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Kapitel 15

Felicia

Ein beklemmendes Gefühl drückte Felicias Herz, als man sie zu Zelle Zwei brachte. Der Weg führte sie über unzählige Treppen und mehrere Stufen nach unten in den Keller, des Hauses. Eine Glastür versperrte den Durchgang zu dem Flur, der sich durch den Keller zog. Felicia wunderte sich warum hier eine Glastür war. Doch als sie davor stand erschrak sie. Der Polizist wollte sie weiter zerren, aber sie war wie am Boden fest gewachsen. Mit großen Augen starrte sie auf ihr Spiegelbild. War das Felicia Matei, die sie da ansah? 

Ihre hohen Wangenknochen stachen jetzt aus ihrem Gesicht und ließen die Wangen noch magerer erscheinen, als sie es ohnehin schon waren. Das Kleid hing an ihr herab und berührte ihre Knöchel. Ihre Haare waren ganz zerzaust und schienen nach einem neuen Schnitt zu schreien. Ihre dunklen Augen sahen groß und unwirklich aus. Doch es lag keine Angst darin, sondern Frieden und Gelassenheit. Noch nie hatten ihre Augen diesen Ausdruck gehabt und ihr wurde klar, dass es ein Geschenk Gottes war. Er hatte sie damit beschenkt. Ihre alte Schönheit ließ sich jetzt nur noch erahnen, aber Gott hatte ihr eine ganz neue gegeben. Er wollte ihr Herz schön machen. 

Wieder zerrte der Wärter an ihrem Arm und holte sie somit in die Gegenwart zurück. Er zog sie in den Gang, der kaum beleuchtet war und bedeutete dann einem Wärter die erste Zelle auf der rechten Seite aufzuschließen. Ein modriger Geruch schlug Lici entgegen, als sie hineintrat. Wenig Licht fiel vom Flur hinein und ließ Felicia die Einrichtung, der Zelle sehen. In den Ecken klebten Spinnennetze und Schimmel. Von Letzterem rührte der Gestank her. Auch von der Decke hingen Spinnweben. Die Wände waren genauso nackt und grau, wie die in ihrer alten Zelle, jedoch waren diese noch kälter und zudem auch noch feucht. Die Zelle war so klein, dass Felicia mit zwei Schritten die ganze Zelle durchquert hatte. Eine Pritsche stand an der Wand. Immerhin lag die Matratze nicht auf dem Boden- ein Luxus den ihren Kameradinnen und ihr in der anderen Zelle verwehrt war. Neben der Pritsche stand ein Eimer für die Notdurft. Felicia warf unwillkürlich einen Blick hinein und spürte wie sich ihr Magen umdrehte. Sie drehte sich zu dem Polizisten um, der gerade gehen wollte. „Könnten Sie vielleicht den Eimer ausleeren?" 

Der Polizist sah sie schadenfroh an. „Das fällt nicht in meinen Aufgabenbereich. Du bist selbst schuld." 

Felicia widerstand dem Drang ihm eine Ohrfeige zu geben. Die Exkremente, des Vorbewohners dieser Zelle, schimmelten vor sich hin und verstärkten den Gestank noch. Der Polizist bedeutete dem Wärter die Zelle zu schließen, aber Felicia schob ihren Fuß dazwischen. „Könnten Sie nicht jemanden schicken, der es tut? Ich bitte Sie. Oder zeigen Sie mir einen Ort, wo ich es hintun kann. Es stinkt grässlich hier drin." 

Ungeduldig verschränkte der Polizist die Arme vor der Brust. „Ich sagte doch schon: Das fällt nicht in meinen Aufgabenbereich. Wenn du mehr Komfort haben willst werde Kommunist." 

Felicia krallte ihre Finger in den Stoff ihres Kleides, um ihm nicht ihre Wut zu zeigen. „Das will ich nicht und das wissen sie. Na gut, dann werde ich halt stinkend vor dem Richter erscheinen." 

Der Polizist zuckte mit den Achseln. „Diese Demütigung musst du schon auf dich nehmen." 

Noch mehr Demütigungen? War ihr Stolz nicht schon genug verletzt? Ihre ganze Menschenwürde war schon dahin... Entschlossen zog Felicia ihren Fuß zurück und schloss die Zellentür selbst. Wie ein Stein fiel sie auf die feuchte Matratze, die an einigen Stellen dreckig war und an einem Ende sah Felicia Bissspuren. Ob es hier Ratten gab? Sie zog die Beine an sich und legte ihre Stirn auf die Knie. Langsam begannen die Tränen zu rollen. Wo war sie nur hineingeraten? Wohin hatte ihr loses Mundwerk sie denn jetzt schon wieder gebracht? Mumie hatte ihr schon als Kind immer prophezeit aufgrund diesem sich noch einmal in große Schwierigkeiten zu bringen- und sie hatte recht behalten. Jetzt saß sie hier allein in dieser stinkenden Zelle. Von allen- wie es ihr schien- verlassen. Doch einer ist immer da, auch wenn alle einen im Stich lassen, wenn man allein ist. Zu diesem Schrie Felicia jetzt. Es war ihr egal, dass der Boden feucht und kalt war. Und sie fiel auf ihre Knie. Es war ihr auch egal, dass man sie vom Flur aus, sehen und auch hören konnte. Sie musste beten, musste mit ihrem himmlischen Vater sprechen! 

Felicia streckte ihre Hände gen Decke und schrie, oder eher sie brüllte, während ihr die Tränen die Wangen herunterströmten: „Gott, warum konnte ich meinen Mund nicht halten? Warum hast du mich nicht davor bewahrt? Siehst du wo ich bin? Siehst du mich hier unten in diesem Loch? Wo bist du, Gott? Wo sind dein Frieden und deine Kraft?" Kraftlos sackte sie in sich zusammen. „Hilf mir, Vater, bitte hilf mir. Ich kann einfach nicht mehr." Heftiges schluchzen schüttelte ihren Körper. „Hilf mir, Herr. Hilf mir", war das Einzige, was sie über die Lippen bringen konnte. 

Langsam löste sich ein Druck von ihrem Herzen. Sie spürte Gottes Gegenwart, als wäre er durch die Tür hereingetreten. Sie richtete sich auf und schloss die Augen. Sie wartete. Wartete darauf, dass Gott sie ganz erfüllte und sie ruhig wurde. Ganz langsam geschah es. Sie holte Luft und begann zu singen: 

Ich bin ja nur ein Gast auf Erden, bin unterwegs zu jener Stadt, wo weder Schmerz noch Leid sein werden, wo alle Not ein Ende hat.

Ich gehe Heim zu meinem Vater, darf bei ihm bleiben alle Zeit. Vergessen sind die schweren Stunden, in Gottes großer Herrlichkeit."

Sie schloss die Augen und vergaß ihre Umgebung. Sie hörte nicht, wie der Wärter ihr befahl still zu sein, sondern legte ihre Hände übereinander auf ihr Herz und sang weiter. Die nächste Strophe schien wie genau für sie geschrieben worden zu sein. 

Wenn dunkle Wolken mich umgeben, mein Weg auch schwer und einsam ist, verzage ich doch nicht am Leben, weil mich mein Jesus nicht vergisst.

Bald darf ich seine Augen sehen und mit ihm sprechen alle Zeit. Vergessen sind die schweren Stunden in Gottes großer Herrlichkeit."

Plötzlich stand der Wärter neben ihr und schlug sie ins Gesicht. „Willst du wohl endlich still sein? Du bringst alle Gefangene in Aufruhr." Sie lächelte ihn einfach nur an und sang- die Schmerzen ignorierend- weiter.

Mit Jesus will ich weitergehen, auf meinem Weg nicht rückwärts schauen. Kann ich auch vieles nicht verstehen, darf ich doch seiner Führung trauen.

Mit meinem Lied will ich ihn preisen in Freude und in Traurigkeit. Vergessen sind die schweren Stunden in Gottes großer Herrlichkeit."

„Bist du jetzt endlich fertig?" 

Sie öffnete die Augen und lächelte den Wärter an. „Das Lied ist zu Ende, aber ich bin nicht fertig." 

Wild fuchtelte er mit seinem Finger vor ihrer Nase rum. „Was erlaubst du dir eigentlich? Was denkst du, wer du bist?" 

Felicia drückte sich vom Boden hoch, zog die Schultern zurück und sagte stolz: „Ich bin ein Kind des lebendigen Gottes." 

Seine Antwort war eine weitere Ohrfeige. „Nichts bist du! Gerade hast du noch zu deinem Gott geschrien, dass du ihn nicht spürst und jetzt-" „Jetzt habe ich ihm wieder die Möglichkeit gegeben mich zu erfüllen und habe meine Sorgen und Ängste ihm gegeben. In Ihren Augen bin ich ein Nichts, aber in den Augen meines Gottes bin ich so wertvoll, dass er für mich gestorben ist. Nichts kann mich von seiner Liebe trennen, da könne Sie machen was Sie wollen." 

Bebend vor Wut sah er sie an. Er schein kein Wort heraus bringen zu können. 

„Wollen Sie hierbleiben und mit mir singen oder wollen Sie weiter Wache halten?" Sie ging zur Tür und stieß sie auf. Ihren Arm drückte sie dagegen, damit sie nicht wieder zu fiel und sah den Wärter abwartend an. Dieser ging heftigen Schrittes an ihr vorbei und würdigte sie keines Blickes mehr. Kopfschüttelt blickte Felicia ihm hinterher.

Elin

 Unruhig warf sich Elin auf ihrer Matratze hin und her. Die gleichmäßigen Atemzüge ihrer Mitgefangenen ließen sie wissen, dass sie die Einzige war, die nicht schlafen konnte. Auch Cosi, die auf Felicias Matratze neben ihr lag, schlief schon. Nur Elin fand keinen Schlaf. Sie hatte ihre alten Kleider Cosi zum Schlafen gegeben, da diese nur noch das hatte, welches man ihr gegeben hatte, als sie hier angekommen war. Ihre alten Kleider hatte man womöglich verbrannt. Cosi hatte zwar protestiert, aber Elin hatte sich, wie immer, durchsetzen können und schlief nun in ihrem Tageskleid und nicht in dem, zum Schlafkleid umfunktionierten Kleid, dass ihr als einziges Erinnerungsstück an die Freiheit geblieben war. 

Doch es war nicht die Kleidung, die sie wachhielt. Ihr ging zu viel durch den Kopf. Sie machte sich zwar keine Sorgen mehr um Felicia und Gabi, aber trotzdem fragte sie sich, was mit ihnen geschehen war und warum Felicia nicht zurückgebracht worden war. Was war nur mit ihr geschehen? Elin hielt es auf ihrem Lager nicht mehr aus und stand auf. Durch die Matratzen bahnte sie sich einen Weg zu dem Fenster, der Zelle. Es lag für sie unerreichbar hoch, aber wenn sie den Kopf in den Nacken legte, konnte sie Lichter, die von der Straße herkommen mussten, sehen. Sie verschränkte die Arme vor der Brust und schloss ihre Augen. 

„Wo seid ihr?", flüsterte sie in die Stille hinein. Ich will dir vertrauen, Herr. Ich will es wirklich, aber... es fällt mir so schwer, weißt du? Bitte, pass auf meine kleine Schwester und auf Lici auf. Bitte, mach, dass sie keine Dummheiten begehen, Herr, ja? Amen. Sie kehrte zu ihrer Matratze zurück, rollte sich auf dieser zusammen und war bald darauf eingeschlafen.

 Doch der Schlaf währte nicht lange. Laute Schreie drangen, wie aus weiter Ferne an ihr Ohr und sie hörte, wie einige ihrer Zellenkameradinnen Geräusche von sich gaben, die sich anhörten als würden sie durch die Gegend spucken. Was soll das? Was ist hier los? Sie drehte der Wand ihren Rücken zu und öffnete verschlafen die Augen. Es war noch dunkel, aber alle waren wach. Die Schreie kamen von draußen, außerhalb der Gefängnismauern. 

„Was ist passiert?", fragte Elin ihre Schwester. Sie setzte sich auf. 

„Vor unserem Fenster scheint eine Gruppe von Jugendlichen zu stehen. Sie haben die Fensterscheibe eingeworfen und werfen jetzt Erdklumpen in unsere Zelle." 

Daher also das spucken... Einige der Frauen hatten wohl die Erde in den Mund bekommen. 

„Aber das ist ja grausam. Denken die denn überhaupt nicht mit? Die Scherben könnten doch jemanden verletzten." 

„Das ist denen doch egal." 

Elins Schultern sackten in sich zusammen. Cosmina hatte recht. Es war diesen Menschen egal. 

„Woher wollen die überhaupt wissen, dass das unsere Zelle ist?" 

„Vielleicht haben sie unser Singen gehört." 

 „Kann sein. Was machen wir denn jetzt?" 

 „Ruhe bewahren." 

Elin kam sich mit einem Mal ganz klein und dumm vor. Sie löcherte ihre kleinere Schwester mit Fragen und diese schien die Ruhe selbst zu sein. Tief Luft holend meinte Elin: „Wir müssen die Scherben finden und sie in einer Ecke zusammenbringen, damit niemand sich verletzt. Du bleibst hier, Cosi. Ich gehe und seh nach, was sich machen lässt." 

Cosmina schnaubte. „Nichts da. Du denkst wohl, ich sei ein kleines Mädchen, dass nicht auf sich aufpassen kann, wie? Ich komme mit." 

Elin seufzte und wollte ihrer Schwester widersprechen, doch diese zog sich bereits ihre Schuhe an und nahm dann ihre Hand. „Gehen wir." 

Elin lachte auf. „Meine Güte, Cosi... Wir ziehen doch nicht in den Krieg." 

 „Nicht? Und wie willst du das dann nennen?" 

Elin seufzte erneut. „Ich weiß es nicht. Aufpassen müssen wir auf jeden Fall. Komm jetzt." Sie zog ihre Schwester in Richtung des Lärmes. Vor den Matratzen, die unterhalb des Fensters lagen hielten die jungen Frauen an. 

„Bewegt euch nicht, damit ihr euch nicht schneidet", befahl Elin. „Cosmina und ich suchen jetzt vorsichtig eure Matratzen und den Boden darum ab." 

„Bindet euch etwas um die Hände", kam eine leise Stimme aus der Dunkelheit. 

„Gute Idee. Ich hol eben ein paar Stoffstreifen von unseren Kleidern." Elin schob sich an Cosmina vorbei und holte die besagten Streifen. Wieder bei Cosi angekommen band sie ihrer Schwester um jede Hand einen Streifen und diese tat es ihr gleich. Vorsichtig bückten sich die Beiden und machten sich ans Werk.

 Es kam eine ganze Menge Scherben zusammen. Unwillkürlich musste Elin sich fragen, ob sie nicht eine übersehen hatten. Das Rufen vor dem Fenster hatte immer noch nicht nachgelassen. Hässliche Schimpfworte wurden ihnen an den Kopf geworfen, Dreck und Erdklumpen flogen durch das Fenster und immer, wenn jemand von den Unruhestiftern etwas besonders Hässliches sagte, wurde ihm von der Menge zugejubelt. Ein junger Mann war besonders laut. Als die Schwestern mit dem beseitigen der Scherben fertig waren rief er gerade: „Ihr habt wohl nicht den Mut euch zu wehren, was? Ihr habt ein großes Mundwerk, aber nichts dahinter." Die Menge johlte. 

Elin konnte es nicht verhindern ihre Augen zu verdrehen. Sie brauchte ihre ganze Beherrschung, um nicht laut eine Strafpredigt zu den Ruhestörern zu rufen. Doch sie besann sich und schlug stattdessen den anderen vor: „Wir wollen für diese jungen Menschen etwas singen. Wir wollen unsere Feinde segnen, oder?" 

Zustimmendes Gemurmel kam von allen Seiten. „Ich schlage das Lied: Wenn Friede mit Gott vor." Auch dieser Vorschlag wurde angenommen und die Frauen begannen zu singen. Als die Unruhestifter merkten, dass man sie nicht weiter beachtete warfen sie vor lauter Wut noch eine große Ladung an Dreck in die Zelle und zogen sich zurück. Nachdem das Lied beendet war krochen alle zurück unter ihre dünnen Decken. Durch das kaputte Fenster wehte ein frischer Nachtwind und den Frauen, die am Fenstern nachteten wurden zu anderen auf die Matratze eingeladen. Irgendwann kehrte ruhe ein, aber Schlaf wollte sich nicht bei allen sofort einstellen. 

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