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Kapitel 18

Felicia

Es tat Lici schrecklich weh Elin dort an der Tür stehen zu sehen. Sie sah aus wie ein Häufchen Elend. Ihre Fingerknöchel waren weiß angelaufen, den Kopf presste sie an einer querverlaufenen Eisenstange. Ihr Atem ging stark, aber ruhig. Leise trat Felicia hinter ihre Freundin und legte eine Hand auf ihre Schulter. Diese begann erneut zu beben. 

Elin schüttelte den Kopf. „Warum? Warum m-musste sie..." 

„Schh..." Felicia zog ihre Freundin in ihre Arme. Zärtlich strich sie ihr übers Haar. „Alles wird gut." 

Würde es das wirklich? Diese Worte waren so leer. Passten nicht an diesen Ort. Lici musste die Augen schließen und tief Luft holen, doch das Bild, welches sich vor wenigen Minuten vor ihr und den anderen abgespielt hatte, trat jetzt vor ihre Augen. Schnell öffnete sie diese wieder. Elins Finger krallten sich in Felicias Kleid. 

„Ich kann sie d-doch nicht w-wieder gehen lassen", schluchzte sie. 

„Doch, du kannst." 

„Aber wer passt dann auf sie auf?" 

Felicia löste sich aus der Umarmung der Freundin, legte ihr die Hände auf die Schultern, hielt sie auf Armeslänge von sich und sah ihr tief und fest in die Augen. „Gott wird auf sie aufpassen, Elin. Vertrau ihm doch endlich. Du bist nicht ewig für deine ganze Familie verantwortlich und vor allem nicht für Cosi. Sie ist erwachsen und kann auf sich selbst aufpassen." 

„Aber-" „Nein. Kein aber. Wenn Gott meint, dass Cosi es ohne dich schafft, dann ist es wahr." 

Elin schluckte. Tat einen zittrigen Atemzug. Erst zaghaft, dann immer heftiger nickte sie. „Ja", sagte sie schließlich, „Gott wird auf sie aufpassen und alles wird gut werden." Felicia legte nochmals die Arme um Elin und drückte ihr einen Kuss auf den Scheitel.

 Am Abend starrte Felicia noch lange in die Dunkelheit. Elin und die anderen schliefen schon. Felicia wusste, dass Elin Gott ihre ganzen Sorgen gegeben hatte. Ihr Gesicht lag friedlich auf der zerschlissenen Matratze – es gab in der Zelle keine Kissen – und die Tränen waren versiegt. Nur bei Lici wollte sich der Schlaf noch nicht einstellen. Die grausame Szene vom Nachmittag stand ihr immer wieder lebhaft vor Augen. Unwillkürlich schüttelte sie den Kopf. Was dachten sich die Behörden eigentlich? Wut wollte Felicias Herz ergreifen und sie schlug mit der Faust auf ihre Matratze. 

Das ist doch zu grausam, zu absurd. Was hat das denn für einen Zweck? Ob die beiden jetzt zusammen sind oder nicht, das ändert doch nichts an ihrer Religion. Wieder schlug die auf die Matratze. Oder doch? Wollen sie den beiden einfach noch mehr Leid zufügen? Noch mehr? Wie viel denn noch, Herr? Und vor allem: wie lange noch? Bitte hol uns endlich hier raus. Lebendig oder tot – es ist mir egal. Dein Wille geschehe.

„Wie, Elin soll kommen?" Felicia konnte den Satz nicht zurückhalten. Es war früh am Morgen und der Wärter stand breitbeinig in der Tür und verlangte nach Elin. Felicia stemmte ihren Oberkörper auf ihre Unterarme. In ihr drängte alles sie den Wärter anzufunkeln, doch sie tat es nicht. 

„Sie soll zum Verhör erscheinen", gab der Mann jetzt eisig von sich. 

„Wieder?" Felicia starrte ihre Freundin an. Dass diese sich aber auch immer mit den Wärtern anlegen musste. Eigentlich war das ein großer Gegensatz zu ihrer sonst so sanften Art. Jetzt biss sich Elin auf die Lippen. Anscheinend bereute sie ihre Frage. Ungeschickt sprang sie auf ihre Füße. Mit den Händen fuhr sie durch ihr verworrenes Haar. Sie sah noch ganz verschlafen aus. „Geben Sie mir bitte eine Minute, damit ich mich umziehen kann." Der Wärter nickte nur knapp und verschwand dann. 

Felicia stöhnte auf. „Das können die doch nicht machen." 

Elin lächelte sie traurig an. „Siehst du doch." 

Felicia zog ihre Arme unter sich weg und fiel auf ihre Matratze zurück. „Fühlst du dich denn überhaupt stark genug? Ich meine, nach gestern und allem..." Sie musterte sie graue Decke, die sie von dem Geschoss über sie, aber vor allem von dem blauen Himmel trennte. Eine dicke Spinne krabbelte darüber. Angeekelt rümpfte Felicia die Nase und drehte sich auf die Seite, um das Tier nicht sehen zu müssen. 

„Gott wird mir schon Kraft geben." Elin beugte sich über Felicia. Ihre verfilzten Haare fielen ihr über die Schultern. Schon Felicia hatte große Mühe, ihren Bob zu bändigen, aber Elins lange Mähne war schier unbezwingbar. „Bete für mich." 

Felicia drückte ihrer Freundin die Hand. „Das werde ich. Verlass dich drauf." 

Dann verschwand Elin aus ihrem Sichtfeld.

Elin

Elin betrat den Gang. Der Polizist hielt wie immer fest ihren Arm. Laut begann Elin jetzt zu rufen: „Cosi! Cosmina, wo bist du?" 

„Halt deinen Mund!" Der Schlag des Polizisten traf sie neben ihren Schläfen und ein Gefühl der Benommenheit übermannte sie kurz. 

Sie schüttelte den Kopf und blinzelte. Das Gefühl schwand und sie rief erneut. „Cosmina! Cosmina, wo bist du?" 

„Bist du wohl still?" 

Unbeirrt rief Elin den Namen ihrer Schwester weiterhin. Irgendwo musste sie doch sein. 

Da stand Cosi plötzlich an der Tür einer Zelle und spähte hinaus. „Hier, Elin! Ich bin hier!" 

Elin riss sich aus dem Griff des Beamten und rannte zu ihrer Schwester. Sie umfasste deren Hände, die sie durch die Gitterstäbe schob. „Gott sei Dank, dass ich dich gefunden habe." 

„Oh Elin, ich... ich vermisse dich so." 

Elin drückte die Hände ihrer Schwester sanft. „Schh... Alles wird gut. Bald werden wir für immer zusammen sein. Versprich es mir Cosi, dass du Gott die Treue halten wirst." 

Da kam der Polizist herbeigesprungen. Er war zuerst ganz überrascht stehen geblieben, aber sobald er sich gefasst hatte stürmte er los. Jetzt packte er Elin an den Schultern und entriss sie den Händen ihrer Schwester. Diese drehte den Kopf zu Cosmina um. „Versprich es mir, Cosi!" 

Diese sah sie gequält an und nickte mit zusammengeprassten Lippen. „Ich verspreche es." 

Elin lächelte und hörte auf Widerstand zu leisten. Folgsam ließ sie die dritte Trennung von ihrer Schwester geschehen.

 Der Polizist führte Elin nicht wie sonst in den großen Saal, sondern in einen kleinen Raum. Elin wurde auf Anhieb klar, dass es die Folterkammer war. Es war ein düstererer Raum. Ausgestattet war dieser mit einem Tisch, auf dem allerlei kleinere Foltergeräte – darunter auch die Elin bekannte Daumenschraube – lagen. In einer Ecke stand etwas, dass Elin sofort als die Eiserne Jungfrau erkannte. Das Folterinstrument durch das Melli gestorben war. Sollte ihr jetzt dasselbe Schicksal blühen? In der Mitte stand ein großer Pfahl. So ähnlich musste der Pranger ausgesehen haben, an dem Lici hatte stehen müssen. Blutkrusten klebten an Wänden, Boden und den Instrumenten. 

Mit zwei Seilen wurde Elin nun an den eben erwähnten Pfahl gebunden. Ein Seil legte der Polizist über ihre Arme und das andere um ihre Beine. Ihr Bauch wurde an den Pfahl gepresst. Als sie eng zusammengeschnürt dort am Pfahl stand – ja förmlich klebte– vernahm sie energische, wütende Schritte. Die Tür flog auf und jemand kam herein. An seiner Stimme erkannte Elin ihn als den Richter. Sie stand mit dem Rücken zu ihm, sodass sie ihn nicht sehen konnte, aber er kam auf sie zu und stellte sich vor ihr. Elins Blick traf den seinen und ein eiskalter Schauer lief ihr, wie Millionen Ameisen, über den Rücken. Es fröstelte sie, aber nicht vor Kälte, sondern vor dem Hass, der aus seinen Augen zu strotzen schien. „Ich bin dein Schweigen und das der anderen ein für alle Mal leid. Jetzt ist Schluss! Rede oder du bist eine Tote Frau!" 

Elin Schwieg. Der Richter machte jemandem ein Zeichen. Elin hatte nicht bemerkt, dass noch jemand im Raum gewesen war, aber jetzt schoss ihr in den Kopf, dass es jemand sein musste, der mit den Foltergeräten umzugehen wusste. Sie hatte eine leise Ahnung von dem, was kommen würde. 

Da traf ein heftiger Peitschenhieb ihren Rücken und ließ sie zusammenfahren. Der Schlag kam so unerwartet, dass ein „Ah!" ihren Lippenentwich. 

„Du siehst, dass wir keine Angst haben, dir wehzutun. Sind deine Finger nicht auch schon hinüber? Nie wieder wirst du sie gebrauchen können und das nur, weil du einer fanatischen Idee treu – wie ihr Christen zu sagen pflegt –geblieben bist. Wie töricht von dir." 

Sie biss sich auf die Unterlippe in dem festen Vorsatz keine Schwäche mehr zu zeigen. Als der Richter merkte, dass sie nicht auf seine Sticheleien einging nickte er dem Bediener der Peitsche zu. Dieser Schlug auf sie ein, als müsse er seine ganze Energie und Kraft loswerden. Elin schloss die Augen, die vor zurückgehaltenen Tränen brannten. Der Schmerz war unsäglich und ihr wurde speiübel. Besonders Schmerzhaft war es, wenn die Peitsche eine Stelle mehrere Male berührte. Es war Elin, als würde ihr Rücken mehr und mehr aufreißen. Konnte sie nicht bewusstlos werden? Der Schmerz wäre so erträglicher. Hätte man sie nicht angebunden, so würde sie schon längst am Boden liegen, dessen war sie sich sicher. 

Ich halt das nicht mehr lange aus. Es muss doch bald Erlösung kommen. Hilf mir, Herr. Hilf mir! 

„Bist du nun endlich bereit uns etwas zu sagen?" Die eiserne Stimme drang, wie aus weiter Ferne, in ihr Ohr. Was sollte sie diesem Mann sagen? Was genau wollte er von ihr wissen? „Sag uns endlich wo ihr eure Gottesdienste abhaltet! Wer führt diese durch?" 

Als sie beharrlich schwieg ließ er einen Schwall von Fluchworten auf sie los und rann verzweifelt die Hände. „Warum bist du nur so stur?" Er raufte sich das Haar und Elin bekam Angst, er würde den Verstand verlieren. „Du musst mir nur einen Namen sagen und das alles ist vorbei! Verstehst du das denn immer noch nicht?" Es sah aus als wolle er sie schütteln, aber das ging nicht, weil sie angebunden war und ein unbekannter Mann hinter ihr stand und mit einer Peitsche unermüdlich auf sie einschlug. 

„Wir wollen, dass jeder in diesem Land frei und unbehelligt leben kann." 

Dann lassen Sie uns Christen doch endlich in Ruhe. 

"Wir wollten dir doch nicht dir Finger brechen-" 

Und warum taten Sie es dann? 

„Aber irgendwie müssen wir euch ja zum Reden bringen." 

Glauben Sie mir: Diese Tat hat meinen Vorsatz zu Schweigen nur noch verstärkt. 

Wir wollen einfach nur unser Volkschützen." 

Dann bringen sie zuerst Gerechtigkeit in dieses Gefängnis und verschließen Sie die Tür dieses Raumes für immer. 

„Alle verstehen das – nur ihr Christen nicht." 

Wäre Elin nicht angebunden hätte sie sich mit der flachen Hand gegen die Stirn geschlagen. War dieser Mann wirklich so blind, oder tat er nur so? Seine Erzieher mussten ihm ganz schön den Kopf verdreht haben, doch Elin hütete sich davor etwas zu sagen. Sie hatte die Folgen bei Felicia gesehen und diese Schläge waren hart genug für sie. 

Endlich schien ihrem Peiniger die Kraft auszugehen. Er ließ die Peitsche sinken und band Elin los. Wie ein Sack glitt diese erschöpft zu Boden. Wie sollte sie in diesem Zustand in ihre Zelle zurückkehren? Keinen Schritt konnte sie machen- geschweige denn Treppen in Angriff nehmen. Bring mich hier weg, Gott. Hol mich endlich zu dir. 

Eine Ohnmacht wollte sich über sie legen, aber der Polizist packte sie schon weit oben am Arm und zog sie hoch. Elin musste stark blinzeln und den Kopfschütteln, doch die Benommenheit blieb. Zaghaft setzte sie einen Fuß vor den anderen. Wie ein Feuer brannte der Schmerz in ihren geschlagenen Gliedern. Sie sog scharf die Luft ein und biss die Zähne zusammen. 

Durchhalten, Elin. Halte durch. Es wird für dich gebetet. 

Dieser Gedanke gab ihr Kraft, ließ sie Vorwärts gehen, wenn auch nur langsam und unter großen Schmerzen. 

„Geht's auch schneller? Ich habe nicht ewig Zeit." 

Das hätten Sie sich vorher überlegen sollen. Sie hätten ihren Kollegen auch ruhig davon abhalten können mich zu schlagen. 

„Tut mir leid", presste sie zwischen ihren Zähnen hervor. 

Schäm dich, Elin. Es tut dir ja gar nicht leid. 

Das tat es wirklich nicht. Im Gegenteil: Sie verlachte innerlich den Mann, der immer ungeduldiger wurde. 

Das haben Sie eben davon. 

Energisch schüttelte sie den Kopf. So wollte sie nicht denken. Es war nicht richtig. Es war provokant und erfüllte nicht die Worte, die Jesus sprach. Liebet eure Feinde. Sie wollte es ja! Sie wollte es von ganzem Herzen, aber es war unsagbar schwer. 

Vergib mir Herr, betete sie, als sie sich eine Treppe hinunterschleppte. Gib mir Liebe zu diesen Menschen. Lass sie mich mit deinen Augen sehen. 

Endlich waren sie an der Zelle angekommen. Erleichtert atmete Elin auf, als sich die Tür öffnete und sie hineingestoßen wurde. Der Stoß war stark und sie unglaublich schwach. Das Gleichgewicht verlierend flog sie in Ramonas Arme. Diese stieß einen entsetzten laut aus und stützte sie dann. „Was haben sie nur jetzt wieder mit dir angestellt?" 

Elin sank aus Ramonas Armen auf ihre Matratze und schloss die Augen. Um sie herum drehte sich alles. Endlich fiel sie in einen wohltuenden Schlaf.

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