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37 | geschickte Leaks

| Emma |

Manch einer mag behaupten, ich wäre zu stur und dass eine Verfehlung längst nicht alles einreissen würde, was man zuvor über Monate hinweg aufgebaut hat.

Doch dass Harry nach allem, was er über mich wusste, dennoch zu Camille gefahren ist und mich zudem noch angelogen hat, konnte ich weder verzeihen noch vergessen. Dass er mit meiner Vergangenheit nicht an die Öffentlichkeit gehen wollte und falsche Kommunikation zu diesem einen Interview geführt hatte, hätte ich ihm noch abgekauft. Es hätte ihm nicht ähnlich gesehen — zumindest nicht dem Harry, den ich bis dahin kannte.

Wie er sich verhalten hatte, hatte mein Bild von ihm allerdings grundlegend verändert.
Er hatte mir nicht erklären können, weshalb er zu Camille gefahren ist. Er hatte sie sehen wollen, das hatte er eingeräumt. Ich war mir sicher, dass er sich einfach nur sein Ego aufpolieren und sichergehen wollte, dass sie nicht über ihn hinweg ist. Er hatte prüfen wollen, ob sie ihm nach wie vor verfallen war und das Gefühl hatte, ihn zu brauchen — so, wie er es sich am Liebsten von jedem wünschte.

Das war das neue Bild, das ich von Harry hatte. Und diesem passte ich meine Wahrnehmung von nun an an.

Ich hatte rigoros alle Verbindungen zu Harry gekappt. Weiterhin für ihn zu arbeiten, war keine Option. Für andere mag diese Entscheidung dumm erscheinen. Immerhin ließ ich mir damit eine Menge Kohle entgehen. Aber ich konnte und wollte Harry nicht mehr so nah sein.

Für eines musste ich ihm allerdings dankbar sein: Er hatte mich auf die richtige Spur gebracht. Keine Sekunde hatte ich darüber nachgedacht, wieder in der Gastro zu arbeiten. Ich wollte mein Geld weiterhin mit meinen Bildern verdienen. Harry hatte mir ein ordentliches Portfolio verschafft, womit ich mich immerhin mit einigen neuen Aufträgen über Wasser halten konnte.

Dieser Job wäre gewiss meine Erfüllung gewesen. Erfüllt fühlte ich mich allerdings im Moment rein gar nicht.
Die Enttäuschung saß zu tief. Ich hatte mich nach all den Rückschlägen mit meiner Familie davor gehütet, je wieder auf jemanden zu vertrauen oder mir gar eine schillernde Zukunft mit jemand anderem als mir selbst auszumalen. Harry hatte er geschafft, mich davon zu überzeugen, hatte aber nur wenig später alles wieder gegen die Wand gefahren.

Wann immer ich seinen Namen las, guckte ich weg. Wann immer ich seine Gesicht sah, schaltete ich um. Ich versuchte seine Existenz zu ignorieren, was durchaus schwierig war, nachdem mich insbesondere in den sozialen Medien jeder mit ihm in Verbindung brachte.

Als sich Eric überraschend bei mir meldete, wusste ich, dass mir mit ihm ein Treffen bevorstehen würde, bei dem das Thema Harry allgegenwärtig ist. Er war schon immer interessiert daran und sollte er nun hören, dass ich hingeschmissen habe, würden bei ihm gewiss alle Alarmglocken schrillen — und trotzdem sagte ich zu, nachdem ich mich nicht wieder gänzlich in meiner Einsamkeit verlieren wollte.

Wir trafen uns zu einem Spaziergang am Wasser. Es war Monate her, dass ich Eric zuletzt gesehen hatte. Entsprechend hatte er sich wohl vorgenommen, wenig von sich zu berichten und umso mehr mich mit Fragen zu durchlöchern.

„Also, ich bin ganz Ohr", gab sich mein einstiger Lieblingskollege unverhohlen neugierig. „Was läuft in deiner neuen Gesellschaftsschicht?"

Eric kam direkt zum Punkt, wofür ich ihm sogar dankbar war. Damit konnte ich das Missverständnis, dass Harry immer noch Teil meines Lebens wäre, direkt aus der Welt schaffen.
„Ich hab' keine Ahnung", antwortete ich ehrlich und zuckte mit den Schultern. „Ich bin wieder zurück in meiner gewohnten Gesellschaftsschicht."

Erstaunt sah er mich an. „Wie darf ich das denn verstehen?"
„Ich arbeite schon seit ein paar Monaten nicht mehr mit Harry. Ich bin jetzt quasi selbstständig und versuche mir selbst etwas aufzubauen. Du kannst mich also gerne mal für ein Shooting buchen", gab ich lachend zurück, in der Hoffnung, Eric würde nicht nach Details fragen. Dass dieser Plan nicht aufgehen würde, war mir allerdings beinahe klar. Sofort hing er sich am ersten Teil meiner Aussage auf.

„Warum das denn auf einmal? Es ist doch gerade erst ein paar Monate her, dass der Kerl aus seinem Management im Restaurant war und am Liebsten deine Bewerbungsmappe sehen wollte. Ich dachte schon, du wirst der nächste Star", wunderte sich Eric laut.
Dieses Mal war ich es, die sich am ersten Teil seiner Aussage aufhing.

„Bitte, wer war im Restaurant?", wollte ich wissen und wäre beinahe erschrocken stehengeblieben. Anscheinend hatte mein Fokus so sehr auf Harry gelegen, dass ich überhaupt nicht mehr mitbekommen habe, was um mich herum passiert ist.

„Dieser eine Kerl war im Maélys. Christopher hieß er. Den Namen konnte ich mir merken, das darfst du mir glauben. Der gute Mann war verdammt heiß. Schwer vorstellbar, dass du ein solches Kollegium freiwillig hinter dir lässt. Es war doch freiwillig, oder?"

Während mich Eric weiterhin neugierig musterte, ratterte es in meinem Kopf. Mir wurde langsam klar, was sich abgespielt hatte, während Harry und ich in den Hamptons waren. Mir war klar, dass Christopher nachgeforscht hatte, welche Fragen er mir in diesem Interview, das niemals stattfinden sollte, stellen musste.

Obwohl ich darauf achtete, konnte ich mein Zähneknirschen wohl nicht unterdrücken. Aufmerksam nahm Eric jede Regung in meinem Gesicht wahr. „Das sieht ja nicht allzu erfreut aus", stellte er sachlich fest. „Seid ihr nicht im Guten auseinandergegangen? Du warst doch vor allem von Harry so begeistert."

„Ach, da war viel los", winkte ich müde ab. Diese gesamte Geschichte sollte niemals an die Öffentlichkeit. Und so gerne ich Eric auch vertrauen würde, konnte ich es nicht. Bestimmt würde er bei der nächstbesten Gelegenheit darüber sprechen und bestimmt hatte Christopher ihn auch bei seinem Besuch im Maélys nicht lange um Informationen bitten müssen. Vielleicht hatte Harry aber auch einfach mein Misstrauen jedem gegenüber geweckt. „Aber das ist vorbei. Ich habe eine Menge Erfahrungen sammeln können und alleine deshalb war es diese Zeit schon wert."
Das hatte ich mir in den vergangenen Monaten immer wieder gesagt, auch wenn ich immer noch so verletzt war, dass ich mir wünschte, Harry nie begegnet zu sein.

„Hm", brummte Eric deutlich unzufrieden über diese lasche Antwort. Dann schwieg er eine Weile und schien zu überlegen. „Aber wenigstens konntet ihr ja das Album noch fertig machen."

Irritiert sah ich ihn an. Seitdem ich nicht länger Teil von Harrys Karriere war, hatte ich mich nie wieder damit auseinandergesetzt. „Beim finalen Shooting war ich schon gar nicht mehr dabei", gestand ich Eric nun doch ehrlich und wunderte mich stark über die Tonlage, in der er eben gesproche hatte. Er klang, als hätte er das Endergebnis bereits gesehen. „Wurde es denn schon veröffentlicht?"

„Oh, wow, du kriegst wohl wirklich nichts mehr von dem Ganzen mit", staunte Eric lachend. „Vielleicht solltest du ganz froh sein, nicht mehr dabei zu sein. Da wird vermutlich gerade eines zu tun sein. Das Layout wurde vor ein paar Tagen geleaket. Keine Ahnung, welcher Idiot in seinen Reihen so voreilig war, aber er ist eine geplante Fan-Edition aufgetaucht. Und ehrlich gesagt hätte ich gedacht, das ist auf deinem Mist gewachsen. Die enthält nämlich eine Fotobox, die Harry besonders privat zeigen soll. Ein paar davon sind im Umlauf. Und ich hätte schwören können, mindestens deine Haare auf ein paar davon zu erkennen."

Noch während Eric mit all diesen Informationen um sich warf, kramte ich in meiner Tasche nach meinem Handy. Ich konnte kaum glauben, was er da von sich gab. Das musste ich mit eigenen Augen sehen.

Twitter war für solche Angelegenheit wohl Anlaufstelle Nummer Eins, doch bevor ich fündig wurde, hielt mir Eric bereits sein Smartphone unter die Nase.
„Ich hab alles abgespeichert. Man könnte fast meinen, ich wäre ein richtiger Fanboy", grinste er vor sich hin, während ich ihm das Telefon aus der Hand riss.

Mit nur einem Blick wurden all meine Befürchtungen wahr. Ich hatte er bereits geahnt, als Eric das Wort "privat" genannt hatte.

Mir war sehr wohl aufgefallen, dass ich meine Sachen inklusive der Einwegkamera in Harrys Auto vergessen hatte. Für einen kurzen Augenblick hatte ich es bedauert, all diese Erinnerungen verloren zu haben, doch dann sah ich es eher als Geschenk des Himmels. Ich sollte und wollte nicht länger an dieser Zeit festhalten.

Anscheinend kamen sie aber immer wieder zu mir zurück.
Als ich auf Erics Bildschirm starrte, blickte ich auf genau diese Bilder, die ich mit dem unprofessionellen Fotoapparat gemacht hatte.
Sie zeigten Harry tatsächlich ungewohnt privat. Immerhin hatte ich sie in den privatesten Momenten aufgenommen. Schließlich sollten sie auch niemals an die Öffentlichkeit gelangen.

Mit großen Augen swipte ich mich durch die wenigen Screenshots von Eric.
Auf dem einen hatte Harry seinen Kopf auf meiner Schulter abgelegt und grinste in die Kamera. Wenigstens hatte er noch den Anstand gehabt, mein Gesicht nicht zu zeigen, doch meine Haare und ein Teil meines Oberkörpers waren tatsächlich zu erkennen.
Ein anderes stammte aus dem Backstagebereich aus einem Konzert in Kanada. Ich erinnerte mich lebhaft an Harrys schallendes Lachen, als er das Bühnenoutfit kurz vor der Show mit Ahornsirup vollgekleckert hatte. Während bei den Stylisten Verzweiflung ausgebrochen war, hatte er sich  vor Lachen den Bauch gehalten und mich damit angesteckt.
Und nun hatte ich ebendiese Situation wieder bildlich vor mir.

„Dieser elende Mistkerl", nuschelte ich knurrend vor mich hin.
Harry hatte im Grunde mein Eigentum veröffentlicht, und das ohne meine Zustimmung.
Es waren solch intime Erinnerungen, von denen ich beim besten Willen nicht mehr einschätzen konnte, ob sie Harry überhaupt etwas bedeuteten. Dass er sie tatsächlich nutzen und verkaufen wollte, trieb mich in Rekordzeit zur Weißglut.

„Die sind also schon von dir, oder?", ahnte Eric bereits. Mein Gesicht musste gerade Bände sprechen.
Stumm nickte ich.

„Und du wusstest wohl nicht, dass die verwendet werden sollen", schlussfolgerte er weiterhin richtig. „Darf er das überhaupt?"

Das war eine Frage, die ich mir ebenfalls gerade stellte.
Allerdings kannte ich Harrys Rechtsberatung. Sein juristisches Team umfasste eine Menge Leute und sie alle hatten ihn gewiss vorgewarnt. Harry tat nichts Unüberlegtes, dessen war ich mir sicher.

Immerhin hatte er auch Camilles Sprachnachrichten veröffentlicht und war sich der Konsequenzen durchaus bewusst.

Da fiel es mir plötzlich wie die Schuppen von den Augen. Je länger ich darüber nachdachte, desto klarer wurde mir, was Harry im Schilde führte.

Niemals hatte irgendjemand diese Bilder gegen seinen Willen geleaket. Bestimmt hatte er selbst dafür gesorgt, dass diese ominöse geplante Fan-Edition samt dieser Bilder an die Öffentlichkeit gelangt.

Er wusste ganz genau, dass ich darauf reagieren würde. Er wusste, dass er mich damit treffen und wieder zu sich locken würde. Mit Camille und ihren Sprachnachrichten hatte er bestimmt denselben Plan verfolgt.

Was mich noch mehr ärgerte als meine privaten, persönlichen Aufnahmen im Netz zu sehen, war die Tatsache, dass Harry mit dieser Aktion auch noch Erfolg haben sollte.
Er kannte mich und meine Explosivität, die ich beim besten Willen nicht unterdrücken konnte.
Selbstverständlich würde ich es nicht auf mir sitzen lassen, dass diese Bilder jemals verkauft werden sollten.

„Nimm's mir nicht übel Eric", murmelte ich zu meiner Begleitung, die ich beinahe vergessen hätte. „Aber ich muss mich darum mal eben kümmern und ein paar Telefonate führen, ja? Wir können uns gerne nochmal treffen, aber ich glaube, ich muss erstmal meinen Kopf wieder freibekommen."

„Das versteh' ich, keine Sorge", winkte Eric ab. „Ich bin ohnehin immer hier. Melde dich einfach, wenn es wieder ruhiger ist."

Flüchtig umarmte ich ihn noch, drückte ihm sein Handy zurück in die Hand und zückte stattdessen mein eigenes, als ich meinen Weg alleine fortsetzte.
Ich hatte alle Kontaktmöglichkeiten zu Harry blockiert und Nummer gelöscht. Nun galt es sie allerdings wieder zu reaktivieren.

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