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23 | alte und neue Gefühle

| Emma |

Was ich mit Harry binnen kürzester Zeit auf die Beine stellte, war unvergleichlich. Er hatte es geschafft, mich an meinem ersten Tag in Malibu gänzlich für sich zu beanspruchen und immer wieder, während unserer Gespräche, entstand ganz beiläufig eine Idee für seine Karriere.

Wir hatten den ganzen Tag am Strand und schließlich in einer einsamen Ecke des Gartens verbracht. Als wir spätabends zurück zum Haus liefen, hatten sich die Anderen bereits zurückgezogen und waren auf ihren Zimmern oder hatten sich schon Schlafen gelegt.

Ich wusste nicht, wie es auf die restlichen Teammitglieder wirkte, dass sich Harry so viel Zeit für mich nahm und mich so umsorgte, doch darum wollte ich mir auch keine Gedanken machen. Dafür genoss ich es zu sehr, dass er mir sogar noch kurz nach Mitternacht die übrigen Nudeln des Vortages aufwärmte und mir dazu ein Glas Weißwein einschenkte. Grinsend beobachtete ich ihn vom Barhocker aus.

„Passend zur Location auch noch ein Sternekoch!", bemerkte ich ironisch und lachte herzhaft.

„All inclusive", nickte Harry stolz und stellte mir den dampfenden Teller vor die Nase. „Witzig, wie schnell sich die Rollen ändern", fiel ihm plötzlich auf und er sah mich durch amüsiert blitzende Augen an. „Schon bediene ich dich."

„Stimmt", lachte ich. „Nur ist die Qualität des Essens damit auch etwas gesunken", zog ich ihn amüsiert auf. Immerhin hatte ich ihm an Silvester High-End-Küche serviert. „Wer hat dich damals eigentlich ausgerechnet ins Maélys geschleppt?"

„Das war meine Idee. Ich hab alle anderen dahin geschleppt", erzählte Harry und zog einen offenen Pizzakarton zu sich. Er knabberte an einem kalten Stück Pizza, während er sich über die Kücheninsel beugte und sich darauf abstützte. „Französische Küche ist nicht jedermanns Geschmack, aber meine Exfreundin hat mich darauf gebracht. Sie ist Französin hat mich immer wieder dazu gebracht, diese ekligen Sachen zu probieren. Und irgendwann findet man sie tatsächlich sogar ganz gut", erinnerte er sich amüsiert, während es mir einen Schlag in die Magengrube verpasste.

Ich wusste nicht weshalb, doch Harry, der von Exfreundinnen und seinem vergangenen Leben berichtete, erinnerte mich daran, wer er war. Ein begehrter, erfolgreicher Junggeselle, der in gänzlich anderen Kreisen verkehrte, selbst wenn er gerade hier stand und seine kalte Pizza futterte.

„Im Grunde war es also Camille, die mich ins Maélys und damit uns beide hierhergeführt hat", bemerkte Harry kauend. „Dafür können wir uns bestimmt bald persönlich bedanken. Spätestens beim Release des Albums werde ich von ihr hören."

Irritiert guckte ich drein. Ich konnte beim besten Willen nicht einschätzen, welches Verhältnis Harry zu seinen Verflossenen pflegte. Mir schallte nur weiterhin dieser Name durch den Kopf: Camille.
„Warum?", fragte ich dennoch knapp nach.

Beiläufig zuckte Harry mit den Schultern, nur mehr den Pizzarand in den Händen.
„Ich werde wohl eine ihrer Sprachnachrichten veröffentlichen. Sie soll Teil eines Songs werden."

„Was?" Mit gerunzelter Stirn sah ich ihn an und stocherte in meinen Nudeln herum. „Ist das nicht total privat und unfair? Hast du sie wenigstens gefragt?"

„Meine Lieder sind immer sehr privat", entgegnete Harry. „Und nein, habe ich nicht. Sie wäre ohnehin bloß dagegen, obwohl niemand Schaden daran nimmt. Ich will sie und ihre Stimme auf diesem Song haben. Es geht darin nun mal um unsere Trennung und darum, wie sehr ich sie seitdem vermisse."

Vermisse - Präsens.
Harry hing also immer noch an dieser Camille, deren Name ich eben zum ersten Mal gehört hatte. Vor mir saß offensichtlich ein Mann mit gebrochenem Herzen, der seinen Schmerz noch dazu in Lieder packte. Und alles, was ich in diesem Moment fühlte, war Selbstmitleid.

Ich hatte es nie gewagt, mich näher damit auseinanderzusetzen, weshalb ich mich in Harrys Nähe so wohlfühlte, doch spätestens jetzt war es mir klar. Ich fand ihn nicht bloß als Chef und Freund beeindruckend, sondern vielmehr als Mensch und Mann. Es war hirnrissig, sich überhaupt Chancen auszurechnen, doch er wusste nun mal, mich in Sicherheit zu wiegen und mir dennoch dieses Gefühl zu geben - zumindest bis gerade eben.

„Ich finde trotzdem, man sollte sie fragen. Ich würde nicht wollen, dass meine Sprachnachrichten plötzlich der Öffentlichkeit preisgegeben werden", war alles, was ich dazu noch zu sagen hatte.

„Ich will ja nicht ihre tiefsten, innersten Geheimnisse ausplaudern. Es sind belanglose Worte, aber sie machen den Titel zu dem, was er sein soll."

„Na dann, tu was du nicht lassen kannst", zuckte ich beiläufig mit den Schultern. „Ich sollte langsam auch mal ins Bett gehen. Der Tag war lange und ereignisreich."

Überrascht, aber einverstanden nickte Harry. „Klar, das kann ich gut verstehen. Wir haben ja auch noch alle Zeit der Welt hier."

Zum ersten Mal war mein Lächeln in Harrys Gegenwart nicht ehrlich, als ich in diesem Moment nickte und vom Barhocker der großräumigen Küche sprang.

Es war eine unruhige Nacht, voll von Unsicherheiten und unbekannten Gefühlen. All die Gespräche mit Harry hatten so viel in mir ausgelöst. Ich hatte mich unterbewusst langsam mit dem Gedanken angefreundet, jemandem Vertrauen zu schenken und meine harte Schale abzulegen, doch dabei hatte ich gänzlich verdrängt, dass der Mensch, der das in mir bewegte, Harry Styles war. Ein Mensch mit ganz eigenen Standards und Vergangenheiten mit französischen Models.

Was auch immer gerade in mir entstehen wollte, musste also auf der Stelle im Keim erstickt werden. Ich sollte für das, was mir Harry gab, dankbar sein, anstatt nur das zu sehen, was mir verwehrt blieb. Er hatte mir schon jetzt eine Menge geholfen und mit allem Weiteren war ich bisher auch sehr gut alleine klargekommen.
Mit dieser Einstellung wollte ich die restliche Zeit in Malibu genießen.


Am nächsten Morgen war ich scheinbar vor Harry aufgewacht und war damit zum ersten Mal auf mich alleine gestellt. Eigentlich wollte ich direkt am Morgen ein paar Fotos schießen, doch die Erste, die auf den Beinen war, war ich dennoch nicht.

„Guten Morgen", kündigte ich mich an, als ich in die Küche schlurfte und dort einen großgewachsenen, schlanken Mann mit kurzgeschnittenem krausen Haar stehen sah. Er hatte mir den Rücken zugewandt und widmete sich der Kaffeemaschine.

„Oh, guten Morgen!", erwiderte er über seine Schulter hinweg. „Darfs auch direkt eine Tasse sein?"

„Ja, gerne."

Er drückte schnell ein paar Tasten, ehe er sich dann umdrehte und mir zugewandt war.
„Emma Reynolds, nicht wahr?"

Bestätigend nickte ich. Offenbar hatten sich die Dinge geändert und man kannte meinen Namen inzwischen doch.
„Christopher Ferrara", stellte er sich schließlich selbst vor, während die Kaffeemaschine im Hintergrund arbeitete. „Harrys Head of PR."

„Ah, freut mich", nickte ich ihm ehrlich zu. Wie meine genaue Jobbezeichnung lauten sollte, wusste ich nicht. „Ich hätte mich gerne gestern schon vorgestellt, aber -"

„Schon gut, kein Problem", winkte Christopher ab. „Gestern war wohl ohnehin jeder in seine eigenen Gedanken versunken. Du und Harry bestimmt auch."

„Ähm, ja. Ja, so ist es", nickte ich.

„Es ist dein erster Job in dieser Richtung, nicht?"

Ich hatte es geahnt, dass mir diese Frage noch einige Male gestellt werden würde. Ich war Quereinsteiger und damit war jede Nachfrage berechtigt.

Ruhig atmete ich durch, ohne sofort überempfindlich zu reagieren.
„Ja, ich... Bisher habe ich für Harry nur die Konzerte als Fotografin begleitet."

„Ich hörte davon, ja", sagte Christopher und lächelte mich bestärkend an. „Aber das Finden guter, kreativer Ideen kann man ohnehin durch kein Studium der Welt erlernen. Habt ihr uns denn heute Einiges zu bieten?"

Dankbar für diese Reaktion lächelte ich ebenfalls. „Ich denke schon. Wir hatten gestern einige Ideen."

„Ich bin gespannt", erwiderte Christopher, ehe er mir eine Tasse Kaffee reichte. „Und du kommst aus New York, nicht?"

Christophers Auftreten zufolge war er hier an der Westküste heimisch. Er sah gut aus, war sich dessen bewusst und strahlte unheimlich viel Selbstbewusstsein aus.
„Ja, genau", nickte ich, wollte aber ungern auf meine Herkunft zu sprechen kommen. Also versuchte ich das Gespräch auf das, was nun war, zu lenken. „Ich bin zum ersten Mal hier."

„Ach was?", gab sich Christopher erstaunt und lehnte sich gegen die Arbeitsfläche der Küche. „Bist du-"

Doch noch ehe Christopher ausreden konnte, ertönte lautes Gepolter hinter mir und Harry kam von der Treppe auf direktem Wege zu uns.

„Na, worum geht's?", platzte er harsch ins Gespräch und sah zwischen Christopher und mir hin und her. Allerdings ließ er keine Antwort zu, sondern sah direkt auf meine Kamera. „Wolltest du ein paar Bilder machen? Gute Idee, begleite auch gerne diesen Entstehungsprozess mit der Kamera! Komm, ich zeig dir ein paar schöne Motive!", redete er auffallend schnell weiter, um niemandem die Möglichkeit zu geben, einzuhaken. „Chris, wir sehen uns ja dann um 12 auf der Terrasse, um uns alle mal zu besprechen."

Schon spürte ich Harrys Hand an meinem Handgelenk und er zog mich zügig aus der Küche, weg von Christopher.
Hätte ich es nicht besser gewusst, hätte ich glatt vermutet, Harry wäre eifersüchtig.

„Darf ich etwa nicht mit Anderen hier sprechen?", fragte ich direkt heraus, unschlüssig ob ich mehr verwirrt oder verärgert sein sollte.

„Doch, klar! Wieso?", spielte Harry den Unwissenden.

„Weil du mich gerade aus dem ersten Gespräch, das hier mal entstanden wäre, geschleift hast", erklärte ich trocken.

Kurz schien Harry zu überlegen, dann rollte er seufzend mit den Augen.
„Ich wollte nur nicht, dass du dich so kurz vor dem Meeting noch beeinflussen lässt. Christopher neigt dazu, verkopft zu sein und mit Zahlen zu jonglieren. Er ist eben der klassische PR-Typ und weiß, Menschen zu manipulieren. Um seine Ideen durchzusetzen, hat er schon so manchem ein Ohr abgekaut. Also halte dich einfach lieber an mich."

Skeptisch runzelte ich die Stirn. Ich glaubte nicht, dass es die volle Wahrheit war, die mir Harry gerade sagte, doch ich war nicht in der Position, weiter nachzuhaken. Ich wusste nicht, wie die Hierarchien in seinem Team waren und wie er zu den einzelnen Menschen stand - obwohl ich bisher stets das Gefühl hatte, er würde mir alles erzählen.

„Wenn du ständigst sagst, ich sollte mich nur an dich halten, hätten wir wohl auch einfach zu zweit hierherfahren können", redete ich unüberlegt vor mich hin, doch Harry hakte überraschend schnell und auch erschreckend ernst ein.

„Den Gedanken hatte ich auch schon. Aber da wären sämtliche Leute aus der Haut gefahren, hätte ich plötzlich das halbe Kreativteam aus dem Prozess ausgeschlossen. Sie sind ohnehin schon genervt, dass ich plötzlich so viel selbst daran mitarbeiten will", erzählte er. „Aber wir sollten auf jeden Fall gemeinsam in mein Strandhaus in den Hamptons fahren!"

Zwischenmenschliche Beziehungen waren noch nie Mittelpunkt meines Lebens gewesen, doch dieser Mann wusste mich wieder einmal gänzlich so verwirren. Hätte er nicht erst gestern Abend vom Herzschmerz, den seine Ex hinterlassen hat, berichtet, wäre ich mir nun sicher gewesen, Harry würde mehr in mir sehen. Er war ständig so lieb zu mir und schien jede Minute mit mir verbringen zu wollen, doch womöglich war das einfach nur seine Art. Und ich war wohl zu lange einsam und hatte mich so lange zurückgezogen, dass ich nun einfache Nettigkeit nicht mehr einordnen konnte.

„Okay, gerne", sagte ich überrumpelt und folgte Harry wieder einmal weg vom Haus, in dem all die Anderen langsam erwachten.

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