Biest
Mit einem dumpfen Laut traf den Jungen die Faust im Gesicht, und er fuhr heulend zurück. Wild trat er nach seiner Gegnerin, traf ihren Oberschenkel, doch sie zuckte nicht einmal. Stattdessen schlug sie erneut zu, immer und immer wieder. Sein Kiefer knirschte unter ihren Knöcheln.
Er krümmte sich zusammen, um den Schlägen auszuweichen. „Ich gebe auf! Hör auf!"
Das Mädchen erhob sich vom staubigen Fußboden und klopfte sich die Kleidung ab. Blut lief von ihrer Lippe und aus einem Kratzer auf ihrer Stirn. Ihre schmutzig braunen Haare hingen ihr zerzaust und dreckig ums Gesicht. Angriffslustig streckte sie ihr spitzes Kinn vor. „Sag nie wieder, dass ich nicht kämpfen kann. Sag das nie wieder, oder es wird dir wirklich leid tun." Den Satz hatte sie von den Söldnern, die im letzten Winter die Banditen aus den Bergen vertrieben hatten.
„Du kannst kämpfen. E.. ehrlich. Bitte, schlag nicht nochmal zu!", jammerte der Junge.
„Halt die Klappe und verpiss dich, sonst mach ich dich fertig!", schrie sie wütend. Sie musste ihn nicht zweimal bitten. So schnell er konnte, stand er auf und humpelte davon. Sie sah sich um. Der kleine Hof war beinahe leer, nur neben dem Eingang zum Stall standen drei Stallburschen und beobachteten sie wachsam. Sie starrte sie an. „Was glotzt ihr so?", rief sie herausfordernd.
„Wir fragen uns, was wohl die Anderen sagen würden, wenn sie gesehen hätten, dass eine von ihnen den armen Jimmy so verprügelt", sagte der Größte von ihnen. Er war älter als sie, sicher schon fünfzehn.
Sie schob das Kinn vor. „Ich bin ja gerade hier, damit sie mich nicht sehen."
Er stellte die Mistgabel weg, mit der er gearbeitet hatte, und trat auf sie zu, die anderen folgten ihm. Sie blieb stehen. „Warum hast du Jimmy überhaupt geschlagen?"
„Er hat behauptet, ich würde nicht kämpfen können. Er hat gesagt, dass ich nur ein dummes kleines Mädchen bin. Dann habe ich ihm gezeigt, dass ich besser zuschlagen kann als er."
Langsam kam er vor ihr zum Stehen. Er war so groß, dass sie zu ihm aufsehen musste, seine Brust und seine Schultern waren breit von der Arbeit. Neben ihm kam sie sich vor wie ein Zwerg. Mutig widerstand sie dem Drang, zurückzuweichen, oder sich auf die Zehenspitzen zu stellen.
Er verschränkte die muskulösen Arme, die anderen Jungen stellten sich neben ihn. „Du bist aber auch nur ein kleines dummes Mädchen, das sich nur traut, andere zu schlagen, wenn es weiß, dass es gewinnt", feixte er.
„Ich schlage jeden, der mir auf die Nerven geht", sagte sie furchtlos. „Und gerade gehst du mir auf die Nerven. Also hau ab, bevor es dir leidtut."
„Ich habe keine Angst, kleine Mädchen zu schlagen. Schon gar nicht so kleine Wolfsrotznasen wie dich."
Sie ballte die Hände zu Fäusten. Jeder andere hätte dem Jungen mit der Bruderschaft gedroht, doch nicht sie. Sie war stärker. Sie brauchte nicht mit den Taten anderer drohen, wenn sie mit sich selbst drohen konnte. „Versuch halt, mich zu schlagen. Du wirst eh verlieren."
Der Junge lachte, die anderen stimmten ein. „Davon träumst du doch, du kleine Ratte!"
Das Mädchen biss die Zähne zusammen und trat ihm mit Wucht zwischen die Beine. „Träume sind dumm! Ich träume nicht mehr, sondern ich mache, was ich will!"
Schreiend taumelte der Junge zurück und fiel auf die Knie. „Das zahlen wir dir heim!", stöhnte er.
„Versucht es halt!"
Die beiden Jungen, die entsetzt auf ihren Wortführer gestarrt hatten, setzten sich in Bewegung. Das Mädchen duckte sich zusammen und fixierte ihre Gegner. Sie waren beide größer und schwerer als sie, doch sie hatte viel Übung. Ihr Vater hatte sie geschlagen, ihr Onkel wollte sie zu etwas zwingen, was sie nicht wollte, und schließlich hatte sie zurückgeschlagen. Dafür hatte sie zwar mit einer Peitsche verdroschen worden, von der sie immer noch die Narben trug, doch seitdem war sie immerhin vor ihrem Vater in Sicherheit. So gesehen hatte sie mit ihren Fäusten viel erreicht.
Seit sie auf der Festung war, seit zwei Jahren, versuchten alle, sie zu einer Dame zu machen, so wie Roxane, Luna und Marie, doch sie wehrte sich standhaft. Es machte viel mehr Spaß, sich zu prügeln. Zwar hätte sie sich viel lieber mit Favian und Felix geprügelt, vor allem mit Favian, aber sie würden sie sofort an Ben Gray verraten, und dann hätte sie Stubenarrest. Sie hatte schon oft ihr kleines Zimmer hüten müssen, wenn sie dabei erwischt wurde, wenn sie sich wieder mit den Stallburschen, den Küchenjungen, den Söhnen der Soldaten und Mägde und den Dienstboten schlug. Aber es war viel schlimmer, wenn sie dabei ertappt wurde, während sie gegen einen Bruder kämpfte.
Sie zweifelte nicht an ihrem Sieg.
Der erste Junge trat auf sie zu und zielte auf ihre Wange, doch sie duckte sich weg, seine Faust rauschte ins Nichts und er verlor das Gleichgewicht. Sie versetzte ihm einen Tritt in die Seite, er fiel zu Boden und sie rammte ihre Ferse in seine Magengrube. Stöhnend krümmte er sich zusammen.
Gerade, als sie sich nach dem Zweiten umsah, umfingen kräftige Arme sie von hinten und drückten ihren Brustkorb zusammen. Sie wand sich fauchend, trat nach ihm, doch traf nur sein Schienbein. Er zuckte, doch er ließ sie nicht los. Im Gegenteil, er verstärkte seinen Griff. Fest griff er in ihre Haare und riss sie zu Seite, und sie schrie auf.
„Mach sie fertig!", feuerte der erste Junge hustend ihren Peiniger an.
Sie krümmte sich zusammen und grub ihre Zähne in seinen Arm. Er knurrte wütend, doch der Befreiungsversuch zeigte Wirkung: er lockerte seinen Griff um ihren Körper, so weit, dass sie sich umdrehen konnte. Schnell stach sie mit ihren schmutzigen Fingern nach seinen Augen. Ihre Nägel schabten über etwas Weiches, und der Junge schrie und ließ sie endgültig los. Heulend vergrub er das Gesicht in seinen Händen.
Sie wich zurück und betrachtete ihr Werk. Zwei krümmten sich auf dem Boden, der letzte war fast blind. „Legt euch nicht nochmal mit mir an!", schrie sie. Mit fliegenden Haarsträhnen wirbelte sie herum und wollte davonstolzieren, als sie eine Stimme über sich hörte.
„BLEIB STEHEN, JUNGE DAME!"
Sie sah nach oben, zum Wehrgang, und erblickte Benedict Gray. Obwohl er alt war, schien er in diesem Moment bedrohlich und autoritär, wie ein weitaus jüngerer Mann. Ihr Herz schien in ein tiefes Loch zu fallen, und die Angst vor einer Bestrafung packte sie, doch dann erinnerte sie sich, wer und wo sie war. Sie war nicht länger auf Falcon Island. Sie war auf der Dunkelwacht, und niemand würde sie mit einem Gürtel dafür verdreschen, dass sie ein paar Stallburschen geschlagen hatte. Sie schob das Kinn vor, versenkte die Hände in den Hosentaschen und wartete darauf, dass Ben in den Hof kam.
Einer der Jungen rappelte sich auf. „Jetzt hast du Angst, hm?", feixte er. „Wenn der Kastellan kommt, hast sogar du kleine Schlampe Angst."
Wütend rannte sie auf ihn zu und schlug ihm mitten ins Gesicht. Knackend brach seine Nase, und er stolperte zurück in den Dreck. „Ich habe niemals Angst!", rief sie und spuckte ihn an.
„Morgaine!" Schwer atmend kam Ben durch einen Turm, das alte Gesicht verzerrt vor Sorge, Wut und Enttäuschung. „Morgaine, wie oft habe ich dir gesagt, du sollst dich nicht mit den Jungen schlagen! Du könntest verletzt werden! Was sollen wir deinem Vater erzählen, wenn er dich nicht unbeschadet wiedersieht?"
Morgaine sah den Jungen hinterher, die sich fluchend und mit bösen Blicken trollten. Entschlossen wischte sie sich das Blut von der Lippe und sah trotzig zu ihm auf. „Wenn ich sterbe, und ihr das meinem Vater sagt, macht er sich die dritte Flasche Rum auf und feiert mit seinen Freunden! Er ist ein saufender Hurensohn und ein verdammtes Arschloch, und ich will ihn nie wieder sehen!"
Ben lächelte kurz und hockte sich vor sie. „Damit hast du nicht ganz unrecht, selbst wenn ich es anders ausdrücken würde. Aber darum geht es nicht. Iskira macht sich Sorgen! Du sollst seit Mittag mit den anderen im Unterricht sitzen, und dich nicht prügeln!"
Sie sah verlegen zur Seite. „Der Unterricht ist langweilig, und die anderen sind auch langweilig. Warum sollte ich langweilige Dinge tun, wenn ich stattdessen gewinnen kann?"
Ben zog die Augenbrauen hoch. „Die anderen sind langweilig?"
„Ja! Luna und Roxane und Marie. Vor allem Marie! Sie kommt aus Hector Stanraers Kartell, und ist so schwach. Sie kämpft nie! Sie singt und tanzt und isst und sieht aus wie ein fettes blondes Schwein im Kleid." Sie verschränkte wütend die Arme.
Ben holte aus und versetzte ihr eine Ohrfeige. „Sprich niemals so über deine Freunde! Marie will dir nichts Böses. Es ist sehr gut von ihr, dass sie nicht solch schreckliche Vorsätze hat wie die Stanraers oder die Darnoveys."
Morgaine widerstand dem Drang, sich die Wange zu reiben, und erwiderte Bens Blick. „Oder wie die Blackhearts?"
Er seufzte tief und schien seinen Ausbruch zu bereuen. „Roxane ist nicht ihr Vater, Morgaine. Ich weiß, dass du sicher viele schreckliche Geschichten über Auray Blackheart gehört hast. Aber du lebst jetzt seit zwei Jahren hier, und hast du jemals gesehen, dass Roxane irgendjemandem etwas angetan hat?"
Morgaine sah zur Seite. „Nein."
„Siehst du." Er legte seine Hände auf ihre schmalen Schultern. „Niemand ist für die Taten seiner Eltern verantwortlich, und niemand übernimmt die schlimmen Eigenschaften seiner Vorfahren. Auray Blackheart war ein machtgieriger Wahnsinniger, und Roxane ist eine brave junge Dame. Reovar de Tracy ist ein blutrünstiger Killer und einer von Stanraers besten Männern, und Marie ist ein geschwätziges, freches Mädchen, aber sie würde nicht einmal im Traum daran denken, jemanden zu töten." Er murmelte etwas zu sich selbst, das Morgaine nicht verstand, und fuhr traurig lächelnd fort. „Dein Vater ist ein, nun, wie sagtest du, saufender Hurensohn, und du bist ein kleines Biest. Das ist kein schöner Unterschied, findest du nicht?"
Morgaine trat unwohl von einem Bein aufs andere und schwieg.
„Ich weiß, dass du kaum etwas anderes als Gewalt kennst. Nachdem deine Mutter gestorben ist, hat dein Vater dich nie gut behandelt, und von seinem Bruder wollen wir nicht anfangen. Was er versucht hat, ist ungeheuerlich."
„Ich hoffe, er verreckt", schnaubte sie wütend.
Ben lächelte wieder, traurig und etwas enttäuscht. „Er ist tot, Morgaine. Kurz nachdem Montgomery dich zu sich nahm, hat Salvatore Falcony seine Männer ausgeschickt, und sie haben ihn umgebracht."
„Gut. Ich wünschte, ich hätte es selbst machen können, aber es ist gut, dass Falcony es getan hat."
Ben seufzte. „Aber ich glaube nicht, dass dein gesamtes Leben nur aus Gewalt bestehen muss. Dein Vater und dein Onkel haben schreckliche Dinge getan, und auch die Bruderschaft beruht auf Gewalt und Macht, aber..."
„In ein paar Jahren bin ich eine wahre Schwester des Lykaon", unterbrach sie ihn. „Ich werde ein letztes Mal nach Falcon Island zurückkehren, und ich werde den Schlüssel essen. Aber ich will, dass Montgomery ihn mir überreicht. Und wenn ich mich verwandeln kann, dann gehe ich und bringe meinen Vater um."
„Ach, Morgaine." Für einen Moment sah Ben so alt aus, dass sie beinahe Mitleid bekam, doch sie vertrieb das Gefühl. „Ich glaube nicht, dass Montgomery dich noch einmal sehen will, nach dem, was du mit seinem Sohn angestellt hast."
Tapfer versuchte sie, ihr Grinsen aus dem Gesicht zu verbannen, als sie an Montgomerys Sohn dachte, und wie er vor ihr wie ein Kind geschrien hatte. Es war einer ihrer ersten Siege gewesen.
„Das muss aufhören. Du kannst nicht immer die anderen verprügeln, selbst wenn sie dich beleidigen. Du bist eine Dame, du hast dich zu benehmen."
„Aber ich will mich nicht benehmen! Ich will nicht langweilig sein. Ich will kämpfen und gewinnen. Es macht mir Spaß, und ich bin gut darin. Luna ist besser im Singen als ich, Roxane tanzt besser, und Marie isst mit Manieren. Aber im kämpfen besiegt mich keiner. Nicht einmal Favian", sagte sie überzeugt.
„Du singst falsch, außer diese schrecklichen Lieder, die diese Söldner letzten Winter hier eingeschleppt haben, mit diesen furchtbaren Texten, und du tanzt wie eine von ihnen, und du stopfst dir dein Essen mit beiden Händen gleichzeitig in den Mund. Genau so, wie es nur Bauern tun. Du gehörst zur Bruderschaft, zur herrschenden Klasse in Crusadia. Du solltest dich auch wie eine von ihnen verhalten." Ben sah sie erwartungsvoll an.
„Was ist an den Liedern falsch? Männer, die zu jemandem hinkommen, und Frauen, die von ihrem Männern Schlüssel für ihre Schlüssellöcher bekommen, sind doch nicht schlimm!"
Ben versuchte, ein Grinsen zu verbergen, doch es gelang ihm nicht.
„Was ist so lustig? Mein Vater hat auch immer diese Lieder gesungen, und manchmal hat er mir welche davon beigebracht. Wenn ich sie bei seinem nächsten Fest nicht konnte, hat er mich mit seinem Gürtel geschlagen."
„Ach, Morgaine", seufzte Ben wieder. „Ich weiß nicht, was ich mit dir machen soll. Montgomery hat gesagt, ich soll dich zähmen, wenn ich dich schon auf der Wacht aufziehe, und das stellt sich schwieriger heraus, als ich dachte. Du willst keine Dame sein?"
Sie schüttelte heftig den Kopf. „Niemals."
„Du willst lieber kämpfen, nicht wahr?"
Sie nickte eifrig.
Er legte den Kopf schief, als würde er überlegen. „Da gibt es einen Weg, wie du deinen Drang nach Gewalt ausleben könntest... aber nein, das ist keine gute Idee."
„Wie denn?", fragte Morgaine skeptisch und interessiert zugleich.
„Also, es ist ja so, dass... Nein, nein, das kann ich nicht machen." Ben sah zur Seite und schien sich für seinen eigenen blöden Gedanken zu schämen.
„Bitte, sag!", drängte sie.
„Soll ich wirklich?"
„Ja!"
„Nun denn", lenkte er ein. „Wie du weißt, beginnen Favian und Felix schon bald mit dem Fechten. Du, Marie, Luna und Roxane sollten erst in ein paar Jahren dazukommen, schließlich sollt ihr wehrhafte Damen werden und keine brutalen Kriegerinnen. Es gäbe nun natürlich die Möglichkeit, dass du mit Favian und Felix zusammen in zwei Wochen beginnst, aber..."
„Oh, bitte, Ben!" Sie konnte sich nicht mehr zurückhalten und hüpfte aufgeregt auf und ab.
Er verschränkte die Arme und sah überlegen zum blauen Himmel. „Es gibt nichts, was mich dazu bringen würde, dir diesen Weg zu ermöglichen. Warum sollte ich auch? Du bist aufsässig, frech, schwänzt andauernd deinen Unterricht und schlägst unsere armen Bediensteten."
„Wenn du mich mit Favian und Felix kämpfen lässt, werde ich mich benehmen, ich verspreche es. Ich werde nie wieder meinen Unterricht verpassen. Ich bemühe mich, so gut zu tanzen wie Roxane und ich werde so schön singen wie Luna. Ich esse so brav wie Marie, nur nicht so viel. Ich küsse Iskira den Arsch, wenn sie es verlangt, und ich werde keinen Stallburschen mehr schlagen. Zumindest nicht mehr so oft. Bitte!", bettelte Morgaine.
Ben lachte. „Versprochen?"
„Ich schwöre es bei meinem Leben!", versprach Morgaine so ernst, wie sie es aufbrachte. Sie wollte nichts anderes auf der Welt.
„Dann komm mit."
Aufgeregt folgte Morgaine Ben durch die Festung, bis sie den Haupthof erreicht hatten. Vor der Tür zur Waffenkammer saß ein gutaussehender junger Mann auf einem hölzernen Hocker, mit dunklen Haaren und athletischem Körperbau, vertieft in ein zerfleddertes Buch. Er trug die Uniform der Dunkelwacht, an seiner Seite hing ein Schwert. Morgaine starrte fasziniert auf die Waffe. So nahe an einem Schwert war sie selten gewesen. Ihr Vater hatte stets die bloßen Hände oder gekrümmte Messer bevorzugt.
Ben wandte sich an ihn. „Corigg, das ist Morgaine Silver. Sie wird in ein paar Wochen zusammen mit Favian Ashmark und Felix Marlohé mit dem Schwertkampf beginnen."
Corigg schlug das Buch zu und erhob sich. Prüfend musterte er seine neue Schülerin und sah dann zu Ben. „Ist sie nicht eine von Iskiras Damen?"
„Ich bin keine Dame!", rief Morgaine empört.
Ben lachte. „Sie mag zwar ein Mädchen sein, aber sie ist garantiert keine Dame. Niemals. Sie ist die, die immer die Stallburschen, die Küchenjungen und die anderen armen Jungen auf der Festung verprügelt hat. Ich kann nichts dagegen tun, und deswegen soll sie ihre gewalttätige Ader anders ausleben."
„Sie soll mit Ashmark und Marlohé fechten lernen?"
„Genau."
Corigg lächelte Morgaine an, und sie hob kämpferisch das Kinn. „Ich kann kämpfen", behauptete sie.
Er lachte. „Das glaube ich dir. Ich bin Benett Corigg, Hauptmann der Dunkelwacht. Ich werde dir das Kämpfen nicht ausreden, wie es die anderen versuchen. Ich werde dich dazu ermutigen, nicht wie ein Ringer auf einem Marktplatz zu kämpfen, sondern wie eine wahre Kriegerin. Wie es sich für einen Lykaner gehört. Es wird lange dauern, und es wird weh tun, und du wirst enttäuscht und wütend sein, aber wenn du es geschafft hast, werden dich nur noch sehr wenige problemlos besiegen können. Willst du das?"
Morgaine versuchte, nicht herumzuhüpfen. „Ja", sagte sie fest. Noch nie in ihrem Leben hatte sie etwas so ernst gemeint.
~ ~ ~
Zur Feier des Tages: ich habe Brotherhood beendet! Deswegen diese erste Brotherhood Story, eine kleine Reihe von Kurzgeschichten um die Nebencharaktere von Brotherhood - Zeit der Jagd. Es werden wohl unregelmäßige Updates, immer, wenn ich eine fertig habe, werde ich sie posten. Aber zuerst kommen alle Kapitel der Hauptstory online!
Ja, Morgaine Silver ist offensichtlich inspiriert von jemandem...
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro