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Kapitel 8

Besorgt beobachtete Elin Melina. Sie lag mit Schmerzverzehrtem Gesicht auf ihrer Matratze und presste die Lippen aufeinander. Ob sie sich wieder übergeben muss? Melina konnte das Essen, was sie einmal täglich bekamen nicht vertragen. Immer wieder erbrach sie sich in einem Eimer, welcher eigentlich für die Notdurft der Frauen gedacht war. 

Jetzt begann sie zu würgen und sprang gleichzeitig mit Elin auf. Beide eilten zu dem Eimer. Melina beugte sich darüber und Elin legte ihr beruhigend die Hand auf die Schulter. Da Melinas Magen leer war, kam nichts heraus. Schwach sank sie auf ihre Matratze zurück. 

„Ich werde dem Wärter nochmal nach Medizin für dich fragen, wenn er uns das Essen bringt, Melli." 

„Nein, Elin." Melinas Stimme war leise und schwach. Sie machte eine undeutliche abwehrende Handbewegung. „Medikamente sind zurzeit schon knapp genug. Sie werden sie nicht an Gefangene und schon gar nicht an Christen verschwenden." 

Elin wusste, dass ihre Freundin recht hatte. Noch in Freiheit hatte sie erleben müssen wie einige Gemeindemitglieder aufgrund von fehlender Medizin- die ihnen nur ihres Glaubens wegen verwehrt wurde- sterben mussten. Sie wollte nicht, dass Melina starb. Nicht so. „Ich werde es trotzdem versuchen." 

„Er wird nur wieder wütend werden und dich schlagen, Elin." Wenn Elin jetzt noch an die harten Schläge des Wärters dachte, überlief es sie, aber Melina war wichtiger, als die Schläge. „Das ist mir egal. Stell dir vor, morgen ist das Ende der Christenverfolgung und du und dein Mann sind frei. Willst du ihm dann nicht gesund gegenübertreten?" So hatte sie Melina auch beim letzten Mal überreden können. Sie war die Frau eines ausgesprochen jungen Diakons. Sie waren nicht mal zwei Jahre verheiratet und schon hatte man sie getrennt. 

„Na gut. Tu was du nicht lassen kannst." 

„Danke, Melli. Schlaf jetzt ein wenig." Elin strich ihrer Freundin zärtlich eine ihrer braunen Strähnen aus dem Gesicht und blieb bei ihr, bis sie eingeschlafen war.

Nachmittags kam der Wärter und brachte das Essen. Als er alles abgeladen hatte, sprach Elin ihn an. „Entschuldigung? Könnte ich Sie etwas fragen?" 

„Wenn's denn sein muss." 

„Ja also... Das ist so: Meine Freundin verträgt das Essen hier nicht so gut-" „Pech. Beschwere dich nicht bei mir, sondern bei der Gefängnisküche." 

„Ich möchte mich doch gar nicht beschweren, sondern Sie einfach nur darum bitten ihr Medikamente zu besorgen." 

„Tut mir leid. Es herrscht gerade ein großer Mangel an Medikamenten und die wenigen, die wir da haben werden wir sicher nicht für jemanden wie euch verschwenden." Verächtlich sah er sie an. 

„Aber wenn Sie jetzt nicht helfen, dann haben Sie vielleicht ein Menschenleben auf dem Gewissen. Wollen Sie das?" Zack! Jetzt hatte sie ihn. 

Er musterte sie und ihre Mitgefangenen, die der Unterhaltung aufmerksam folgten, abschätzig. „Ich bin nur Wärter. Mit Morden und Gerichten habe ich nichts zu tun. Na gut, sie soll bekommen was sie brauch." 

„Oh, haben Sie tausenddank. Wir brauchen dringend etwas gegen Magenbeschwerden und gegen Übelkeit." 

 „Gut. Sobald ich etwas auftreiben kann, bringe ich es." 

„Danke, Gott möge es Ihnen vergelten." 

„Ich habe das nicht für euch getan." 

„Natürlich nicht. Was für ein absurder Gedanke." Elins Stimme war leicht spöttelnd und ironisch. Der Wärter knallte die Tür zu und Elin drehte sich schwungvoll und breit grinsend um. „Na, wie war ich?"

 Der Wärter hielt Wort. Schon am darauffolgenden Tag hatte er etwas für Melina dabei. Erleichtert flößte Elin ihrer Freundin etwas davon ein. Daraufhin behielt Melli alles, was sie an diesem Tag aß, bei sich. Elin atmete auf. Vielleicht würde Melina doch wieder zu Kräften kommen und wenn nicht... Dann würde sie bei der nächsten Folter umkommen.

 Nachdem Felicia schon eine Woche hinter Gittern saß wurde sie zum Verhör gerufen. Elin und die anderen blieben im Gebet zurück. Doch als sie eine kurze Pause im Gebet machten fiel Elin etwas ein. „Wir haben ihr nicht gesagt, dass sie nicht ihren ganzen Namen sagen soll." Ihr wurde schlecht und ihre Mitgefangene, Sonia Galca, erbleichte. „Gebe Gott, dass ihr der Heilige Geist das verbietet." 

„Wir müssen beten, Soni. Los kommt noch mal alle zusammen." Die Frauen schlossen einen Kreis in der Mitte, der Zelle und beteten stark für Felicia.

Felicia

Der Polizist hielt Felicia unsanft am Arm fest. Ihr war ein wenig mulmig zumute und innerlich schrie sie zu Gott um Gnade und Kraft. Der Polizist öffnete eine Tür und schob sie hinein. Ein großer, leerer Raum lag Felicia zu Füßen. Nur ein Tisch und ein Stuhl standen links von der Tür. Durch mehrere Fenster strömte das Licht, der Sonne ins Zimmer und es tat Felicia unglaublich gut endlich andere Wände, als die grauen der Zelle, zusehen und den Schein der Sonne auf ihrem Gesicht zu spüren. 

„Du heißt?" 

Felicia zuckte zusammen. Sie hatte den Richter gar nicht bemerkt, der am Tisch saß und sie herablassend und kalt musterte. Ein Schauer lief ihr über den Rücken. 

„Ich habe gefragt, wie du heißt!" 

Wie höflich, Herr Richter. „Felicia." Warum sagte sie nicht ihren Nachnamen? Sie öffnete ihren Mund, doch kein Laut kam heraus. Was ist das? Bist du das, Herr? 

„Weiter. Oder hast du keine Eltern?" 

Felicia schwieg. Sie wusste keine Antwort. In den Augen ihrer Familie war sie eine Waise. 

„Genauso stur wie die anderen", murmelte der Richter. Er notierte sich etwas und sah sie dann wieder an. „Sind deine Eltern Christen?" 

Felicia schwieg. Woher sollte sie das wissen? Innerhalb einer Woche konnte soviel geschehen. Vielleicht waren ihre Eltern es ja, vielleicht auch nicht. 

„Wurdest du getauft?" 

Felicia sagte nichts. Es war besser zu schweigen. 

„Wer ist der Leiter deiner Gemeinde?" 

War es Elisei Petran oder war er nur ein Stellvertreter des Pastors? Sie würde Elin nicht fragen. Es war besser so, wenn sie es nicht wusste. 

„Rede oder ich lasse dich die Peitsche spüren." 

Jetzt schon? Beim ersten Mal? Wie schwer willst du mein Joch machen, Herr? Habe ich die Kraft es zu tragen? 

Da trat der Polizist vor. „Euer Ehren, ich glaube ich könnte weiterhelfen." Eine böse Vorahnung keimte in Lici auf. 

„So?" Der Richter hob die Augenbrauen. 

„Ja, euer Ehren. Ich habe dieses Mädchen schonmal gesehen und zwar in dem großen Theater hier in Bukarest. Sie hat dort gesungen und sie hat eine herrliche Stimme. Sie heißt-" 

„Bitte", unterbrach Felicia ihn. „Bitte, sagen Sie es nicht." 

Doch der Polizist und der Richter grinsten nur höhnisch. Scheinbar genoss der Polizist diesen Triumph. „Diese Frau heißt Felicia Matei." 

Felicia brach zusammen. Mit einem stöhnen fiel sie auf ihre Knie und weinte. 

„Soso, Felicia Matei. Hm... Wein doch nicht gleich Singvögelein. Wenn wir deine Eltern finden, kannst du sie wiedersehen. Sag uns, wo sie wohnen und wir bringen sie zu dir. Sie können dich besuchen. Als gefangene." Er lachte zynisch, als wäre es lustig. 

„Bitte, haben Sie erbarmen, mein Herr. Meine Eltern sind keine Christen. Nur ich... ich bin die einzige Christin in meiner Familie. Meine Eltern haben nie gegen das Gesetz verstoßen. Sie haben mich, wie es das Gesetz sagt, aus dem Haus gewiesen. Wirklich, Euer Ehren." Sie kam sich gedemütigt vor, wie sie da unten auf den Knien lag und um Gnade flehte. Bitte, Jesus, verhindere, dass sie meine Eltern finden. Bitte! 

„Normalerweise lügen Christen nicht. Steh auf, Felicia Matei." 

Lici gehorchte und wischte sich die Tränen mit dem Ärmel weg. 

„Du sagst, deine Eltern seien Kommunisten." 

Sie nickte. 

„Und warum bist du es nicht mehr?" 

„Weil ich Jesus kennengelernt habe. Ich brauche ihn." 

 „Ach, du brauchst ihn? Geht es dir in unserem Land nicht gut?" 

„Nein." 

„Erzähl doch mal, warum glaubst du an Jesus?" 

Felicia schaute ihm direkt in die Augen und überlegte kurz. Sie musste ihre Worte ganz sorgfältig zurechtlegen, bevor sie jemanden verriet. Doch sie wollte ihre Geschichte, als Zeugnis von der Liebe Gotteserzählen. „Ich habe eine Leere in mir gespürt und hatte keinen Frieden. Ich war nicht wirklich glücklich, bis Jesus mich fand." 

Der Richter verzog den Mund zu einem zynischen Lächeln. „So, er fand dich also?" 

Felicia ignorierte ihn. „Ja, euer Ehren. Er hat mir das gegeben, was die Welt und kein Mensch mir geben kann. Ich brauche nur ihn, um zu Leben. In ihm ist mein Leben, meine Stärke und meine Hoffnung." 

Der Richter glaubte ihr kein Wort. Er donnerte mit der Hand auf den Tisch. „Du sagst, du bräuchtest den Kommunismus nicht, um zu Leben? Du bist eine Verräterin deines Landes und deines Glaubens und du hast auch deine Eltern und deine Freunde verraten, Christin." Er schleuderte ihr die Worte förmlich entgegen. 

„Solange ich Jesus nicht verrate, ist es mir egal." Ruhig und gefasst sah sie ihrem Hasser in die Augen. 

„Pah, Jesus verraten! Was ist denn schon dabei? Du musst einfach nur sagen: Ich sehe meinen Fehler ein. Ich will zurück in die Freiheit und in das Gute Leben." 

Ja, so einfach wäre es. Es wäre einfacher, als zu leiden. Sogar ihre Bekehrung war nicht so leicht gewesen. Wäre aufgeben nicht wirklich besser? 

„Ich würde meine fleischliche Gefangenschaft verlieren, aber mein Geist wäre gefangen, meine Seele. Meinen Körper können Sie einsperren, aber meine Seele nicht. Meinen Körper können Sie schlagen, aber meine Seele können Sie nicht berühren." 

Die Augen des Richters flackerten zornig. „Du törichte Frau", brüllte er. „Du bringst mich zur Weißglut. Geh mir aus den Augen!" 

Der Polizist griff wieder nach ihrem Arm und führte sie zu ihrer Zelle. 

„Warum tun Sie das? Macht es Sie glücklich mich, und meine Zellenkameradinnen zu quälen?", fragte sie den Polizisten. 

Dieser packte sie noch fester und starrte stur gerade aus. „Es ist meine Aufgabe." 

„Handeln Sie denn aus Überzeugung?" 

„Ich bin Kommunist und kein Christ, Fräulein. Und jetzt halte deinen Mund." 

„Sie sind nicht glücklich. Ich sehe es, denn ich war es auch lange Zeit nicht. Ich werde für Sie beten." 

Er knallte ihr eine Ohrfeige ins Gesicht. Entsetzt starrten sie beide sich an. „Du darfst sowas nicht sagen! Nicht hier in der Öffentlichkeit." 

Die Stelle, an der er sie geschlagen hatte, schmerzte. „Bringen Sie mich, bitte, in meine Zelle." 

Er tat es. Auch wenn sie wusste, dass er es nicht tat, weil sie ihn darum gebeten hatte, sondern zu seinem eigenen Schutz. 

„Ich werde trotzdem für Sie beten und ich bin Ihnen auch nicht böse", versicherte sie ihm, als er sie dem Wärter übergab. „Und für Sie", sagte sie an den Wärter gewandt. „bete ich auch."

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