Als Marie und Pierre Julia abgesetzt hatten und die deutsche um das Gebäude, in dem sie lebte, herum zum Eingang gegangen war, war er da. Charles. Er saß auf dem Boden vor der Tür und war an diese gelehnt. Als er Julias Schritte hörte, sah er auf und stemmte sich dann auch sofort auf die Füße. "Hey.", sagte er und sah sie dabei an. Diese Augen. Woe oft hatte sie schon in sie geblickt und sich darin verloren? Zu oft vermutlich. Doch zu selten in letzter Zeit.

"Hey.", sagte auch sie, versuchte dabei, dass der Alkohol keinen Einfluss auf ihre Art des Sprechens hatte. Dabei wühlte sie in ihrer Clutch nach ihrem Schlüssel, den sie auch recht schnell fand. Aufgrund des Alkohols in ihrem Blut schaffte sie es jedoch nicht, ihn in das Schlüsselloch zu schieben. Charles lächelte leicht angesichts ihrer Tollpatschigkeit, dann nahm er ihr vorsichtig den Schlüssel aus der Hand. Dabei berührte seine due ihre und es war, als würde ein Stromschlag Julia treffen. Auch Charles' Hand kribbelte ziemlich stark, er ließ es aber nicht anmerken, während er die Tür aufschloss. Julia folgte ihm in ihre Wohnung, wobei sie mit den hohen Schuhen stolperte. Zum Glück fing Charles sie auf, bevor sie hinfallen und sich schlimmer verletzen konnte. "Watch your feet. Let me help you.", hauchte er, während er sie sanft auf die kleine Bank im Eingangsbereich drückte. Hier hatten sie schon den einen oder anderen Moment zusammen erlebt, doch keiner davon war von Liebe und Fürsorge erfüllt gewesen. Dieser schon.

Charles kniete sich hin und löste vorsichtig  die Riemen, die ihre Schuhe an ihren Füßen hielten. Er stellte die Schuhe beiseite und stand dann wieder auf. "I want to talk with you Charles but not now.", flüsterte Julia, ihr Kopf war durch den Alkohol so sehr vernebelt, dass sie nicht das Gefühl hatte, jetzt ordentlich mit ihm reden zu können. "It's okay.", antwortete Charles,"How about I help you get ready for bed and then leave and when you feel ready tomorrow we talk? Or I come around at noon with lunch?""Sounds good. Except for the leaving thing. Please stay with me.", flüsterte Julia und sah dann wieder auf, wodurch das Blau ihrer Augen auf das Grün derer Charles' traf. Er nahm sanft ihre Hände und küsste sie, dann raunte er: "If you want me to stay I'll stay."

Julia nickte und stand dann wackelig auf. Gemeinsam gingen sie ins Bad, wo Charles ihr beim Abschminken und Zähneputzen half und ihr obendrein noch die Haare bürstete. "Do you need help changing? Or can you do that alone?", wisperte er und küsste sanft ihre Schläfe. "Alone. Your toothbrush and shirts are over there.", antwortete Julia leise und zeigte auf die Schublade, in der sich alles, was sich an Charles' Dingen so bei ihr angesammelt hatte, befand. Während sie bereits ins Schlafzimmer ging, wo sie sich ein weiteres seiner Shirts anzog und sich schonmal ins Bett kuschelte, machte auch Charles sich schnell fertig. Sobald das geschafft war, ging auch er ins Schlafzimmer.

Unsicher sah er Julia an, er wusste nicht, ob sie ihn bei sich haben wollte. Doch sie klopfte sanft auf ihr Bett und so gesellte er sich zu ihr. Sofort kuschelte sie sich an ihn an, wie so oft zuvor. Sie legte ihren Kopf auf seine Brust und sofort legte er den einen Arm um sie, während die andere Hand sich in ihren Armen vergrub. "I missed you.", sagte Julia kaum hörbar, während ihre Atmung ruhig wurde. Charles hauchte einen sanften Kuss auf ihre Stirn und antwortete dann: "I missed you too, ma chèrie." Ein sanftes Lächeln zierte Julias Gesicht, dann war sie auch schon eingeschlafen. Einen Moment lang beobachtete Charles sie noch. Sie war so wunderschön und ihr endlich wieder Nähe zu sein, tat unfassbar gut. Auch wenn er es nie für möglich gehalten hatte, so hatte er sich tatsächlich in sie verliebt.

Am nächsten Morgen wachten die beiden erst gegen 11 auf. Charles war dabei er erste und erneut lag er einfach da und sah Julia beim schlafen zu, während er sanft über ihr Haar strich. Dann, einige Minuten später, flatterten auch Julias Augenlider und sie wachte langsam auf. Einen Moment lang war sie etwas verwirrt, dann setzten die Erinnerungen an den Abend ein und sie erkannte den Geruch.

"Sleep well?", fragte Charles mit seiner rauen Morgenstimme und Julia nickte leicht. "You?", fragte sie und nachdem Charles bejaht hatte, kuschelte sie sich wieder enger an ihn. Einige Zeit lagen sie einfach nur so da, sie an seine Brust gekuschelt, und schwiegen. Sie genossen die Nähe einfach nur. Nach so langer Zeit, in der sie kein Wort gewechselt hatten, hatten die trotzdem nicht wirklich das Bedürfnis zu sprechen. Sie fühlten einfach nur und alles, was sie fühlten, war ziemlich intensiv.

"I'm sorry.", hauchte Charles dennoch nach einiger Zeit. "I'm sorry for pushing you away and telling you to leave. It was unfair and you deserve to be treated better than that. I was so anxious about my feelings and instead of telling you about them when clearly you felt the same I decided to push you and my feelings away. That was stupid and I know I've really hurt you by that and I am unbelievably sorry. I love you and I've loved you back then already. And I want to be open about that because you make me feel the best I've ever felt. And I want to feel like that forever and I want to make you feel the same forever. Please give me a second chance, Julia. This time with all my heart and mind." Julia sah ihm einfach nur in die Augen. Sie musste es erstmal auf sich wirken lassen, auch wenn ihre Antwort ihr bereits klar war. Sie liebte ihn noch genauso sehr wie an dem Tag, an dem er sie zum Gehen aufgefordert hatte und sie wollte ihm wieder nah sein.

"Of course I'll give you a second chance, Charles. You hurt me, you really did, but I cannot deny that I'm still, after all that, in love with you. And that I want you. Without secrets this time, no secrets, just love.", flüsterte sie dann, bevor sie nach viel zu länger Zeit endlich wieder ihre Lippen auf seine drückte.