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➺ 𝗪𝗲𝗰𝗸𝘁 𝗺𝗶𝗰𝗵 𝗶𝗺 𝗙𝗿ü𝗵𝗹𝗶𝗻𝗴

Chapter 11
» Wake me up, when the sun is kissing the earth again and the flowers blossom up... «

EFFIE

Plätschender Regen weckt mich aus meinem Schlaf.

Haymitchs Arm liegt eng um mich. Ich spüre seine raue Haut, wie sie sanft über meine Konturen streicht.

Dann fällt es mir wieder ein...

'Wir haben miteinander geschlafen und ganz Panem konnte uns dabei zusehen!'

Ein beschämendes Rot bringt meine Wangen zum glühen.

Was ist mit den Regeln? Werden wir jetzt bestraft, weil wir sie gebrochen haben?

„Haymitch... wach auf."
Immer wieder stupse ich ihn mit meinem Ellbogen an, solange bis ich ein vertrautes Grummeln wahrnehme.

„Was ist denn los, Effie?"
Langsam drehe ich mich zu ihm hin, meine Augen fixieren seine.
„Was werden die jetzt wohl mit uns anstellen?"
Haymitch scheint nicht ganz zu verstehen, worauf ich hinaus will, deswegen neigt er seinen Kopf schief.
„Was bitte meinst du?"

Mein Blick wandert daraufhin zur Decke oder besser gesagt zu unseren nackten Körpern, die darunter liegen.

„Die alten Regeln gelten nicht mehr, es zählen nur noch die, die Paylor am Tag der Ernte in Zwölf verlauten lies."

Ich schweige ihn bloß an und starre an die Decke der Höhle, die durch einige bröckelnde Rillen kleine Regentropfen reinfließen lässt.

„Von unerlaubten Sex wurde nichts erwähnt."

Ein kurzes Grinsen ziert meine Lippen, während ich meine Augen seinetwegen verdrehen muss.

Er streift seine rauen Finger sanft über meine Wange, berührt meine Lippen und hinterlässt dabei ein knisterndes Gefühl. Zu gerne würde ich an allen zukünftigen Morgen so mit ihm erwachen.

Die dunklen Wolken werden weniger und der sanfte Regen plätschert immer leiser über den Erdboden bis er schließlich völlig verstummt.

„Wir sollten weitergehen."

Langsam nimmt Haymitch seinen Arm von mir und befreit sich aus dem Schlafsack.

Schweigend sammelt er seine Klamotten vom Boden auf und zieht sich an.

•oOo•

Unsere neue Umgebung ist sehr ruhig.

Keine Gefahr droht weit und breit, nur etwas stimmt mit diesem Wald nicht. Ich spüre unheil und tippe Haymitch nervös gegen die Schulter.
„Was ist los?"
Nichtsahnend schaut er mich an und wartet auf eine Antwort.

„Siehst du die Lichtung dort drüben?"
„Du meinst die mit den blauen Blumen?"
„Ja, genau."
Genervt reibt er sich die Augen und läuft achtlos weiter.

„Vergiss es, Effie. Wir haben keine Zeit, um irgendwelche Blumen zu pflücken."
„Darauf wollte ich doch gar nicht hinaus!"
„Sondern?"
„Gestern stand genau dort noch ein riesiger Kastanienbaum."

Um ihn für meine Behauptung den ultimativen Beweis zu liefern krame ich ein wenig in meinem Rucksack herum, dort hatte ich mir nämlich einen Tag zuvor eine Kastanie reingesteckt, die auf dem Boden herumlag.

„Siehst du?", triumphierend halte ich Haymitch die Kastanie unter die Nase und warte einfach seine Reaktion ab. Ich weiß schließlich ganz genau, wie schwer es ihm fällt mir für irgendetwas recht zu geben.

„Hier sind unzählige Bäume, wahrscheinlich hast du sie von 'nem anderen Baum gepflückt."
„Nein, das war genau hier!"

Schnippisch nehme ich Haymitch die Kastanie aus den Händen und laufe achtslos an ihm vorbei.

Ich spüre, wie er seufzend seine Augen verdreht und mir dann genervt hinterher trottet.
•oOo•

Wir laufen jetzt schon einige Zeit durch den Wald.

An dem Stand der Sonne erkennt Haymitch, dass es schon früher Nachmittag sein muss.

In dieser Zeit haben wir kleinere Pausen gemacht, um unsere Reste zu essen.

Aus einem fließenden Bach konnten wir unsere Wasserflaschen neu auffüllen. Doch nach dem fünften Versuch erfolgreich aus dem Wald zu kommen, zweifle ich langsam wirklich an Haymitchs Orientierungskünsten und die des Kompasses.

„Vergiss es. Siehst du, diesen Weg sind wir gerade eben auch schon gelaufen."
„Der Kompass zeigt die Richtung an! Irgendetwas stimmt hier nicht."
Überrascht ziehe ich eine Augenbraue hoch und spitze die Lippen.
„Ach, jetzt plötzlich doch."
„Fang nicht wieder mit deinem Baum an."
„Er stand aber da!"
„Es war dunkel, wie willst du das also so genau wissen?"
„Mein Orientierungssinn ist scheinbar besser als deiner", gifte ich zynisch zurück.

„Pff, ja ganz genau."

Grummelnd wendet er sich von mir ab und lehnt sich gegen einen Baum.

„Wir sollten nicht immer streiten. Feinde haben wir so schon genug."
„Ja, gut. Hast Recht."
Unser versöhnendes Gespräch wird unglücklicherweise von einem plötzlichen Beben gestoppt.

„Was ist das?", ratlos zuckt Haymitch mit seinen Schultern.

Ich traue meinen Augen kaum, als sich der Baum gegen den Haymitch sich noch immer lehnt auf einmal seine Position verändert und ihn dadurch zu Boden reißt.

„Das erklärt unser Problem mit der Orientierung", fluchend steht er auf und klopft sich den staubigen Dreck von seinen Klamotten weg.

„Wie sollen wir hier denn jemals rausfinden, wenn die Bäume, Büsche und sonstiges Gestrüpp immer wieder ihre Positionen ändern?"
„Vielleicht haben sie einen regelmäßigen Rhythmus, zu dem sie sich bewegen. Wir sollten es vielleicht für eine Zeit lang beobachten."
„Wie lange stellst du dir das vor?"
„Hier ist weit und breit niemand. Ich würde schon fast sagen, dass wir im Augenblick sehr geschützt sind."
„Bis uns völlig überraschend ein Baum überrollt."

Schweigend setzt sich Haymitch auf eine trockene Grasfläche, welche durch dichte Büsche gut geschützt wird.

Amüsiert über diesen Anblick schleicht sich ein Grinsen auf meine Lippen, ehe ich Haymitch meine Gedanken mitteile.

„Du weißt aber schon, dass die Büsche dich nicht ewig verdecken werden?"
„Dann halte ich sie eben fest."

Kopfschüttelnd setze ich mich auf einen größeren Stein und beobachte stillschweigend die Schritte der Bäume.

Während sie sich bewegen, zieht ein leichter Wind durch ihre Baumkronen hindurch und es ähnelt einer angenehmen Melodie.

In meinem Kopf entstehen Bilder, in denen die Bäume sich fröhlich dem Rauschen hingeben und im Takt des Waldes tanzen.

Friedlich schließen sich meine Lider und genießen die pure Harmonie.

SUYIN

Konzentriert untersuche ich die Fußabdrücke, die sich quer über den Weg verteilen.

„Das waren Effie und Haymitch, die Spuren sind noch ganz frisch."

Schweigend stehe ich auf und weise auf den schmaleren Pfad hin, der direkt in den Wald führt.

„Na gut. Dann laufen wir eben in die andere Richtung."

Der Wald spaltet sich in zwei Richtungen und letztendlich entscheiden wir uns für den anderen Pfad.

„Aua!"

Zuckend schreckt Zion wie ich kurz zusammen und tauscht einen ratlosen Blick mit mir aus.

„Faith! Kannst du nicht aufpassen?"

Die wütende Stimme von Chester klingt mir ans Ohr und rasch drehe ich mich zu den Kindern um.

Auf dem Boden sitzt Faith, die durch den harschen Kommentaren von Chester den Tränen nahe steht.
„Was ist passiert?"
„Ich-... ich habe den Stein nicht gesehen... ich bin um-... umgeknickt."

Sofort knie ich mich zu ihr nieder und ziehe ihr langsam den Schuh aus.

„Ihr Knöchel ist ordentlich angeschwollen."
Bittend schaue ich zu Zion, der bloß genervt seine Augen rollt.

„Das kommt von eurem albernen Herumgetobe, wir sind hier eben nicht auf einem Spielplatz!"
„Zion!"
„Was, Su? Willst du etwa sagen, dass es nicht stimmt? Ich weiß ja nicht in welcher regenbogenfarbenen Fantasiewelt ihr lebt, aber die Realität findet gerade in einer hässlichen, tödlichen Arena statt!"

Durch den harschen Ton von ihm fängt Faith sofort an zu weinen und auch ich fühle mich langsam nur noch überfordert mit allem.

„Bitte hört auf zu streiten!", flehend schauen mich die traurigen Augen von Sunshine an.
„Zion? Bitte hilf ihr. Sie kann so nicht laufen."

Ich kann seinen Blick sofort deuten und er macht mir Angst. Wird er ernsthaft das tun, was ich denke?

„Nein, tut mir Leid. Ich brauche jetzt erst einmal einen klaren Kopf."

Achtlos läuft er den Weg weiter entlang und lässt uns alleine zurück.

Zion tut es also doch...

Er lässt uns im Stich und wird nicht wiederkommen, ich kenne ihn zu gut.

'... Du hast es schon wieder getan...'

Ein tiefer Schmerz bildet sich in meiner Brust und ich spüre wie meine Augen glasig werden.

Doch ich stecke es weg, ich muss stark sein.

„Kommt, es geht weiter. Ihr beide helft Faith."
Langsam ziehen sie Faith hoch und stützen sie jeweils an einem Arm.

Mit gemischten Gefühlen laufe ich hinter ihnen her und halte nach Feinden Ausschau.

Dabei kriegt keiner von ihnen mit, dass warme salzige Tränen in Bahnen meine Wangen hinunterlaufen.

VIOLA

Deckende Baumkronen, hohe Gräser und dichte Gewächser stehlen uns jeglichen Orientierungssinn.

Es ist heiß und da alles so dicht bewachsen ist wirkt die Luft verbraucht und erstickend.

„Lass es doch gut sein Xaphius. Du konntest noch nie gut klettern."

Ein kurzes Knacken sagt mir, dass er schon wieder von einem Ast gestürzt ist.

Wutentbrannt schlägt er mit seinen Fäusten gegen den Baum bis seine raue Haut zu bluten beginnt und so Spuren an der vertrockneten Baumrinde hinterlassen.

„Verdammt... das gibt es nicht, hier muss es einen Weg hinausgeben. Scheiße nochmal!"
„Hey, Bruder. Komm, ist gut jetzt."

Beschwichtigend versucht Alyx ihn davon abzuhalten sich ernsthafte Verletzungen zuzuziehen.

Doch Xaphius reagiert abweisend und schubst ihn grob von sich weg.

„Bruder-... Bruder... halt doch dein Maul, du bist nicht mein Bruder!"

Wütend lässt er von uns ab und versucht sich mit seinem Säbel einen Weg durch die bewucherten Büsche und Lianen zu suchen.

„Verdammter Mistkerl", eingeschnappt dreht sich Alyx von ihm weg und lässt seinen Frust bei mir aus.

„Du weißt, dass er es nicht so gemeint hat."
„Ja, natürlich. Genauso wenig meinte er seine Aussage von vorhin ernst, dass unser Vater ihn und seine Mutter verraten hat, um mit einer Hure und dessen Bastard durchzubrennen."

Von den Spannungen zwischen Alyx und Xaphius weiß ich schon lange, doch genauso weiß ich, dass Xaphius seinen Bruder trotzdem über alles liebt.

Seine Art Liebe zu zeigen, ist jedoch sehr speziell.

„Das sind die Gefühle eines vom Vater verlassenen Kindes, die noch immer tief in ihm sind. Er versucht sie loszuwerden, doch wie es oft ist, lässt man seinen Frust an den Falschen aus."

Meine kurze Rede bringt seine Gefühlswelt wieder in Einklang und langsam beruhigt Alyx sich wieder.

„Ich hoffe, dass du Recht behälst", seine Antwort klingt noch immer skeptisch.

Schweigend setzen wir unseren Weg fort.

Alyx fängt ebenfalls an dieses dumme Gestrüpp aus unserem Weg zu räumen, seine verletzte Schulter lässt ihn dabei jedoch immer wieder vor Schmerz zusammenzucken.

Ich fange ebenfalls an ihnen zu helfen, doch dieses ganze Grünzeug ist hartnäckiger als gedacht.

„Was wird uns wohl hinter diesem ganzen Grünzeug begegnen?"
„Keine Ahnung, vielleicht irgendwelche verücktgewordene Ureinwohner?"
„Ich weiß nicht, ob ich das gut finde."

Nervös beiße ich mir auf die Unterlippe und versuche nicht zu sehr an kannibalische Dschungeleinwohner zu denken.

„Arès und Sheyzam, es wäre hilfreich, wenn ihr uns zur Abwechslung mal helfen könntet."
Wütend dreht sich Xaphius um und blickt zornig zu den beiden Angesprochenen herüber.

„Wenn du nicht so beschäftigt mit dir selbst wärst, dann würdest du wissen, dass wir schon seit Stunden versuchen einen Ausweg durch dieses verdammte Gestrüpp zu finden. Doch das Zeug ist hartnäckig und langsam brauchen wir mal 'ne Pause", lässig beendet Arès seine kurze Rede und trinkt weiter entspannt aus seiner Flasche, während Sheyzam noch etwas anzumerken hat.

„Du zersägst da übrigens gerade keine Liane, sondern eine Schlange. Ihre Freunde scheinen das Ganze leider nicht allzu witzig zu sehen."

Angewidert zerschneidet er mit seinem Schwert die übrigen Schlangen, die gerade noch dabei waren sich um ihn herum zu versammeln.

„Diese dummen Biester konnte ich noch nie leiden. Wahrscheinlich kann ich deshalb auch nicht Suyin leiden. Diese falsche Schlange klaut uns einen unserer besten Männer. Verdammtes Miststück!", wütend zischt Xaphius durch den dichten Wald und zerkleinert dabei noch mehr Lianen.

„Wenn Su das wirklich getan hat, wieso sehe ich ihn dann gerade gemeinsam mit Medolin auf uns zukommen?"

Überrascht von Sheyzams Aussage drehen wir uns alle zu seinem ausgestreckten Finger hin und müssen tatsächlich eingestehen, dass er recht behält.

„Ich fühle mich geschmeichelt, dass ich einer deiner Besten bin. Aber ich bleibe bei meiner Aussage von damals, halt' dein Maul, wenn es um Suyin geht. Es steht dir nicht zu etwas über sie zu sagen."
„Immer noch hoffnungslos verknallt? Vergiss' sie endlich, siehst ja, was sie dir bringt. Nichts."

Xaphius bleibt unerwartet ruhig und klopft Zion zür Versöhnung auf die Schulter.

Dann widmet er sich unseren zweiten Gast zu.

„Von den Toten auferstanden, Meddo? Ich bekam zu hören, dass du es nicht geschafft hättest."

Achtlos schnaubt Medolin zu uns herüber, ehe sie sich Xaphius widmet.

„Dieser dumme Junge hat mich hart mit einem Stein getroffen, hat mich schon ausgenockt, doch sterben würde ich durch die Hand eines dreckigen Kindes ganz bestimmt nicht."
„Schön dich wieder bei uns zu-..."
„-Erspare dir diesen Bullshit, Sheyz. Ihr habt nicht einmal versucht mir zu helfen, erwartet nicht, dass ich euch weiterhin blind den Rücken stärke, wenn es hart wird!"

„Na na na. Lasst den Krieg innerhalb unserer Alli fürs erste ausfallen. Im Finale könnt ihr euch meinetwegen abschlachten."

Grob zieht Xaphius Medolin am Arm zurück und flüstert ihr etwas Unverständliches ins Ohr.

„Es geht weiter, Jungs", Zion übernimmt mit ihm die Führung, da er scheinbar den Weg aus diesem Drecksloch weiß.

EFFIE

Ein kühler Windzug weht durch mein Haar und hinterlässt ein Pfeifen in meinen Ohren.
Zögernd öffnen sich meine Augenlider und schauen in einen dämmernden Abendhimmel.

'Oh, nein! Wie lange habe ich denn geschlafen? Ist irgendetwas passiert?'

„Haymitch?"
„Hmm?"

Erleichtert atme ich aus, als ich Haymitchs
Grummeln hören kann. Kurze Zeit später richte ich mich auf und überprüfe die Umgebung.

Die Bäume scheinen sich alle in eine Art Allee aufgestellt zu haben und ebnen uns so einen Ausweg aus dem Wald.

„Hoffentlich bleibt der Tag so ruhig wie bisher, ich habe gerade nicht so viel Lust auf einen Kampf mit Xaphius oder auf mutierte Monster."
„Da bist du wohl an einen falschen Ort geraten, denn genau das erwartet dich praktisch an jeder Ecke."
„Musst du immer so grimmig sein?"
Wütend schnaube ich ihn an und verschrenke die Arme vor meiner Brust.

Ich weiß, dass sein Leben nicht einfach war und es sich bis jetzt auch nicht wirklich verändert hat, aber ein wenig Optimismus würde Haymitch echt nicht schaden.

„Wir nähern uns langsam der heißen Zone. Siehst du diese kleinen Krater, die vereinzelt über den Boden hinausragen?"

Neugierig folgen meine Augen die Richtung, in die sein Finger zeigt.

„Komm denen bloß nicht zu Nahe, denn von Zeit zu Zeit zieht heiße Luft hoch. Es könnten ziemlich hässliche Brandwunden entstehen."

Wissend nicke ich den Kopf und gehe den Erdlöchern so weit wie nur möglich aus dem Weg.

„Sollen wir diesen Weg wirklich gehen? Hier werden wir wohl kaum Wasser oder Nahrung finden."

Nervös lasse mich meinen Blick über unsere neue Umgebung gleiten und versuche herauszufinden, was genau Haymitchs Plan ist.

„Wenn diese Arena wirklich in vier Jahreszeiten aufgeteilt ist, dann kommen wir als nächstes in die kalte Zone. Ich denke kaum, dass Xaphius und seine restliche Truppe dort auf uns warten."
„Dein Plan ist es also einfach abzuwarten bis sie sich alle gegenseitig abgeschlachtet haben?"

„Effie, ich bin ehrlich zu dir, okay? Du bist keine starke Kämpferin, du kannst kaum mit irgendeiner Waffe umgehen. Was mich betrifft, ich will es zwar nicht wahr haben, doch ich bin nicht mehr so fit wie vor dreizig Jahren. Der ganze Alkohol trug auch nicht sonderlich positiv bei."

Haymitch hat recht.

Erst jetzt bemerke ich wie müde und geschaffen er eigentlich aussieht. Meinen angegriffenen Stolz schlucke ich bitter herunter.

Seit Tagen schon kämpft Haymitch für zwei Leben, jagt für zwei hungernde Menschen und seine Kraft währt wie jede andere nicht ewig.

„Okay, lass uns gehen."

Überrascht von meiner Aussage zieht er eine Augenbraue hoch, merkt aber schnell, dass es ernst gemeint war.

Schweigend setzen wir letztendlich unseren Weg fort.

Von Schritt zu Schritt wird es jedoch immer heißer, von Wärme kann man kaum noch sprechen.

Für uns gibt es also genau zwei Optionen.

Entweder wir erreichen frühzeitig die kalte Zone oder wir sterben an dieser unerträglichen Hitze.

GWENDOLYN

Die Sonne verabschiedet sich langsam und gewährt den Sternen den Vortritt.

Langsam erleuchtet einer nach dem anderen den Sternenhimmel und gemeinsam verharren sie hoch oben in tiefer Harmonie.

„Ich liebe es die Sterne zu beobachten, sie geben mir immer ein beruhigendes Gefühl, wenn ich aufgebracht bin."

Still liege ich noch immer in dem tiefen, trockenen Gras und höre den Grillen zu wie sie fröhlich eine Melodie zirpen.

„Vielleicht sollte ich das dann auch mal versuchen."
Leise lässt sich auch Syl in das Gras nieder und schaut mich an.
„Wie geht es ihr?"
Stille. Er schweigt mich an und beobachtet weiter die Sterne, die sich in seinen rehbraunen Augen spiegeln.
„Sie wird sterben."

Ohne ein weiteres Wort zu verlieren stehe ich auf und gehe zurück in unsere Höhle. Dort liegt Luzinda eingewickelt in unseren Decken, während sie langsam ihre Lider schließt, um sie kurze Zeit später wieder langsam zu öffnen.

„Tante Luz..."

Das war ihr allseits bekannter Name. Die warmherzige Luzinda, bekannt geworden durch ihre Geschichten, die sie immer wieder  den verschiedensten Kindern erzählte.

„Kleine Gwen, komm her. Setz...-setz dich... zu mir", ihre Stimme hallt schwach in meinen Ohren, also komme ich ihrer Aufforderung sofort nach und setze mich neben ihr hin.

Ihre Hand lege ich dabei in meine und streiche immer wieder sanft über ihren Handrücken.

Auf die andere Seite von Luzinda lässt sich Syl nieder, der die Szene schweigend beobachtet.

„Wie die Tiere... des-... des Waldes begebe ich mich in einen langen Schlaf. Aber wenn ich aufwache... wä-... währt... ewiger Frühling."
„Ja, das tut es Luz."

„Wi-... wie schlafe ich... ein?"
Ihre Augen öffnen sich und fixieren sich abwechselnd auf Syl und mich.
„Lass es einfach geschehen... erzwinge es nicht."

Schwach nickt sie mir zu und schließt dann wieder ihre Augen.

Ihre Brust hebt und senkt sich in immer länger werdenden Abständen.

Der Druck an meiner Hand lässt nach und langsam sinkt ihre Hand nieder.

Syl nimmt ihre Hände vorsichtig in seine und legt sie sanft über auf ihre Brust nieder.
„Sie ist eingeschlafen..."

Schweigend lassen wir uns draußen wieder auf der Graswiese nieder und beobachten wie ein goldener Spotttölpel sich über den dunklen Himmel zieht.

Als die Melodie ertönt strecken wir unsere Finger dem Nachthimmel entgegen und stellen uns vor, wie die Zuschauer gebannt auf den Bildschirm starren.

•oOo•

Wie findet ihr die Banner bisher ... bin gerade dabei ein einheitliches Kapitelcover zu entwerfen uuund ... ein paar weitere
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Xx 🕊

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