..~Kapitel 12~..
.....Dalaquiel's Pov.....
Ich war amüsiert und hasste mich zugleich, der tief traurige Blick von Diannah gab mir zu verstehen das es zu viel war, aber ich wollte es ja so. Memo an mich selbst: Das war Scheiße. Aber ich konnte ihr nicht so einfach meine Gefühle offenbaren, sie würde meine Liebe niemals erwidern und nur auf meinem Herzen herum trampeln. Ich sah mich kurz um, Leandro lachte herzhaft darüber, war ja klar, er war eh nicht gut auf Diannah zu sprechen, obwohl noch nichts sicher war hatte er ihr schon einen Stempel auf die Stirn gedrückt. Fess verkniff es sich so gut er konnte, Layla und Luna war das Ganze mehr als unangenehm, sie warfen mir einen traurigen Blick zu, der sich in Sekunden schnelle in einen bitter Bösen Blick umwandelte. Brrrr so haben sie mich noch nie angesehen und es sollte mir etwas signalisieren was ich auch sofort verstand.
Als ich wieder nach vorne sah war Diannah gerade zwischen den tanzenden Leuten verschwunden, ich konnte es jetzt sogar spüren, ihre Fassade bröckelte und ihre Aura wurde von einem unglaublichem Schmerz umgeben. Was ist das nur? Dieser Schmerz traf mich direkt, ich verstand nicht wieso ich ihren Schmerz spüren konnte, aber für mich war es kaum auszuhalten. Ich fasste mir unbemerkt an meine Brust, es fühlte sich für mich so an, als würde mich jemand mit einem glühenden Eisen von innen heraus aufspießen. Wieso konnte ich ihren Schmerz so plötzlich wahr nehmen? Fühlte sie das immer? War ich denn noch bei Sinnen, das ich so auf ihren Gefühlen herum trampeln musste? Die beiden kichernden dumm Birnen neben mir hatten so dämliche Gedanken das ich fast kotzen musste. Manchmal war ich so Blind, seit wann gab ich mich mit so minderwertigen Sterblichen ab?
Luna sah mich Eiskalt an „Normal würde ich das nicht tun, weil du mein Chef oder was auch immer bist. Aber jetzt sind wir nicht auf der Arbeit und mir platzt gerade der Kragen. Ich habe so etwas noch nie gehört, wie kann man jemanden nur so widerlich behandeln? Was hat Diannah dir getan? War sie jemals so zu dir wie du zu ihr? Ich glaube eher nicht. Darum brennt diese Frage in meinem Inneren. Das hier so öffentlich vor uns allen auszusprechen ist SCHEISSE!!! Natürlich ist sie nicht das was du gewohnt bist, aber mal ehrlich, sie würde ich Tausend mal lieber nehmen als so zwei grässliche Dumpfbacken die du da an deiner Seite sitzen hast. Die beiden kommen an Diannah nicht heran und mal ehrlich die sind hässlich im Gegensatz zu ihr, kleine Schlampen mehr nicht. Diannah ist niedlich und liebenswert, doch du hast das alles zerstört, sie wäre das beste was dir passieren könnte und du was machst du??? Auch wenn du mich entlassen solltest, ist mir das jetzt egal, du bist ein echt arrogantes, eingebildetes, fieses Affenkotstück und ich verabscheue dich"!!! Sie schnaufte und ihre Gedanken spiegelten das wieder was sie mir gerade ins Gesicht gedonnert hatte. Ich war total überrascht, damit hätte ich nie im Leben gerechnet das sie mir so unverblümt alles entgegen schleudern würde. Die beiden Mädchen neben mir haben nicht auch nur ein Wort von dem verstanden was sie sagte, denn die kicherten immer noch total affig herum. Leandro und vor allem Fess starrten Luna mit offenen Mündern an, sie atmete noch immer schnell, so aufgeregt habe ich sie ja noch nie gesehen. Aber sie hatte recht mit dem was sie sagte und ich selbst verabscheute mich wohl am meisten, ich war ihr nicht einmal böse. Vor ein paar Wochen noch, ja da hätte ich sie entlassen, wenn nicht sogar getötet, doch wieso sollte ich sie bestrafen wenn sie die Wahrheit sagt? Wutentbrannt stand sie nun auf und Layla gleich mit. „Hey süße was ist denn jetzt, wo willst du hin" fragte Fess. Luna sah ihn mürrisch an „Meine Schwester und ich gehen tanzen, ihr könnt hier schön bei Graf geschmacklos sitzen bleiben" meckerte sie ihn nun auch an und zog ihre jüngere Schwester hinter sich her und verschwand zwischen den tanzenden Leuten. Leandro war noch total verdattert und brachte kaum ein Wort über seine Lippen. Fess sah mich entgeistert an „Alter das nur deine Schuld, wehe dir wenn sie mich jetzt abblitzen lässt. Obwohl ich ja zugeben muss das mich das gerade eben mächtig angemacht hat, die kleine hat Feuer, oh ja"!!!!! Leandro löste sich aus seiner Starre, die ich so kaum bei ihm gesehen habe „Lässt sie mich jetzt hier sitzen, wie stehe ich denn nun da? Das habe ich ja noch nicht gesehen" maulte er total entgeistert.
Nachdem Leandro und Fess auch verschwunden waren, saß ich hier noch mit den beiden Knallköpfen alleine herum. Sie schmiegten sich an mich heran „Komm lass uns tanzen, dann kommst du auf andere Gedanken. Ich denke ja du hattest vollkommen Recht mit dem was du sagtest. Die Tusse sah wirklich echt scheiße aus, mit so einer würde sich ja nicht einmal ein Affe blicken lassen" sagte sie fies kichernd zu mir. Ich sah sie angewidert an „Verzieht euch, ihr seid hier die Tussen und scheiße obendrein, manchmal denke ich das ich echt total dämlich bin, ihr seid zum kotzen und ihr stinkt so gewöhnlich" knurrte ich sie düster an und stand auf ohne weiter Notiz von ihnen zu nehmen.
Ich lief durch die Menschen und suchte Diannah, ich wusste genau das sie noch hier war, denn ich konnte ihr Blut riechen. Meine Augen wanderten durch die Menge und endlich sah ich sie. Sie schien sich beruhigt zu haben und ich sah sie lächeln, als ich einen Schritt weiter vor machte entdeckte ich für wen das Lächeln war und blieb abrupt stehen. Ich hatte ja eher damit gerechnet das sie mit Layla und Luna tanzen würde, aber nicht mit einem Typen. Er war wohl so groß wie ich und stattlich gebaut, hatte kurzes schwarzes Haar und schien sich prächtig mit ihr zu amüsieren. Meine Sinne schärften sich und ich beobachtete ihn, wer weiß was das für ein Kerl ist, wenn er ein Vampir ist, dann sollte Diannah so schnell wie möglich hier weg. Doch ich konnte nichts bedrohliches an ihm wahr nehmen, außer das er sie anfasste, das fand ich noch ekeliger als alles andere, sie gehört mir und nicht ihm. Er soll gefälligst seine Pfoten von ihr nehmen. Er schien ein gewöhnlicher Mensch zu sein, denn ich konnte in seine Gedanken eindringen und die drehten sich nur um Diannah. Er hatte Gedanken die meinen nahe kamen, doch er hatte kein Anrecht auf sie. Ich fühlte gerade etwas brodelndes in mir, ich kochte, wurde wütend. Sie schenkte ihm ein Lächeln, dabei kannte sie ihn doch gar nicht, wer war er denn schon? Ich will dieses Lächeln, ja selbst dann wenn ich es nicht einmal verdient habe. Ich würde mich zusammen reißen, würde der Mann sein den sie verdient hat, wenn sie mich doch auch so ansehen könnte. Tja das war wohl meine eigene Schuld, natürlich würde es irgendwann jemanden geben der erkennen würde das sie ein toller Mensch ist, das sie bezaubernd und wundervoll ist. Wieso mache ich es mir eigentlich selbst so schwer? Zornig über meine eigene Blödheit ballte ich meine Fäuste zusammen und ging mit meinem Blick auf Diannah haftend zur Bar. Ich setzte mich auf einen freien Hocker und beobachtete sie. Mir fiel auf das sie leicht angetrunken war, denn sie schwankte immer mal wieder herum, wenn er das auch nur ausnutzen würde, wäre er ein toter Mann.
.....Gabriel's Pov.....
Ich erschrak etwas als ich mich bei ihr vorstellte, sie sah mich mit einem Blick an der töten könnte. Aber ich hatte keinen Zweifel mehr, hier hatte ich Desideria Valadria's Tochter vor mir. Sie hatte genau dieselben Augen, dasselbe Haar und war ihrer Mutter wie aus dem Gesicht geschnitten. Ein wenig erschauderte es mich, denn es wäre fast so als würde Desideria vor mir stehen, doch sie kann es nicht sein da mein Vater sie vor 18 Jahren getötet hat. Damals dachten wir das wir damit alle Valadria vernichtet hatten, weil es Anzeichen gab das Desideria noch kein Kind geboren hatte, aber wir hatten uns getäuscht und sie hatte 2 Jahre zuvor eine Tochter zur Welt gebracht. Ein schändliches Wesen das in der heutigen Zeit nicht Leben durfte. Sie war sogar ein Reinrassiger Elysium, das ist durch die schmutzigen Vampire eine Seltenheit geworden. Ihren richtigen Vater konnten wir bis heute nicht ausfindig machen, nur den Mann der sie adoptiert hatte, William Whitehead. Wer ihr leiblicher Vater, ihr Erzeuger war interessierte uns aber noch mehr, denn Desideria war kein Vampir. Also war der Valadria mit dem sie dieses Kind gezeugt hatte einer sein, jedoch können wir keinen Valadria ausfindig machen.
Es hat Jahre gedauert eine Spur zu finden, da sie gut beschützt wurde. Aber letztendlich war der alte Mann uns unterlegen, dennoch verloren wir das Mädchen erneut aus den Augen, doch jetzt sehe ich sie vor mir und ich habe eine Entscheidung getroffen, sie würde ich mit Sicherheit nicht so einfach töten wollen. Auch wenn sie erwachen würde, wäre sie kaum eine Gefahr für mich, sie hat niemanden der sich ihrer annehmen würde. Keiner der sie trainieren würde, der ihre Kraft nutzen könnte. Wen sollte es schon geben? Ihre Mutter ist vor 18 gestorben, ihren Vater kennt sie nicht und er hat sie wohl auch nie gesehen. Andere ihres Gleichen gibt es kaum noch, sie gehört zu den letzten und ich denke wohl kaum das sich ein Vampir ihrer annehmen würde, ausgenommen mir natürlich, ich hätte da große Pläne mit ihr, sie würde mir gehören und niemand könnte etwas dagegen unternehmen.
Ich wusste ja wie sie heißt, aber sie stellte sich bei mir vor, nun lächelte sie auch, wollte mir aber nicht sagen warum sie vorhin so eine schlechte Laune hatte. Vielleicht wurde sie ja von einem Kerl sitzen gelassen, wäre mein Glück denn dann hätte ich leichteres Spiel bei ihr, zumal sie auch noch angetrunken war. Zu meiner Verwunderung führten wir ein echt gutes Gespräch und irgendwie verstanden wir uns gut, sie schien relativ unkompliziert zu sein doch man weiß ja nie, es könnte ja auch gespielt sein, ich wusste es nicht, da ich ihre Gedanken nicht lesen konnte. Diannah hatte ein wirklich hübsches lächeln, genau wie ihre Mutter einst. Mich wunderte es wirklich das sie alleine hier war und keinen Mann an ihrer Seite hatte, wer würde schon nein sagen können? Nur ein kompletter Vollidiot. Wir unterhielten uns über viele Dinge und sie erzählte mir das sie in einigen Tagen hier in Saint Sea auf die Uni gehen würde. Ihr Hauptfach war Kunst, da wusste ich ja schon einiges wo ich ansetzten könnte, so leicht kommt sie mir nun nicht mehr davon. Ich forderte sie zum tanzen auf und nahm sie bei der Hand. Sie ließ sich von mir zur Tanzfläche bringen, dabei bemerkte ich das sie wirklich richtig angetrunken war. Ich muss zugeben das ich wirklich Spaß hatte, auch ohne sie zu beißen oder sonst irgendwelche Dinge mit ihr zu tun, das würde später noch alles kommen.
Nach einiger Zeit bemerkte ich hinter meinem Rücken eine sehr dunkle Aura, so etwas hatte ich noch nie verspürt, es war fast so als würde mich jemand mit seinen Blicken töten wollen. War es ein Vampir? Nein, das hätte ich bemerkt, aber wer es auch sein mag ich konnte ihn nicht sehen als ich mich herum drehte um nachzuschauen.
Der Abend war wirklich sehr amüsant, doch immer hatte ich das Gefühl beobachtet zu werden. Vielleicht hatte Diannah ja doch irgend jemanden hier, der nun auch hier war und sie beobachtete. Diannah jedenfalls trank einen Cocktail nach dem anderen, sie mochte das komische Zeug wohl, doch es tat ihr nicht gut. Sie fing an etwas weinerlich zu werden, wollte aber wieder tanzen. Auf der Tanzfläche wirbelte sie herum. Sie lachte wieder, war mir lieber als wenn sie herum heulen würde, das nervt. Dann blieb sie plötzlich stehen, zuerst dachte ich sie würde mich ansehen, doch sie starrte an mir vorbei, ich wollte nach hinten schauen um zu sehen wen sie dort ansah, doch dazu kam ich gar nicht mehr. Diannah schwankte hin und her und sackte dann in sich zusammen, bevor ich überhaupt reagieren konnte war plötzlich jemand bei ihr und sie landete in seinen Armen. Wo zum Teufel kam der denn jetzt her? Der Kerl war doch gerade eben noch nicht da. Er beachtete mich gar nicht und kümmerte sich nur um Diannah, er strich mit seiner Hand über ihr Gesicht und hob sie dann auf seine Arme. Jetzt sah er mich an, seine Augen funkelten finster als er mit ihr auf seinen Armen an mir vorbei lief. Unsere Blicke trafen sich und ohne das er etwas sagte wusste ich das ich wohl doch einen Konkurrenten haben würde, er würde mir Diannah jedenfalls nicht so leicht überlassen, das war sicher. Wer war er? So schnell wie er war gab es eigentlich nur eine Erklärung und die wäre das ich einen Vampir vor mir hätte, doch ich konnte keine Vampir Aura feststellen und seine Gedanken konnte ich auch lesen, die wünschten mir jetzt auch noch den baldigen Tod. Aber er könnte es genauso verschleiern wie ich auch, also konnte es wirklich möglich sein. Hmmm das würde das Ganze doch ein wenig Interessanter machen.
.....Diannah's Pov.....
Es war schon hell als ich meine Augen aufschlug. Mein Kopf platzte fast, ich hatte wohl ein wenig zu viel getrunken. Ich musste immer wieder blinzeln um mich an das Tageslicht zu gewöhnen. Wie war ich eigentlich nach Hause gekommen? War ich denn überhaupt zu Hause? Nur schlecht gewöhnten sich meine schmerzenden Augen an das Licht. Ich lag auf dem Bauch, ich roch etwas an der Bettwäsche die sich so seidig an meinen Körper schmiegte. Das war eindeutig nicht mein Bett und nicht meine Bettwäsche. Was hatte ich nur getan? Mit ein wenig zusammen gekniffenen Augen sah ich mich um, als ich realisierte wo ich mich befand riss ich meine Augen geschockt auf.
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