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25 | morgendliche Peinlichkeit

| Emma |

Als ich am nächsten Morgen aufwachte, wagte ich es kaum die Augen zu öffnen. Am Liebsten wäre ich direkt wieder eingeschlafen, um mich all dem, was mich erwartete, nicht stellen zu müssen.

Lieber wäre ich nackt neben Harry aufgewacht und hätte einen Filmriss gehabt, als das, was am vergangenen Abend passiert ist. Ich wusste sehr wohl, was ich getan, oder viel mehr gesagt hatte. Ich hatte jegliche Distanz verloren und Harry Dinge gesagt, die nie für seine Ohren bestimmt waren. Sie waren für niemanden bestimmt gewesen. Ich hatte sie tief in mir verborgen gehabt und nie aussprechen wollen - bis gestern.

Dafür, dass ich gestern Abend behauptet hatte, keine Emotionen zeigen zu können, hatte ich einen ziemlichen Gefühlsausbruch gehabt.
Harrys Wein und seine verfluchte Aura hatten mich dazu getrieben.

Ich weiß nicht, wie lange ich schon in meinem Bett gelegen und gehofft hatte, alles geträumt zu haben, bis mich ein zögerliches Klopfen an meiner Zimmertür zusammenzucken ließ. Selbst ohne Aufzusehen, wusste ich, wer kurz darauf eintrat.

„Guten Morgen", hörte ich Harrys dunkle Stimme. Ich wollte ihn nicht ansehen, ich schämte mich viel zu sehr. „Ich wollte lieber mal nach dir sehen. Wie geht's dir?"

Es war gewiss bloß wieder lieb gemeint, doch damit machte er mein Unbehagen nur noch schlimmer. Nun rappelte ich mich doch hoch und stützte mich auf meine Unterarme.
„Ich hab' mich gestern nicht volllaufen lassen, Harry", seufzte ich. „Ich hab' keinen Kater."

„Das nicht", erwiderte er verstehend. „Aber dir ging's gestern trotzdem nicht gut."

„Mach dir darüber mal keine Sorgen", winkte ich ab.

Ich wollte diesen Abend einfach nur vergessen. Dazu musste Harry aber mitziehen.
Sein ernster Gesichtsausdruck ließ mich allerdings daran zweifeln.

„Ich mach mir keine Sorgen. Dafür hab ich mir aber Gedanken gemacht", redete er weiter und machte nicht den Eindruck, das Thema fallenlassen zu wollen. „Willst du sie hören?"

Ich wusste selbst nicht, was meine ehrliche Antwort auf diese Frage war. Harry würde mir aber ohnehin keine Ruhe lassen, dessen war ich mir sicher.
„Bevor du noch ein Lied darüber schreibst, spuck sie lieber direkt aus", sagte ich also und seufzte müde.

Er zog leicht grinsend einen Mundwinkel nach oben, als er sich auf dem verlassen wirkenden Sessel, der neben dem Bett in der Ecke stand, niederließ. Ich fühlte mich, als würde er mir einen Krankenbesuch abstatten. Ähnlich erbärmlich fühlte ich mich auch.

„Du hast doch gesagt, dass du noch nie geliebt wurdest und deshalb selbst nicht weißt, wie das gehen soll", wiederholte er meine jämmerlichen Worte des letzten Abends, was mich innerlich sofort wieder zusammenzucken ließ. Dass mir all diese Worte tatsächlich über die Lippen gekommen waren, konnte ich immer noch nicht glauben.

„Du musst nichts von gestern wiederholen", warf ich ein und klang dabei nahezu flehend. „Ich erinnere mich."

Wieder schmunzelte Harry leicht und faltete seine Hände, ehe er sie auf seinen Beinen ablegte. „Na schön, aber dennoch -", sprach er weiter, lehnte sich nach vorne und sah zu mir auf. „Ich glaube nämlich nicht an deine Theorie. Ich glaube sehr wohl, dass du lieben kannst und auch, dass du schon mal geliebt wurdest."

Stumm saß ich in meinem Bett und starrte auf die graue Bettdecke vor mir. Himmel, war mir diese Situation unangenehm. Am Liebsten wäre ich auf der Stelle im Erdoden versunken.

„Vielleicht nicht von deiner Mutter, aber Liebe kommt in so vielen verschiedenen Formen. Bestimmt siehst du sie manchmal gar nicht."

Diese gesamte Situation war eine dieser Peinlichkeiten, bei denen einem ganz heiß und kalt wurde. Es war kaum auszuhalten, so unwohl fühlte ich mich bei dieser Unterhaltung.
„Bitte, Harry", platzte es aus mir heraus. „Vergessen wir das einfach. Ich will nicht -"

„Mensch, Emma, ich bin hier gerade mitten in etwas!", seufzte Harry genervt. „Ich versuche hier gerade, dir was zu sagen."

Schnell verstummte ich. Harry schien es gerade tatsächlich nicht weniger schwerzufallen, hier zu sitzen, als mir, doch trotzdem wollte er mir etwas sagen. Schon war mir noch heißer, ehe mir kurz darauf noch kälter wurde.

„'Tschuldigung", murmelte ich bloß, ehe ich Harry wieder das Wort überließ.

„Also", setzte Harry erneut an. „Es gibt bestimmt Einige, die dich lieben. Manchmal sieht man es nur nicht auf den ersten Blick, weil es so viele verschiedene Abstufungen davon gibt. Ich zum Beispiel - ich... Ich hab' dich unheimlich gern, Emma."
Erleichtert, endlich bei diesem Satz angekommen zu sein, atmete Harry durch, ehe er weitersprach.
Mir hatte es ohnehin längst die Sprache verschlagen.

„Wie du vielleicht merkst, fällt es mir auch oft unheimlich schwer, meine Gefühle zu sortieren. Und das, obwohl mich meine Mum mit Liebe überschüttet hat und ich mit meinen Emotionen durchaus im Reinen bin, aber... So leicht ist das eben trotzdem nicht. Ich kann dir vielleicht nicht sagen, was genau ich für dich empfinde, aber irgendeine Form von Liebe ist es bestimmt."

Wie vom Donner gerührt saß ich da und starrte vor mich hin, ohne Harry anzusehen.
Vielleicht lag es an meiner sozialen Inkompetenz, doch ich wusste beim besten Willen nicht, was gerade passiert war. Ich konnte seine Worte einfach nicht einordnen.
Klang so eine Liebeserklärung?

Aus Angst, bloß wieder das Falsche zu sagen, verharrte ich lieber in Schweigen und presste die Lippen aufeinander. Ich hätte so gerne nachgehakt, tausend Fragen gestellt und wäre ihm gerne um den Hals gefallen. Auf der anderen Seite wollte ich, dass er endlich verschwinden würde, um mich aus der Situation zu befreien.

Ein paar endlose Sekunden blieb Harry schweigend auf dem Stuhl sitzen. Vermutlich wartete er zu recht auf eine Reaktion, doch die konnte ich ihm im Moment nicht bieten.

„Gut, das... Das wollte ich dir nur sagen", brach er schließlich wieder die Stille. „Damit weißt du jetzt wenigstens, dass du sehr wohl schon mal geliebt wurdest."

Er hatte es schon wieder gesagt - geliebt. Andererseits ist auch Freundschaft eine Form von Liebe, womöglich war es also halb so wild und Harry meine es wieder einmal nur gut mit mir.

In Schockstarre saß ich immer noch regungslos auf dem Bett, als Harry langsam wieder aufstand und zur Zimmertür ging. Abrupt blieb er plötzlich nochmal stehen.

„Achja", schien ihm einzufallen. „Wir bleiben nicht mehr lange hier. In drei Wochen hab' ich zwei Interviews in New York und wir haben angegeben, dass ich meine eigene Fotografin mitbringe. Das bist natürlich du."

Plötzlich sah ich doch wieder aufmerksam auf. In diesem Moment wurde selbst mir bewusst, wie sehr ich mich vor jeglichen Gefühlen scheute, während ich bei allem, was mit Arbeit zu tun hatte, sofort aufhorchte. „Okay", nickte ich. „Aber warum?"

„Das ist gar nicht so ungewöhnlich", erklärte Harry knapp. „Bei Printmedien machen wir das oft. Es gibt uns mehr Kontrolle. Immerhin wissen wir, wie die Bilder wirken sollen. Es geht schneller, wenn direkt du sie machst, anstatt ihre Fotografen ständig zu kontrollieren."

„Okay", wiederholte ich mich und nickte wieder. Ich wünschte, Harry hätte mir auch seine vorherigen Worte bezüglich seiner Gefühle für mich auf diese Art und Weise erklärt. „Du gibst mir dann vermutlich nochmal Bescheid."

Die Türklinke bereits in der Hand, wandte sich Harry mir zu. „Ja, klar. Klar", sagte er gedankenverloren. „Bis dahin... dauert es ja noch ein wenig."

Wieder ein stummes Nicken meinerseits, obwohl ich so viel zu sagen gehabt hätte.

„Gut, dann lass ich dich mal wieder in Ruhe", kündigte Harry an und gab mir damit die letzte Chance, nochmal einzuhaken. Aber auch die ließ ich wieder verstreichen. „Wir sehen uns ja dann unten."

Endlich zog er die Türe hinter sich zu. Noch im selben Moment ließ ich mich seufzend zurück auf die Matratze fallen und schlug mir bereuend gegen den Kopf. Was zur Hölle war nur gerade passiert?

Ich wusste nicht, ob ich lachen oder weinen sollte, also spielte ich es in meinem Kopf noch einmal durch. Harry hatte mich also gern, konnte seine eigenen Gefühle allerdings selbst nicht einordnen. Das waren die Infos, die er mir gegeben hatte.

Im Grunde war das doch eine gute Nachricht - oder? Oder nein. Nein, womöglich doch nicht.

Harry hatte meine Karriere in der Hand. Er kam aus einer völlig anderen Welt. Und noch dazu hing er immer noch an seiner Ex Camille.
Je länger ich darüber nachdachte, desto verrückter kam mir das Ganze vor. Und desto dreister fand ich Harrys Auftritt.

Während seine verflossene Model-Freundin noch in seinem Kopf herumspukte und bestimmt auch noch sein Herz fest in den Händen hielt, hatte er doch tatsächlich die Nerven, sich hierherzusetzen und mir Hoffnung zu machen. Und das noch dazu vermutlich bloß aus Mitleid, weil ich gestern so erbärmlich geklungen hatte.

Doch so sehr ich auch versuchte, mir das Ganze schlecht zu reden, änderte es nichts an dem verstohlenem Lächeln, das sich immer wieder auf mein Gesicht schlich, sobald ich an Harrys Worte dachte.

Egal welche Art von Liebe es war, die er für mich empfand. Es war mehr als ich je bekommen hatte. Und Harry war ein Mensch, der mehr für mich getan hatte, als jemals jemand zuvor. Was auch immer all das zu bedeuten hatte - ich sollte wohl dankbar dafür sein.

Gerade konnte ich allerdings nur hoffen, dass die beklemmende Stimmung, die eben noch zwischen Harry und mir geherrscht hatte, schnellstmöglich wieder verschwindet. Immerhin sollten wir noch eine Menge Zeit miteinander verbringen und die sollte doch bitte nicht mit diesem peinlichen Rumgedruckse, wie es hier zuvor stattgefunden hatte, gefüllt werden.

Mir standen bestimmt noch einige unvorherzusehende Momente mit ihm bevor, und ein klein wenig freute ich mich sogar darauf.

Ich hatte ja damit gerechnet, dass mich die Zeit mit Harry herausfordern würde und ich eine Menge Neues lernen würde. Dass es in diese Richtung gehen würde, hatte ich allerdings nicht kommen sehen. Aber ich musste die Hürden nehmen, wie sie kamen. Wo ich am Ende stehen würde, würde ich ja dann sehen.

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