
..~Kapitel 1~..
.....Diannah's Pov.....
Meinen schweren Koffer hinter mir her ziehend und rollend laufe ich auf ein großes Eisernes Tor zu. Ich schaue durch die Gitter, kann aber kein Haus entdecken, bin ich hier überhaupt richtig?? Ein wenig sehe ich mich um und entdecke ein altes Kupfernes Schild an der Mauer, was steht dort drauf „Schatten Symphonie". Hahaha, was für ein blöder Name für ein Anwesen, aber gut, hier scheine ich doch richtig zu sein. Das Haus muss weiter hinten verborgen liegen, irgendwie gruselig, die Gegend hier ist schon so verlassen und einsam, so weit entfernt von der Stadt und nun muss ich über ein Grundstück laufen das nicht gruseliger hätte sein können. „Viel Glück" sagte der Taxifahrer dämlich grinsend zu mir. Ich schwitze und ich habe Hunger, es ist mitten im Sommer und bestimmt über 30 Grad warm. Mit aller Kraft stemme ich mich gegen das große Eisentor, der Gargoyle der oben auf dem Tor sitzt spaltet sich in zwei Hälften und das Tor öffnet sich quietschend. Brrrr ich sag ja gruselig. Wohin komme ich zu Graf Dracula oder den X-men??? Murrend machte ich mich auf den Weg als ich mich durch das Tor gezwängt hatte. Das Grundstück hier glich einem alten Park, überall standen große und alte knorrige Bäume, die waren echt Angst einflößend. Sie müssen schon Uralt sein, teilweise ragen ihre langen großen Wurzeln nach außen auf die Oberfläche des Erdbodens. An einigen hing kein Blatt obwohl wir ja Sommer haben. Ich laufe jetzt einen langen Weg entlang, zum Glück ist der gepflastert, denn ich fühlte mich ein wenig in der Zeit zurück versetzt als ich mir das Grundstück hier so ansah. Trauerweiden, Kastanienbäume, alles was man finden konnte. An beiden Seiten des Weges ragten auch große Bäume in den Himmel hinauf und ich fragte mich gerade ob es langsam dunkel wurde oder ob das von den Bäumen kam die kaum einen Sonnenstrahl hindurch ließen. Was hat sich mein Vater nur dabei gedacht mich für die nächsten 5 Jahre zu diesem Dalaquiel schicken zu müssen. Was ist das überhaupt für ein dämlicher Name? Er hat es mir ja nicht einmal selbst gesagt, ich musste das alles bei der Testamentseröffnung erfahren. Mit 25 darf ich erst mein Erbe antreten und bis dahin soll mich dieser komische Typ bei sich aufnehmen. Ein alter Geschäftspartner, wieso fürchtet mein Vater um mein Leben? Nur weil er so Reich war? Das Geld will ich nicht, sollen sich andere Leute damit vergnügen, er weiß doch genau das ich es nie wollte und es immer abgelehnt habe. Dalaquiel, hmmmmm wenn ich mich recht erinnere habe ich den Mann vor 12 Jahren mal gesehen. Der war so komisch, seine Augen haben mir Angst gemacht, auch wenn sie so schön und dunkel wie die Nacht sein mochten. Er war damals ein sehr schöner Mann, das muss ich ja zugeben, ich hatte aber immer die Befürchtung das er etwas vor meinem Vater verheimlichte. Aber er hielt immer viel von ihm, bis zuletzt hat er von ihm gesprochen. Ob er vielleicht einen Sohn hat? Oder eine Tochter? Nicht das ich dort die einzige in meinem Alter bin, dann würde ich wohl vor gähnender Langeweile eingehen.
Na endlich, nach einer gefühlten halben Ewigkeit kam ich endlich an dem Anwesen an. Die Dunkelheit verschwand und ich trat wieder in das Licht der Sonne. Das Anwesen entpuppte sich als ein herrschaftliches Haus, es muss so um die 200 Jahre alt sein denke ich. Vielleicht ein Hauch Viktorianisch. Hier war das Grundstück sehr gepflegt, der Rasen war grün, die Bäume satt und schön. Das Haus selbst war in einem guten Zustand und ich muss ehrlich gestehen ich fand es wirklich sehr schön. Der alte Mann scheint doch Geschmack zu haben, na dann wollen wir mal.
Ich ging zur großen Holz und Eisen besetzten Eingangstür und suchte nach einer Klingel, ja die gab es natürlich nicht, so nahm ich den schweren Türklopfer in die Hand und schepperte ihn gegen die Tür. Knarrend und quietschend öffnete sich die Tür, oh man ich glaube die könnten echt etwas Öl für ihre Türen gebrauchen, da bekomme ich ja jedes mal einen Herzinfarkt wenn die hier so aufgehen. Ich schiele etwas durch den Türspalt, scheint niemand da zu sein, komisch. Gehen hier die Türen automatisch auf? „Hallo, ist jemand da" rief ich hinein und konnte ein leichtes Echo meiner Stimme wahr nehmen. Ich sag ja gruselig. Wie bei einem Wolkenbruch verdunkelte sich der Himmel plötzlich und es fing an in strömen zu Regnen. Mist, erst ist es so warm und nun klatscht mir der Regen auf meine Birne. „Hallooo, entschuldigen sie, ich will nicht unhöflich sein, aber es regnet, ich komme rein" rief ich in das Haus hinein. Wieder kam keine Antwort, aber ich wollte nicht hier draußen bleiben. Ich betrat das Haus, es war nicht sonderlich hell hier, einige Lampen die an den Wänden hingen gingen an und ich starrte jetzt auf eine Riesige Treppe die nach oben führte. Die Treppe war aus Holz, Mahagoni vielleicht. Schnitzereien waren in das Geländer der Treppe geschnitzt und scheinen etwas aus längst vergangener Zeit zu zeigen. Noch konnte ich nicht viel erkennen, aber die Inneneinrichtung schien eine Mischung aus der Moderne und einer alten Epoche zu sein. Irgendwie fühlte ich mich wie ein Eindringling, niemand war da „HALLOOOO, niemand hier" rief ich die Treppe hinauf. „Boah was bist du so verdammt laut, wer bist du und warum schreist du hier so herum" hörte ich plötzlich eine Männerstimme direkt neben mir.
.....Dalaquiel's Pov.....
Ich war so unendlich müde und lag schon seit einigen Tagen in meinem Bett und starrte einfach vor mich her. Ich war dieses Leben wenn man es denn als ein Leben bezeichnen konnte satt. Die Welt der Sterblichen ist so anstrengend geworden. Seit etwa 400 Jahren führten mich meine dunklen Pfade durch das Leben. Ich habe Welten entstehen und durch Kriege untergehen sehen, ich habe gesehen, wie hasserfüllte Menschen einander ermordeten, ich sah wie tausende von Menschen beschuldigt wurden, Hexen zu sein und ich hatte sie auf dem Scheiterhaufen brennen sehen. Die Todesschreie tausender Menschen liegen mir noch heute in den Ohren und mein Herz wurde hunderte Male gebrochen, meine Seele zig mal mit Füßen getreten. Ja ich habe ein Herz, es ist kein normales Herz wie bei einem Sterblichen, es ist ein kaltes Herz, doch dieses Herz kann Schmerz, Leid, Hass und Liebe empfinden. Aber die Liebe habe ich seit langem nicht mehr erfahren, zu sehr leide ich darunter wenn die Geliebte erfährt was ich bin. Sie beschimpfen mich als das was ich bin, ein Blutrünstiges Monster. Dabei töte ich nicht, nicht mehr und nur meine Gespielinnen denn beim Sex, merkt man sofort was ich bin und ich kann diese Frauen dann nicht gehen lassen, sie würden mich verraten und dann würde eine Hetzjagd beginnen. Selbst wenn wir im 21. Jahrhundert leben fürchten die Sterblichen uns. Es gab mal eine Zeit, da habe ich aus Spaß, Freude und purer Lust getötet und das Blut der Sterblichen getrunken. Doch diese Zeiten gehören der Vergangenheit an. Ich ernähre mich nur von dem Blut der Tiere. Aber das wäre den Sterblichen auch egal, sie fürchten mich und meines Gleichen und erfinden immer neue Schauer Geschichten über uns. Die Sagen die sich um uns drehen sind die lustigsten. Wir würden in der Sonne zu Staub zerfallen. Wir fürchten Knoblauch und die Kreuze Gottes. Man kann uns nur mit einem Holzpflock durch unser Herz töten. Und der absolute Renner, wir würden uns in Fledermäuse verwandeln. Menschen, Sterbliche und ihre Geschichten, kein Wunder das sie uns fürchten wenn sie selbst so etwas in die Welt hinaus Posaunen. Aber was stimmt ist natürlich die Tatsache das wir uns von Blut ernähren, vor allem das Blut der Menschen ist unsagbar köstlich. Aber wenn die wüssten das es selbst unter unseres Gleichen Unterschiede gibt. Ja was würden sie dann tun, nicht vermute ich. Es gibt große Unterschiede bei uns, ich bin zum Beispiel ein schmutziger, kein Reinrassiger, nichts Adliges. Dennoch verfüge ich über eine enorme Kraft, kann in die Gedanken der Menschen eindringen und sogar hören was sie denken. Nicht immer, aber mir ist kaum ein Mensch begegnet der sich mir widersetzten konnte. Letztendlich konnte ich ihre Mauer durchdringen und ihre schändlichen Gedanken lesen. Dieses Leben ist so eintönig und elend geworden. Wenn man so lange auf dieser Welt verweilt, kommt einem nichts mehr aufregend oder neu vor. Selbst die neuesten Erfindungen langweilen mich. Ich habe lange genug gelebt und möchte meinem Leben ein Ende setzten. Es wird sich sicherlich jemand finden der mir den Kopf abschlägt. Leandro oder Fess würden es sicherlich tun. Die beiden die seit nun mehr 10 Jahren meine Begleiter und Freunde sind. Obwohl gibt es unter uns so etwas wie Freundschaft? Ich hatte nie irgend wen an meiner Seite. Die beiden allerdings liegen mir irgendwie am Herzen, für sie macht es keinen Unterschied ob ich ein schmutziger oder reinrassig bin. Die beiden waren natürlich von der besten Sorte, reinrassig und vom Adel. Dennoch sah man ihnen den Adel nicht an, sie sind laut, frivol, ungehorsam und machen eigentlich immer das was sie wollen. Das erste was sie taten als sie plötzlich hier auftauchten war, das sie meine Hausmädchen geschändet hatten. Die beiden zarten Geschöpfe haben den Schock ihres Lebens bekommen. Aber es kam und passierte etwas womit ich niemals gerechnet habe, sie akzeptierten uns und sind den beiden dummen Vampiren sogar in jeder Hinsicht hörig. Ich weiß nicht einmal wieso, könnte es aus Liebe sein? Aber wer liebt schon einen Vampir wenn man weiß das man sterben könnte? Ich jedenfalls durfte nie Lieben ohne es verheimlichen zu müssen. Nun aber ist genug, nach 400 Jahren ist einfach genug, was soll denn noch kommen?
Mein Blick geht nach draußen, in Sekunden wendet sich das Wetter und es fängt an zu regnen, der Wind peitscht den Regen gegen mein Fenster. Es klopf an meiner Tür und ich schaue hinüber „Herein". Gibson kommt in mein Zimmer und lächelt wie immer höflich und freundlich. „Master Dalaquiel, wie lange habt ihr schon nichts mehr zu euch genommen" fragte er nun besorgt. Ich richtete mich etwas auf „Seit einigen Tagen nicht mehr, ich brauche es auch nicht mehr" erwiderte ich. Er schüttelte mit dem Kopf „Du bist schon wieder so ein Kindskopf, trinke endlich, sonst bekommst du eine Strafe" sagte er mahnend und schaute mich über seine Brillengläser hinweg an. Ich musste etwas schmunzeln als er mir ein Glas mit Blut reichte. Nun setzte ich mich ganz hin und nahm das Glas an mich. „Ich habe noch einen Brief, er ist von William Whitehead" meinte er und reichte mir den Brief. William Whitehead, den Namen habe ich schon länger nicht mehr gehört, aber ich kann mich noch gut daran erinnern das ich ihm mal sein Leben gerettet habe. Ich öffnete den Brief und las ihn vor
„Dalaquiel mein Freund. Wenn dich dieser Brief erreicht werde ich Tod sein. Vielleicht bin ich ermordet worden oder eines natürlichen Todes gestorben, das kann ich jetzt noch nicht sagen. Aber ich möchte dich um die Einhaltung deines Versprechens bitten das du mir vor einigen Jahren gegeben hattest. Ich werde dir meine Tochter schicken, passe gut auf sie auf. Sie wird mit beerben, doch bis das passiert dauert es noch etwas. Habe ein Auge auf sie. Und sage ihr bitte nicht das sie nicht meine Leibliche Tochter ist, ich weiß nicht ob sie es verstehen würde. Wenn es an der Zeit ist, dann wird sie es erfahren. Ich weiß nur das sie bei dir in guten Händen ist und du sie beschützen kannst"!!
Ich schüttelte mit dem Kopf, an dieses Versprechen kann ich mich gar nicht mehr erinnern, na super jetzt soll ich mich um einen Teenager kümmern. Da steht noch etwas ganz unten
„Dalaquiel, wenn du sie anrührst oder sie beißen solltest, dann wirst du sie zu deiner Braut nehmen und sie lieben wie es ihr zusteht. Ansonsten halte dich zurück. William"!!
Was denkt der denn was für einer ich bin? Einer der kleine Mädchen mag? Was soll ich denn einen Pubertären Teenager anfassen wollen? Gibson lachte, als wüsste er genau was ich gerade dachte. Unten im Haus wurde es gerade laut, ich hörte Leandro und Fess die schallend am lachen waren „Was geht da unten nun schon wieder vor, was treiben die beiden" rief ich aufgebracht. Gibson lächelte „Ich denke sie begutachten unseren Besucher der soeben eingetroffen ist" meinte er und ich sah ihn verwundert an. „Wir haben einen Besucher? Wer soll uns schon Besuchen kommen" fragte ich. Wieder lächelte er „Nun, ich denke es ist die junge Miss von der sie da gerade erzählt haben, bzw. den Brief ihres Vaters vorgelesen haben" antwortete er mir ruhig. Hä, was jetzt schon? Ich schaute auf den Briefumschlag, der Brief wurde von einem Anwalt abgeschickt und das vor 2 Wochen. „Warum war der blöde Brief solange Unterwegs, nun kann ich mich auf das Mädchen nicht einstellen, man wie das nervt" schrie ich und stampfte nun aus meinem Zimmer. Gibson warf mir dabei einen schmunzelnden Blick zu, den ich gerade nicht einordnen konnte.
Genervt und mies gelaunt wie ich jetzt war lief ich den Flur entlang. Wieso war dieses blöde Haus so verdammt groß, dann würde ich es eben anders machen und einen Zahn zulegen. Bei Leandro und Fess weiß man nie, sie würden sicherlich gerne mit?????? Ja ich weiß ihren Namen gar nicht, im Brief stand er nicht. Hmmm wie hieß das Mädchen noch? Ich weiß das es etwas mit einem D war. Gott William, wieso schreibst du den blöden Namen nicht auf? Innerlich verfluchte ich ihn und das ich ihm wohl ein Versprechen gegeben hatte von dem ich aber nichts mehr wusste. Nun gut ich wusste ja nicht einmal was für ein Tag heute war oder welches Jahr wir schreiben, zu sehr war ich damit beschäftigt in meinem Selbstmitleid und meinen Depressionen zu zerfließen. Ich erreichte die Treppe und schaute nach unten. Ich sah sie nur von hinten, sie hatte mächtig langes Haar, es war braun und in dem seichten Licht was von den Wänden schien schimmerte es etwas rötlich. Ja genau, die kleine hatte diese Haarfarbe, ich erinnere mich noch das die Kinder damals immer Farbe des Teufels sagten um sie zu ärgern. Sie hatte so bitterlich geweint, doch wenn sie mich sah strahlte sie. Ja ich war ein netter Onkel, obwohl sie mich immer ansah als würde sie mich fressen wollen. Fess und Leandro machten sich ihren Spaß, ich wusste es doch, sie fühlte sich mächtig bedrängt. Ich ging einige Stufen hinab „Leandro, Fess. Lasst unseren Gast in Frieden, sie wohnt ab heute hier" rief ich hinab. Die beiden sahen mich schmollend an. Sie drehte sich etwas erschrocken zu mir herum und.......................................irgendwie habe ich mich in der Zeit verfangen, denn sie ist niemals ein Teenager.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro