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Mandy


Aus der Ferne dringt der Ruf einer Eule ins Ohr. Die Blätter rascheln verdächtig laut. Nur der Mond durchbricht die Finsternis. Seine leuchtende Anziehungskraft hat Mandy im Bann. Der Nebel im Kopf lichtet sich und die Erinnerungsfragmente setzen sich langsam zusammen. Die Knochen schmerzen und der Körper beginnt zu frieren. Wie ein Gepäckstück wird sie durch die dunkle Wildnis getragen. Ihr Protest erstickt, denn ihr Mund wurde mit Klebeband versiegelt. Etwas, was Hendrik sich nie wagen würde, aber das würde dann bedeuten...


Der Kampfgeist erwacht. Mandy zappelt wild um sich. Hände und Füße sind geknebelt und doch donnern ihre Fäuste hinab und trommeln hysterisch auf den Rücken ihres Entführers. Zu schade, dass dieser all die Flüche und Beleidigungen nicht zu Ohren bekommt. Denn Mandy hält sich nicht zurück und hat noch Hoffnung, irgendwie zu entkommen. Ein tiefes Seufzen, und ihr Entführer lässt sie wie einen nassen Sack fallen. Mandys Schrei erstickt, als sie mit ihrem Hintern auf irgendetwas Spitzes landet. Aber das sollte ihre geringste Sorge sein. Das grelle Licht einer Taschenlampe blendet ihre Sicht. Reflexartig dreht die Urbexerin ihren Kopf zur Seite und kneift die Augen zu. Ihre Ohren hingegen empfangen seltsame Geräusche aus ihrer Umgebung. Das Knacken der Äste klingt nah. Etwas bewegt sich auf sie zu, das ist sicher. Mit ansteigendem Puls folgt Mandy dem Lichtkegel. Ihr Blut gefriert in Anbetracht einer seltsamen Kreatur. Große Augen reflektieren das Licht und fixieren ihre am Boden kauernde Gestalt. Die dürre Gestalt ist ungewöhnlich groß. Sie überragt Mandy um Längen und die ledrige Haut ist so bleich wie der Mond.


„Ein Lerch."

Mandy zuckt schreckhaft zusammen. Dabei klingt es nach dem Idioten Jae. Aber selbst in Anbetracht der riesigen Kreatur, bleibt der Kerl gelassen. Er klingt sogar erheitert, als fürchte er ihren Beobachter nicht.

„Angezogen werden die Wächter vom Licht. Es heißt, sie blicken dir tief in die Seele", fährt er fort und lacht leise zum Ende, als amüsiere ihre Angst ihn.

Jae tritt heran, eine kurze Bewegung und die Fesseln an den Beinen lösen sich. Das durchgetrennte Seil gleitet zu Boden und bekommt nur Mandys Aufmerksamkeit. Denn mit nur einem Arm hebt er Mandy mühelos auf ihre schlotternden Beine. Zuerst gibt er ihr Halt, ansonsten würde sie wegbrechen. Alles in Mandy schreit danach, wegzurennen. Wäre sie nicht vor Furcht gelähmt. Der Lerch beobachtet sie auf gleicher Distanz mit einem glühenden Blick, der nur ihr gilt. Fast, als warte er nur darauf, dass seine Beute die Flucht ergreift.


Ohne Vorwarnung und voller Grobheit reißt Jae den Streifen Klebeband vom Mund. Er ignoriert Mandys Schmerzlaut, was ihren Zorn verdoppelt.

„Du kleiner..."

In ihrem Kopf ist eine beachtliche Schimpfparade entstanden, die er schon von Beginn an unterbricht, denn er drückt ihren Kopf mit Leichtigkeit hinab in den Schnee. Ohne viel Kraftaufwand hat er die Oberhand und als wüsste er, wie unangenehm die Anwesenheit der Kreatur ist, liegt Mandys Kopf so, dass sie Blickkontakt mit der spindeldürren Gestalt hält. Schwäche darf sie sich nicht leisten, daher hält sie eisern Augenkontakt. Auch, wenn ihr diese Begegnung wahrlich unangenehm ist und der kalte Schweiß aus allen Poren bricht.


„Dieses Ding wird uns töten! Mich und dich!", betont sie verbittert und um mehr Dramatik zu erzeugen, lacht sie leise über ihre verzweifelte Lage.

Aber dieser Freak ist einfach zu beherrscht, als habe er ständig Kontakt mit solchen Wesen.

„Lerche greifen nur selten an. Sie sind mehr neugierig und schlau genug, um zu wissen, dass ihr Menschen bei ihrem Anblick schnell das Weite sucht."

„Menschen wie wir? Was soll das heißen? Bist du etwa auch so ein Ding?"

Verwunderlich wäre es in Anbetracht der übermenschlichen Leistungen, die der Kerl zustande brachte, nicht. Aber Jae bleibt schweigsam, als wäre mit der ehrlichen Antwort viel Risiko verbunden.


„Er wird uns folgen, ignoriere ihn", beendet Jae nach einer langen Schweigeminute die Stille, „meinem Gefühl nach haben wir noch eine Viertelstunde Fußweg, bis wir die Straße erreichen."

Mandy kann nur den Kopf schütteln. Dieser Kerl glaubt doch nicht, dass sie ihn freiwillig begleitet. Aber viel wichtiger ist eine andere Sache.

„Wo ist eigentlich Hendrik?"

Allein die Erwähnung bringt sein Blut in Wallung. Er wird schwerer und sein Griff verkrampfter.

„Vergiss deinen Freund."

Störrisch windet sie sich unter seinem Griff und schafft es, ihren Kopf so zu drehen, dass ihr glühender Blick ihn erfasst. Auch wenn das bedeutet, überall Schnee im Gesicht kleben zu haben.

„Wenn du ihn umgebracht hast, dann..."

Selbst Drohungen unterbricht Jae. Ein einfacher Schlag in den Rippenbogen und ihr bleibt die Luft weg. Sie keucht, während er mit einer Entscheidung rinnt.


„Ich sehe, du wirst mir unter den Bedingungen erfrieren. Etwas, was nicht zulassen kann. So sehr ich dein wildes Temperament auch belächele, nehme ich nun deine Freiheit."

Jae schwafelt zu viel. Von irgendeinem Zeug, das sie nicht ganz versteht. Es lässt sich nur heraushören, dass er sie nicht gehen lassen wird. Freiwillig nicht, daher wird sie es erzwingen müssen. Sein Gewicht verlagert sich immer mehr auf ihr und aus dem Augenwinkel heraus bemerkt sie, wie er sich über sie beugt. Seine freie Hand packt grob ihr Gesicht und presst sich auf ihren Mund. Eine Chance, die sie wahrnimmt und zubeißt. So feste sie kann, dringen ihre Zähne in sein Fleisch. Der Geschmack von Eisen lässt sie wissen, dass ihr Kiefer sie nicht im Stich gelassen hat. Aber statt einem gewünschten Schrei gibt Jae kein Laut von sich. Das macht Mandy misstrauisch. Beunruhigen tut sie sein zufriedenes Grinsen. Seine dreckigen Pfoten lösen sich von ihr und er erhebt sich zufrieden. Mandy hat keine Ahnung, was in seinem kranken Hirn vor sich geht, doch sie wirkt keine Sekunde länger freiwillig bei ihm verweilen.


Bereit, fortzulaufen, erhebt sich Mandy. Weg von der Kreatur und fort von Jae! Sandra muss gewarnt werden. Der sichere Stand hält keine paar Sekunden, da schnürt sich die Kehle zu. Der Mund wird trocken und das Blut rauscht so laut in den Ohren, dass sie nichts anders als ihren Herzschlag vernimmt. Ein brennender Schmerz wandert ihren Hals hinab und sie kann spüren, wie etwas ihren Magen befällt. Krümmend und mit schockgeweiteten Augen geht sie in die Knie. Aus ihrer Kehle dringen jämmerliche Klagelaute, die sich nicht kontrollieren kann. Der ausbreitende Schmerz bringt ihren Körper zum Glühen und lässt sie glauben, von innen zu verbrennen. Wie bei hohen Fieber beginnt ihre Hülle zu krampfen. Erst kürzlich lag eine Freundin von ihr in den Wehen. In Mandys Beisein. Sie erinnert sich an die Atemtechnik und arbeitet nicht gegen den Schmerz, sondern mit den Wellen.


„Du Scheißkerl!", beschimpft Mandy ihn unter all den Schmerzen.

Jae umrundet sie voller Neugier und staunt mit offenem Mund. Er beugt sich zu ihr hinab und grinst überrascht.

„Sieh an, du hast ja nicht nur eine große Klappe."

Mandy presst die Luft zischend heraus. Ihre Augen verengen sich.

„Lauf besser! Bevor ich dir und dem Monster dahinten den Hals umdrehe!"

Ihre Provokationen lassen ihn ungehemmt lachen. Dabei unterschätzt er sie. Sicherlich hat er sie vergiftet, aber um was zu tun? Damit sie auf ein Gegengift angewiesen ist, das er zufällig bei sich führt? Es ergibt wenig Sinn für Mandy, aber unter all dem Leid fällt es ihr schwer, richtig nachzudenken. Viel lieber verflucht sie sein Dasein und hofft ihn mit ihrem Löwengebrüll einzuschüchtern. Im Angesicht der letzten Stunden ein eher unwahrscheinlicher Wunsch. Aber ihren Schmerz hinauszuschreien hilft ihr ungemein, mit der Situation besser fertig zu werden. Dem Lerch ist ihr Verhalten anscheinend zu wieder. Er buckelt sich wie eine wütende Katze und faucht in ihre Richtung. Jae entgeht sein Verhaltensmuster ebenfalls nicht. Als wolle er dieses Monster beruhigen, dreht er sich um und winkt seinem Arm wie eine stille Bitte, besser zu verschwinden.


Reflexartig erhebt sich Mandy und erfüllt wenigstens einen ihrer Wünsche. Ihre Faust landet krachend in Jaes hübsches Gesicht und endlich zeigt der Kerl etwas Schwäche, denn er verliert den Bodenkontakt und kollidiert mit dem Lurch. Mandys Lachen ist eine Mischung aus Glücksgefühlen und Wahn. Unfassbar, zu welch einer Kraft sie im Stande ist. Dieser Mistkerl ist ein gutes Stück geflogen. Nur hat ihre diese Aktion zu viel Kraft gekostet. Energie, die sie vielleicht besser für die Flucht gebraucht hätte. Denn nun stößt ihr Körper an ihre Grenzen. Sie bricht weg und bekommt den Aufprall nicht mehr mit. Die Lider werden schwer und der Vorhang schließt sich.

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