Es war einmal in einem weit entfernten Traum ein junger Pirat namens Black Beard. Ganz wichtig: Er war jung, aber ganz sicher nicht klein oder gar ängstlich.

Wie es Piraten nun einmal immer taten, fuhr er mit seinem Piratenschiff aufs große, weite Meer, um dort riesige Schätze zu finden.

Nach Tagen allein auf seinem Schiff sah er endlich eine Insel. Sie war zwar klein, aber es war genau die Insel, die er gesucht hatte. Das wusste er sofort. Black Beard hatte nämlich eine Schatzkarte von einem Händler auf einer seiner Reisen gekauft. Diese
Schatzkarte zeigte genau die Insel an, an welcher er angelegt hatte, um den eben erwähnten Schatz auszugraben.

Schnell fand er heraus, dass er sogar auf der richtigen Seite der Insel angelegt hatte. Er sah nämlich schon den großen Baum, wo der Schatz versteckt war. Als der junge Pirat jedoch zu dem großen Baum ging, sah er, dass dieser im Wasser wuchs.

Jetzt wusste Black Beard auch,
warum der Händler beim Verkaufen der Karte so schmierig gegrinst hatte. Es gab keinen Schatz! Die Schatzkarte zeigte nämlich einen Baum am Strand und nicht im Wasser. Und einen anderen Baum dieser Art sah er hier nicht. Dass das die richtige Seite der Insel war, konnte man anhand der gezeichneten Form auf der Karte erkennen.

Traurig wollte er gerade umdrehen und zurück zu seinem Schiff laufen, denn es war ausgeschlossen, dass er hier doch noch einen Schatz fand, als er plötzlich liebliche Gesänge vernahm. Ganz leise folgte er diesem
Geräusch und entdeckte eine wunderschöne Meerjungfrau mit bildschönen blonden Locken und einem grünen Fischschwanz.

Vorsichtig schlich er sich an
dieses hübsche Wesen ran und holte ein Netz aus seiner Tasche, die er immer bei sich hatte, man konnte ja nie wissen, ob man plötzlich ein Netz brauchte, und fing die Meerjungfrau. Sie versuchte, sich zu befreien, aber unter lautem Gemecker von ihr trug der junge Pirat sie zu seinem Schiff.

Auf diesem angekommen warf er sie in ein großes Aquarium, welches er dort hingestellt hatte, falls er mal Fische entdeckte, die er haben wollte. Sein Essen wollte er schließlich immer frisch haben und Fisch schmeckte einfach unglaublich gut.

Plötzlich fing die Meerjungfrau an zu weinen, während Black Beard sich
überlegte, was er denn jetzt mit ihr tun sollte. Besorgt schaute er sie an und fragte, was denn los sei.

Nachdem sie sich fertig beschwert hatte, eingesperrt worden zu sein, redeten sie beide lange Zeit miteinander. So erfuhr Black Beard
auch, dass sie Summer hieß. Auf der langen Fahrt nach Hause freundeten sich die beiden schnell an und Summer verzieh Black Beard, dass er sie eingesperrt hatte, nachdem er versprach, sie wieder freizulassen.

So kam es aber auch schnell, dass sie in Black Beards Heimatland ankamen und der Abschied nahte. Beide waren darüber sehr traurig, versprachen sich aber, sich wiederzusehen.

Als nun der letzte Tag ihrer Reise war, konnten beide nicht mehr anders und teilten dem anderen ihre Gefühle mit. Beide hatten sich nämlich in den jeweils anderen verliebt.

Kaum, dass sie sich nach diesem Liebesgeständnis küssten, fingen beide an zu leuchten und fortan konnte Summer Beine bekommen und Black Beard einen Fischschwanz.

So lebten sie lange und glücklich in beiden Welten, und wenn sie nicht gestorben sind, dann tun sie das noch heute.