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40 - Nardò - Italien

Isabellas Jet landet auf dem Flughafen Lecce-Lepore. Das weiße Gebäude mit den blauen Lettern obendrauf verbreitet erste Heimatgefühle. Der Pilot rollt noch bis zu den privaten Hangars, dann stellt er die Triebwerke aus. Die Flugbegleiterin öffnet die Tür, eine Leiter ist bereits hingestellt worden.

"Vielen Dank, dass Sie uns sicher hergebracht haben", verabschiedet sich Marco von der Crew. Draußen ist es heiß und wolkenlos. Seit einigen Wochen wieder zurück in Italien; Marco zieht die Luft ein und stellt fest, dass sie in Afrika reiner war.

Java stellt sich neben ihn. "Die Stunde deiner Wahrheit rückt näher. Denk dran, wir haben eine Abmachung. - Danke, dass du beim Abschiedsessen Schlagzeug gespielt hast. Das hat mir viel bedeutet. Du bist ein guter Kerl, Marco; vergiss das bitte nie."

Ein Kleinbus wartet bereits auf sie. Marco dankt Java, dann klettern sie alle vier in den Bus. Sie sind müde von der Reise, aber glücklich, gesund wieder hier zu sein. Der Bus rollt durch das Tor und nimmt Kurs auf Nardò, in Richtung Westen. Der Fahrer nimmt die Route südlich um Lecce herum, danach fährt er auf die SS101, die sie direkt nach Nardò bringt. Die Fahrt dauert nur etwas mehr als eine halbe Stunde, dann biegt der Wagen auf das Gelände des Agriturismo Antica Puglia ein.

Elena wartet bereits, zusammen mit Sara, die den kleinen Enzo hält und einigen Angestellten. Sobald der Bus hält, rennt Elena ihrem Mann entgegen und fällt ihm um den Hals. Sie küssen sich lange, Marco hält sie hoch und schwingt sie hin und her.

"Ey, nicht so stürmisch - es nimmt sie dir schon niemand weg!", lacht Umbigwe, als er unterdessen Sara und Enzo begrüßt.

"Du hast mir so gefehlt! - Ihr alle habt mir gefehlt! Es ist so schön, seid ihr endlich alle wieder hier. Benvenuto a casa!" Elena löst sich von Marco und fällt auch allen anderen um den Hals.

"Umbigwe! Du lieber Kerl. Danke, dass du mir meinen Marco unversehrt heimbringst."

"Och, das hat er ganz alleine geschafft; ich musste ihn bloß manchmal vor hinterlistigen Schlangen beschützen."

Marco wirft ihm einen bösen Blick zu, Umbigwe lacht nur.

"Schlangen?", fragt Elena besorgt.

"Wir waren in Afrika. Da gibt es solche."

"Ich brenne darauf, dass ihr mir alles berichtet. Ich will die Fotos sehen."

Marco sieht sich um; er sucht offenbar den kleinen Enzo. Elena stoppt ihn. "Warte hier, Amore."

Danach gibt sie Sara ein Zeichen, sie solle Enzo loslassen. Sofort rennt der Kleine wackelnd auf die Gruppe zu, steuert direkt Marco an. Elena strahlt und lacht, Marco kniet sich nieder und weint.

"Seit wann kann unser Sohn denn gehen? Du hast mir nie etwas davon gesagt."

Enzo erreicht Marco und wird sofort hochgehoben. "Mein kleiner Prinz! Das machst du großartig - du kannst gehen; ich fasse es nicht! Ich bin so stolz auf dich." Er knuddelt den Kleinen; Enzo quiekt vor Freude.

"Wann hat er denn die ersten Schritte gemacht? Ich fasse es nicht, dass du mir das nicht erzählt hast."

"Kurz nachdem ihr weggefahren seid. Es war in der Küche. Er saß bei Nonna und wackelte auf einmal auf mich zu. Mamma sagte nur, ich solle mich mal umdrehen, da war er auch schon bei mir. Es war herzzerreißend. Ich war so glücklich in diesem Moment."

"Und ich Depp habe das verpasst", sagt Marco nur traurig.

"Du hast bestimmt andere spannende Dinge erlebt. Und du kannst den Moment ja dann beim zweiten und dritten noch miterleben." Sie knufft ihn in die Seite und lacht.

Sara bittet die Gäste an den Steintisch unter der Pinie. "Setzt euch, wir haben einen Aperitivo vorbereitet. Umbigwe, setz dich! Keine Küche für dich heute. Du bist Gast."

"Danke, Sara - ich hatte schon Angst ...", lacht er und setzt sich neben Java.

Die Angestellten tragen Platten mit Fleisch, Käse und Gemüse auf, sie bringen Karaffen mit Wasser und Wein, dazu gibt es Focaccia und sogar frische Pizza aus dem Holzofen. Der Tisch wird reich bedeckt.

"Wow! Das Essen in Afrika war herrlich, aber das hier habe ich schon auch vermisst!" Marco trägt Enzo zu Tisch, Elena setzt sich neben die beiden.

"Nun erzählt schon: Was habt ihr da unten alles auf den Kopf gestellt?"

In ungeordneter Abfolge berichten die Freunde von ihren Erlebnissen und eindrücken, die sie in den vergangenen Wochen durchgestanden und erhalten haben.

"Und ihr seid ganz allein durch den Dschungel gegangen? Zu Fuß?" Elena staunt Java und Selina an.

"Wir hatten keine Wahl. Als wir das Dorf fanden, konnten wir unser Glück beinah nicht fassen. Es war ein sehr intensiver Moment. Ich muss dir später die Kleider zeigen, die wir erhalten haben."

"Ihr bleibt doch noch einen Moment hier, oder? - Wir haben Zimmer für euch vorbereitet."

"Ich würde gerne morgen in die Schweiz fahren", meldet sich Selina. "Ich hoffe, das ist okay so."

"Aber natürlich, meine Liebe. Das verstehe ich. Schön, bleibst du heute Abend hier. Wir haben so viel Essen vorbereitet; das würden wir nicht schaffen ohne dich."

"Java und ich werden morgen auch fahren, Elena. Ich gehe mit ihr auf Tour." Umbigwe strahlt, als er das sagt und Java legt ihre Hand auf seinen Arm.

"Das ist ja wunderbar! Ich habe ein gutes Feeling bei euch. Wie lange werdet ihr unterwegs sein?"

"Ich weiß es noch nicht. Ich möchte die unterbrochene Tour abschließen; danach werden wir sehen. Ich habe ihm versprochen, danach nach Sizilien zu ziehen."

"Java hat Pläne für meinen unrentablen Betrieb", ergänzt Umbigwe. "Wir wollen ein Zentrum für die Kultur aufbauen. Dort sollen sich Musiker, Schriftsteller und Künstler treffen. Wir werden Proberäume und Ateliers bauen, eine Schreibstube ist auch geplant."

Nach dem Aperitivo gehen sich die Reisenden frisch machen; eine kleine Siesta ist angesagt. Marco spielt mit Enzo; Elena schaut ihnen zu und schmunzelt dabei.

In der Küche riecht es bereits verführerisch nach Sugo und nach einem Braten, der offensichtlich bereits im Ofen schmort.

"Wie viele Gäste haben wir?", fragt Marco und blickt dabei zu Elena hoch.

"Im Haus noch keine; ich wollte warten, bis du wieder hier bist. Der Camping ist aber gut belegt und das Museum hat viele Besucher. Es läuft gut. Für das Haus haben wir viele Anfragen."

"Ich glaube, das gibt eine richtig tolle Sache, wenn wir Umbigwes Zentrum, die Kakaofarm und unser Agriturismo miteinander verknüpfen. Ich kann mir vorstellen, dass viele Besucher davon profitieren werden."

"Das denke ich auch. Wir müssen es nur sehr gut planen, bevor wir damit an die Öffentlichkeit gehen. - Aber lass uns nicht von den Geschäften reden. Es ist so schön, dass du wieder hier bist." Sie kniet sich zu ihm hin.

"Habe ich dir auch gefehlt?"

Marco bekommt einen Kloß im Hals; und dennoch kann er ehrlich bestätigen, dass sie ihm sehr gefehlt hat.

Gemeinsam spielen sie mit Enzo, der es sichtlich genießt, beide Eltern wieder bei sich zu haben.

***

Das Abendessen gleicht einem wahren Fest. Die Freunde singen und tanzen, es wird geredet und gelacht. Alle reden durcheinander. Als es zu laut wird, beginnt Salvatore, der neue Koch, zu singen und Java stimmt sofort mit ein.

"Das macht er immer, wenn die Gäste zu laut werden. Es hat sich daraus ein Spiel entwickelt. Die Gäste werden so lange lauter, bis er singt. Es ist herrlich!", erklärt Elena Marco leise.

Nach dem Song wird der Hauptgang serviert. Wie üblich werden einfach die Töpfe und Platten auf den Tisch gestellt und jeder schöpft für sich selbst. Das Brot wird nicht geschnitten, sondern gebrochen. In Süditalien isst man unkompliziert und viel.

"Dieses Kaninchen ist ein Traum; es zerfällt im Mund. Salvatore, du hast es echt drauf!" Umbigwe steht auf und umarmt seinen Kollegen. Die anderen applaudieren.

"Schön, dass du wieder hier bist, Bruder. Es war ganz schön anstrengend in der Küche ohne dich!"

"Du wirst noch eine Weile so weitermachen müssen - aber danach werde ich bleiben; versprochen."

Gegen Mitternacht legen sich die meisten schlafen. Am Ende sitzen nur noch Elena und Marco in der Küche.

"Das war ein wunderbarer Empfang, mein Schatz. Vielen Dank. Du hast gesehen, wie sich alle gefreut haben."

"Ja, das stimmt. Und du wirst gleich sehen, wie ich mich freue, dass du wieder hier bist."

"Warte noch, Elena. Es gibt da etwas, das ich dir unbedingt zuerst erzählen muss, bevor wir nach oben gehen." Marco gießt sich noch etwas Wein in den Becher.

"Du klingst traurig; ist es etwas Schlimmes, das du mir erzählen willst?" Elena rückt näher an ihn heran, legt den Arm um seine Schulter. "Du weißt, du kannst mir alles erzählen!" Dann küsst sie ihn auf die Wange.

Er trinkt einen Schluck Wein. "Als wir in Côte d'Ivoire waren, im Hotel, da war auch eine andere, sehr berühmte Schriftstellerin aus Marokko."

"Eine Kollegin? Spannend. Kenne ich sie oder ihre Bücher?"

"Ich weiß es nicht, sie heißt Noëlle Amara."

"Ein schöner Name. Ist sie auch so schön, wie ihr Name klingt?"

Marco antwortet nicht sofort.

"Oh, so schön also? Jetzt werde ich eifersüchtig."

"Dazu gibt es keinen Grund - na ja, fast keinen."

Elena dreht seinen Kopf in ihre Richtung. "Sag's mir einfach. Es wird nicht leichter, wenn du dich davor drückst."

"Ich war begeistert, eine Kollegin zu treffen, zudem eine so berühmte Kollegin. Ich wollte mit ihr über unsere Bücher sprechen; ich wollte mich mit ihr austauschen. Ich gebe zu, sie hat mich auch fasziniert durch ihre Art und durch ihr Aussehen, bestimmt. Aber sie war für mich eine Kollegin, mit der ich spannende Gespräche führen kann."

Elena schweigt, lässt ihm Zeit, seine Worte zu finden.

"Aber ich glaube, Noëlle hat sich irgendwie in mich verliebt, sie begann zu flirten, mehr als mir wohl war. Sie suchte nach Möglichkeiten, mit mir allein zu sein und bat mich mehrmals auf ihr Zimmer."

"Bist du hingegangen?", fragt Elena leise.

"Einmal, ja. Ich wollte ihr ein für alle Mal sagen, dass sie sich keine Hoffnungen mach soll. Ich wollte ihr sagen, dass ich glücklich verheiratet bin, und zwar mit dir."

Elena küsst ihn. "Nun will ich alles wissen."

"Als ich klopfte, zerrte sie mich ins Zimmer. Sie trug fast nichts, sie viel mir um den Hals und küsste mich. In diesem Moment kam Java ins Zimmer ..."

"Ha!", Elena lacht laut. "Guter Moment! Lebt die Dame noch? Ich kann mir Java genau vorstellen! Dafür muss ich sie gleich morgen früh umarmen!"

"Ich wollte Noëlle gerade wegschieben, dann flog auch schon die Türe auf."

"Was hättest du getan, wenn Java nicht gekommen wäre?"

"Ich hätte Noëlle weggeschoben, ihr erklärt, weshalb ich auf ihr Zimmer gekommen bin und wäre gegangen."

"Du hättest sie stehen lassen?"

"Ja."

"Meinetwegen?"

"Ja. Und wegen Enzo und wegen dem allem hier und wegen mir. Ich liebe nur dich. Es war mir unangenehm."

"Aber sie hat dir gefallen?"

"Ja; sie ist eine wunderschöne Frau und wir hätten wohl gute Freunde werden können. Aber so nicht mehr, denke ich."

"Ach, da wäre ich mir nicht sicher." Elena küsst ihn erneut.

"Du bist mir nicht böse?"

"Aber natürlich bin ich dir böse! Ich bin Italienerin. Du wirst eine ganze Weile untendurch müssen, mein Lieber. Ich werde es dich immer wieder spüren lassen. Aber ich bin auch sehr froh, dass du es mir aufrichtig und ehrlich erzählt hast."

"Woher weißt du, dass ich dir die Wahrheit erzählt habe? Java würde es dir anders berichten - sie hat es angedroht, falls ich es dir nicht erzähle."

Erneut lacht Elena. "Ach ihr Männer! Ihr wollt immer die Starken sein und dann knickt ihr ein, wenn ihr einen kleinen Fehler gestehen müsst. Ich liebe Java übrigens! - Im Ernst, ich bin froh, hast du es erzählt. Aber ich wusste es schon. Ich habe nur gewartet, dass du aus eigener Initiative damit kommst; sorry." Elena lächelt ihn an.

Marco reißt die Augen auf und starrt seine Frau an. "Wie konntest du? Ich meine, woher?"

"Weißt du, wir Frauen spüren viele Dinge, von denen ihr Männer keine Ahnung habt." Sie lächelt ihn immer noch an.

"Du hast es gespürt? Wie?"

"Ja, ich habe es gespürt. Und vielleicht hat Noëlle auch ein klein wenig nachgeholfen."

"Was? Jetzt verstehe ich gar nichts mehr."

Elena genießt den Moment der Überlegenheit. "Sie hat mir einen Brief geschickt. Sie hat mir alles erzählt, wie es war und dass du ein ehrlicher, wenn auch etwas naiver Mann seist."

"Du hast mich auflaufen lassen." Marco schämt sich.

"Ja, und das hatte seinen Grund. Es war wichtig, dass du diesen Schritt selbst getan hast. Übrigens habe ich auch deswegen keine Videoaufnahmen von Enzos ersten Schritten gemacht. Dieser Moment soll mir allein gehören. Etwas Strafe muss sein, mein Lieber."

"Das habe ich wohl verdient."

"Wenn du sie zurückgeküsst hättest, mein dummer Schweizer, dann hättest du noch viel mehr verdient. Und zusammen mit Java würde ich sie jagen, egal hinter welcher Düne sie sich verstecken würde. Das Wort Vendetta sagt dir vielleicht etwas. Ich hoffe, du hast daraus gelernt."

"Ja, das habe ich. Ich bin so froh, dass ich es erzählt habe. Ich danke dir, dass du du bist."

Elena blickt ihn fragend an. "Für einen erfolgreichen Autor sagst du manchmal echt dämliche Sätze, mein Lieber. Und nun nach oben mit dir. Die Nacht wird nicht länger und ich habe viel nachzuholen!"

***

Am nächsten Morgen trifft man sich wie gewohnt in der offenen Küche. Das Brot ist noch frisch und ganz unitalienisch stehen auch verschiedene Dinge wie Müsli, Flocken, Früchte, Käse und Fleisch auf dem Tisch. Das Frühstück in Italien ist eher spartanisch, doch Marco hat darauf bestanden, dass es in ihrem Haus anders sein soll.

Sara ist noch am Abend nach Copertino zurückgefahren. Elena ist sehr glücklich darüber, dass ihre Eltern so nah wohnen. Sie sitzt mit Enzo am Tisch und schmiert Honig auf ein Stück Brot; der kleine Enzo hat beide Hände voller Honig. Marco kommt frisch geduscht dazu, küsst die zwei und nimmt sich einen Kaffee.

"Was machen wir heute?"

"Du wirst zusammen mit dem Gärtner das Gras unter den Olivenbäumen mähen. Danach musst du den Portofino waschen und in die Ausstellung bringen. Ich werde mit Enzo spielen."

"Den Portofino waschen? Warst du weg?"

"Ja. Meine Cousins wollten mich sehen; ich musste nach Santa Maria di Leuca."

"Mit dem Ferrari?"

"Du kennst mich doch", sie zuckt mit den Schultern. "Pferde nützen nichts im Stall - die muss man ausreiten."

"Wollen wir die Homepage noch ändern? Den Menschen mitteilen, dass wir wieder offen haben und für sie da sind?"

"Das kann ich machen. Ja, es ist Zeit. Wann fährt Selina?"

"Ich bringe sie gegen Mittag nach Lecce. Sie fährt mit dem Zug. Umbigwe und Java werden gleich mitkommen und dann mit Isabellas Jet nach Palermo zurückfliegen."

"Der steht noch in Lecce?"

"Ja. Ich glaube, das hatten sie mit Isa so abgemacht."

"Sag, Marco, hat sich eure Reise gelohnt? Habt ihr etwas verändert?"

"Ich hoffe schon. Für die elf Kinder, die wir retten konnten, waren wir bestimmt hilfreich. Wie viel wir insgesamt haben bewirken können, wird die Zukunft zeigen. Ich befürchte, wir haben nicht sehr viel bewegen können. Aber für die Ndembos war es wichtig, dass wir dort waren."

"Versprich mir, dass wir sie einmal besuchen gehen. Ich möchte diese Plantage auch sehen."

"Ich verspreche es dir. - Und jetzt gehe ich Gärtner spielen."

"So ist's recht. Ab mit dir!" Elena blickt ihrem Mann lachend nach.

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