11. Wie ist das möglich?
Das Zeitgefühl des Prinzen war weg. Sasuke wusste nicht mehr, wann er verschwunden war, geschweige denn, wann die Sonnenfinsternis stattgefunden hatte. Seit diesem Tag an versteckte er sich vor Menschen, nachdem er einen älteren Herren gehört hatte, der davon berichtete, dass der Black Knight verschwunden war. Außerdem hatte die Frau, die er damals im Wald getroffen hatte, Wort gehalten.
Sie hatte die Menschen wissen lassen, dass der Black Knight ihr geholfen hatte und sie am Leben gelassen hatte, damit man davon erfuhr. Damals waren die Menschen erschrocken über diese Tatsache gewesen und wollten es nicht wahrhaben, doch niemand sah ihn wieder. Seine Geschichten erzählte man abends den Kindern, damit sie schlafen gehen und nicht zu lange draußen unterwegs sein. Nur weil der Ritter verschwunden war, waren es nicht die Dämonen. Diese wandelten auch weiterhin auf der Erde herum, zerstörten Dörfer und fraßen Menschen. Selbst hinter dem Uchiha waren sie noch her, sobald sie ihn rochen. Jedoch war der Prinz nicht so leicht zu besiegen. Egal wie oft ein Dämon ihn angriff, er überlebte und siegte. Wie viele er in den Jahren getötet hatte, wusste er nicht einmal.
Er wusste nicht mal, welches Jahrhundert war, denn er war von allem abgeschottet. Nur sein Hengst und sein Adler waren bei ihm. Sie waren auch die Einzigen, welche unter Menschen durften. Obwohl es dem Prinzen manchmal widerstrebte, so wusste er, dass er nur etwas mitbekam, wenn er zuließ, dass sie frei waren. Dadurch geschah es, dass Sasuke anfing, die Art und Weise seiner Tiere zu verstehen. Manche würden es so verstehen, als könnte er mit ihnen reden, doch in Wahrheit kommunizierte er mit ihnen, weil sie verbunden waren.
Free war seine Augen und Ohren auf dem Boden, während Sky den Himmel unsicher machte. Abends kamen sie zu ihm zurück und erzählten ihm, was sie aufgeschnappt hatten, wodurch er einiges mitbekam und trotzdem verloren in der Zeit war. Die Hexe hatte sich nicht mehr blicken lassen. Sie ließ ihn einfach weiterhin im Dunklen seinen Weg gehen, welcher einfach kein Ende finden wollte.
Seufzend lehnte Sasuke sich gegen einen Baum, wobei er Free dabei zusah, wie er graste und Sky auf einem Ast auf einem anderen Baum landete. Der Wind wehte sanft, während vereinzelte Wolken über ihre Köpfe flogen.
„Wann wird es endlich enden? Wann kann ich endlich sterben?", murmelte er leise, nachdem er mehrere Minuten den Wolken zugesehen hatte. Schließlich erhob er sich und wollte eigentlich gemeinsam mit seinen Begleitern weiterreisen, doch nahm er dort das Brummen eines Tieres wahr. Verwundert sah er dabei zu, wie ein Braunbär aus einem Gebüsch krabbelte und sich langsam zum See aufmachte. Das Tier beachtete ihn nicht, weswegen er es genauso tun wollte, doch konnte er nicht. Eine Stimme in seinem Kopf sagte ihm, dass er nachsehen sollte. Deshalb ging er zum Gebüsch, woraufhin er direkt wieder ein Brummen hörte. Verwirrt zog er das Gebüsch auseinander und erblickte daraufhin zwei kleine Bären, die ihn mit großen bernsteinfarbenen Augen ansahen. Sie wirkten nicht verängstigt, eher verspielt.
Sofort schüttelte Sasuke seinen Kopf und lief wieder weg, da ihm bewusst war, dass der Braunbär eine Mutter war und er sich gewiss nicht mit solch einem Tier anlegen wollte. Nur hatte er da die Rechnung ohne die Bärenkinder gemacht, die ihm folgten. Free scharte mit seinen Hufen über die Wiese, wodurch er sich herumdrehte und perplex die beiden Bären ansah, die ihn anbrummten und auf ihn zu krabbelten. Sie gaben leise Geräusche von sich, während sie kein Zeichen der Angst dabei zeigten.
„Ihr zwei solltet zurück, bevor eure Mutter wiederkommt", nuschelte der Prinz, der auf ein Knie ging und die Bären mit einer Hand wegjagen wollte. Die Bären sahen ihn so an, als könnten sie ihn verstehen. Es dauerte einen Moment, bis sie ein Geräusch von sich gaben und zum Gebüsch zurückliefen. Nun runzelte der Ritter seine Stirn, während er sich Free zuwandte, welcher nun entspannter wirkte und wieherte. „Komisch ... es war so, als ... als könnten sie mich verstehen und ich sie", murmelte er, nachdem er sich auf den Rücken von Free geschwungen hatte. Sein Pferd wieherte kurz, worauf Sasuke gluckste. „Ich werde glaube echt verrückt." Diesen Satz lachte er schließlich, weil er sich wirklich komisch vorkam, mit Free zu sprechen. Aber auf der anderen Seite war er und Sky die Einzigen in seiner Nähe, bis sich etwas änderte.
Sasuke konnte es eines Nachts nicht verhindern. Es gab keinen anderen Weg, außer direkt durch ein kleines Dorf zu reisen. Schnaubend überlegte er, wie er anderes reiten könnte, da er Menschen noch aus dem Weg gehen wollte, denn er war verschwunden und so sollte es auch bleiben. Nun stand er vor der Wahl, welche zu den Gunsten des Dorfes führte. Ein lautes Brüllen war zu hören, bevor ein Dämon erschien und direkt auf ein Haus zu steuerte. Der Uchiha zog sein Schwert und machte sich bereit, nachdem er von Free gesprungen war. Es war ein ausgewachsener Dämon, welchen er beseitigen müsste, sonst würde er ihn noch jagen und das brauchte er dann wirklich nicht.
Der Dämon gab ein lautes Brüllen von sich, ehe es seine Schnauze in die Luft hob und seinen Kopf herumdrehte. Sofort umgriff Sasuke sein Schwert fester und ging einige Schritte von Free weg. Dieser wieherte laut und stellte sich auf seine Hinterhufe, bevor er mit seinen Vorderhufen austrat. Der Dämon ließ sich davon jedoch nicht beirren. Ihm lag der Duft des Prinzen in der Nase, weswegen er knurrte und langsam auf den Ritter zuging. Ohne darauf zu warten, dass er angegriffen wird, rannte er auf den Dämon zu und schlug mit dem Schwert nach ihm, jedoch wich der Dämon aus. Mit seinen Krallen zog er über die Erde, während er mit seinem Schweif auf den Boden schlug. Welche Art Dämon es war, konnte Sasuke nicht bestimmen, dafür war es zu dunkel gewesen. Dies war auch der Grund, weshalb er mit dem Schweif in Kontakt kam und gegen eine Hauswand geschleudert wurde.
Keuchend rappelte er sich auf und beobachtete, wie das Tier auf ihn zu gestürmt kam. Sofort stieß er sich vom Boden ab, wodurch er nun über den Dämon war und sein Schwert in den Rücken rammte. Fest im Griff zog er es über die Wirbelsäule herunter, bis er es herauszog und überall das schwarze Blut hin spritzte. Einiges landete sogar auf seiner Rüstung, durch welche es sich ätzte. Der Uchiha wandte sich jedoch schnell dem Dämon zu, der mittlerweile auf dem Boden lag und sich nicht mehr rührte.
Gerade als er zu Free gehen wollte, um etwas zu holen, womit er den Dämon anstecken kann, sah er, wie es heller wurde. Augenblicklich drehte er sich herum, woraufhin er die Bürger des Dorfes erkannte. Mit Laternen in den Händen kamen sie aus ihren Häusern und sahen den schwarzen Ritter voller Entsetzen an. Sie wussten nicht, vor was sie mehr Angst haben sollten. Vor dem Black Knight oder den Dämonen, welcher langsam anfing, sich selbst zu heilen und wieder aufzustehen.
„Das ... das ist", fing ein Bürger an, welcher von einem kleinen Mädchen unterbrochen wurde. „Der Black Knight hat uns gerettet!", rief sie fröhlich, worauf die Mutter ihr sofort den Mund zuhielt und ängstlich zum Ritter sah, bevor sie sagte: „Bitte verschone uns. Wir sind einfache Dorfbewohner, die um ihr Leben kämpfen müssen. Dämonen kommen oft zu uns und löschen Häuser aus ... bitte hab Gnade." Sasuke sah sich die Dorfbewohner an, welche einen gewissen Abstand hegten, um ihm nicht zu nahe zu kommen. Ihm war das sehr recht, so musste er seinen Schleier nicht ausbreiten. Zwar war seine Aura um ihn herum, wodurch er den Dämon auf sich aufmerksam gemacht hatte, aber benutzen wollte er sie nicht. Woran es lag, konnte er nicht beschreiben.
„Feuer", war das Erste, was Sasuke sagte. Sein Wort sorgte dafür, dass die Bewohner erschauderten. Seine Stimme klang kalt und so, als würde die Stimme allein etwas zerschneiden können. Das kleine Mädchen nahm die Laterne ihrer Mutter, mit welcher sie zum Ritter ging. Mit einem Lächeln reichte sie ihm die Laterne.
„Du willst ihn anzünden, oder?", fragte sie interessiert, womit sie Sasuke etwas überraschte. Dieser nickte nur und nahm die Laterne dem Mädchen ab, welches leise kicherte. „Lu, komm her!", rief die Mutter, welche voller Angst zu ihrem Kind sah, welches ihren Blick nicht vom Ritter abnehmen konnte. Fasziniert sah sie den Mann vor ihr an. Die Rüstung gefiel ihr sehr, weswegen sie ihre Hand ausstreckte und eigentlich den Black Knight anfassen wollte, doch hielt Sasuke sie auf.
„Das solltest du lassen, Kleine", hauchte er leise, wodurch das Mädchen etwas zurückwich. Eigentlich rechnete der Uchiha damit, dass man ihn nun ängstlich ansah, aber dem war nicht so. Lu nickte verstehend und lief zu ihrer Mutter, die sie ausschimpfte und eng an sich drückte. Sasuke hatte sich währenddessen dem Dämon gewidmet. „Es ist komisch ... sie hat ja gar keine Angst, während die anderen vor Angst regelrecht zittern ... woran liegt das, dass sie keine Angst hat?", murmelte er, bevor er die Laterne auf den Dämon schmiss, welcher sich erheben wollte. Doch noch bevor das passieren konnte, fing er Feuer. Die Dorfbewohner schrien auf. „Löscht das Feuer ja nicht! Dämonen müssen verbrennen, es sei denn, ihr wollt sterben", knurrte der Black Knight, welcher zu Free ging und sich auf ihn schwang.
„Aber unsere Häuser!"
„Bleibt vom Feuer weg und euch wird nichts passieren." Dies waren die letzten Worte, die er diesen Menschen gab, bevor er Free die Sporen gab und durch das Dorf ritt. Dabei fiel ihm jedoch auf, dass die Häuser um einiges robuster gebaut wurden und weniger Tiere umherliefen. Mehr Kutschen und mehr Waffen. Angewidert verzog er das Gesicht, als ihm klar wurde, dass hier nicht nur die einfache Sorte Bürger wohnt. „Hier leben auch Jä-/", weiter musste er nicht sprechen, da ein Pfeil direkt vor Free landete, welcher sich auf seine Hinterbeine stellte und auf geschreckt wieherte.
„FANGT DEN BLACK KNIGHT!", schrie ein Mann, der vom Dach eines Hauses sprang und sein Schwert auf den Ritter zeigte.
„Shhh", summte Sasuke, der beruhigend über den Hals seines Pferdes strich, welches sich normal wieder hinstellte. Über ihren Köpfen tauchte ein Kreischen auf, ehe Sky im Sturzflug auf den Menschen zuflog. Dieser fing sofort an, wild mit dem Schwert hin und her zu wedeln, um Sky auf Abstand zu halten. Während sein Adler diesen ablenkte, wollte er das weite suchen, doch tauchten zwei weitere bewaffnete Männer auf. Zähneknirschend besah sich Sasuke das Schauspiel.
„Ergib dich!"
„Seit über hundert Jahren suchen dich Menschen, um dich endlich auszuliefern. Du bringst nur Unheil!"
„Genau, wenn du dich ergibst, können wir endlich in Frieden leben!"
„Ihr glaubt wirklich, dass eure Probleme dann gelöst sind?", fragte Sasuke, der von seinem Hengst abstieg und sich den beiden Männern zuwandte, welche ihre Waffen direkt auf ihn richteten. Sofort wieherte Free, weswegen er ihm sanft über den Hals strich, damit sich sein Tier beruhigte. Free würde ihn beschützen, doch ist dies seine Aufgabe, weshalb er sich vor Free stellte. „Ihr seid blind", knurrte er hinterher, bevor er sein Schwert zückte und auf die beiden losstürmte. Die beiden Männer konterten den Angriff, doch lange konnten sie dem Black Knight nicht standhalten. Sie wichen aus, konterten und griffen an, jedoch trafen sie nicht. Sie hingegen wurden immer wieder getroffen und mussten sich schnell eingestehen, dass die Geschichten stimmten. Der Black Knight kämpfte hervorragend und wusste, wo er einen treffen musste.
„Ahhh", krächzte der Erste, der blutend zu Boden ging, ehe Sasuke ihm seine Schwertspitze in die Brust rammte. „DU MONSTER!", schrie der andere, welcher auf ihn losrannte, aber noch bevor er hätte zuschlagen können, bekam er einen Schlag vom Uchiha ab. Mit einem präzisen Schnitt über die Brust sorgte er dafür, dass auch dieser Mensch krächzend zu Boden ging und verblutete. Jetzt wandte er sich dem Letzten zu, welcher noch immer schwer zu kämpfen mit Sky hatte. Kurz pfiff Sasuke, wodurch Sky zu ihm flog und auf seiner Schulter landete.
„Ihr beschreibt mich als Monster, aber töten selbst Menschen, um zu leben. Wer ist hier eigentlich wirklich das Monster?", sagte er, während er auf den Letzten der drei Männer zu ging, der mittlerweile große Augen hatte. Seine Hände, welche um den Griff seines Schwertes lagen und zitterten. Nun war er sich nicht mehr so sicher, dass er gewinnen könnte. Seine Kollegen lagen Tod auf dem Boden und vor ihm war der Black Knight. „Das Töten ist grausam", war das letzte Wort, welches fiel, ehe auch dieser Mann Bekanntschaft mit seinem Schwert machte und zu Boden ging. „Abschaum."
Er schwang sich auf Free, nachdem er sein Schwert zurück in seine Scheide gesteckt hatte und sicher ging, dass diese Jäger nicht mehr auferstehen könnten. Einen einzigen Blick schenkte er dem Dorf, bevor er im Galopp durch die tiefe Nacht auf der Suche nach einem neuen Ort ritt.
Nach diesem Vorfall mied er einige Jahre wieder Dörfer, bis ihm zu Ohren kam, dass die Dämonen immer weniger wurden. Verwundert darüber, dass sie plötzlich immer weniger wurden, begab er sich auf die Reise, welche zu suchen und den Grund herauszufinden. Während seiner Reise bemerkte er gar nicht, wie viele Jahre, Jahrhunderte ins Land gezogen waren. Sasuke konnte sich nur noch an der Sonne, dem Mond und den Sternen orientieren. Wirklich gut funktionierte dies jedoch nicht, denn schnell musste er verstehen, dass die Zeit weiter voranging, während er auf der Stelle stand.
Der Prinz hatte sich nicht sehr verändert. Sein Hass auf die Menschen klang nur wenig ab, aber mit ihnen zusammen zu leben wollte er noch immer nicht. Konnte er noch immer nicht. Seine Geschichte war mittlerweile eine große Legende, die er überall auf der Welt hörte. In jedem Winkel erzählte man sie jedoch anders. Die einen feierten ihn für seine Taten, andere verabscheuten ihn. Ganz andere wiederum, akzeptierten seinen Pfad, solange sie beschützt werden und manche erzählten sie gar nicht mehr. Wollten eine solche Legende nicht erzählen und an die nächste Generation bringen. So passierte es, dass er in einigen Ländern in Vergessenheit geriet und die Aufzeichnungen von ihm verschwanden. Nicht alle, aber viele.
Sasuke konnte diese ganzen Seiten nicht verstehen. Ihm war nur klar, dass sich die Menschen veränderten. Sie entwickelten sich weiter und trotzdem hatte er das Gefühl, dass einige in der Vergangenheit gefangen waren und nicht vorankamen.
Einige Dörfer sahen noch genauso aus, wie wo er ein Kind war oder wo er zum ersten Mal einen Fehler begangen hatte. In anderen Ecken der Welt wiederum sahen die Häuser komplett anders aus, genauso die Menschen. Während er auf einem Pferd ritt, saßen andere in Kutschen, welche von allein fuhren. Der Prinz war fasziniert, wie erschrocken zu gleich, als er dies das erste Mal gesehen hatte. Menschen, die ihn auf seinem Pferd gesehen und gespürt hatten, sahen ihn nur ungläubig und voller Angst an. Niemand wagte es sich in diesem Moment zu bewegen oder was zu unternehmen. Es war komisch, vor allem als er eines Mal begutachtete.
„Es sind tausend Jahre vergangen, seit du dich wieder blicken lässt", ertönte eine ältere Frauen Stimme, die den Uchiha etwas erschreckte. Dieser wandte sich deswegen der Frau zu, welche an einem Stock lief. Dabei krümmte sie etwas ihren Rücken. Ihre Klamotten waren dazu noch recht dreckig und mit Löchern überseht. Ihre Haare dafür sahen gewaschen und gepflegt aus. Ihre dunkelbraunen Haare mit vereinzelten grauen Strähnen trug sie zu einem Zopf, während ihre waldgrünen Augen den Ritter aufmerksam musterten. Sasuke ließ seinen Blick auch kurz über die Frau wandern, bis er an ihrem Handrücken ankam. Auf diesem war ein schwarzes Tattoo, welches aus einer Blume und einem Kreis bestand. Sofort wusste er, dass diese Frau zu den Magiern Kreisen gehörte. „Du hast wohl verstanden, wer ich bin."
„Was willst du?", meinte er nur kühl, nachdem er sich wieder auf Free geschwungen hatte und die Zügel in die Hand nahm. Die Frau lächelte kurz, bevor sie lachend ihre Hände auf das obere Ende ihres Stockes legte.
„Ich will nichts von dir ... wir haben seit Jahren darüber gerätselt, wann du wieder zurückkommst. Du hast vor vielen Jahrhunderten unsere Anführerin gerettet und seitdem wachen wir über dich. Es wird Zeit, dass du dein Ziel wiederfindest und weiterlebst", erzählte die Magierin, welche sich abwandte und loslief. Sasuke saß währenddessen verwirrt auf dem Rücken seines Hengstes und war am überlegen, von wem sie sprach. „Außerdem Ritter", fing sie erneut an, wodurch sich Angesprochener ihr zuwandte und direkt in ihre Augen sah. „Beweis, dass das eingefrorene Herz noch immer schlägt und nun reite Richtung Süden. Dort wirst du das finden, was du so sehr suchst." Damit verneigte sich die Magierin, bevor sie verschwand und den Prinzen einfach zurückließ.
Dieser saß noch einen Moment auf seinem Pferd, bis ihm dämmerte, dass es das Mädchen war, welches er damals vor dem Dämon im Wald gerettet hatte. Sie war diejenige, die seine Geschichte weitererzählen sollte. Seinen Kopf legte er in den Nacken und grinste leicht unter seiner Maske in den Himmel.
„Bis zum letzten Atemzug hast du dein Wort gehalten", meinte er, bevor er Free anstupste und losritt. Obwohl es ihm widerstrebte, schlug er die Richtung ein, die die Magierin ihm gesagt hatte. Zwar wusste er nicht, was sie mit ihrem Letzten Worten meinte, weil er nichts mehr suchte gar begehrte. „Bereit für die Zukunft?" Es war eine Stimme in seinem Kopf, die ihn dies fragte und ihn erneut in den Himmel schauen ließ. Fest umgriff er seine Zügel, ehe er sagte: „Ich werde mein Ziel finden!"
Nach diesen Worten ritt er einige Tage Richtung Süden, jedoch konnte er nichts finden oder spüren. Überall, wo er vorbeikam, wurde er anders begrüßt. Manche boten ihm ein Dach über den Kopf an, während andere sich ängstlich in ihren Häusern versteckten. Andere wiederum wollten ihn verjagen, was nichts Neues für ihn war. Dann gab es noch die Länder, die ihn stirnrunzelnd ansahen, als wüssten sie nicht, wer er war. Umso verwirrter war er, als er nach einigen Monaten in einem anderen Reich ankam. Er hatte einige Länder durchquert und nun war er an einem Dorf angekommen, welches als verflucht galt.
Er hatte Wanderer darüber sprechen hören, weshalb er sich dazu entschlossen hatte, hier erst einmal zu bleiben. Den Worten der Magierin traute er nun nämlich nicht mehr. Nichts, was er hätte haben wollen, fand er. Präzise etwas suchen brauchte er nicht, denn er wollte nichts. Was er haben wollte, konnte man ihm niemals geben. Seufzend ließ er Free durch das verfluchte Dorf wandern, welches eigentlich nur zerstört wurde. Sky kreiste währenddessen über ihren Köpfen und behielt sie von hier aus im Auge. Der Prinz zog den Entschluss, dass es ein Dämon gewesen war, der alles dem Erdboden gleich gemacht hatte. Da ihn jedoch niemand gesehen hatte, galt es als verflucht und damit würde er hier gewiss ruhe haben. Aus diesem Grund zog er seinen Helm ab und zog die frische Luft tief ein. Es fühlte sich besser an, als immer nur durch seinen Helm zu atmen, doch war ihm nicht wirklich wohl dabei, seinen Helm gegenüber anderen abzunehmen.
~*~
Sasuke blieb in diesem Dorf, jedoch hörte er hin und wieder Stimmen, die aber so schnell sie da waren, auch wieder verschwanden. Obwohl es als verflucht galt, waren einige der Meinung vorbei zu kommen, doch sobald sie die dunkle Aura des Black Knight spürten, verschwanden sie. Dem Ritter war dies nur recht, weil er sich seine neuen Schritte nun genau überlegen müsste. Langsam, aber sicher musste er wieder etwas tun, um sich nicht gänzlich zu verlieren. Es war nur ein Gedanke, doch wurde dieser erhört.
Es war ein warmer, später Nachmittag, als Sasuke Stimmen hörte. Verwundert darüber erhob er sich von der Mauer, auf welcher er gesessen hatte. Free wieherte und scharte mit seinen Hufen, daher er andere Pferde spüren konnte. Auch Sky gab Laute von sich, weswegen der Ritter etwas aus dem Dorf lief. Er folgte den Stimmen, welche immer lauter und lauter wurden, bis er erkennen konnte, dass es Männer waren.
Aus diesem Grund schlich er sich leise durch das Gebüsch zu den Männern, jedoch wurde er bemerkt. Die Pferde der Männer fingen an, zu Wiehern und an ihren Zügeln zu ziehen. Ihre Hufe scharten über den Boden, wodurch sie auf sich aufmerksam machten. Die Tiere hatten nämlich die dunkle Aura des Ritters gespürt, welcher aus einem Gebüsch kam und sofort wie angewurzelt stehen blieb. Er konnte vier Männer erkennen. Drei, die sich um die Pferde kümmerten und einer, der etwas in der Hand hielt und auf jemanden zeigte. Sasuke neigte seinen Kopf etwas, um besser zu erkennen, was da los war.
Was er da jedoch erblickte, ließ sein Blut in den Adern gefrieren und sein Herz für einen Takt stehen bleiben. Nie im Leben hätte er gedacht, dass er es finden würde.
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