➺ 𝗘𝗶𝗻 𝗸𝘂𝗿𝘇𝗲𝗿 𝗧𝗮𝗴 𝗳ü𝗿 𝘃𝗶𝗲𝗹𝗲 𝗚𝗲𝗳ü𝗵𝗹𝗲
Chapter 4
» Only with you my heart feels like a whole «
HAYMITCH
Als Peeta aus meinem Zimmer verschwindet, ist es bereits Abend. Das Training fällt dann wohl für heute aus. Ich sitze nach wie vor auf meinem Balkon und beobachte die Sonne dabei, wie sie hinter den Wolkenkratzern des Kapitols sinkt. Immer wieder kommt mir das Gespräch, das ich eben noch mit Peeta geführt habe, in den Sinn. Zum ersten Mal spüre ich die Angst. Die ganze Zeit über war ich mir siegessicher gewesen. Doch jetzt fange ich erst an realistisch zu denken.
'Vielleicht war es doch ein Fehler.'
Von Anfang an schon habe ich falsch gehandelt.
Hätte ich mich nicht freiwillig gemeldet, dann...
'Ja, was wäre eigentlich?! Dann hätte ich meinen Arsch gerettet, aber was wäre mit Trinket?! Und...wieso interessiert sie mich überhaupt? Ich konnte diese adrette Kapitolpuppe eh nie leiden... außerdem hat sie mich abserviert, mehr oder weniger...'
Mit einem knallen geht meine Tür zu, ich drehe mich aber nicht um.
Wahrscheinlich hat Peeta sie beim Verlassen nicht richtig zugemacht und durch den Durchzug ist sie zugefallen.
Doch im nächsten Augenblick kommt eine Gestalt um die Ecke und setzt sich zu mir auf den Balkon.
„Trinket? Kannst du mich auch mal für eine Minute alleine lassen?!"
„Widme wenigstens mal einen kurzen Blick zu deinen Gästen, dann würdest du nämlich wissen, dass ich nicht Effie bin."
Tatsächlich ist es nicht Effie, sondern Katniss.
„Was führt dich zu mir, Süße?"
„Peeta hat mir ein wenig von eurem Gespräch erzählt." Ich drehe mich von ihr weg und schaue hinauf zum Abendhimmel.
„.Hat er das."
„Haymitch, ich bitte dich, reiß' dich zusammen. Nur dieses eine Mal. Du weißt selbst, dass du die besten Chancen hast euch zu den Gewinnern zu machen!"
„Also stimmt es, dass es mehrere Gewinner geben kann?" Uns selbst wurde noch nicht viel über die Planänderungen vermittelt, Katniss scheint mehr zu wissen.
„Es können zwei gewinnen. Die Regeln sind diesmal anders. Es gibt keine Verbote mehr, nur eines, Kannibalismus ist bis auf weiteres tabu."
„Schön, dass du mir das sagst, aber eigentlich wollte ich genau das zu meiner Strategie machen", antworte ich mit sarkastischem Ton.
„Ich gebe nur die Worte wieder, die uns Mentoren gesagt worden sind. Des weiteren wird die Arena nicht beendet sein, wenn nur noch einer lebt."
„Muss ich das jetzt verstehen?"
„Es wird einen festen Timer geben. 18 Tage werdet ihr in der Arena überleben müssen. Wer 18 Tage durchhält, gewinnt."
„Hmm, naja immerhin können zwei gewinnen."
„Es wird keine Spielmacher geben, das heißt die unzähligen Gefahren sind bereits vorprogrammiert. Also, es wird nichts aus heiterem Himmel anfangen zu brennen, es sei denn ihr seid in der Gefahrenzone. Niemand hat seine Finger im Spiel." Die Änderungen finde ich bis jetzt nicht schlimm, bin auf die nächsten gespannt.
„Was ist mit den Sponsorengeschenken? Gibt es die noch?"
„Durch die Rebellion haben die Distrikte viel Geld in Sanierungen investiert. Sponsorengeschenke wird es weiterhin geben, aber ihr werdet Unterstützung von vielen Distrikten brauchen. Fangt schon mal an, euch beliebt zu machen."
„Wie fändest du die Idee, die Geschichte rund um das tragische Liebespaar noch einmal herauszuholen?", Katniss grinst mich schief von der Seite an. Statt zu antworten, schaue ich ihr einfach nur grimmig entgegen.
„Schon gut, ich kenne deine Antwort bereits."
„Ist spät, dein Liebster macht sich bestimmt schon Gedanken, wo du steckst."
„Pff... ich denke er bemerkt gar nicht, dass ich weg bin. Er ist viel zu sehr damit beschäftigt mit deiner Herzdame zu sprechen." Diesmal kann sich Katniss kein Lachen verkneifen.
„Sag mal, hast du Todessehnsucht?"
„Ich spreche nur das aus, wozu du zu feige bist!"
Jetzt bin ich der jenige, der sich ein verächtliches Lachen nicht verkneifen kann.
„Trinket und ich... lächerlich. Sie ist zu laut, zu bunt und zu nervig."
„Du bist auch nicht gerade das perfekte Bild von einem Mann."
„Vielen Dank."
„Schon gut, ich lasse dich mal so langsam in Ruhe, es ist schon ziemlich spät und du benötigst ein wenig Schlaf", Katniss erhebt sich von ihrem Stuhl, streicht kurz über meinen Arm und verschwindet dann aus meinem Zimmer. Es wird langsam ziemlich kühl, also gehe ich hinein und mache die Balkontüren zu. Selbst, als ich mich unter meine Bettdecke verkrieche ist mir noch immer nicht nach Schlaf zumute. Zu viele Gedanken gehen mir dafür durch den Kopf. Gerade als ich für ein paar Stunden meine Augen geschlossen habe, klopft es an der Tür. Ich schrecke auf und starre auf den Wecker.
'Ist es etwa schon wieder Zeit aufzustehen?!'
Verschlafen reibe ich mir die Augen, um dann zu realisieren, dass es noch mitten in der Nacht ist. Genervt stehe ich aus dem Bett auf und laufe zur Tür.
„Egal was du von mir willst, mach es kurz", grummele ich, als ich die Tür aufreiße.
„Trinks, schon mal ein Blick auf die Uhr geworfen?", frage ich wütend, als ich Effie vor mir stehen sehe.
EFFIE
Ich weiß, dass es mitten in der Nacht ist und er seinen Schlaf braucht, aber ich habe es alleine nicht mehr ausgehalten und ich wollte niemand anderen mit meinen Problemen zur Last fallen.
„Dürfte ich dich daran erinnern, wie oft ich in der Nacht aufgestanden bin, nur, weil du einen Alptraum hattest?", fahre ich Haymitch an und schließe leise die Tür zu.
„Achso, ich war dir also noch etwas schuldig."
„Halte einfach deinen Mund." Ich laufe auf sein Bett zu und murmele mich unter seine Bettdecke ein.
„Was wird das, Prinzessin?"
Ich rage meinen Kopf aus der Bettdecke heraus und schaue ihn einfach nur an.
„Sind wir etwa schon bei Kosenamen angekommen?" Er antwortet mir nicht, stattdessen läuft er zu mir herüber und legt sich auf die freie Seite im Bett.
„Das ist mein Bett, also gibt es einen Grund warum du in 'meinem Bett' liegst?"
„Ich will einfach nicht alleine in einem Zimmer schlafen, das ist alles. Du könntest übrigens mal ein Gentleman sein und auf dem Sofa schlafen."
„Zwing mich bitte nicht dich von der Bettkante zu stoßen." Ich ziehe den Saum der Decke über meinen Mund, damit mein Kichern nicht zu laut ertönt.
„Wirklich? Nach Jahren hast du mal wieder eine Frau im Bett und alles was dir einfällt, ist sie aus dem Bett zu schmeißen? Da ist wohl jemand ein wenig eingerostet."
Haymitch greift ohne Vorwarnung nach meinem Arm und zieht mich näher an sich heran, mein Körper liegt fast komplett unter seinem. Seine Stoppeln am Bart kitzeln an meinem Ohr, als er mir etwas zuflüstern möchte.
„Ich weiß noch viele andere Dinge, die ich mit dir anstellen könnte", raunt er mir flüsternd in mein Gehör. An seinem Grinsen stelle ich jedoch fest, dass er nur versucht mich zu provozieren. Das Spiel können aber auch zwei spielen.
„Was denn für Dinge?", lasziv fahre ich mit meinen Fingern über seine nackte Brust.
„Falscher Zeitpunkt für Spiele, Trinks", er lässt abrupt von mir ab und schaltet einfach das Licht aus. Diese Runde geht dann wohl ganz klar an mich.
„Erzähl mir lieber, warum du nicht mehr im Stande bist alleine zu schlafen", überraschenderweise entscheidet er sich nach einer kurzen Stille wieder ein Gespräch anzufangen.
„Alpträume. Kennst du ja", ich drehe mich zu ihm um und kann in der Dunkelheit das Schimmern in seinen Augen erkennen.
Seine schönen Augen. Blau trifft Grau.
„Ich denke schon." Ohne weiteres Gerede legt er seinen Arm leicht um mich und zieht meinen Körper näher an sich heran. Meinen Kopf schmiege ich gegen seine starke Brust.
„Schon viel besser", murmele ich und schließe die Augen.
HAYMITCH
Als ich aufwache ist Effie bereits im Bad. Ich höre Wasser fließen und denke mir, dass sie gerade am duschen ist. Ich schüttele die Decke von mir ab und suche mir aus meinem Schrank passende Klamotten heraus. Mehrmals klopfe ich dann an die geschlossene Badtür an, doch bekomme keine Antwort.
'Was stehe ich hier eigentlich vor der Tür? Das ist schließlich mein Bad!' Als ich ins Badezimmer hereinstolpere werde ich mit schrillem Geschrei empfangen. Gerade als meine Schritte mich in das Bad leiten, ist Effie nämlich aus der Dusche gekommen und das nur mit einem knappen Handtuch um ihren Körper. Ich sehe wie Wassertropfen von ihren Haaren an ihren ganzen Körper hinunterlaufen.
Diese Haut, so zart. Ich würde sie zu gerne-...
„Haymitch! Schon mal etwas vom Anklopfen gehört?!", schreit sie empört. Ihre Hände krallen sich sofort enger um das Handtuch.
„Also mal ganz davon abgesehen, dass das mein Bad ist, habe ich vier mal angeklopft!"
„Und weil keine Antwort kam, stiefelst du hier einfach rein, ja?"
„Mein Bad. Wenns dir nicht passt, dann dusche doch bei dir im Zimmer oder kannst du jetzt auch nicht mehr alleine duschen?"
Schon so früh am Morgen treibt mich dieses Weib in den Wahnsinn.
„Ich wollte nicht, dass Peeta und Katniss mich sehen."
„So wie du geschriehen hast, wissen sie spätestens jetzt, dass du hier bist."
Statt mir zu antworten, wendet sie sich von mir ab und widmet sich ihren Kosmetikprodukten zu. Ich schubse sie leicht zur Seite, um mich vor dem Spiegel rasieren zu können.
„Warum schmierst du dir diese ganze Scheiße ins Gesicht? In der Arena wirst du auch ohne das Zeug rumlaufen müssen."
„Dieses 'Zeug' ist extrem gut für gereizte und trockene Haut, siehst du?" Sie nimmt ein wenig von der Crème auf ihre Finger und schmiert es mir auf die Nase.
„Meine Haut ist gerade nicht das einzige, was gereizt ist", grummele ich leise.
„Erzählt mal ein wenig über die anderen Tribute, wie sind die so?"
Peeta und Katniss versuchen uns am gemeinsamen Frühstückstisch auszufragen. Effies Augen schauen über den Rand ihrer Tasse und werfen mir einen fragenden Blick zu.
„Arrogant", fällt mir gleich als erstes ein, als ich mir ein frisches Brot schmiere.
„Nervig", fügt Effie hinzu.
„Na, dann haben die ja bestes Potenzial deine Freunde zu werden." Effie wirft mir als Antwort einen tödlichen Blick zu. Ich halte nur beschwichtigend meine Hände in die Luft.
„Hört sich ja gut an. Gibt es auch positives zu berichten?", fragt Katniss uns als nächstes.
„Die Mehrheit der Tribute ist zu blöd, anständig ein Messer festzuhalten. Naja, der einzig ernstzunehmende Feind ist wahrscheinlich Xaphius, zusammen mit seiner super tollen Gilde. Sie hätten jedenfalls kein Problem damit gewissenlos zu töten", antworte ich Katniss.
„Dann sollten wir umso eher mit dem Training anfangen."
„Bevor wir uns mit euch herumschlagen dürfen, müssen wir erst einmal das allgemeine Training abschließen. Diese Freude, die sich in mir breit macht", Effie klingt nicht sonderlich begeistert.
Ich trinke noch ein wenig von meinem Saft und dann folge ich Effie ins Trainingscenter. Gerade angekommen, muss ich schon die Fresse von Alyx und Xaphius sehen. Bei dem Anblick meldet sich doch glatt mein Frühstück zurück.
„Guten Morgen. Gut geschlafen?", versucht sich Xaphius bei Effie einzuschleimen.
„Selten besser, danke." Schnell verschwindet sie von der Bildfläche und versucht sich wieder beim Messerwerfen.
„Wie, du willst mich nicht in einer Allianz haben?", wütend stürmen Shayzam und Zephira das Gebäude, deren piepsige Stimme unüblicherweise die Wände zum Wackeln bringt.
„Süße, ich habe mich doch eben schon klar genug ausgedrückt. Meine Standards für einen passenden Allianz-Partner sind etwas zu hoch für dich."
„Ach, so ist das. Aber deine Standards zum Vögeln erfülle ich, oder was?"
„Also beklagen kann ich mich nicht." Er grinst sie an und lässt sie einfach dumm stehen.
„Du verdammtes Arschloch!", knurrt sie hinter ihm her, doch es scheint ihm kein bisschen zu jucken.
'Klar, er weiß ja auch, dass er ein Arschloch ist.'
„Hm, da entspricht wohl jemand eher meinen Standards", summt er vor sich hin, als River an uns vorbei zieht und sich im Gehen die Wurfmesser von der Station schnappt. River gehört mit zu der attraktiven Art von Frauen, ist aber ziemlich schüchtern. Dies vergeht jedoch voll und ganz, wenn sie erst einmal in ihrem Element ist. Messerwerfen.
Es gibt hier nur eine Teilnehmerin, der River nicht das Wasser reichen kann...
„Gib es auf Shayzam. River ist eine Stufe zu niveauvoll, um eine deiner Fiancées zu werden", von hinten erscheint eine Stimme, die ich bereits kenne. Su.
„Oh Su, meine Liebe. Kein Grund zur Eifersucht. Zion sucht noch nach einer Bespaßung."
„Richte ihm bitte aus, dass ich kein Interesse habe. Dafür hätte das letzte Mal befriedigender ausgehen müssen." Im Hintergrund sieht man Zion, der seine Lippen zusammenpresst und erste Anzeichen von Wut in seinem Gesicht erkennbar wird, während all die anderen um uns herum in ein schadenfreudiges Gelächter ausbrechen.
„Ach, guten Morgen Haymitch. Na, ist der Streit wieder beigelegt?"
Ich gehe auf sie zu und fasse ihr leicht an die Schulter.
„Su, der Streit fängt in zwei Tagen an."
Sie nickt zur Bestätigung und geht dann einfach weg.
„Du könntest möglicherweise Potenzial als Partner haben", Shayzam schaut mich prüfend von oben bis unten an.
„Ich würde es bevorzugen weder deiner Allianz beizutreten noch einer deiner Fuckbuddies zu werden."
„Äußerst bedauerlich", er grinst ein letztes Mal und verschwindet dann endlich aus meinem Sichtfeld. Ich habe keine Lust mehr meine Zeit weiterhin mit sinnlosen Gesprächen zu verschwenden und fange lieber an zu trainieren.
Heute entscheide ich mich mal dafür meine Fähigkeiten im Nahkampf ein wenig aufzupolieren. Man kann sich schließlich nicht sicher sein, immer eine Waffe zu haben.
„Bereit?", mein Blick richtet sich auf die Person gegenüber von mir. Ich denke es ist Viola, ihr Aussehen verrät sie.
Grelle, katzenartige Augen und Metallkrallen an den Fingern. Chester hat mir schon etwas über sie erzählt. Aber es ist mir vollkommen egal, wer sie ist.
„Feile dir deine Klauen zurecht, Wolverine. In der Zwischenzeit würde ich gerne mit ihm kämpfen."
Viola wirft Alyx einen grimmigen Blick zu, dennoch tretet sie zurück.
„Jetzt bin ich ja gespannt, was du so draufhast, Mitchi."
„Kostenlose Nasenkorrektur gefällig, Lexi?" Diesmal bin ich der jenige mit dem arroganten Grinsen.
„Bereit also." Um mich einzuschüchten ballt er seine Hände zu Fäusten und lässt seine Knöchel knacken.
'Beeindruckt mich herzlich wenig.'
„Oh, shit. Jetzt gibts Ärger!" Eine Menge versammelt sich um uns herum, kurz nachdem Su die derzeitige Lage einschätzt. Kaum hat sie die Worte ausgesprochen, kommt Alyx schon auf mich zu. Geschickt blocke ich seine Schläge ab, die unmittelbar mein Gesicht getroffen hätten. Ich setze zum Schlag an, doch Alyx greift geschickt und schnell nach meinem Arm, zieht ihn mir hinter den Rücken und schafft es so, für kurze Zeit die Überhand zu behalten.
Durch einen Moment der Unachtsamkeit, schaffe ich es mich aus seinem Griff zu befreien und treffe ihn mit meinem Ellbogen in seine Leiste. Ich wende mich schnell von ihm weg und warte den Moment ab, wo er erneut angreift. Wieder kommt er auf mich zu und versucht mich zu Boden zu reißen, doch so schnell kriegt man mich nicht klein. Geschickt weiche ich seinen Schlägen aus und treffe ihn mit einem harten Schlag am Kiefer.
'Doch nicht so stark wie ich dachte, ha!'
„Poser, alles nur kleine Kapitol-Poser", werfe ich ihm stolz entgegen und bin mir bereits siegessicher. Diesmal werde ich unachtsam, denn plötzlich spüre ich, wie jemand mit Ruck an meinem Arm zieht und mich zu Boden reißt. Durch den Schlag, den ich ihm verpasst habe, ist er aggressiver geworden. Alyx stürzt sich auf mich und hält mich am Kragen fest. Blitzschnell kommt seine Faust auf mich zu, ich versuche meinen Kopf wegzudrehen, doch er trifft mich schwer an meiner Schläfe.
Und noch ein Schlag trifft mich am Kopf. Bevor er zum dritten Schlag ansetzt, schubse ich ihn mit Gewalt von mir.
„Doch ein wenig eingerostet, Abernathy?" Mit Leichtigkeit steht er vom Boden auf, ich habe da deutlich mehr zu kämpfen. Mein Schädel pocht und leichter Schwindel überkommt mir, aber so leicht gebe ich nicht auf. Diesmal bin ich der jenige, der als erstes angreift, doch mein Schlag zielt ins Leere. Ich sehe alles doppelt und weiß kaum noch wo ich hintreffen soll. Wieder kommt mir eine Faust entgegen und schlägt mir voller Kraft gegen die Rippen. Ich versuche den Schmerz hinunter zuschlucken und beiße die Zähne zusammen. Als ich ihn ankommen sehe, balle ich die Faust und zum passenden Moment richte ich mich auf. Blitzschnell verpasse ich ihm einen Schlag gegen seinen Kopf.
Der Treffer war so genau, dass er mit seinen Beinen zurück weicht. Doch jetzt hat mich der Rausch gepackt. Ich setze gleich wieder zu einem neuen Schlag an.
„Das ist doch der reinste Kindergarten, Gentlemen! Ihr werdet sicherlich noch Zeit finden, euch gegenseitig die Rübe abzuhauen." Ich glaube, es ist gerade das erste Mal gewesen, dass wir Rupert sprechen hören konnten. Diese Tatsache überrascht mich tatsächlich mehr als seine Worte, doch in mir ist gerade so eine Wut entfacht, dass ich auf seinen logischen Einwand keinerlei Acht mehr gebe.
Voller Wucht treffe ich mitten in sein Gesicht. Als ich seine Nase treffe, höre ich ein lautes knacken. Blut spritzt heraus.
„So, gut jetzt. Aufhören! Sofort!", für eine alte Dame hat sie noch ein ordentliches Stimmenvolumen und genauso viel Kraft in den Armen. Luzinda zieht uns augenblicklich an den Ohren und reißt uns von der Kampfmatte weg.
Daphné und River holen zwei Hocker. Ich setze mich auf einen drauf und halte mir Eis an meine Schläfe und auch an meine Lippe, die deutlich was abgekommen hat. River hilft Alyx sich zu setzen und Su behandelt seine Nase.
„Das sieht nicht gut aus, ab in die erste Hilfe mit dir." Daphné und Viola greifen jeweils einen Arm, um ihn zu stützen und bringen ihn zum Arztzimmer. Schief grinsend schaue ich ihnen noch hinterher, aber dann steht plötzlich Su direkt vor mir und blockiert jegliches Gefühl der Schadenfreude sofort.
„Bist du verletzt? Zeig her", Su bückt sich zu mir runter und nimmt den Eisbeutel aus meiner Hand.
„Eine kleine Schwellung, kühl einfach weiter. Beine hoch, dann geht das Schwindelgefühl auch weg", zur Unterstreichung ihrer Worte klopft sie mir hoffnungsvoll auf meine Schulter. Ich nicke ihr zu und stehe auf. Gut, dass Su mich stützt, sonst würde ich wahrscheinlich schon am Boden liegen. Mein ganzer Kopf pocht.
„Selbst schuld, wenn ihr euch schon vor dem eigentlichen Start verletzen wollt. Echt, wie die kleinen Kinder!"
„Pff...-wir benehmen uns doch!", schnaubt Chester sie an.
„Leg dich hier hin und ruhe dich ein wenig aus. Ich dachte wirklich, ihr hättet bessere Ideen als euch gegenseitig die Köpfe einzuschlagen."
„Geschieht diesem Arsch doch recht, er wollte kämpfen, da hat er was er wollte."
Su gibt mir eine Tablette gegen den Schwindel und setzt sich zu mir auf die Liege.
„Ich bin mir sicher, du wolltest ihm genauso gerne eins auf die Fresse geben."
„In der Arena wird er richtig kassieren", grummelnd schlucke ich die Tablette runter.
„Eben. Spar dir deine Wut für die Arena auf. Entschuldige mich, ich gehe zu Xaphius und Zion rüber und kläre die Situation."
SUYIN
In Xaphius Augen schimmert Wut. Ich weiß nicht, wie viel ihm erzählt worden ist, aber ich kläre die Sache um weitere Kämpfe zu vermeiden.
„Su, was genau ist hier passiert? Viola kam gerade auf uns zu und meinte Alyx und Abernathy hätten sich geprügelt."
„Alyx hat Haymitch herausgefordert und dann haben die beiden gekämpft."
„Er sollte sich lieber kurz halten, ansonsten schnappe ich ihn mir."
„Halte lieber Alyx kurz! Du weißt ganz genau wie dein Bruder tickt. Er hat es mal verdient, zurecht gefaltet zu werden!", zische ich ihn an.
„Achja, vielleicht solltest du mal zurecht gefaltet werden, damit du wieder klarer denkst!", keift er zurück und kommt mir bedrohlich näher.
„Geh zu deinem Bruder", Zion mischt sich mit ein und hält eine Hand gegen seine Brust, um ihn von mir weg zudrücken.
Xaphius lächelt bloß und wechselt den Blick zwischen Zion und mir.
„Noch immer so verschossen?" Danach lässt er von uns ab und läuft Richtung Erste Hilfe.
Ich habe keine Lust mehr auf das Training und will zurück in mein Zimmer, doch Zion hält mich an meinem Handgelenk fest.
„Was willst du?" Ich schaue ihn an. So nahe war ich ihm schon lange nicht mehr.
„Hast du es dir überlegt?"
„Du kennst meine Antwort und nein, sie hat sich nicht geändert. Ich werde nicht mit diesen Mistkerlen eine Allianz gründen." In seinem Blick erkenne ich Sorgen. Macht er sich Sorgen um mich? Ha, die hätte er sich vielleicht schon vor ein paar Jahren machen sollen.
„Wieso willst du mich in eurer Allianz?"
„Ich hab dich so besser im Auge."
„Ich bin zu alt für einen Babysitter", genervt löse ich mich aus seinem Griff und will verschwinden, doch schon schnappt er wieder nach meinem Handgelenk.
„Was willst du noch."
„Su..." Er kommt mir näher und näher.
„Was?"
„Ich will dich", flüstert er mir ins Ohr. Ich schüttele den Kopf.
„Nein, nein, das willst du nicht. Das hatten wir doch schon alles durch, erinnerst du dich?"
„Ich habe mich verändert. Du hast dich verändert. Wieso nicht noch einmal versuchen?"
„Egal, ob es das zweite Mal besser wird oder nicht, wir werden nach den Spielen keine Zukunft haben. Du bist nicht dumm, du weißt, dass einer von uns es ganz bestimmt nicht schaffen wird."
„Das lasse ich aber nicht zu." Er greift nach meinem zweiten Handgelenk und zieht mich so nah an sich, dass unsere Nasenspitzen sich beinahe berühren.
„Verstanden?" Seine Lippen berühren meine.
'Nein, so nahe waren wir uns lange nicht mehr.'
„Su, hier steckst du! Hast du es schon vergessen, du wolltest mir doch Wurftechniken beibringen?" Die Stimme von Chester reißt uns abrupt auseinander.
„Gib uns zwei Stunden, kleiner Soldat. Dann bringe ich dir was bei."
„Zwei Stunden?", flüstere ich leise zu Zion.
'Das wird aber ein kurzer Spaß.'
„Echt? Ist ja voll cool!", jubelt der Kleine. Er will gerade zu Sunshine und Faith rennen, da dreht er sich nochmal zu uns um.
„Es hat doch einige Vorteile, wenn du mit Zion schläfst!" Zion grinst, ich dagegen spüre die deutliche Röte in meinem Gesicht. Trotzdem versuche ich seine Vorwitzigkeit gelassen zu nehmen.
„Für dich oder für mich?", rufe ich ihm hinterher, als er gerade mit den beiden Mädchen aus dem Center laufen will. Noch einmal dreht er sich um und schaut diesmal auch zu Zion, der noch immer dank Chesters Aussage grinst.
„So wie's aussieht für alle drei." Er lacht und die elektrischen Türen schließen sich hinter ihm zu.
„Du weißt wie meine allgemeine Meinung zu Kindern steht... aber ich mag den Kleinen", murmelt Zion mir leise in den Nacken.
„Ich weiß, ich mag ihn auch." Wir beide verschwinden aus dem Trainingscenter, während uns alle anderen ein blödes Lächeln zuwerfen.
EFFIE
„Oha, du solltest aufpassen, wie du den Säbel hälst, sonst sind wir schon alle vor Beginn der Spiele tot." Ich zucke leicht mit den Schultern und drehe mich dann um. Ein junger Mann steht vor mir. Arés ist gerade schnell mit River und Daphné weggegangen, also schätze ich, dass der Mann Syl sein muss.
„Natürlich weißt du genau wie ich ihn halten muss." Ich habe gerade nicht wirklich viel Lust von noch einem arroganten Macho des besseren belehrt zu werden.
„Wo ist denn die süße, naive Effie hin von denen mir hier alle erzählt haben? Hast wohl etwas zu viel Zeit mit Su verbracht." Er lacht, doch es ist kein arrogantes Lachen. Er sieht nett und freundlich aus und im nächsten Moment tut es mir leid, ihn so angefahren zu haben.
„Tut mir Leid. Ich habe eher zu viel Zeit mit Xaphius verbracht."
„Achso, verstehe. Müde von Machos, die den meisten Frauen an die Wäsche wollen." Mein Gesichtsausdruck wird jetzt auch sanfter. Ich halte ihm den Säbel hin und lächele ihn an.
„Zeigst du's mir?"
„Klar. Dazu müsste ich aber Körperkontakt zu dir aufnehmen, falls das okay ist." Wir lachen beide kurz und dann stellt er sich vorsichtig hinter mich.
Er greift nach meinen Händen, die noch immer den Säbel halten und legt sie so an, dass ich die richtige Haltung habe.
„So, fertig. Bist du bereit ein paar Holos zu zermetzeln?"
„Ehmm..."
„Gute Einstellung." Syl drückt ein wenig auf einem Touchpad herum, worauf sich hinter mir zwei Glastüren schließen. Ich merke, dass meine Hände schwitzig werden und ich den Säbel noch enger umklammere. Plötzlich bilden sich zwei Hologrammkämpfer vor mir und greifen mit Schwertern an.
Die Schwertklinge kommt blitzschnell auf mich zu, doch ich kann gerade noch rechtzeitig ausweichen und treffe gekonnt mit meinem Säbel in den Rücken von einem der Krieger. Der zweite ist etwas zäher, als ich ihm ausweichen möchte, rutsche ich mit meinem Fuß weg und liege auf dem Boden. Mein Gegner kommt angerannt und will mir sein Schwert in den Brustkorb rammen, doch ich rolle schnell zur Seite, stehe wieder auf und kann ihn so zur Strecke bringen. Es macht mir irgendwie Angst. Zu töten. Dabei sind das nicht einmal lebende Menschen.
Gerade als meine Gedanken wegschalten, sehe ich wie zwei neue Krieger sich bilden. Diesmal sind sie stärker und besitzen Wurfmesser. Zwei Messer wehre ich ab, dass dritte streift meinen Arm, da es aber alles nur Hologramme sind, tut es nicht weh.
Bei der Berührung meiner Haut, ist das Messer sofort in tausend kleine virtuelle Teilchen zersprungen. Dadurch sinkt also höchstens meine 'virtuelle Gesundheit'. Ich sollte aufpassen, sonst bin ich gleich schon draußen.
Der zweite Krieger kommt an und zuckt seine Messer. Diesmal schaffe ich es, zum Glück, allen auszuweichen. Ich will ihm gerade von hinten mein Säbel in den Rücken stechen, als der Andere mich von hinten packt und festhält.
Angreifen funktioniert also, jedoch bewirken eigesetzte Waffen keinerlei Schaden. Wäre auch nicht gut, sonst wäre ich bereits in Wirklichkeit tot. Mit meinem Ellbogen stoße ich ihm in den Magen und kann mich so befreien. Schnell halte ich mein Säbel bereit und stoße es dem Holo in den Brustkorb. Ich ziehe es heraus und töte auch den zweiten. Jetzt scheinen alle beseitigt zu sein, ein Glück. Doch meine Freude hält nicht lange. Vor mir bildet sich eine große Wolfsmutation zusammen, der Endboss wie es scheint. Seine große Pranke kommt mir entgegen, zu spät weiche ich aus und bekomme sie einmal mitten durchs Gesicht. Ich liege am Boden und halte mir die Wange. Es ist nichts zu sehen aber ich spüre deutlichen Schmerz. Als ich seine zweite Pranke ankommen sehe, rolle ich schlagartig zur Seite. Die Mutation bäumt sich über mir auf, seine Schnauze kommt mir gefährlich nahe und er fängt an zu brüllen. Ich halte ihn mit der freien Hand von mir weg und steche ihm meinen Säbel in die Schulter. Er lässt von mir ab und lässt ein lautes Jaulen raus. Den Moment nutze ich, um aufzustehen und mich bereit für den nächsten Angriff zu machen.
Das Tier scheint sich wieder eingekriegt zu haben, nur jetzt ist er richtig aggressiv geworden. Mit großem Anlauf rennt es auf mich zu und will mich anspringen. Das Tier scheint aber nicht mehr richtig bei gesundem Verstand zu sein, denn er springt direkt in meinen Säbel rein. Es liegt am Boden und atmet schwer. Ich schaue auf die Gesundheitswerte, noch einmal zustechen und ich gewinne diesen Kampf. Ich drehe mich nur kurz weg und sehe Syl, wie er auf das Tier zeigt und eine Geste macht, die mir sagt, dass ich ein letztes Mal zustechen soll. Vorsichtig und angriffsbereit gehe ich zu ihm hin. Ich zücke mein Sebel und will zustechen, doch aus irgendeinem Grund halte ich inne. Ich kann das nicht, zum töten bin ich nicht geschaffen. In den Augen des Tieres spiegelt sich der Schmerz und es ringt förmlich nach Luft. Es ist nur ein Hologramm und nicht echt, aber es zerreißt mir das Herz. Er richtet den Kopf auf, seine schwarzen Augen durchdringen mich.
Ich will meinen Blick von ihm wenden und schaue nach oben. Mein Blut gefriert, als ich in die eisigen Augen von Romulus und in die von Saltcoast schaue. Alles dreht sich, Gedanken des Terrors schießen durch meinen Kopf. Ich schaue auf das Tier zurück, doch ich sehe nicht mehr die Mutation, sondern mich. Mein Körper, voll von blutenden Narben und frischen Wunden übersät. Schwer atmend und bereit zum sterben. Panisch schlage ich um mich.
„Was ist los, Effie?!", höre ich noch Syl rufen, bevor ich alles um mich herum ausblende.Das einzige, was ich noch wahrnehme ist, dass die Mutation sich aufrichtet und mich mit voller Kraft auf den Boden zerrt.
Meine Gesundheitsanzeige sinkt auf null runter.
Die Mutation zerspringt wie das Messer zuvor in tausend Teile und die Türen öffnen sich.
Schwer atmend richte ich mich auf und laufe auf Syl zu. Er packt mich am Arm, um mich zu stützen.
„Herzlichen Glückwunsch. Dein virtuelles ich ist soeben gestorben", scherzt er, doch ich höre in meinen Ohren nur dumpfe Töne, sonst nichts.
„Was ist los mit dir?"
Ich bringe kein Wort mehr raus, mein ganzer Körper zittert. Panik erfüllt meine Augen, als Romulus auf mich zukommt.
„Ich glaube, sie braucht einen kleinen 'Schubs', um auf die Beine zu kommen." Er hält ein Glas in der Hand, doch was es zu bedeuten hat, weiß ich nicht. Alles was er macht, ist dumm gegenüber von uns zu stehen und ein widerliches Grinsen zu verlieren.
Im nächsten Moment läuft auch schon eiskaltes Wasser meinen Körper runter.
„Was sollte das denn?", schreit Syl ihn an. Doch er versteht es nicht.
Es war nicht einfach nur Provokation.
Sondern diente dazu Erinnerungen hervorzuholen... Erinnerungen die mein Blut gefrieren lassen.
Noch bevor irgendjemand etwas sagen kann, reiße ich mich von Syl los und renne weinend aus dem Center. Für heute ist alles vorbei, ich werde nur noch in meinem Zimmer bleiben.
HAYMITCH
Langsam öffne ich meine Augen. Gegenüber von mir liegt Alyx auf einer Liege und scheint noch immer zu schlafen. Ich fasse mir an die Schläfe. Ich kann noch immer die Schwellung fühlen, aber die Schmerzen sind erträglicher geworden, deshalb schleiche ich mich aus dem kleinen Zimmer heraus und will wissen, ob ich irgendetwas verpasst habe. Tatsächlich hat der nächste Konflikt nicht lange auf sich warten lassen. Syl und Romulus schreien sich gegenseitig an und ich sehe wie Syl schon zum Schlag ausholen will.
„Hey! Was ist hier los?", schreie ich und halte Syl davon ab handgreiflich zu werden.
„Dieser Hurensohn hat mal mächtig was auf die Fresse verdient!", zischt er. Syl hat sich so sehr in seiner Wut verloren, dass ich keine sinnige Antwort von ihm erwarten kann, also wende ich mich an Su.
„Irgendetwas stimmt mit Effie nicht. Und er hat nicht gerade dazu beigetragen, dass es ihr besser geht", antwortet sie mir nur knapp.
'Kann hier irgendjemand mal Klartext reden?!'
„Er hat sie mit Wasser übergossen, daraufhin hat sie panisch um sich geschlagen und ist schreiend weggerannt. Du kannst mir nicht erzählen, dass sie so reagiert hat, weil sie möglicherweise Angst vor Wasser hat! Also will ich jetzt wissen, was er mit ihr angestellt hat!" Ich schaue Romulus an und weiß es sofort.
'Die Folter im Kapitol.' Nichts anderes würde Effie so aus der Bahn werfen. Ich weiß allerdings auch, dass weder Effie noch Thread je ein Wort darüber verlieren werden.
„Lass gut sein, Syl. Er wird in der Arena für die Vergangenheit bezahlen."
„Ach und Alyx vor der Arena zu schlagen ist okay, oder was?"
„Es geht hier nicht um Alyx oder einer Prügelei! Es geht darum, dass du die Scheiße aus ihm heraus prügeln könntest und er trotzdem dicht halten würde. Genauso wenig wird Effie reden! Also, wenn du ihr etwas gutes tun willst, dann lass ihn in Ruhe und rede nie wieder darüber, verstanden?"
„Du weißt es also?" Seine Stimme wird leiser und ruhiger.
„Es ist egal. Ich werde mit ihr reden."
Auf dem Weg, heraus aus dem Center, schubse ich Romulus gegen die nächstbeste Wand. Ich kann sein verdammtes Grinsen einfach nicht mehr ertragen.
Da Effie mich sowieso nicht reinlassen wird, klopfe ich erst gar nicht an, sondern stürme direkt in ihr Zimmer. Sie sitzt auf ihrem Bett, nur mit Handtuch bekleidet und die Haare noch nass.
„Effie...", flüstere ich leise.
„Verschwinde", faucht sie mir sofort entgegen. Ihr Blick ist so verdammt leer.
'Genau wie damals...'
„Effie... ich habe es...-"
„-Verschwinde!" Sie steht von ihrem Bett auf, direkt auf mich zu und will mich aus dem Zimmer schubsen.
„Raus hier! Ich sagte, du sollst verschwinden!" Verzweifelt drückt sie mich aus der Tür, doch ich gebe nicht nach und bleibe drinnen. Irgendwann merkt sie, dass sie keine Chance hat und lässt mich los.
„Wieso gehst du nicht einfach weg?" Ihre Stimme klingt flehentlich, doch ich werde sie nicht alleine lassen.
Ich führe sie zurück ins Zimmer und schließe hinter uns die Tür zu. Wir legen uns auf das Bett, wie gewohnt legt sie dabei ihren Kopf auf meine Brust. Ihre nassen Haare befeuchten mein Shirt.
„Ich..hatte... da waren überall..."
„Ich weiß... es ist alles okay... egal, was es war, es ist vorbei." Zur Beruhigung küsse ich ihren nassen Haaransatz.
„Wie spät ist es?"
„Halb neun." Ich lese die Zeit ab, die auf dem Wecker steht.
„So spät schon. Dann lassen wir ja schon wieder das Training mit Katniss und Peeta ausfallen."
„Wenn sie den Grund wissen, werden sie es nachvollziehen können."
Wir regen uns nicht, bleiben einfach still im Bett liegen.
„Haymitch?"
„Hmm..?"
„Bleibst du die Nacht über hier?" Zur Antwort lege ich meinen Arm um ihre Schulter und werfe die Decke über uns. Nach einer Weile schlafen wir beide friedlich ein.
Wow. So ein langes Kapitel habe ich noch nie geschrieben. (Stand: 2015) 🤦🏽♀️🤭
-> (Doch mittlerweile schon😂)
Ich hoffe es hat euch gefallen. 🌸
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