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Geschockt schaute Yeonsang in die Augen seines Gegenübers. ,,Du...", flüsterte er fassungslos. Er erkannte diesen Jungen. Es war der selbe Junge wie aus seinem Traum heute. Es war das selbe Szenario. Aber der Schmerz war intensiver, als in seinem Traum.
Bei jeder kleinsten Bewegung schmerzte sein gesamter Körper, als hätten soeben fünf Leute auf in eingetreten.
,,Kann man denn nicht aufpassen? Arschloch! Mein schönes Fahrrad! Das ist jetzt bestimmt kaputt!", maulte sein Gegenüber ihn aufgebracht an. Man konnte genau die Überforderung in seinen Augen erkennen. Der Junge sah aus, als würde er gleich anfangen zu weinen oder den Angefahrenen zusammenschlagen. Beides wollte dieser nicht gerne miterleben.
Eingeschüchtert von seinem Ton lag Yeosang mit aufgerissenen Augen noch immer auf dem Boden. Das war jetzt aber ganz und gar nicht wie in seinem Traum gewesen. In seinem Traum war der Junge nett und hilfsbereit. Jetzt war er unfreundlich und völlig rücksichtslos. Ein bisschen verletzt schnaufte Yeosang auf und setzte sich, immer noch unter den extremen Schmerzen, auf und schob aufgebracht seine Unterlippe nach vorne und plusterte seine Wangen auf. ,,Was kann ich denn dafür wenn du hier so um die Ecke geschossen kommst?!", gab er verteidigend mit einem unhöflichen Ton zurück und verschränkte bockig die Arme vor seiner Brust. Im nächsten Moment bemerkte er wieder die Schmerzen, die eigentlich überall vorhanden waren, und öffnete gequält seinen Mund, welchen nach einigen Sekunden stillen Leidens ein schmerzhaftes Stöhnen verließ.
Der Junge vor Yeosang lachte kurz auf, versuchte sich aber gleich wieder einzukriegen und schaute unschuldig in die Luft, als er plötzlich verurteilend von dem beleidigten Yeosang angeblitzt wurde. Dieser kniff wütend seine Augen zusammen und schaute ihn hasserfüllt an. Erneut auflachend erhob er sich. ,,Es tut mir leid", entschuldigte er sich und reichte dabei Yeosang die Hand, ,,Mein Name ist übrigens Park Seonghwa." Zögernd nahm Yeosang seine Hand an und zog sich hoch. Zu schnell, weshalb er wieder aufzischte.
Als Yeosang sich vor Schmerzen krümmte, reagierte Seonghwa sofort griff alamiert nach seinen Schultern. ,,Hast du dir wirklich so doll weh getan?", fragte er besorgt und etwas schuldig. Mit einem gequälten Gesichtsausdruck nickte der Verletzte heftig mit seinem Kopf und hatte dabei die Augen zugekiffen, um das Stechen vielleicht irgendwie ausblenden zu können. Ein zittriges Stöhnen entwich ihm und er hatte seine Arme fest um seinen Bauch geschlungen.
Seonghwa wusste, dass er sofort etwas unternehmen musste. Aber beim Blick auf sein Fahrrad war ihm klar, dass das nicht mehr fahrbar war. Nachdenkend kaute er sich auf der Unterlippe herum und schaute Yeosang besorgt an. Irgendwie fühlte er sich für ihn verantwortlich. ,,Komm, ich bring dich zum Arzt", entschied er instinktiv und kniete sich mit dem Rücken zu ihm gedreht vor ihn und forderte ihn somit auf, dass er auf seinen Rücken steigen sollte.
Unsicher schluckte Yeosang. Er konnte sich doch jetzt nicht einfach von diesem Jungen zum Arzt tragen lassen. Doch auf der anderen Seite waren seine Schmerzen schon sehr stark und es wäre ihm sowieso nicht möglich alleine zu laufen. Also entschied er sich schließlich doch dafür die Hilfe anzunehmen. Etwas überfordert legte er seine Arme um Seonghwas Hals und hatte die größte Mühe den Schmerz zu unterdrücken, als der Junge, mit ihm auf seinem Rücken, aufstand. Angeschnitten japste er kurz auf und kniff seine Augen zusammen um es auszublenden.
,,Du bist leichter als ich dachte", lachte Seonghwa aufmunternd und schielte lächelnd nach hinten. ,,Solange du mich tragen kannst...", nuschelte Yeosang etwas nervös, weil ihm die Situation unangenehm war, ,,Dankeschön für deine Hilfe."
Berührt lächelte der Andere und machte sich auf den Weg zur nächsten Arztpraxis in der Nähe.
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