Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Mandy

Brutal brennt sich das Licht in die Netzhaut. Wie ein gewaltiger Feuerball, der alles droht zu verbrennen. Schreiend erwacht Mandy, sich am Boden windend. Die eisigen Temperaturen und all der Schnee versprechen keine Linderung.

„Ach ja", tönt es von Jae aus nächster Nähe, „Ich vergaß. Sorry."

Mit einem Windzug flattert ein Tuch heran und verdeckt die tödliche Sonne, die sich immer weiter nähert. Quälend langsam schwebt der Stoff hinab und landet über Mandy, die am Ende endlich aufatmen kann. Ihr Körper glüht, als quäle sie hohes Fieber. Die Symptome sprechen dafür, denn der Kopf ist nicht klar und voller Nebel. Und doch spürt sie verbrannten Stellen im Gesicht und auf den Händen. Sie keucht und schmeckt Eisen. Der Körper zuckt im Takt. Von Sekunde zu Sekunde schwächer. Zu langsam kühlt der Schnee ihren hitzigen Körper hinunter. Nichts als ein Pfeifen und quälende Laute dringen aus ihrer Kehle. Jae brummt biestig und versetzt ihr einen heftigen Tritt in die Rippen. Die Luft weicht aus den Lungen und macht den Körper starr. Nur kurz verliert Mandy den Bodenkontakt und überschlägt sich im Schnee. Alles andere als glorreich, denn ihr Körper mag ihr nicht gehorchen.


Panisch schnappen die Finger zu, als Mandys Schutz zu verrutschen droht. Bibbernd versteckt sie ihre armselige Gestalt.

„Schnauze jetzt! Oder du lernst mich später anders kennen!", droht Jae ihr aufgebracht.

Er verliert die Fassung. Seine kühle und gelassene Art ist wie fortgeblasen. Der Schnee knirscht und ein Fahrzeug hält an. Ganz nah, sodass Mandy auf Hilfe hofft. Eine Wagentür öffnet sich und ein boshaftes Lachen dringt an ihre Ohren.

„Sieh dich an, Jae! Was ist los? Ging dein Plan schief?"

Solch eine dunkle Frauenstimme hat Mandy noch nie in ihrem Leben vernommen. Gefährlich scharfkantig wie ein Dolch und schadenfroh wie ein Dämon.

„Nein! Es ist nur, dass mir die hier den Zorn eines Lerchs an den Hals gehetzt hat. Dabei verhielt er sich friedlich, bis sie völlig ausgerastet ist!"

„Ein Lerch?" Die Frau kichert erheitert und legt im nächsten Moment noch mehr Dunkelheit in ihre Stimme. „Junge, bist du dumm? Ein Lerch ist nicht friedlich! Wenn er verweilt, dann macht er Jagd auf dich. Sie sind nur sehr neugierig und beobachten eine Weile. Das verschafft etwas Zeit und eine Möglichkeit, das Ding ohne Kampf loszuwerden."

„Aber in den Büchern stand nie etwas Mord", kontert Jae.

„Die Bücher liefern dir nur eine grobe Beschreibung. Daher rate ich dir auch immer zu den Tagebüchern!"

Jae atmet hörbar auf. Sicherlich verärgert über seine eigene Dummheit. Anders als er hat Mandy die Gefahr nicht unterschätzt. Ein Blick auf die seltsame Kreatur und sie wusste, dass ihr Leben in Gefahr ist.


Es nähern sich Schritte und eine starke Duftnote steigt Mandy in die Nase. Ein intensiver Rosenduft. Der Schatten einer Hand zeichnet sich auf dem Stoff ab.

„Nicht!", ruft Jae, „Sie ist gerade erst verwandelt."

Verwandelt? Wovon spricht er?

Plötzlich erinnert sie sich an den Geschmack seines Blutes und sein zufriedenes Lächeln.

Dieser Kerl ist ein Monster! Und ich war so dumm und habe sein Blut gekostet! Scheiße? Habe ich mich infiziert? Um, was zu werden? Ein Dämon? Ein Vampir oder vielleicht ein Werwolf?

Mandy sehnt sich nach ihrer Kamera, um alles festzuhalten. Ihre Art von Tagebuch. Jede noch so kleine Information, Empfindung und Eindrücke könnten später hilfreich sein, um die Lage besser einzuschätzen. Sie verflucht ihre Lage und fährt sich mit den zittrigen, halb tauben Händen durch die Haare.


„Das war nicht der Plan!", folgt der Tadel, „Ich wollte eine Futterquelle!"

„Ist sie doch! Statt mit Gewalt habe ich sie mit einem Vertrag an uns gebunden."

Jae klingt ungewöhnlich trotzig. Eine ganz neue Seite. Fast schon kindisch, sodass sich Mandy fragt, ob sie es mit seiner Mutter zu tun hat. Sicherlich genauso eine Höllenbrut wie er.

„Du solltest sie brechen! Wieso hörst du nicht einmal auf mich?"

„Weil sie schlau ist und ich in ihr eine gute Schachfigur sehe."

„Dummes Kind! Du beweist mir erneut deine Ungeduld! Wird Zeit, dass ich dir Manieren einbläue!"

Aber Jae reagiert alles andere als ängstlich auf die Drohung. Er fordert sein Glück sogar heraus: „Gern geschehen! Du wirst mir noch dankbar sein."

„Wird sich zeigen! Mach die Scheinwerfer aus, dann sehe ich sie mir mal genauer an!"


Mit einem missmutigen Brummen entfernt sich Jae. Mandy hingegen will so nicht gesehen werden. Nicht in diesem erbärmlichen Zustand. Daher krabbelt sie fort. Weit kommt sie nicht, denn eine Hand schnellt hinab und hält Mandys Arm gefangen. Hinter dem Griff steckt eine ungeheure Kraft. Sie kann sich winden, wie sie will, aus der misslichen Lage gibt es kein Entkommen.


Die Person verlagert ihr Gewicht nach vorn und übt solch einen Druck auf Mandys Arm aus, dass die Gefangene befürchtet, die Knochen geben jeden Moment nach. Ein Griff und der Stoff wird erbarmungslos fortgerissen. Der Schrecken sitzt groß, bis Mandy eine Schönheit vor sich registriert, wie sie noch nie zu Gesicht bekommen hat. Die Stimme klingt älter, als was das Äußere zeigt. Frei von Unreinheiten und Makel ist das puppenhafte Gesicht. Die kirschroten Lippen glänzen verboten. In den bernsteinfarbenen Augen versteckt sich eine weitere Farbe, deren Leuchten verrät, unterdrückt zu werden, aber nicht bereit ist aufzugeben und schon bald droht, herauszubrechen. Ein unverkennbarer Ausdruck von Neugier huscht über das Gesicht. Doch in der taxierenden Betrachtung findet Mandy ein Raubtier vor, das bereit ist, aus einer Laune heraus zuzuschlagen. Die Züge der Frau sind filigran. Der Schwanenhals ist geschmückt mit einer goldenen Kette, woran ein herzförmiger Rubin prangt. Die Spitze der seidigen Kleidung unter einem eleganten Mantel sticht hervor. Das Outfit wirkt hochwertig und angemessen für solch eine Schönheit. Das flüssige Gold ergießt sich über die Schultern und hat solch einen schönen Glanz, wie Mandy es nur von Haarmodels kennt. Lang und glatt reichen die Strähnen über den Rücken. Der Rosenduft umgibt ihr Gegenüber und vernebelt Mandys Gedanken. Fast vergisst sie die Bedrohung und ergötzt sich an dem traumhaften Anblick, der sich ihr bietet.


Der Druck auf dem Arm lässt augenblicklich nach, da sich die blonde Schönheit von ihren schwarzen Lederhandschuhen befreit. Diese reicht sie ohne den Blick von Mandy zu nehmen an Jae weiter. Hendriks alter Liebesrivale tritt aus dem Nichts lautlos heran und verschwindet, so schnell er kam. Zurück in die Dunkelheit, wo seine Gestalt ganz verschwindet. Eine Tatsache, die Mandy beunruhigt, denn dieser Kerl weiß sich zu tarnen. Ihn wird sie nicht so schnell bemerken, daher muss sie in Zukunft wachsamer sein. Falls sie das Ganze heil überstehen sollte. Aber aus den Gesprächen heraus, haben die beiden Verwendung für sie und planen keinen Mord.


Eine Bewegung und Mandy fallen die schwarz lackierten Fingernägel auf, die perfekt zu dem gleichfarbigen Stoff unter dem roten Mantel passen. Ihr Gegenüber legt viel Wert auf ihr Äußeres und die Hände sind zart, als mache sich die Dame nicht gern schmutzig. Ihre Schönheit ist natürlich. Grob legen sich die Finger um Mandys Kinn und heben den Kopf. Die Fremde betrachtet sie von allen Seiten. Das Funkeln in ihren Augen gewinnt an Größe.


„Eine Kriegerin", staunt die Dame nicht schlecht.

Jae macht einen zustimmenden Laut und berichtet: „Sie hat mich gebissen. Mut und ein Kämpferherz machen sie aus. Doch ich bin eher beeindruckt von ihrer Menschenkenntnis. Sie hat eine gute Intuition, die uns sicher von Nutzen sein wird."

Der Nebel im Kopf lichtet sich und Mandy fühlt sich immer unwohler. Wie ein Tier in Gefangenschaft. Eine Laborratte. So schön das Wesen vor ihr auch sein mag, wird sich Mandy nicht kampflos ergeben. Ihre Hände packen ruckartig zu und mit Wucht verpasst sie der Frau eine Kopfnuss vom Feinsten. Darauf lösen sich die Finger von ihr und im Nu befindet sich Mandy auf den Beinen. Zu schnell, denn ihr Körper droht wegzuknicken. Die Entscheidung war alles andere als weise, denn ihr Kopf pocht fürchterlich. An der betroffenen Stelle wächst sicherlich eine dicke Beule. Was muss die Frau für ein Dickschädel haben, dass Mandy solch ein Echo zu spüren bekommt?


Der Frust ist überwältigend, denn ihr Gegenüber zeigt keinerlei Schwäche. Die einzige Reaktion ist der spürbare Zorn, der jede noch so kleine Ritze findet, und aus ihr dringt, um sich zu sammeln, wie giftiges Kohlenmonoxid bei einem Feuer.

„Du, kleines Miststück!", schimpft Jae.

Er tritt an sie heran, aber die Dame hebt ihren Arm und winkt ihn in den Hintergrund. Sie hat keine Miene verzogen und macht nicht den Eindruck, als habe sie Schmerzen. Und doch verschlägt Mandy der Anblick den Atem. Schließlich glühen die Augen bedrohlich rot. Selbst die tiefste Nacht wird solch eine helle Farbe nicht verstecken können. Damit ist die wahre Farbe herausgebrochen und hat das Braun komplett verdrängt. Alle Alarmglocken melden sich bei Mandy. Sie muss fort! Ganz schnell! Eine Drehung und der Sprint ihres Lebens beginnt. Zuerst unsicher, aber mit der Gefahr im Nacken kitzelt ihr Körper jede noch so kleine Reserve heraus, um zu überleben. Auch Urbexer kennen das Risiko und müssen jederzeit aufbruchbereit sein. Aufmerksame Nachbarn rufen gerne die Polizei und auch der Sicherheitsdienst bei manchen heruntergekommenen Anlagen ist nicht zu unterschätzen. Mandy und Hendrik mussten oft die Beine in die Hand nehmen, aber nun geht es um ihr Leben. Sie hat eine Bestie geweckt. Jae und seine Bekannte scheinen keine Scheu vor Gesetzesbrüchen zu machen und nutzten die Gewalt sicherlich als Mittel zum Zweck. Ohne Reue und Mitleid!


Erst jetzt registriert Mandy, dass sie sich auf einem Parkplatz befinden. Der Straße zu folgen wäre in tiefster Nacht keine Option. Im Nirgendwo, weit ländlich und fern von einer Stadt, wird sie so schnell keinem Fahrzeug begegnen. Die Wälder bieten mehr Verstecke und Möglichkeiten, aus der Sicht des Raubtiers zu verschwinden.


Ohne groß nachzudenken, biegt Mandy rechts in den Wald ein. Der Körper fühlt sich ungewöhnlich leicht und agil an. Sicherlich eine Wirkung vom Adrenalin, das durch ihre Adern pumpt. Die Schmerzen sind betäubt und der Kopf glasklar. Im Slalom huscht sie zwischen Sträucher und Bäumen voran. Jae und seine Bekannte sind nirgends zu sehen und doch fühlt sie sich beobachtet. Jemand ist ihr auf den Fersen, daran zweifelt Mandy nicht. In kürzester Zeit wird eine beachtliche Strecke zurückgelegt. Ungeachtet der Lage fühlt sich Mandy befreiter, denn je. Die Wildnis heißt sie willkommen und die Kühle der Nacht lässt sie aufatmen. Die nachtaktiven Tiere sind aus der Ferne zu hören. Es raschelt von allen Seiten und doch macht sich ein Anflug von Panik erst dann breit, als die Erde erschüttert. Mandy bremst ab augenblicklich ab. Sie rechnet mit einem Erdrutsch, wird aber Zeuge davon, wie hinter ihr Bäume gefällt werden. Vögel schrecken auf und suchen das Weite, wie Mandy es ebenfalls tun sollte. Denn aus der Ferne erhascht sie die rotglühenden Augen, die sie bedrohlich ins Visier nehmen.


Zu lange ist es her, dass sich Mandy wie Beute gefühlt hat. In dieser grausamen Welt musste sie es auf die harte Tour lernen, nie wieder Schwäche zu zeigen. Aber Jae und seine Bekannte reißen sämtliche hart erarbeitete Mauern ab, als bestehen diese nur aus Pappmache. Es bleibt beim Starren. Das Monster bewegt sich nicht vom Fleck.

Zur Einschüchterung?

Nein! Ich habe Jae vergessen!

Sie dient als Ablenkung!

Ganz sicher!


Mandy wirbelt herum. Ihr Blick gleitet durch die Dunkelheit. Die Nackenhaare stellen sich auf, als das böse Lachen der Rotäugigen an ihrem Ohr vibriert. In nur einem Sekundenbruchteil hat sie eine Distanz von geschätzt fünfundzwanzig Metern überwunden. Eine beeindruckende Leistung. Verdächtig ist der schwarze Rauch, der die beiden Frauen umgibt. Es wirkt nicht wie der Qualm bei einem Feuer, sondern fast wie dichter Zigarettenrauch. Kalt und stickig. Ein genauerer Blick auf den Blondschopf zeigt, dass dieser aus ihr dringt. Schmerzhaft drückt die Fremde ihre Hand in Mandys linke Schulter.


„Ein dummer Fehler, den Blick von mir abzuwenden", haucht Jaes Bekannte ihr bedrohlich ins Ohr.

Mit einem Grinsen voll von Überheblichkeit und Trotz wappnet sich Mandy mental auf einen Kampf. Die Angst sitzt tief in den Zellen, aber das Ego lässt sich so schnell nicht klein kriegen. Auch, wenn die Niederlage längst in Stein gemeißelt ist. Das Versprechen ihrer jüngeren Version hat sich wie eine Zauberformel in ihrem Kopf gebrannt. Eine Kapitulation kommt nicht in Frage. Egal, wie aussichtlos die Lage auch sei!


„Genau so dumm wäre es, zu glauben, du wärest allein unterwegs! Sag, wo ist Jae?"

Ihre Frage stellt die Fremde zufrieden. Mehr als das. Das langgezogene Schmunzeln verwandelt sich in ein lautes Lachen. Sie nimmt die Finger von Mandy und legt ihre Hände auf den Bauch. Eine Chance, die Mandy nutzt. Eine halbe Drehung mit Schwung, die auf halben Weg unterbrochen wird. Das angespannte Bein fängt die Blondine ohne Schwierigkeiten. Die Kraft in ihren Händen ist furchterregend. Das unheilvolle Knacken lässt Mandy schlucken. Ein Knochen muss nachgegeben haben. Dies bestätigt sich, als mehr Druck ausgeübt wird und Mandy die Luft durch die Zähne hinauspresst. Nicht bereit, zu schreien. Wie ein kaputtes Spielzeug wird sie umgeschmissen und mit einer Enttäuschung betrachtet, die Scham in ihr auslöst. Zwei Versuche und schon gibt Mandy das Aufstehen auf. Doch sie rutscht über den Waldboden. Die Hände wühlen umher, auf der Suche nach etwas Spitzen. Ein schwerer Stein würde es auch tun. Aber in diesem Zustand ist sie wehrlos. Ein weiterer Fluchtversuch ist nicht drinnen. Nicht mit dem kaputten Bein. Noch spielt ihr Gegenüber mit ihr. Sie folgt Mandy ganz langsam. Eine aussichtslose Lage! Das Glück steht wahrlich nicht auf ihrer Seite!


Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro