20. Kapitel - Mark
Nova und ich saßen die ganze Nacht am Brunnen. Keiner wollte sich rühren. Keiner wollte gehen. Wir sahen die Leute, die an uns vorbeigingen. Wir waren in einem anderen Universum, in dem nur wir zwei existierten. Weit weg von allen anderen, aber nah zusammen. Wir sahen die letzten Leute die Straße hinuntergehen. Manche verschwanden auch in ihrem Häusern. Doch wir machten keine Anstalten zurück ins Hotel zugehen. Auch als der Mond aufging und uns zu fragen schien, warum wir hier waren, gingen wir nicht. Weil wir kein Dach über dem Kopf brauchten, wenn wir zusammen waren.
Es war früh, als ich durch eine Bewegung aufwachte. Nova war wach. Sie lächelt mich an. Ich stand auf und streckte mich. Mein Rücken fühlte sich ganz steif an, was daran lag, dass ich die ganze Zeit über gesessen hatte. Die Sonne ging gerade hinter den Häusern auf. Das hieß für Nova und mich zurück zum Hotel zu gehen. Wir nahmen uns nicht an der Hand, die letzte Nacht mochte außergewöhnlich gewesen sein, doch sie hatte vermutlich nichts geändert. Als wir das Hotel erreicht hatten, stand die Sonne schon höher am Himmel. Nova und ich gingen ohne ein Wort zusagen in unsere Suite. Denn heute sollte es zum Surfen gehen. Auch wenn Nova nichts sagt, wusste ich, was sie dachte und fühlte. Wir waren uns näher als erwartet. Johannes wollte nur, dass wir Freunde werden und jetzt pendelten wir zwischen Lieben und Freundschaft herum.
Nach ein paar Minuten konnten wir runter zum Strand gehen. Das Frühstück hatten wir einfach ausgelassen. Wir gingen den Strand runter. "Du bist aufgeregt oder?", fragte ich sie. Ich weiß, dass ist eine dumme Frage, denn Aufregung kann man meist sehen, trotzdem wollte ich es nochmal wissen. "Ja, ein bisschen", gestand sie. "Ich freue mich", sage ich. Wie gerne ich jetzt ihre Hand halten würde, doch ich ließ es lieber sein, denn ich wusste nicht, wie sie darauf reagieren würde. Es könnte ja sein, dass wir danach wieder in diese böse Schweigen verfielen, dass uns beiden nicht gut tat. Außerdem musste sich das Pendel irgendwann mal entscheiden, welche Seite es nehmen sollte. Nova und ich waren gerade am Strand angekommen. Novas Blick glitt sofort zum Meer und sie lächelte und schaute es wehmütig an. Ich schaute sie vor der Seite fasziniert an. Sie bemerkte meinen Blick und erwiderte meinen Blick. Wie immer zog sie ihre Augenbraue hoch. Das konnte sie so gut! Nova und ich gingen ein Stück am Strand entlang, bis wir ein Schild wo "Surfschule" drauf stand fanden. Daneben stand eine Art Hütte. Wir gingen hinein. Hinter einem Tresen saß ein älterer Mann auf einem Klappstuhl. "Guten Tag", begrüßte er uns. "Hallo", sagte Nova, "Wir haben einen Surfkurs für heute 14:20 Uhr gebucht. Auf den Namen Buhl, Johannes" Der Mann nickt und guckt dann in einer Liste nach. "Genau, hier haben wir euch. Alle Informationen bekommt ihr vor eurem Surflehrer. Ah, da kommt er ja auch schon", sagte der Mann und zeigte mit dem Zeigefinger hinter uns. Ehe Nova oder ich uns umdrehen konnten, hörten wir schon "Hey Leute" eine tiefe Stimme sagen. Mir war sofort klar, wem sie gehörte: Ryan. Warum war dieser Typ überall wo wir waren? Langsam kam es so vor, als würde er uns stalken. "Was zum Teufel machst du den hier?" rutscht es mir heraus. "Ihr wollt doch einen Surfkurs machen oder?", fragt er. Nova nickt nur. "Um 14: 20 Uhr?", fragt Ryan wieder. Dieses Mal nicken Nova und ich gleichzeitig. "Gut, dann habt ihr wohl bei mir Unterricht"
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro