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Kapitel 6

Ganz nachdenklich ging Felicia nach Hause Sie war sich schrecklich unsicher. Elisei hatte ihr Bibelverse aufgeschrieben, in denen es um Himmel und Hölle ging. Lese sie und entscheide dich, wo du deine Ewigkeit verbringen willst. Wenn sie wollte dürfte sie morgen wiederkommen. 

Kaum war Felicia zu Hause angekommen, schloss sie sich in ihrem Zimmer ein und las. Die Hölle wurde als ein Ort beschrieben an dem Heulen und Zähneklappern war. Im Himmel aber, schienen die Straßen aus Gold zu sein. Dort schien Liebe zu herrschen. Liebe. War Liebe nicht der Grund für diese Leere? Ihre Liebe zu Camil und ihr Verlust. Doch Jesus schien sie bedingungslos zu lieben. Seine Liebe hatte scheinbar keinen Anfang noch Ende. Er wollte sie so, wie sie war. 

„Was ist schon leiden im Gefängnis gegen die Qualen der Hölle? Ich werde ihnen ausgesetzt sein, wenn ich nicht Jesus mein Herz gebe. Ich weiß, dass es ihn gibt, sonst wäre Elisei Petran vorgestern nicht zur Kirche gekommen." 

Felicia wusste, was sie tun musste. Sie musste die Liebe Jesu Christi annehmen. Musste ihm ihr Herz öffnen. Sie glitt auf ihre Knie und schloss die Augen. „Jesus", flüsterte sie. „Hier bin ich. Ich habe dir nichts zu bieten, außer ein sündiges Herz. Willst du mich annehmen? Willst du mir vergeben, Jesus? Bitte tue es. Ich will eines Tages bei dir sein. Ich brauche dich, Jesus, das spüre ich ganz tief in mir. Du weißt und siehst alles. Auch was in mir vorgeht. Bitte fülle diese Leere in mir und mach mich rein. Bitte, lieber Jesus. Dein Blut soll dort am Kreuz nicht umsonst für mich geflossen sein." 

Und das hatte es nicht. Sie spürte, wie der Friede Gottes in ihr Herz floss und ihre Leere füllte. „Jesus, du bist nicht umsonst für mich am Kreuz gestorben. Du hast mich angenommen. Danke, Herr!" Freudentränen rannen über ihre Wangen. Am liebsten hätte sie es allen ihren Freunden und ihrer Familie erzählt, den Menschen auf der Straße und auf der Arbeit, ihrem Publikum, aber sie wusste, dass sie schweigen musste. 

Stattdessen stand sie auf und nahm ihre Bibel zur Hand. Sie las den zweiten Brief an Timotheus. Der siebte und achte Vers, aus dem vierten Kapitel, gruben sich tief in ihr Herz. Ich habe den guten Kampf gekämpft, ich habe den Lauf vollendet, ich habe Glauben gehalten; hinfort liegt für mich bereit die Krone der Gerechtigkeit, die mir der Herr, der gerechte Richter, an jenem Tag geben wird, nicht aber mir allein, sondern auch allen, die seine Erscheinung liebhaben. 

„Herr, ich habe deine Erscheinung lieb. Eines Tages wirst du mir die Krone der Gerechtigkeit geben, hilf mir, diese Krone immer vor Augen zu haben und für diese Krone zu kämpfen und den glauben zu halten. Amen." Felicia wusste noch nicht, was ihr bevorstand, aber sie wusste, dass Gott ihr nichts Leichtes auferlegt hatte.

 Glücklich wie noch nie, verlebte Felicia den nächsten Tag. Direkt nach Probeschluss besuchte sie die Petrans. Diesmal öffnete ihr das älteste Mädchen, dass noch zu Hause lebte. Felicia kannte weder ihren noch den Namen ihrer Geschwister oder ihrer Mutter. 

„Ist dein Vater da?", fragte sie das Mädchen. 

„Ja, du kannst schon mal ins Wohnzimmer gehen." 

Felicia setzte sich aufs Sofa und wartete kurz. Da kam schon Elisei Petran herein. Felicia sprang auf. „Ich komme mit dir mit! Ich will den guten Kampf kämpfen!" 

Die Augen von Herr Petran funkelten. Er kam auf sie zu und umarmte sie herzlich. Seine Augen waren feucht. „Willkommen in der Familie Gottes, Felicia." 

Jetzt war auch Felicia den Tränen nahe. Die Familie Gottes. Sie war jetzt ein Teil von dieser großen Familie! „Danke." 

„Willst du mir erzählen, wie das geschehen ist?" 

„Ja." 

Die beiden setzten sich wieder und Felicia erzählte von dem gestrigen Abend. Elisei hörte ihr aufmerksam zu. Dann sprachen sie noch lange über bestimmte Aufträge und Verheißungen Gottes. Das Christentum bestand aus vielen geheimen Dingen. Jedenfalls schien es Felicia so. Sie würde wohl noch viele Stunden in der Unterweisung im Worte Gottes brauchen, um alles zu verstehen und zu wissen. Herr Petran lud sie, bevor sie ging, noch zum Gottesdienst ein. In einer Stunde würde sich die Familie auf den Weg machen und Felicia sollte mit ihnen mitkommen. 

Beim Abendessen konnte Felicia nicht stillsitzen. Sie war so aufgeregt und freute sich auf ihren ersten Gottesdienst. Innständig hoffte sie, dass ihre Familie nichts von ihrer Nervosität merkte.

 Der Weg von den Petrans zu dem kleinen Haus am Stadtrand war ungewöhnlich lang. Felicias Füße schmerzten, als sie endlich in das Gebäude traten. Neue fielen in dieser Gemeinde wohl immer sofort auf. Viele begrüßten sie. Andere zogen sich ein wenig zurück, wohl aus Angst, dass sie sie verraten könnte. 

Der Gottesdienst war packend und den langen Weg wahrlich wert gewesen. Ein Diakon stand vorne und redete von der Güte Gottes. Am liebsten wäre Felicia aufgesprungen und hätte gerufen: „Es stimmt! Gott ist mehr als nur gut. Er ist barmherzig. Er hat mir vergeben." Doch sie hielt sich zurück. Jedes einzelne Wort sog sie in sich auf und verschloss es im tiefsten inneren ihres Herzens.

 Noch ganz ergriffen vom gestrigen Abend kam Felicia zur Arbeit. Frau Vondru hatte ein neues Lied zum Einstudieren vorbereitet. Zu Felicias großem Schrecken war es ein Liebeslied. Ich werde nicht schaffen, es zu singen. Jesus hilf mir doch! Verdränge Camil aus meinen Gedanken, bitte, Jesus. 

Frau Vondru sang es ihr mehrere Male vor und Felicia stieg beim dritten Mal mit ein. Da fiel ihr auf, dass diese Worte nicht nur für einen Menschen waren. Nein. Sie konnten auch Jesus meinen. Beim nächsten Durchgang schloss Felicia die Augen und sang ein Liebeslied für ihren neuen Freund. Für ihren Herrn und Meister. Für Jesus. 

„Das war umwerfend, Felicia. Sie haben so viel Gefühl hineingelegt. Ganz wunderbar. Wirklich. Ich bin sicher, dass es Ihr Markenzeichen werden wird. Und dann sahen Sie dabei auch noch so glücklich aus. Das kommt beim Publikum immer gut an." 

Felicia lächelte. Wenn es Frau Vondru gefallen hatte, dann würde es Jesus noch mehr gefallen haben. Es war immerhin für ihn gewesen.

 Freitagabend war der nächste Gottesdienst. Im letzten Gebet geschah etwas wunderbares in Felicia. Wie eine große Welle, überrollte sie Gottes Gegenwart. Sie begann, wie die Jünger an Pfingsten, in neuen Zungen zu sprechen. Erst waren es nur laute und dann wurden Wörter daraus. Felicia verstand kein einziges, aber das störte sie nicht. Sie war überwältigt und brach in Tränen, der Freude aus. „Danke Herr, danke für deinen Geist."

 „Jetzt wo du mit dem Heiligen Geist versiegelt bist, kannst du getauft werden, Felicia. Möchtest du das?" 

Überrascht von Eliseis Angebot blieb Felicia stehen. „Jetzt schon?" Sie waren auf dem Heimweg. Felicia hatte noch am Ende des Gottesdienstes der Gemeinde von Gottes Geschenk berichtet und sie hatten gemeinsam ein Dankgebet getan. Anschließend hatten alle ihr herzlich gratuliert. Sie hatte immer mehr das Gefühl zu einer Familie zu gehören. Eine Familie, in der man sie wollte, wie sie war und aus der man sie niemals verbannen würde. 

„Aber ja. Warum nicht? Sonntag nach dem Gottesdienst bleibst du länger. Cosmina gibt dir ihre Taufkleider. Halte dich bereit." 

 Gesagt getan. Am Sonntag wurde Felicia Matei offiziell in die Gemeinde Gottes aufgenommen. Erfüllt von dieser Freude kam sie nach Hause. Kaum fiel die Tür hinter ihr ins Schloss winkte ihre Mutter sie zu sich in die Küche in der sie das Essen vorbereitete. 

„Felicia, was ist mit dir geschehen? Du bist so glücklich in letzter Zeit." 

Felicias Lippen kräuselten sich zu einem Lächeln. Sie gab ihrer Mutter einen Kuss auf die Wange und lehnte sich dann lässig mit verschränkten Armen gegen die Küchenzeile. 

„Du bist verliebt, nicht wahr?" Die Augen ihrer Mutter funkelten sie schelmisch an. 

Felicia zwinkerte ihr zu. „Oh ja, Mumie. Das bin ich. Bis über beide Ohren." Und wie sie es war. Sie liebte Jesus. In ihn war sie verliebt, aber das durfte sie ihrer Mutter nicht sagen- oder? 

„Stellst du ihn uns bald vor?" Iona gab kleingeschnittene Möhren in die Pfanne auf dem Herd. 

„Das kommt ganz auf euch an, Mumie. Wenn Tata, Dorin und du dazu bereit sind, dann werde ich es bald tun." 

Mumie legte die Stirn in Falten und sah sie verwirrt an, während sie in der Pfanne herumrührte. „Warum wir? Ihr müsst dazu bereit sein. Wie heißt er denn?" 

Felicia überlegte. Sie starrte aus dem Fenster und beobachtete, wie ein Schwarm von Vögeln sich immer höher in den Himmel schraubte. Entweder jetzt oder nie. Lange konnte sie das Geheimnis nicht vor ihrer Mutter verheimlichen. Ihre Mutter war schon immer ihre beste Freundin gewesen. Irgendwann würde sie es erraten. 

Felicia atmete tief durch und nickte sich selbst zu, als müsse sie ihren Beschluss bestätigen. Ihre Mutter sollte nicht länger in Ungewissheit bleiben. „Mumie, setzt dich. Ich muss dir etwas sagen. Der in den ich verliebt bin... heißt Jesus." 

„Jesus? Was für ein melodischer Name. Habe ich noch nie gehört." In Ionas Augen trat ein verträumter Blick. 

Felicia legte ihre Hände auf die Schultern ihrer Mutter. „Setzt dich bitte, Mumie. Ich muss dir etwas sagen." 

Ihre Mutter sah sie fragend an. „Du machst mir Angst, Lici." 

„Ja, ich habe auch Angst." 

Sie drückte ihre Mutter auf einen Stuhl und setzte sich ihr gegenüber. Fest und durchdringend sah sie ihrer Mutter in die Augen. „Jesus ist kein normaler Mensch. Er ist nicht nur mein Freund, sondern auch mein Retter und Erlöser. Er ist mein Gott." Ihre Stimme wurde zu einem flüstern, als sie sagte: „Ich bin Christ, Mumie." 

Die Kinnlade ihrer Mutter fiel herunter. Ihre Augen füllten sich mit Tränen. 

„Ich weiß, dass das ein Schock für dich ist. Ich wollte es dir eigentlich nicht sagen, aber... aber ich spüre, dass ich es tun muss." 

Mumies Kinn begann zu zittern und sie schüttelte den Kopf, als wolle sie die Nachricht aus ihrem Kopf herausschütteln. 

„Er hat mich getröstet und mich so froh gemacht", fuhr Felicia fort. „Ich will ihm dienen." 

Ihre Mutter starrte sie weiterhin nur an. Felicia griff über den Tisch nach der Hand ihrer Mutter und drückte diese leicht. „Sag was, Mumie." 

„Das kannst du nicht machen, Lici!", schrie ihr Mutter auf. „Kehre diesem Gott wieder den Rücken zu, bitte, Lici! D-du bist eine Verräterin des Kommunismus geworden! Man wird dich töten, wenn sie es erfahren." 

Felicia kam um den Tisch herum und nahm ihre Mutter in den Arm. „Es ist zu spät, Mumie. Ich habe mich schon taufen lassen." 

Mit einem Ruck löste sich ihre Mutter von ihr. „Das kannst du nicht machen, Lici!", schrie sie erneut. „Ich bin deine Mutter und ich verbiete dir Christ zu sein!" 

„Beruhige dich, Mumie. Die Nachbarn sollen es nicht hören." 

Ihre Mutter sackte in sich zusammen und barg das Gesicht in ihren Händen. „Du bist meine einzige Tochter. Warum tust du mir sowas an?" 

Felicia hockte sich vor ihrer Mutter auf den Boden und hob ihr Kinn, damit ihre Mutter sie ansah. „Weil ich Jesus liebe." 

„Warum? Liebst du mich denn gar nicht mehr?" 

 Jetzt flossen auch Felicia Tränen die Wangen herunter. Sie klammerte sich an die Hände ihrer Mutter. „Doch, Mumie. Ich liebe dich und Tata und Dorin. Nur...Jesus liebe ich mehr. Er liebt auch mich und gibt mir Freiheit und Frieden." 

„Das Gefängnis wird er dir bringen, Lici. Und den Tod!" Sie entriss ihr ihre Hände und verbarg ihr Gesicht erneut darin, als könne sie so die Wahrheit verdrängen. 

„Vielleicht. Das nehme ich in Kauf." 

Ihre Mutter hob ihren Kopf. „Du willst mich also verlassen?" 

Felicias Hände ruhten auf den Knien ihrer Mutter. „Nein. Wenn Gott es will, dann wird es geschehen. Dann werde ich dich verlassen." 

Sie schniefte und stand auf. Sie konnte ihre Mutter nicht so sehen. Sie stellte sich ans Fenster und starrte in den Wolkenlosen Himmel. Gib Kraft, Gott. Mumie und mir. Jetzt fiel ihre Mutter vor ihr zu Boden und umfasste ihre Knöchel. „Bitte, Felicia, tu es nicht. Du darfst das nicht tun, sonst verlässt du mich." 

Felicia schloss die Augen. Sie konnte ihre Mutter jetzt nicht ansehen, sonst würde sie sich noch umentscheiden. Trotzdem glitt sie langsam neben ihrer Mutter auf die Knie und nahm sie in den Arm. 

„Kann ich dich nicht umstimmen?" 

„Nein, Mumie. Das kann keiner." 

Ihre Mutter hing jetzt schlaff in ihren Armen und weinte hemmungslos. Felicia wiegte sie hin und her. So wie es ihre Mutter damals bei ihr getan hatte, um sie nach der Trennung von Camil zu trösten.

 So fanden Dorin und ihr Vater sie dort. „Was ist hier los? Warum weint ihr? Ist wer gestorben?" 

„Wirst du es ihnen sagen?", flüsterte Felicia ihrer Mutter ins Ohr. 

Diese zögerte. „Ich muss, sonst mache ich mich schuldig." 

Felicia schloss die Augen. Kraft, Herr. Kraft! Dann beugte sie sich wieder über das Ohr ihrer Mutter und flüsterte: „Ist in Ordnung." 

Lici stand auf und zog ihre Mutter hoch. Sie schaute abwechselnd ihrem Vater und ihrem Bruder in die Augen. Ihre Mutter klammerte sich schluchzend an ihren Arm. „Tata, Dorin. Ich bin Christ geworden." 

„Was?" Ihr Vater funkelte sie wütend an und lies einen Schwall von Fluchworten auf sie los. 

Ihre Mutter begann wieder zu weinen und in den Augen ihres Bruders trat unsäglicher Schmerz. „Wie kannst du, Lici? Warum tust du uns das an?" 

Felicia bedeckte ihr Gesicht mit den Händen. „Ich brauche Jesus. Ich brauche ihn, um zu leben." 

„Vorher hast du auch gelebt. Sei doch nicht so dumm, Felicia." Erschrocken sah sie ihrem großen Bruder in die Augen. Noch nie hatte er sie beleidigt. Im Gegenteil. Sie hatten sich immer in Schutz genommen und zusammengehalten wie Pech und Schwefel. 

Ihr Vater trat auf sie zu, als sie gerade etwas erwidern wollte und gab ihr eine Ohrfeige. Ihr Kopf flog von der Wucht zur Seite. Ihre Halswirbel krachten bedrohlich. Felicia und Mumie schrien auf. Doch Tata fiel in einen Zornesausbruch. „Sowas in meinem Hause! Das dulde ich nicht. Hinaus mit dir! Raus! Sofort!" „Cornel-", mischte sich Frau Matei ein. 

„Sei still, Iona! Verschwinde, Felicia!" 

Felicia starrte ihren Vater an. Er tat es wirklich! Er wies sie hinaus! Ihre Mutter klammerte sich noch fester an ihr und weinte heftiger. Dorin hatte ihr den Rücken zugekehrt. Er sah aus wie ein Häufchen Elend. Auch in den Augen ihres Vaters sah Felicia Schmerz. 

„Lass sie noch diese Nacht bleiben, Cornel, bitte." 

 „Das geht nicht. Wir dürfen sie nicht hierbehalten, Iona." Seine Stimme war etwas weicher geworden. 

„Ich packe meine Sachen." Felicia löste die Finger ihrer Mutter von ihrem Arm. Diese brach in sich zusammen und glitt fast Ohnmächtig zu Boden. 

„Mumie!" Felicia kniete sich neben ihre Mutter. 

„Siehst du was du getan hast, Felicia? Du hast deine eigene Mutter umgebracht!" Tata packte sie an den Schultern und zog sie von ihrer Mutter weg. 

Felicia brach in Tränen aus. „Bitte, sei ihr nicht böse, Tata. Sie hat keine Schuld", flehte sie. „Es war allein meine Entscheidung." 

„Das weiß ich, du dummes Ding!", brüllte er. 

Cornel beugte sich über seine Frau, aber Felicia hatte deutlich Tränen in seinen Augen gesehen. Gab er sich so hart, um ihr nicht zeigen zu müssen, wie sehr sie ihn verletzt hatte? Sie schob sich an Dorin vorbei aus der Küche und lief in ihr Zimmer. Dort packte sie schnell ihre Bibel und noch einige Kleidungsstücke in eine unauffällige Tasche. 

„Darf ich dich umarmen Dori?", fragte sie ihrem Bruder, als sie vor ihm stand. Eine dicke, heiße Träne rollte über ihre Wange. 

„Nein." Seine Stimme klang so hart wie Eisen. 

Trotzdem stellte sich Felicia auf ihre Zehenspitzen und hauchte ihm einen Kuss auf die Wange. Er ließ es erst geschehen, stieß sie dann aber von sich. 

„Leb wohl, Dorin. Ich liebe dich." 

Er antwortete nicht. Sie drückte sich wieder in die Küche. Schlaff saß ihre Mutter dort auf einen Stuhl und starrte sie an. Ihre Augen wirkten leer. Trostlos. Hoffnungslos. 

Schnell, bevor ihr Vater sie daran hindern konnte, umarmte Felicia ihre Mutter. „Ich liebe dich, Mumie." 

Ihre Mutter erwiderte ihre Umarmung nicht. Wahrscheinlich hatte sie Angst sie dann nicht mehr loslassen zu können. Sie sagte nicht mal was. Wieder wurde Lici von ihrem Vater an den Schultern gepackt und von ihr weggezogen. Felicia versteifte sich und wollte seine Hände von ihren Schultern schieben, doch er hielt sie noch fester. 

„Geh schon und hör auf dich zu wehren." 

Felicia gehorchte. Dorin war schon in seinem Zimmer verschwunden. Felicia tat das unglaublich weh. 

„Leb wohl Vater", sagte Felicia als er sie aus der Tür stieß. 

„Auf Nimmerwiedersehen, Felicia." Er spie ihren Namen förmlich aus. Tief in ihrem Herzen wusste Felicia, dass sie ihn nie wieder aus seinem Mund hören würde. 

Er knallte die Tür vor ihrer Nase zu und sie ging los. In die finstere Nacht hinaus.

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