in der Küche zubereitete. Dabei wartete er nur darauf, dass der Prinz wach werden würde.
„Es wird ein Chaos geben", dachte Sasuke, welcher sich auf einen Holzstuhl setzte und die Treppe hinaufsah.
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