27. Kapitel - Nova
Die Stimmung war gestern ziemlich geknickt. Ich hatte einen so großen Schock, dass ich kaum laufen konnte. Mark hatte bemerkt, dass etwas nicht mit mir stimmte, doch er hatte nicht nachgefragt, was untypisch für ihn war. Ich will ihm nicht böse sein, aber ich hätte jemanden zum reden gebraucht. Ich hätte jemanden gebraucht, der mir sagt, dass alles gut ist.
Ich konnte auch am nächsten Morgen, nach dem Aufwachen, Ryans Schläge deutlich spüren, als würde es eine Narbe hinterlassen, die man nicht vergessen kann. Im Grunde war es das auch. Ich setzte mich aufrecht in meinem Bett hin. Meine Augen huschten sofort zu Mark. Denn er war eigentlich immer vor mir wach. Doch er lag mit dem Rücken zu mir und schlief anscheinend noch. Dafür, dass ich gestern nicht einschlafen konnte, war ich ziemlich fit. Doch gleichzeitig fühlte ich mich klein und leer. Immer, wenn ich die Augen geschlossen hatte, hatte ich Ryans Gesicht direkt vor meinem gesehen und es war so, als ob er mir die Schläge ein weiteres Mal beibringen würde. Würde Mark nur die Augen öffnen. Die Stimmung war aus irgendeinem Grund an ihrem tiefsten Punkt. Ich ließ mich wieder in meine Kissen plumpsen und versuchte noch ein bisschen zu schlafen.
Das Frühstück verlief in unangenehmen Schweigen. Es war schlimmer, als wenn wir uns aus dem Weg gingen. Jetzt waren wir so nah beieinander und es war so still. Ich wollte etwas sagen, er wollte etwas sagen, doch niemand gab auch nur einen Ton von sich. Wir schauten uns nicht mal an. Es war so, als wäre der andere weg und man säße alleine an diesem Tisch.
Nach dem Essen verschwand Mark einfach.
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