Chapter 4
Dieses und die nächsten Paar Kapitel sind da um euch etwas begreiflicher zu machen wie Cole denkt und wieso er so ist, wie er halt eben ist.
Wie manche von euch es beschreiben:
Verwirrend
Enjoy :)
Das kursiv geschriebene sind Flashbacks
Chapter 4 - Sweet Beginnings
06.Mai 21:07
4 Vor Elin
Cole ⏩ ,, Stille Wasser sind tief, und doch sind es die lautesten welche versuchen sich mit aller Macht hinter ihrer Maskerade zu verstecken "
So leise wie möglich schloss ich die Tür hinter mir. Unmerklich setzte ich einen Fuß vor den anderen ohne jegliches Geräusch zu verursachen. Zu gut kannte ich jede alte quietschende Diele, jedes lockeres Brett. Kurz blieb ich stehen und schloss die Augen. Das ganze kam mir verdammt vertraut vor.
Die Haustür fiehl ins Schloss hinter mir.
Als ich die Straße erreichte, ohne das ein Licht an ging, atmete ich erleichtert auf. Trotz der vielen Übung hatte ich immer noch genauso viel Angst wie beim ersten Mal, erwischt zu werden.
Stumm wanderte ich die Straße entlang. Meine unordentlichen Haarsträhnen fielen mir wie gewohnt in mein Blickfeld und kitzelten mich an der Nase. Dennoch beachtete ich dies nicht.
Die Straßenlaternen, links und rechts, von mir, warfen lange Schatten auf mein junges Gesicht, und die Bäume, welche sich mit ihnen abwechseln zu schienen, wirkten gerade nur so gespenstisch.
Mein Mund formte ein O, wie benommen von der Schönheit der Nacht und neuguerig blickte ich hin und her. Die Neugierde alles zu erforschen, da es schlicht und einfach so anders zur Nachtzeit wirkte, machte sich in mir breit.
Dennoch wiederstand ich meinem inneren Drang und blieb auf meinem ursprünglichen Weg. Ich wollte sie nicht warten lassen.
Alles schien sich ungewollt in die Länge zu ziehen, der Weg schien weiter, die Lichter heller. Die Häuser zogen in Zeitlupe an mir vorbei und ich konnte es nicht lassen in der Gegend nach vereinzelten beleuchteten Fenstern Ausschau zu halten.
Ich wusste das ich großen Ärger bekommen würde, falls einer der Nachbaren mich versehentlich sah und es meine Eltern weitergab.
Ein nervöses Kribbeln machte sich in meinem Bauch breit. Dennoch musste ich leicht Grinsen.
Ich war noch nie ein Risiko eingegangen und es fühlte sich verdammt gut an, zur Abwechslung etwas anderes zu sein als der nette kleine Junge aus der Nachbarschaft.
Ich breitete meine Arme aus und balancierte auf dem weißen Streifen in der Mitte der Straße.
Mit der Zeit wurden meine Arme schwer und ich versuchte krampfhaft gegen den Drang anzukämpfen um sie nicht fallen zu lassen.
Konzentriert starrte ich vor mich, beide Arme links und rechts von mir fühlten sich seltsam taub an, dennoch hatte ich nicht vor nachzugeben.
Meine Augenbrauen zogen sich zusammen und meine Stirn runzelte sich leicht.
Und schließlich, mit einem erleichterten Seufzen, erreichte ich das Ende der Straße.
Von außen konnte man meinen das ich dort stand um die Sterne zu beobachten, welche am Nachthimmel deutlich in der Ferne zu erkennen waren.
Aber das war nur der Anschein, damals hatte ich keinen Sinn für solche Dinge. Ich lief wie jeder andere mit Scheuklappen vor den Augen durchs Leben, die Augen verschlossen vor den Dingen die wirklich wichtig waren.
Die kleinen Dinge, waren die jenen welche so oft keine große Beachtung bekamen, aber das wirklich wundervolle in dieser sonst so trostlosen Welt. Sie waren noch pur und echt, anders als all das meiste. Das Talent die Wahrheit beliebig zu verdrehen und nur die beste Seite von sich zu zeigen war die einzige Möglichkeit geworden um ungestört durchs Leben zu spazieren.
Die wenigsten hatten den Mut auf zusprechen und sich aus der großen Masse hervorzuheben.
Mein Blick glitt in die Schwärze vor mir und traurig schüttelte ich den Kopf.
So viele Dinge auf dieser Welt die mehr Wertschätzung verdienten, aber so leicht übersehen würden.
Aber auch wusste ich das ich meinen Sinn für solche Dinge nach dieser Prägenden Nacht erst entwickeln würde.
Wie ich anfangen würde sonst so selbstverständliche Dinge in einem ganz anderen Licht zu sehen, wie ich über diese kleinen Dinge intensiver nachdenken würde und meine eigene Meinung entwickeln, statt der Masse folgen würde.
Allerdings wusste ich auch das ich immer noch zu feige sein würde Laut auszusprechen was ich dachte. Ich würde mich in meinem Zimmer verschanzen, oder mitten in der Nacht die unmöglichsten Stellen der Stadt aufsuchen um dort Menschen zu beobachten welche sich über unterschiedliche Meinungen stritten und sich wegen Schulden prügelten.
Nur dort konnte ich vergessen das ich zu feige war. Das ich die Möglichkeit hätte etwas zu ändern, nicht viel, aber in der Masse entscheidend. Satt dessen bildete ich mir ein das alle okay wäre, das ich genauso dachte wie alle anderen. Das ich sicher wäre und das ich nicht wüsste wo die Fehler lagen. Ich war ein Mitläufer, war ich schon immer gewesen.
Ich tat so als wär alles okay, war es aber nicht. Ich verdrängte es, aber das war nicht gut.
Ich tat es für sie. Ich hatte es ihr versprochen.
In Wahrheit suchte ich den in der Dunkelheit kaum sichtbaren Zaun vor mir nach der kleinen Lücke ab, durch welche ich auf die andere Seite gelangen würde.
Der Zaun grenzte die Straße von einem alten Sportplatz ab, welcher wiederum den guten Teil unserer kleinen Stadt vom guten schied.
Es brauchte gut 5 Minuten bis ich besagte Stelle fand und hindurch schlüpfen konnte.
Prüfend warf ich einen letzten Blick über meine Schulter, bevor ich auf die andere Seite verschwand. Die Dunkelheit verschluckte mich komplett.
Mit zügigen Schritten überquerte ich den löchrigen Rasen, ständig darauf bedacht nicht zu Stolpern und das Gleichgewicht zu verlieren.
Der Weg war mir bekannt, dennoch tat er nicht schlecht daran mir immer wieder einen neue Stolperfalle zu stellen. Trotz allem kam ich heil am anderen Ende an.
Als ich aufblickte sah ich das was mir immer noch die Sprache verschlag, selbst nach all dieser Zeit. Es war als würde man eine ganz andere Welt betreten.
Die Häuser waren brüchiger, die Straße rissiger, die Atmosphäre unheimlicher.
Ich schluckte und trat vorsichtig einen Schritt nach vorne.
Meine Atem wurde hastiger und meine zuerst zögerlichen Schritte gehetzter.
Ich wusste genau wo ich hin musste und meine Füße führten mich fast blind zu dem alten Spielplatz, der wahrscheinlich schon stand als meine Großeltern geboren wurden.
Ich musste grinsen bei dieser Erinnerung. Ich wusste noch genau wie ich immer so misstrauisch war was diesen Ort anging, aber wie ich ihr trotzdem liebte wie nichts anderes.
An diesem Ort war alles Still gewesen, all die Nächte war dort nie jemand anderes gewesen als sie und ich. Es war unser Ort gewesen.
Wir waren zu jung gewesen um diese Gefühle zu empfinden, aber wenn immer ich an diese Zeiten zurückdachte, kam ich nicht um die Frage herum was gewesen wären wenn wie älter gewesen wären?
Wären wir zusammen gewesen? Wäre es überhaupt dazu gekommen? Ich weiß es nicht.
Und trotz allem war sie zu dieser Zeit das wundervollste und purste für mich gewesen. Nichts anderes, nur sie. Wir waren 10 und trotzdem würde ich sie als so etwas wie meine erste Liebe bezeichnen.
Nervöser als sonst kam ich an unserm Ort an. Letzte Nacht hatte sie gemeint sie wollte mir etwas geben, und ich wusste absolut nicht was. Sie hatte nicht viel, das wusste ich. Sonst würde sich wohl kaum in diesem Stadtteil leben, oder? Der Gedanke das sie mir dann etwas geben wollte machte mich noch mehr aufgeregt.
Ich setzte mich auf eine der schwarzen Schaukeln, der Ort wo wie uns üblich trafen.
Im Normalfall musste sie noch warten bis ihr Vater eingeschlafen war, dass war zu mindestens das, was sie mir als Erklärung gab für ihre variierenden Ankunftszeiten.
Ich schaukelte leicht hin und her, so das meine Zehenspitzen den Boden noch berührten, der Wind mir aber dennoch die Haare verwüstete.
Ich zuckte zusammen als ich eine Person nach mir rufen hörte. Die Rufe waren zunächst sehr leise und kaum hörbar, aber umso näher sie kam desto lauter wurden sie.
" Cole, hey! Tut mir leid das ich so lange gebraucht habe. "
Ich erinnerte mich wie sie das Gesicht verzog und sich neben mich auf die andere Schaukel setzte.
Anders als ich schaute sie hinauf zu den Sternen und lächelte kaum merklich.
" Wunderschöne Nacht, nicht? "
Sie nickte in Richtung Himmel.
" Mhm "
Ich hob meinen Kopf nicht an, mein Blick war stur auf den matschigen Erdboden vor uns gerichtet.
Nein, damals gab ich mir nichtmal ansatzweise Mühe dabei auf die kleinen Dinge zu achten. Man hätte mir die Welt in die Hände legen können und ich hätte es nicht gemerkt.
,, Was wolltest du mir jetzt geben? "
Immer noch lächelnd griff sie in ihr Jackentasche und wollte gerade etwas hinausziehen, als zum zweiten mal Rufe zu hören waren.
Erschrocken drehten wir uns um und erblickten 2 Männer die sich gegenseitig anzuschreien schienen. Der größere und deutlich agressivere schien vor Wut zu toben.
,, Was meinst du damit dir ist ein Fehler passiert, huh? Dir ist klar was das für Konsequenzen hat, oder? Wenn die Bullen uns erwischen, sind wir dran! "
Der andere, deutlich betrunkenere von beiden antwortete darauf
,, Hey chill mal Alter, ist doch nichts passiert... Hätte doch viel schlimmer kommen können. "
Besänftigend hob er die Hände und fuchtelte damit in der Luft herum, direkt vor der Nase des anderen der so aussah, als würde er innerlich qualmen. "
,, SAG MAL GEHTS NOCH? UNSERE GANZE EXISTENZ HÄNGT AN DIESEM SCHEIß UND DU NENNST DAS NICHTS PASSIERT?! WILLST DU MIR WIRKLICH KLAR MACHEN DAS DEIN VERDAMMTER ARSCH NICHT DAVON ABHÄNGT? HÄLST DICH WOHL FÜR WAS BESSERES; HUH? "
,, Jetzt reg dich nicht so auf ist alles noch im grünen Bereich... "
,, ACH HALT DOCH DEINE SCHEIß FRESSE! DU WILLST WIRKLICH DAS DU EINS AUFS MAUL KRIEGST; NICHT?
Und mit einem Mal landete die Faust des verärgerten Mannes in dem des betrunkenen.
Hilflos taumelte dieser einen Schritt zurück, darauf bedacht in seinem trunkenen Stadium nicht nach hinten oder zur Seite zu kippen. Die Muskeln in seinem Gesicht spannten sich an und sein Unterkiefer presste stärker als gesund auf den unteren. Nun waren beide an ihrer Grenze angelangt. Mit einer schnellen Handbewegung wischte er sich das Blut von der Nase und ballte seine Hand zu einer Faust.
Der großere welcher ziemlich mitbilligend auf den anderen hinunter sah, ging einen kurzen Schritt nach hinten um dem unbeholfenen Schlag des deutlich unterlegenden auszuweichen.
,, Ist das alles was du drauf hast, Loser?
Das hochnäsige Grinsen das sein Gesicht zierte verschwand genauso schnell wie es gekommen war, als eine Faust unerwartet auf seine Nase zielte und diese ein unangenehmes knacken von sich gab. Es war als könnte man in der darauffolgenden Todes stille, den letzten Faden seiner Beherrschung reißen hören. Das darauffolgende zog wie ein Film an mir vorbei, ich war viel zu geschockt um mich zu bewegen, geschweige denn etwas zu unternehmen.
Ich saß regungslos da, die Augen weit aufgerissen und der Mund einen Spalt breit offen, während ich versuchte zu verstehen was sich da vor mir abspielte. Es war als würden mich all die Emotionen die gleichzeitig durch meinen Körper rasen zu schienen, verhindern das ich klar denken konnte. Ich war verwirrt und verdattert. Außerdem hatte ich keine Ahnung was ich in so einer Situation anstellen sollte.
Der höchst agressive bullige Mann hatte begonnen pausenlos auf den anderen einzuschlagen und machte sich keine Sorgen darum das sich der betrunkene auf dem Boden krümmte und beide Augen vor schmerz zusammengezwickt hatte. Seine Arme waren fest um seinen Oberkörper geschlungen während er versuchte so viele Schläge wie möglich abzufangen.
Wunden zierten sein ganzes Gesicht, sein Auge war mindestens auf die doppelte Größe angeschwollen, aber nichts an ihm sah aus als würde er seinem Überlegenen den Genuss geben um Gnade zu Winzeln. Stattdessen spuckte und keuchte er zwischen Blut immer wieder diverse Schimpfwörter aus und blickte seinem Peiniger bei jedem weiteren neuem Schlag, benommen, aber entschlossen in die Augen.
Diesen schien das aber noch mehr zu reizen, denn die Schläge wurden mit jeden mal immer heftiger und bald prügelte er hirnlos auf den Mann vor ihm ein.
Beide Männer regten bestimmte Gefühle in mir an. Der große löste Angst mit einer Mischung von erfurcht in mir aus, seine ganze Aura und seine ganze Ausstrahlung machten es unmöglich nicht auf der Stelle zu vermuten das er mit größter Wahrscheinlichkeit eine höhere Stelle in der Drogen Szene hatte.
Der 2 und gleichzeitig betrunkene ließ mich eine Mischung von Ekel, aber auch Respekt fühlen. Zwei Grundsätzlich gegensätzliche Gefühle, aber die Art, wie er sich gegen jemanden währte, gegen den er offensichtlich nicht mal den leisesten Hauch einer Chance hatte, faszinierte mich. Ich war angeekelt das er vollkommen zugedröhnt und vollgelaufen sein zu schien, aber etwas an seiner Persönlichkeit ließ vermuten, das er egal wie die Umstände waren, lieber mit erhobenem Haupt sterben würde, als mit eingezogenem Kopf davon zu kriechen.
Die Begegnung mit diesen zwei Männern war etwas was bis heute noch fest in meinem Kopf verankert war. Einer der Gründe wieso ich fasziniert von solchen Straßenkämpfen war. Die Art und weiße wie sich keiner von beiden unter kriegen ließ wirkte einfach auf mich.
Als ich dachte das es nicht mehr schlimmer werden konnte und das der röchelnde Mann auf der Erde wirklich auf der Erde, wirklich durch die Hand des anderen streben würde, wir Tatzeugen sein würden und der große Mann zu einem weitern Tritt in die Magengrube ansetzen wollte, schein es also ob etwas Klick in dem Mädchen neben mir machte.
Verwundert beobachtete ich wie sie in einer rasenden Geschwindigkeit auf den großen Mann zu sprintete.
Ehe ich begreifen konnte was sie vorhatte und sie zurückhalten konnte, versuchte sie die zwei dunklen Gestalten auseinander zu halten.
Einen Moment überlegte ich noch, was für eine gewaltige Masse an Mut sie wohl aufbringen musste um sich zwischen die beiden zu werfen, ehe auch mich die Realität ergriff.
Panik war mir in das Gesicht geschrieben, genauso wie Ratlosigkeit. Ich hatte nicht die leiseste Ahnung wie vorgesehen war mit so einer Situation umzugehen. Mir war klar das es nichts bringen würde mich auch zwischen die beiden zu stellen.
Selbst zusammen waren wir viel schwächer als der vor Wut tobende ausgewachsene Mann.
Bammmm, bammmm, bammmm Cliffhänger :)
Sorry für das Späte Update :(
Meinungen?
Gewidmet an peniku eine meiner Größten inspirationen auf Wattpad.
Außerdem an PazulaIndigo die einzige Person der ich wohl jeden Tag gute Nacht und guten Morgen schreiben muss :) haha ja okay und abgesehen die Person mit der meisten Begeisterung außerhalb wattpads für dieses Buch. Meine Mutivation und teilweiße bestimmt aucb meine Inspiration XD
Hier ist dein Geburtstagsgeschenk :)
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