Epilog
》So when everything's that hard - can we skip to the good part?《
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Es war noch morgen als er am Flugfeld des SHIELD Hauptquartiers in New York stand und gen Himmel sah, an welchem keine einzige Wolke zu sehen war. Es war angenehm warm.
》Bin ich zu früh?《 der Rotschopf ließ den Dufflebag zu ihren Füßen auf den harten Beton fallen und atmete durch, um ihren Puls herunterzufahren. Der Hund an der Leine hechelte zufrieden und trabte sogleich zu Steve, um sich eine wohlverdiente Streicheleinheit abzuholen, nachdem er mit der Russin den Weg bis hierhin gerannt war; sie vorher zu sehr damit beschäftigt die Tasche zu packen und dabei nicht vor lauter Freude in Panik auszubrechen.
Der Supersoldat sah zum Horizont, wo sich nun ein dunkler, schnell größerwerdender Punkt abzeichnete. Seine Mundwinkel hoben sich. 》Genau richtig, Natasha.《
Romanoff atmete erleichtert auf, folgte seinem Blick zu dem, was nun mehr und mehr die charakteristische Form eines Quinjets annahm. Der Rottweiler tänzelte ungeduldig auf der Stelle, als spürte er die bevorstehende Ankunft. 》Wollten die anderen nicht auch noch kommen?《
Die Russin wusste nicht wohin mit ihren vor Vorfreude leicht zitternden Händen. Unruhig verlagerte sie ihr Gewicht von einem Bein auf das andere; die Landung konnte nicht schnell genug gehen. 》Tony plant eine Rehabilitationsparty und Bruce muss sich noch darauf vorbereiten dass eine weitere Massenmörderin hier ist. Wo Wilson, Odinson und Barton stecken weiß ich nicht《, sie zuckte ihre Schultern und beobachtete wie der Jet Kontakt mit dem Boden aufnahm, 》Vielleicht haben sie nicht unsere Sicherheitsfreigabe.《
Steve lachte leise in sich hinein bei dem Gedanken an zwei rebellierende Agenten und einen Gott, die man nicht auf das Flugfeld ließ, da sie nicht an der Security vorbeikamen. Fury hatte Romanoff und Rogers zähneknirschend die entsprechende Sicherheitsfreigabe erteilt - nur für dieses eine Mal natürlich.
Natasha kam nicht um den Gedanken, dass für ihre Freundin so viele Sicherheitsmaßnahmen getroffen wurden - bewaffnete Security, Schussfreigabe bei einer falschen Bewegung, Abriegelung des gesamten Hauptquartiers, bewachter und bewaffneter Transport inklusive zweier Eskortjets mit Abschussfreigabe... All das wurde sonst für Terroristen der höchsten Gefahrenstufe vorbereitet, nicht für jemanden der sich freiwillig ergeben hatte.
》Sie behandeln sie wie eine Schwerverbrecherin《, kommentierte die Frau, die mit verschränkten Armen den von zwei weiteren geflankten Jet beobachtete, wie er langsam einige Meter vor ihnen zum Stehen kam.
Der Blonde neben ihr antwortete trocken: 》Sie ist eine Schwerverbrecherin, Natasha. Fury muss sie so behandeln bis sie einen Fuß auf den Boden hier setzt.《
Romanoff murmelte einige Worte der kapitulierenden Zustimmung.
Weder Steve noch die Welt hatten die Gräueltaten der Amalia Blazkovicz bereits akzeptiert oder vergessen und Natasha hatte in den letzten Monaten begriffen, dass ihre ukrainische Schwester und den Veteran mehr verband als einfache Liebe.
Was Steve Rogers dieser Frau verzieh, lag für gewöhnlich weit jehenseits seiner Moralvorstellung.
Aus den Eskortjets sprangen zwei STRIKE-Einsatzteams, reihten sich unter einer laut gebrüllten Anweisung des Seargents zu beiden Seiten des Transportjets auf. Steve beäugte argwöhnisch ihre tatsächlich entsicherten Gewehre. Entweder war Fury gezwungen diese Maßnahmen wie auf dem offiziellen Papier gedruckt auszuführen, oder er traute der Ukrainerin, trotz Bürgschaft Romanoffs und Rogers', nicht.
Wahrscheinlich beides.
Unter dem Dröhnen einer Sirene öffnete sich die Laderampe; der Hund zog an der Leine und bellte ausgelassen. 》Fünfzig Dollar dass sie mindestens zwei Schlägereien angezettelt hat.《 Die Russin blickte den Amerikaner herausfordernd aber humorvoll an. Dieser hob lediglich eine Braue.
》Sie? Mindestens Vier.《
》Deal.《
Als sie beide wieder auf den Quinjet sahen, wussten sie beide nicht recht, ob sie Lächeln oder nichts tun sollten.
Rechts und links von ihr standen zwei schwerbewaffnete STRIKE-Soldaten, gefolgt von zwei ebenso gepanzerten Einheiten. Alisya Bogrovicz selbst hatte ihre Hände hinter dem Rücken in einer schweren Metallaparatur fixiert, die Knöchel ähnlich gesichert.
Natashas Blick fiel auf den Knebel in ihrem Mund. Eine ihrer Brauen hob sich irritiert, als ihr auffiel, dass dem Seargent ein Stück seines Shirts fehlte - offensichtlich abgerissen und ihre Freundin damit zum Stillschweigen gebracht.
Es dauerte eine Weile bis Bogrovicz es mit ihrer Fußfessel die Rampe nach unten geschafft hatte, doch schließlich stand sie vor dem glücklich lächelnden Amerikaner und der strahlenden Russin, welche Mühe hatte den vor Freude an der Leine zerrenden Rottweiler im Griff zu halten.
》Endlich《, seufzte Natasha. 》Was hat so lang gedauert?《
Der Seargent trat neben seine Männer, welche gerade die komplizierten Apparaturen aufschlossen, nickte den beiden SHIELD Agenten kurz zu, bevor er der Gefangenen das Stück Stoff aus dem Mund zog und diese sofort nicht-existierende Fussel ausspukte. 》Sie hat sich den Wärtern widersetzt die sie transportfertig machen sollten.《
》Was?《, erwiderte Alisya schlicht und zuckte unschuldig ihre Schultern. 》Ich musste noch zuende essen.《
Als Rogers ihr einen masregelnden jedoch amüsierten Blick zuwarf, fügte sie hinzu: 》Es war Taco-Dienstag.《
Romanoff rollte amüsiert ihre Augen.
》Netter Aufzug《, merkte sie an und sah an Alisya herunter, welche sich daraufhin posend in ihrem Gefängnisoverall präsentierte.
》Oder?《, antwortete sie und rieb sich ihre Handgelenke, sobald diese frei von der schweren Metallapparatur waren. 》Grau ist grade der letzte Schrei im Gefängnischic - obwohl ich anmerken muss, dass er meine Beine furchtbar aussehen lässt.《
Dann fiel Bogrovicz' Blick auf den Hund, welcher leise fiepend mit dem Schwanz wedelte. 》Miy mylyy《, sie sank auf ihre Knie und liebkoste den Vierbeiner, ihren Schatz, welcher überglücklich schien seine eigentliche Besitzerin nach zwei Jahren endlich wiederzusehen, 》Warst du auch brav und lieb zu Natasha? Natürlich warst du das.《 Sie kraulte die Stelle hinter seinem Ohr, welche den Hund genüsslich die Augen schließen ließ, drückte ihr Gesicht hinter dieses und raunte leise: 》Ich hoffe du hast ihre Couch zerfleischt.《
Als sie wieder stand warf sie einen kurzen Blick auf den Seargent und als dieser nickte, warf sie sich lachend in Natashas Arme. Die beiden Frauen taumelten kurz, wogen dann aber von einem Bein auf das andere, während sie sich lang und innig hielten; die Augen entspannt geschlossen, die Lippen in einem Lächeln. 》Verlass mich noch einmal und-《
》Du kochst Borscht aus mir?《
》So was von.《
Alisya lachte und löste sich etwas von ihrer besten Freundin, die ihr über die Haare strich. 》Wird nie mehr passieren《, schwor die Ukrainerin. 》Und wenn... dann schreibe ich einen Zettel.《
Romanoff und Bogrovicz lachten.
》Wozu... das da?《, Tasha deutete mit einem Finger etwas abschätzig auf den Stofffetzen, welcher zu Alisyas Füßen lag. Diese drehte ihren Kopf mit einem säuerlichen Blick zum Seargent. 》Ja Seargent, warum das da?《 Ihre Stimme triefte vor Ironie und der Mann konnte ein entnervtes Verziehen seines Gesichts nicht verhindern.
》Sie hat meine Männer und die Piloten dauerhaft abgelenkt - das ist unser gutes Recht, wir haben es nur genutzt.《
》Gut, vielleicht habe ich etwas zu hingebungsvoll ABBA Songs gesungen.《, gab die Ukrainerin zu und wog ihren Kopf schnell von einer zu anderen Seite. Unter den merkwürdigen Blicken der zwei Avengers fügte sie hinzu: 》Jigsaw Joe hatte einen Fabel dafür. Hat ständig irgendeinen Song vor sich hin gebrummt.《
Knastgeschichten, dachte sich Romanoff leicht verstört und doch auf eine leicht beunruhigende Art amüsiert.
Dann wandte sich Alisya Rogers zu, welcher geduldig gewartet und das emotionale Wiesdersehen der beiden Freundinnen gerührt beobachtet hatte. Ein Funken Eifersucht hatte sich beim Anblick der Umarmung der beiden Frauen in seiner Brust ausbreiten wollen, doch Steve wusste, dass Natasha und Alisya sich auf eine andere, besondere Art liebten; eine Art von Liebe, die so ganz und gar anders war als die, die er für die Ukrainerin hegte und die dieser niemals auch nur im Entferntesten beikommen würde, was ihn jedoch kein bisschen zu stören schien. Steve und Alisyas Liebe war nur für sie beide reserviert und bestimmt.
Ihre Augen strahlten, als sie sich einen kurzen Moment in die Augen sahen und sie sich in seine Arme warf.
》Es tut mir so leid《, murmelte sie und drückte Steve fester an sich. Er wusste genau was sie meinte; All den Schmerz, die Trauer, die Verzweiflung welche besonders er ihretwegen durchlitten hatte.
Sie ließ ihn etwas los, nahm sein Gesicht in ihre Hände und sah so tief in seine Augen, dass sich aufgrund der Anwesenheit von Natasha und den STRIKE-Soldaten ein leicht rosaner Schimmer über seine Wangen legte. 》Darf und kann ich all das überhaupt wieder gutmachen?《
Er spürte die Wärme, welche sich bei ihrer Frage in seinem gesamten Körper ausbreitete. Und wie er sie liebte. Mit jedem Mal dass sie sich wieder sahen ein wenig mehr.
》Natürlich darfst du das《, entgegnete er weich, was ihr einen so liebevollen Blick entlockte, dass Steve ihr erneut hoffnungslos verfiel und Natasha die beiden mit einem winzigen Lächeln beobachtete.
◇
》Jetzt lassen Sie uns schon durch, was sollen wir denn schon tun?《 Clint Barton strich sich entnervt über sein Gesicht, nachdem der Securityguard ihn immer noch keines einzigen Blickes gewürdigt, geschweige denn auf seine Bitten eingegangen war; die erste und einzigste Antwort die er bisher bekommen hatte 'Durchgang nur mit höchster Sicherheitsfreigabe'.
》Ich fordere eine Unterredung mit Ihrem Manager!《, donnerte Thors Stimme durch den Gang, welcher zum Flugfeld führte. Peinlich berührt sah Barton zu Sam Wilson, welcher mit einem Luftballon in Form eines Delfins und einem kleinen Karton gefüllt mit original russischen Prijaniki, was ein Geheimtipp von Natasha gewesen war, nur seine Schultern zuckte.
Er hätte dem Asen den Begriff 'Karen' mit passendem Videomaterial nicht erklären sollen...
》Was wollen Sie denn so dringend mit mir bereden, Odinson?《 Die drei Männer drehten sich abrupt um.
Nicholas Fury lief mit großen Schritten den Gang entlang, gefolgt von einem dunkelhaarigen Mann mit Sonnenbrille und Anzug, einen Blindenstock vor sich auf dem Boden schwingend.
Auf einmal schienen die drei Avengers jegliche Rebellion gegen Furys Sicherheitsmaßnahmen eingestellt zu haben.
Plötzlich öffnete sich die Gläserne Doppeltür, welche zum Flugfeld führte und drei Personen und ein Hund betraten den Gang, umringt von einem Schwall STRIKE-Soldaten. Der Director fixierte die Person in der Mitte mit einem steinernen Blick, bis sie schließlich einige Meter vor ihm stand. 》Willkommen zurück, Miss.《 Alisya hielt seinem Blick gelassen stand und hörte ihrem Anwalt Matthew Murdock regungslos zu, als dieser die anwesenden Parteien über das Rechtliche unterrichtete.
Niemand wusste genau was die Ukrainerin mit ihrem Anwalt, Fury und den vereinten Nationen vereinbart hatte. Steve wusste nur, dass es etwas mit internationaler Immunität zutun hatte. Natasha ahnte, dass der Director ihr das Leben gerettet hatte. Jedoch allen war klar, dass die ehemalige Attentäterin dieses unvergleichlich wertvolle Geschenk nicht umsonst erhalten hatte.
Die Russin hatte ihre Vermutung darüber mit keinem außer Steve geteilt.
Der Director trat ein paar Schritte auf Alisya zu und streckte seine Hand aus. 》Willkommen bei SHIELD, Agent Bogrovicz.《
Die Ukrainerin nahm seine Hand an. 》Danke Director, für alles.《
Ihr Blick glitt über dessen Schulter auf den Blinden. Sie wusste er spürte ihren Blick, welcher stumm alles sagte, was sie ihm im Stillen mitteilen wollte, als der Geist eines Lächelns seine Lippen umspielte und er kaum merklich nickte. Zwischen Daredevil und der Nightingale war alles gesagt.
◇
Die Schwarzhaarige, welche inzwischen in einer Jeans und einem weißen Tanktop von Natasha steckte, sah mit in Falten gelegter Stirn auf den Ausweis und nahm noch einen Bissen des Prijaniki aus Sam und Clints 'Entlassungstagsgeschenk'-Box. 》Ugh, den kann Fury gleich wieder zurückhaben.《
Der große Delfinballon hatte ebenfalls Anklang bei ihr gefunden.
Natasha, welche neben ihr im Aufzug des Stark Towers stand, warf ihr einen leicht argwöhnischen Blick zu. 》Hast du deine Meinung so schnell geändert und willst jetzt doch nach Feuerland flüchten?《
Die Ukrainerin schüttelte ihren Kopf und zeigte auf ein Feld des Ausweises. 》Da steht noch Alisya Bogrovicz.《
Steve hob eine Braue. 》Und?《
Sie steckte den SHIELD Ausweis, welcher ihr als Agentin zustand, weg, sah geradeaus gegen die Türen des Aufzuges. 》Ich will nicht mehr den Namen tragen, mit dem ich auf der Flucht war; ich will den Namen meiner Familie, meinen wahren Namen wieder.《
》Du weißt dass das gefährlich ist? Nicht einmal ich habe meinen behalten《, sagte Romanoff und blickte ihre Schwester ernst an.
Diese nickte und murmelte ein leises 'Ich weiß'. Dann fiel ihr Blick auf den Rottweiler, welcher gierig, beinahe sabbernd, auf den Prijaniki in ihrer Hand sah.
》Aber ich will mich nicht mehr selbst verleugnen. Ich will nicht mehr hundert Gesichter und Namen tragen - ich will meinen Namen zurück. Den Namen, der mir von meiner Mutter gegeben und meinem Bruder und meiner Schwester gerufen wurde《, sie sah zu den Avengers, 》Ich will endlich ich selbst sein.《
◇
》Verdammt《, zischte sie und schüttelte kurz ihre schmerzende Hand, setzte den Nagel jedoch erneut an, nur um vorsichtig mit der Sohle ihres teuren High Heels ein leicht schiefes 'z' in den hellen Stein zu meißeln.
》Du weißt dass das Vandalismus und Störung der Totenruhe ist?《 Sie drehte ihren Kopf in Richtung der Stimme, richtete sich auf und zog den Schuh wieder an.
Der Hund, der es geschafft hatte seine Leine fünf Mal um ihr Bein zu wickeln bellte leise und wedelte freudig mit dem Schwanz, den Neuankömmling begrüßend.
》Ich weiß absolut nicht was du meinst《, antwortete sie und verschränkte ihre Arme vor dem feuerroten Blazer, als Steve neben ihr zum Stehen kam und einen Arm um ihre Schulter legte; stolz ihr, vielleicht illegales aber nötiges, Werk betrachtend.
》Er wäre stolz auf dich《, sagte er leise und sah auf das einst unscheinbare Grab, auf welchem nun ein Busch von tief violettblauem Eisenhut thronte.
Die Ukrainerin hatte dem Amerikaner erklärt, beide Hände während strömendem Regen in der matschigen Graberde vergraben, dass die Wahl der Pflanze keiner grotesken Vorliebe für tödliche Dinge entsprang, sondern eine weit tiefere Bedeutung für sie hatte.
Sie war in ihrem Leben stets Gift für ihren Bruder gewesen; hatte ihn in Gefahr gebracht, in Dinge verwickelt welche sie von ihm fernhalten wollte und hatte ihm schließlich sogar den Tod gebracht. Doch sie hatte ihn immer beschützt, auch wenn er es nicht bemerkt hatte. Jetzt, im Tod, konnte sie es nicht mehr, deswegen pflanzte sie den violetten Wächter auf seinem Grab, welcher jeden niederstrecken würde, der wagte ihrem geliebten Bruder zu nahe zu kommen.
Sie lächelte friedlich. 》Das denke ich auch.《
Der Veteran und die Ukrainerin standen noch lang vor dem Grab, die Stille genießend, welche wie eine weiche Feder leicht in der Luft wog, den rauen weißen Marmor betrachtend, welchen nun eine zusätzliche Inschrift zierte.
Konstantin Warren
geb. Blazkovicz
fin
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Jetzt sind wir offiziell fertig.
Ein letztes Zusatzkapitel wird noch entstehen.
~May&Bae
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