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➺ 𝗦𝗰𝗵𝗹𝗲𝗰𝗵𝘁𝗲 𝗘𝗻𝘁𝘀𝗰𝗵𝗲𝗶𝗱𝘂𝗻𝗴𝗲𝗻 ?

Chapter 3
» Yet we're here again ... fearing to loose the people we love the most «

EFFIE

Mit jedem Schritt werde ich nervöser. Nach dem Frühstück wird meine erste Trainingsstunde beginnen.
'Wie lächerlich das aus meinem Mund doch klingt!'
Ich weiß, dass es sowieso mein sicheres Todesurteil sein wird, da brauche ich nicht noch erst ein paar Fähigkeiten erlernen, die mir sowieso nicht helfen werden.
„Alles gut, Effie? Du siehst ein bisschen blass aus."

Ich schaue mich um und sehe in den fragenden Blick von Peeta.
„Mir geht es gut. Nur ein wenig aufgeregt."
Nervös nippe ich an meinem Kaffee, deren Qualität auch mal bessser war.
„Unser Plan sieht so aus-", Katniss räuspert sich kurz. Es ist ein wirklich merkwürdiges Gefühl, Anweisungen von den Kindern zu erhalten.
„Nachdem das Frühstück beendet ist, werdet ihr das Training beginnen. Haymitch wird dir zeigen wie du mit verschiedenen Waffen umzugehen hast."
Ich blicke kurz zu Haymitch herüber, er wiederrum nickt mir zu.
„Ich denke, ihr beide wisst genau, wie man sich bei den Interviews verhalten sollte, deshalb lassen wir das unnötige Vorbereiten aus und zeigen euch lieber, wie man mit einem Bogen umgeht oder sich tarnt."
„Unnötige Vorbereitung?" Während ich zu Peeta schaue, ziehe ich eine Augenbraue hoch und spitze die Lippen. Er fängt an nervös zu werden und kratzt sich am Nacken.
„Naja, also für euch schon. Für uns war das natürlich nötig, ich meine das üben auf High Heels war schon wichtig für Katniss", stottert er unbeholfen vor sich hin.

Katniss wirft ihm giftige Blicke zu, bevor sie sich an mich wendet.
„Peeta hat Recht. Natürlich war es wichtig, was du uns gezeigt hast, aber für deine Verhältnisse wäre es wichtiger mit Waffen umgehen zu können.", murmelt sie leise. Ein wenig beleidigt bin ich schon, es ist viel Arbeit diesen Distriktleuten Manieren und Anstand beizubringen. Aber ich weiß was Katniss mir versucht zu erklären.
„Wisst ihr, wie viel Schaden es anrichten kann, einen High Heel nach jemanden zu werfen?", sage ich und lache dabei ein wenig.
„Eine klaffende Wunde an der Stirn und ein kaputtes, noch halb volles Glas mit teurem Likör", grummelt Haymitch nach einer schweigvollen Minute. Katniss und Peeta versuchen ein Lachen zu verkneifen, was ihnen nicht so ganz gelingt. Die Situation wird ein wenig aufgelockert und mein Magen entspannt sich auch ein wenig.
„Weißt du, du solltest mehr essen. Wir wollen ja nicht riskieren, dass du bei einem Sturm aus der Arena fliegst", meint Haymitch zu mir mit einem sarkastischen Grinsen.
„Das wäre gar nicht mal so schlecht, aus der Arena zu fliegen. So hätte ich wenigstens eine geringe Chance."
Ein ersticktes Lachen entkommt meiner Kehle und die Stimmung schwingt augenblicklich um. Wahrscheinlich, weil jeder im Raum weiß, dass ich sowieso sterben werde.

HAYMITCH

Unser Appetit ist nicht allzu groß, also beschließen Effie und ich schon eher ins Trainingscenter zu gehen. Effie ist derweilen angespannter als sie zugeben möchte. Sie verschwendet bloß ihre, wenn auch minimalen Fähigkeiten, solange sie denkt, dass sie sowieso keine Chance hat. Aber wenn ich mir den Haufen so ansehe, ist ihre Chance zu überleben gar nicht mal so schlecht. Meine Augen erblicken zuerst zwei kleine Kinder, ich denke mal, das müssten Sunshine und Chester sein. Die beiden versuchen sich abwechselnd im Messerwerfen. Viele würden sagen, dieser Anblick lässt mich kalt, das ist kompletter Schwachsinn. Die Wahrheit ist, jedes Mal, wenn ein Kind gezogen wird, habe ich das Gefühl mein Herz zerspringt in hunderte von einzelnen traurigen Stücken. Man darf auch nie vergessen, dass ich mit 16 Jahren schon in diesen Dreck gezogen wurde.

Mein Blick sucht zur Ablenkung Effie, die nicht mehr neben mir steht. Als ich sie wiederfinde, umarmt sie gerade jemanden. Eine ältere Frau, ein einziger Blick lässt sie schon liebenswürdig wirken. Ist das nicht immer so mit älteren Tributen? Meine Gedanken schweifen zu Mags. Ich mochte sie so sehr. Die ältere Dame, die Effie so fest an sich drückt, müsste dann wohl Luzinda sein. Sie ist die Älteste aus dieser Runde mit über 70 Jahren. Mein Blick wendet sich zurück zu den beiden Kindern, die vergeblich versuchen einen sauberen Messerwurf zu landen. Kein Wunder, so wie die beiden die Messer halten, wird das nie was.
Gegenüber von mir steht Xaphius. Drei Worte beschreiben ihn ziemlich gut.
'Arrogant. Bösartig. Einschüchternd.'
Letzterer Punkt liegt höchstwahrscheinlich nur an seinen Augen, die er sich machen ließ. Ich denke er hat sich sie tätowieren lassen. Nur noch seine eisblauen Pupillen sind zu erkennen. Dieser Idiot schaut die Kinder an als wären sie sein Fressen. Sein arroganter Blick ist mir zu viel, noch bevor Chester reagieren kann, nehme ich ihm die Messer aus der Hand.
„Hey! Gib sie mir zurück, das sind meine!" Den tödlichen Blick hat der Knirps immerhin schon drauf.

„Kleiner, halt die Klappe und schau gefälligst zu." Mit ein wenig Schwung aus dem Handgelenk und der richtigen Haltung werfe ich in Sekundenschnelle alle Messer an die Zielscheibe.
„Wow..."
Die beiden schauen mich mit weit geöffneten Augen an.
„Ihr habt gesehen, wie man es richtig macht. Jetzt versucht es noch einmal." Ich gebe ihm und dem Mädchen jeweils ein Messer in die Hand. Sie sollen wissen, dass sie aus diesem einen Versuch möglichst das Beste herausholen sollen. Von meinem Augenwinkel aus sehe ich das blöde Grinsen auf Xaphius' Gesicht.
„Die beiden scheinen also in deinem Welpenschutz zu stehen. Wie rührend." Ich wende mich von den beiden Kindern ab und laufe stattdessen zu diesem Großmaul herüber.
„Unentdecktes Potenzial fördern, vielleicht schaffen sie es dann dir das dreckige Grinsen aus deinem Gesicht zu wischen." Sein Lächeln verblasst, er wird ernst.

„Die beiden sind genauso wie alle anderen hier. Zu schwach... für mich."
Jetzt fängt er wieder an zu lachen.
„Ein wenig hochmütig?", ich ziehe eine Augenbraue hoch und werfe ihm ein sarkastisches Lächeln zu. Er erwidert es mit großem Vergnügen.
„Achja, ich vergaß. Der große Abernathy steht ja vor mir! Der mit nur 16 Jahren zu einem Sieger wurde und gleich 3 Karrieros tötete. Und das alles auch noch bei einem Jubel-Jubiläum..." Xaphius klopft mir auf die Schulter und kommt ein kleines Stückchen näher.
„Aber Abernathy schau der Realtität ins Gesicht... Du bist in die Jahre gekommen, deine Glanzjahre sind schon lange vorbei."
Ich würde ihm zu gerne sein Lächeln aus seinem Gesicht polieren, aber das hebe ich mir für die Arena auf.
„Ich kann dir bei passender Gelegenheit ja mal zeigen, wie sehr ich in die Jahre gekommen bin", trotzig schlage ich seine Hand von meiner Schulter und stelle mir schon mögliche Szenarien in der Arena vor. Sein Grinsen ist noch immer nicht verschwunden, doch er macht ein paar Schritte zurück.
„Ich freue mich schon auf dich", mit diesen Worten verabschiedet er sich und läuft zurück zu der Menge.
„Sobald wir in der Arena sind sollten wir diesen Idioten an einen Baum binden und mit Scheiße bewerfen." Ich drehe mich um und schaue zu Sunshine, die wegen Chesters Bemerkung anfängt zu lachen.

„Vergesse seinen dummen Bruder nicht", hängt sie mit an.
„Welchen Bruder?", frage ich überrascht. Zwei von diesen Posern kann ich nicht gebrauchen.
„Alyx Samson. Die beiden sind Halbbrüder. Alyx ist der Arrogante Arsch, der gerade deine Freundin anmacht." Diese Stimme stammt diesmal von jemand ganz anderem. Eine Frau kommt auf uns zugelaufen und bleibt neben mir stehen.
„Su, wo kommst du denn her?", fragt Chester sie neugierig.
Ich würde sagen, 'Su' ist ungefähr in meinem Alter.
„Kind, hab ich dir erlaubt mich so zu nennen?", zischt sie genervt.
„Mies drauf, Su?", ich versuche sie zu provozieren und freue mich umso mehr, dass es mir sofort gelingt.
„Suyin! Achja, so langsam wird die Lage übrigens ernst... geh schnell hin, wenn du ihr Held sein willst", mit ihrem Finger zeigt sie auf Effie und Alyx. Man sieht, wie Effie versucht ihn von sich wegzudrücken, er lässt aber nicht nach. Ohne zu zögern laufe ich auf die beiden zu und packe Alyx an die Schulter.
„Zwinge mich nicht, dir schon vor Beginn der Spiele dein Genick zu brechen", fahre ich ihn wütend an.
„Hey, hey! Ganz ruhig, ich wollte ihr nur zeigen, wie man vernünftige Knoten bindet."

Ich sehe zu Effie, die ein Seil in der Hand hält und mit der anderen Hand versucht ihn von sich zu drücken.
„Achso und wegen deiner selbstlosen Hilfe versucht sie dich loszuwerden?!"
„Ziemlich undankbar, findest du nicht auch?", stellt Alyx mit sarkastischen Ton fest.
„Hör mal zu, du Witzbold. Wenn du sie nicht in Ruhe lässt, werden meine Worte ernst... ist das klar?" Wütend greife ich fest an seinen Kragen. Der Zorn kocht in mir hoch und ich würde ihn am liebsten in Grund und Boden schlagen, doch ich werde von einer Hand davon abgehalten. Effie mischt sich ein und zerrt mich von ihm weg.
„Es ist alles gut. Alyx wollte helfen..."
„Helfen?! Indem er dich begrabscht? Dein ernst, Effie?" Fassungslos gräbt sich mein Blick in sie hinein, sucht nach einer Antwort, die sie mir nicht geben wird. Stattdessen schiebt sie mich von Alyx weg.
„Es ist jetzt egal! Es wird nicht wieder vorkommen!"
„Da wäre ich mir mal nicht so sicher, Darling."

„Willst du etwa schon vor Beginn verlieren, Poser?" Zornig weiche ich Effies Bemühungen aus mich von diesem Mistkerl fernzuhalten, doch unnötigerweise gesellt sich auch noch eine dritte Person zu uns.
„Abernathy, du solltest wissen, wie wild man werden kann, wenn jemand den jüngeren Bruder bedroht."
Xaphius fängt jetzt auch an mitzumischen. Ich lasse Alyx daraufhin mit einem missbilligem Schnauben los und schubse ihn in seinen Bruder rein.
„Ich weiß auch, was es heißt, seine Geschwister an der kurzen Leine zu halten. Solltest du auch mal ausprobieren."
Alles was er tut, ist mir ein Zwinkern zu zuwerfen, dann geht er weg und zieht seinen Bruder hinter sich her.
„Du solltest aufpassen, Haymitch!"
Jetzt ist Effie die jenige, die wütend wird.
„Aufpassen? Vor was? Vor denen? Sollte ich etwa Angst haben vor den scheinbar größten Posern aus dem Kapitol?!"
„Sie sind nicht aus dem Kapitol! Xaphius Vater war ein Anhänger Snows...Er selbst kommt aus 1... drei mal darfst du raten, welcher stolze Vater seine Söhne zu Kampfmaschinen ausbilden ließ!"
„Pfff... das werden wir dann ja sehen. In der Arena."
Genervt lasse ich von ihr ab und versuche meine Wut beim Trainieren auszulassen. Bogen schießen war noch nie wirklich meins. Lieber schnappe ich mir einen Säbel und verprügele damit Hologramm-Kämpfer.

EFFIE

„Na, Trinks? Mal wieder ordentlich für Aufmerksamkeit gesorgt?"
„Bist du etwa eifersüchtig, weil mal keiner nach dir gefragt hat, Glenda?", gebe ich ihr als Antwort zurück. Glenda war mir schon immer wie ein Dorn im Auge. Wenn ich es einer Person wirklich gönne hier zu sein, dann vermutlich ihr.
„Ich hab dich freundlicher in Erinnerung, meine Liebe."
„Dann verwechselst du mich wohl mit jemandem. Ich bin mir sicher, dass ich dich nie leiden konnte und es dich auch immer wissen ließ."
Ein sarkastisches Lächeln umspielt meine Lippen.
„Man sieht sich." Glenda wirft mir einen grimmigen Blick zu und lässt mich dann wieder alleine.

'Ich glaube, ich habe einen Schatten.'
Aus meinen Augenwinkeln heraus habe ich eine kleine Gestalt wahrgenommen, die mich schon die ganze Zeit beobachtet.
„Tut... tut mir Leid. Ich wollte nicht lauschen." Vor mir steht ein kleines, zierliches Mädchen. Ich bin mir sicher, dass es Faith ist. Die Jüngste, die mit in die Arena zieht.
„Keine Sorge, ich tue dir nichts. Das böse Monster ist gerade gegangen."
Das kleine Mädchen fängt an zu kichern und kommt schlussendlich aus der Ecke heraus.
„Faith." Entschlossen hält sie mir ihre zierliche Hand hin.
„Effie." Ein warmes Lächeln breitet sich auf meinen Lippen aus, während ich ihre Hand schüttele.

„Kann ich dich was fragen?" Ihre blauen Augen werden ganz groß.
„Hmm... konmt ganz darauf an, was es ist."
„Der Sieger, der sich freiwillig für dich gemeldet hat...-mag er dich?"
„Ich... ähmm... wieso fragst du das?"
Sie ist ein ziemlich vorwitziges Ding. Mein erster Eindruck sagt mir dies jedenfalls.
„Weiß nicht, ich habe aber vorhin gesehen, wie ihr euch alle gestritten habt... Und da-... hmm..."
Faith verstummt, denn nervös sucht sie lieber den Grund für ihre Frage. Aber sie findet diesen einfach nicht.
Naja, dafür weiß ich nicht die Antwort.
„Die Wahrheit ist, er ist ein ziemlicher Dummkopf."
Wieder fängt sie an zu kichern. Für einen kleinen Moment kann ich es auch. Aber dann kommt wieder der schreckliche Gedanke zurück, der mir sagt, dass dieses Mädchen in den nächsten Tagen sterben wird. Ich versuche dennoch mir die Traurigkeit nicht anmerken zu lassen.
„Ich mag dich", sagt Faith mit einem ehrlichen Ton. Ich mag sie auch, genau das bereitet mir jetzt schon unsagbaren Schmerz.

„Da wären wir ja schon zwei."
Eine mir bekannte Stimme schleicht sich von hinten an.
„Xaphius."
Ich flüstere seinen Namen, drehe mich aber nicht um. Faith wird unruhig, ich kann es verstehen, er wir wirkt oft ziemlich einschüchternd auf andere. Nach kurzer Überlegung will ich den Grund für seinen Auftritt dann aber doch wissen und drehe mich deshalb zu ihm herum.
„Was willst du von-..."
Als ich mich zu ihm umdrehe, muss ich mich anstrengen nicht aufzuschreien.
„mir?" Entkommt es nur noch leise von meinen Lippen.
„Warum denn plötzlich so still?"
Sein Lächeln ist noch immer dasselbe. Aber alles andere...

„Was ist mit deinen Augen passiert?"
Für einen Augenblick denke ich wirklich, ich stehe einem Dämon gegenüber. Pechschwarz, nur seine sonst so hellblauen Augen scheinen durch das Schwarze. Ein Trend aus dem Kapitol, nehme ich an.
„Ich hatte Lust auf was neues. Tätowierung der Augen klang nicht schlecht nach meinem Geschmack."
„Ein Jammer, wirklich. Deine Augen waren immer das Schönste an dir."
„Naja, sei ehrlich. Es gab noch mehr Dinge, die du besonders 'schön' an mir fandest." Ich verdrehe bloß meine Augen. Arroganz war schon immer sein Markenzeichen.
„Wie gut, dass das alles in der Vergangenheit liegt und man eben diese hinter sich lassen sollte. War unangenehm dich wieder zu sehen", gekonnt setze ich ein gespieltes Lächeln auf.
„Ein wenig kratzbürstiger bist du geworden."
„Oh, du weißt nicht, wie oft ich mir das jetzt schon anhören musste. Naja, so eine Rebellion oder Gefangenschaft verändert einen ein wenig."
Gefangenschaft... das erinnert mich wieder daran, dass ebenfalls zwei alte Bekanntschaften mitmachen.

Dabei bin ich mir ganz sicher, dass ich ihnen nicht über den Weg laufen möchte.
„Wenn du heute Abend lust auf einen Drink hast, bist du herzlichst in mein Zimmer eingeladen."
Xaphius wirft mir einen verschmitzten Blick zu.
„Nein danke, ich passe. Aber hier ist noch ein ganzer Haufen voll ahnungsloser Frauen, die du mit solch einer Masche vielleicht verführen kannst."
Mit diesen Worten laufe ich an ihm vorbei, heraus aus dem Center. Die öffentlichen Stunden sind vorbei, jetzt beginnt das Training mit Katniss und Peeta. Darauf bin ich auch ganz froh, meinen Gegnern werde ich schließlich noch oft genug ins Gesicht schauen müssen. Als ich endlich mein Zimmer erreiche, lasse ich mich erleichtert auf mein Bett fallen. Der heutige Tag war schrecklich und ich befürchte das die nächsten nicht wirklich besser werden.
'So fühlt es sich also an.'
Verloren als wäre man in ein tiefes Loch gefallen.
'So fühlt es sich an, wenn man ein Tribut ist.' Der Stress steigert sich immer mehr, erst jetzt realisiere ich in was für einer Situation ich stecke. Ich schlage mir meine Hände vors Gesicht, winkele meine Beine an und bevor ich mich noch irgendwie bremsen kann, breche ich in Tränen aus. Die ganze Zeit schon war es ersichtlich, dass ich zu schwach bin... und daher ganz bestimmt sterben werde.

KATNISS

„Peeta? Wo sind Effie und Haymitch? Wir wollten doch trainieren?"
Fraglich zuckt er mit den Schultern.
„Vielleicht sind sie auf ihren Zimmern? Ich geh die beiden holen", antwortet er mir dann doch.
„Peeta warte. Geh du zu Haymitch, ich werde mit Effie sprechen. Ist vielleicht besser so."
„Okay."
Er nickt mir zu, bevor er mit schnellen Schritten Haymitchs Zimmer aufsucht. Effie verspätet sich nie. Möglicherweise ist ihr alles zu Kopf gestiegen. Das war schließlich ihre allererste Trainingsstunde, ihr erster Moment als Tribut und wahrscheinlich auch das erste Mal, dass sie eine richtige Waffe in der Hand hielt. Ich sitze auf dem großen Sofa im Aufenthaltsbereich unseres Apartments, starre an die Decke und überlege mit was ich Effie glücklich stimmen könnte. Passend zu dem Gedankenblitz in meinem Kopf, schnipse ich mit den Fingern und durchbreche kurz die Stille in diesem großen Raum.
'Ich hab's!'
An ihrer Zimmertür angekommen, halte ich kurz inne und klopfe vorsichtig an.
„Effie, ich bin es, Katniss. Kann ich reinkommen?" Keine Antwort. Vorsichtig lausche ich mit meinem Ohr an die Tür und vernehme ein leises Schluchzen.
'Hab's ja schon geahnt.'

Ich entscheide mich dafür, die Tür aufzumachen und leise ins Zimmer zu gehen.
„Katniss?"
Schnell richtet Effie sich auf und wischt sich ihre Tränen weg. Falls sie denkt mir würde es jetzt nicht mehr auffallen, dass sie geweint hat, irrt sie sich leider gewaltig. Immerhin habe ich das Gefühl, dass ich sie mit meiner kleinen Überraschung glücklicher stimmen kann.
„Die anderen Tribute haben zwar die größere Wohnung, aber dafür kriegen wir Nachtisch. Diesen Vorteil hat bei weitem nicht jeder."
In einer uns bekannten Stimme immitiere ich die bekannten Zeilen nach und halte ihr einen Eisbecher hin, der mit Erdbeeren und Schokolade verziehrt ist. Tatsächlich fangen wir beide im selben Moment an zulachen und ich lasse mich neben Effie auf das Bett fallen. Ich weiß, dass Effie älter ist, aber ich denke manchmal kann man auch die Zuneigung eines jüngeren gebrauchen, also versuche ich sie zu beruhigen wie meine Mutter es immer tat, wenn es mir schlecht ging. Ich lege mich dichter an sie heran und streiche ihr ruhig durchs Haar. Mit jedem Mal beruhigt sie sich ein klein wenig mehr.

„Die erste Trainingsstunde ist immer blöd, ich weiß es noch genau."
Effie richtet sich wieder auf und wir beide lehnen uns gegen die Bettlehne.
„Ich fange erst jetzt an alles zu realisieren. Es ist schrecklich... -das Gefühl, dass dir so gut wie jeder Tribut überlegen ist macht die Lage nicht besser."
„Es sind noch zwei volle Tage. Peeta und ich werden dir so viel nützliches beibringen wie wir nur können. Außerdem wird Haymitch dir in der Arena zur Seite stehen."
Sie schaut mich an und lächelt. Ein richtiges Lächeln. Nicht zu vergleichen mit ihrem gefälschten Kapitollächeln. Wir beide entspannen uns ein wenig und genießen das süße Eis auf der Zunge und die wenigen Minuten, die wir zwei zusammen verbringen können. Effie schaut mich kurz an und greift dann nach meiner Hand.
„Danke, Katniss. Für alles."
Ich lege meine Hand auf ihre und erwidere ihr Lächeln. Alles, was ich mir dabei denke ist, 'Haymitch, hol sie da bloß raus!'

PEETA

Ich frage mich, wo er steckt. Die Bar ist sein absoluter Lieblingsort und befindet sich passenderweise auch noch in der Nähe seines Abteils.
'Dann kann er ja nur in seinem Zimmer sein.'
Als ich vor seiner Tür stehe, zögere ich für einen kurzen Moment, aber dann öffne ich sie einfach.

„Haymitch, bist du hier?"
„Balkon", grummelt er mir halbherzig entgegen.
„Wir hätten schon vor knapp einer Stunde unser Training gehabt", sage ich ihm, ohne zu viel Druck auszuüben.
„Ich hatte heute schon genug davon. Brauchte eine kleine Auszeit."
Seine Antworten sind so monoton und leer. Irgendetwas stimmt nicht mit ihm.
„Ist alles okay mit dir?"
„Sicher, was soll schon sein?"
Er wendet sich zu mir und schaut mich an. Haymitchs Blick ist genauso leer wie seine Stimme. Etwas quält ihn innerlich, nur wird man nie erfahren was, weil ich hier von Haymitch spreche.

„Wie war das Training?", frage ich zur Abwechslung, doch er gibt einfach nicht nach.
„Anstrengend. Aber immerhin konnte ich ein bisschen Wut rauslassen."
„Hört sich danach an, dass ihr ganz tolle Mitstreiter habt", antworte ich ihm mit einem ironischen Ton.
„Ein arrogantes Pack. Eine handvoll Kinder und ein paar Killermaschinen."
„Also so wie immer..."
„Ich brings nicht mehr..." Verwirrt schaue ich zu Haymitch, doch sein Blick schaut weiterhin wie festgefroren zum Himmel.
„Was meinst du?"
„Ich bin in die Jahre gekommen, Peeta. Ich packe das nicht. Ich habe nicht nachgedacht. Als ich mich gemeldet habe, war ich fest entschlossen Trinket da rauszuholen. Jetzt weiß ich nicht einmal mehr, ob ich meinen eigenen Arsch überhaupt retten kann." Ich wende meinen Blick von ihm ab und schaue hinunter auf die Straßen. Es hat sich alles verändert seit der Rebellion und doch kriecht die Wut in mir hoch, wenn ich auch nur für eine Sekunde auf das Kapitol schauen muss.
„Du bist nicht alleine, Haymitch. Wir sind ein Team. Wir werden euch unterstützen so wie ihr es getan habt, als wir in eurer jetzigen Situation waren. Unterschätze Effie nicht, sie wird dich in der Arena auch unterstützen, ihr beide helft euch gegenseitig und ihr beide werdet auch aus dieser Arena als Gewinner herauskommen. Das war von Anfang an das Ziel."
Haymitch hält sich angespannt eine Hand vor die Stirn, kratzt sich nervös die Haut. Für einen Moment ist es vollkommen still, dass einzige was ich wahrnehme ist, wie eine einzelne Träne Haymitchs Wange hinunter läuft und alles was ich mir dabei denke ist; 'Gott, hol die beiden da bloß raus!'

Ich hoffe es hat euch gefallen und wenn, dann lasst es mich doch gerne wissen, was ihr von dieser Geschichte haltet bzw. was man verbessern kann. 😊💫

Xx Auralica🌸

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