Mit ein bisschen Mogelei
Graf Falko, der unter den jugendlichen Teilnehmern saß und interessiert den Anweisungen folgte, wandte sich hilfesuchend an Frau Martin: "Susanne, ich hab noch ein paar Detailfragen."
Doch Tinas Mutter hatte wenig Lust, Graf Falko, der bisweilen sehr ausschweifend sein konnte, Rede und Antwort zu stehen. "Dann wende dich bitte an Leo!"
Missmutig blickte Graf Falko zu Leo Schmackes hinüber. Dieser sportliche junge Mann war ihm schon jetzt ein Dorn im Auge. Zumal er sich so wunderbar mit Susanne Martin zu verstehen schien. Tatsächlich folgte Leo nun Frau Martin, die aus dem Blockhaus nach draußen trat. Dort saß der donr Rugby-Auswechselspieler, der auch diesmal nicht mitmachen wollte. Er hieß Dieter, wie sich nun herausstellte. Mit düsterer Miene bemerkte er: "Alle Gruppen sind voll. Und außerdem: Die Natur ist feindlich, bestenfalls gleichgültig. Ich bleibe im Camp."
Das wollten ihm weder Frau Martin noch Leo Schmackes durchgehen lassen. Sie hatten das deutliche Gefühl, dass man ihn regelrecht zwingen musste, teilzunehmen, damit er mal rauskam. Er traute sich allein einfach nicht, die Initiative zu ergreifen. "Dann gehst du zu den Fans of Sheldon. Natürlich bist du dabei!", forderte ihn Leo Schmackes auf.
Dieter stand auf und überragte Leo auf einmal um Längen. Missmutig machte er sich auf den Weg zu den drei nerdigen Fans of Sheldon. Die waren nicht gerade erfreut über den Gruppenzuwachs - Dieter hatte doch eine sehr negative Grundeinstellung! Deswegen nannten sie ihn von nun an "Destruktivus".
Die Pflanzenkarten waren ausgeteilt, und Dr. Krähwinkel gab nun endlich das Signal zum Start: "Achtung! Fertig! Los!"
Sofort versuchten alle fieberhaft, die Pflanzen zu identifizieren, allen voran Graf Falko, der aufgeregt die Karten betrachtete. Freddy schaute etwas ratlos drein. Er kannte sich zwar mit KFZs aus, aber mit Pflanzen ...?
Bibi und Tina kannten sich in der Tier- und Pflanzenwelt zwar ganz gut aus, aber diese Aufgabe war nicht so einfach.
"Jakobskreuzkraut ist total giftig für Pferde", wusste Tina.
Bibi versuchte, die nächste Pflanze einzuordnen: "Knollenblätterpilz: giftig."
"Fingerhut: definitiv megagiftig!", fuhr Tina fort.
Francois wirkte im Gegensatz zu den Mädchen heillos überfordert. "Meine Stärken sind definitiv woanders", stellte er fest.
Während Alex und Köbi versuchten, die Pflanzen zu bestimmen, hatte Urs vor allem Bibi und Tina im Auge. Bibis Erfolge beim Rugby hatte er noch nicht vergessen. Wenn eins feststand, dann das: Er wollte Bibi unbedingt beim Spiel schlagen! Deshalb rief er lautstark zu den Hotten Hühs hinüber: "Heimspiel für die Hexe, oder was? Giftige und ungiftige Pflanzen!"
Sofort blitzte in Bibis Augen wieder die Wut auf. Wenn eins für sie feststand, dann das: Sie wollte Urs unbedingt beim Spiel schlagen! Doch Tina gab ihr ein Zeichen, ruhig zu bleiben. Sie mussten sich jetzt konzentrieren!
Währenddessen hatte die Rotte als erstes Team das Rätsel gelöst, gab die Koordinaten ein und lief los. Die Verföhnten kamen mit den Karten uberhaupt nicht klar und folgten ihnen einfach kurz entschlossen.
Auch Bibi sprang jetzt auf: Sie hatten die Lösung! Rasch gaben die Hotten Hühs die Zahlen in ihr GPS- Gerät ein. Dabei bemerkte Tina, dass Alex und seine Muskeltiere offenbar gleichzeitig mit ihnen die Lö- sung gefunden hatten, und deswegen beeilte sie sich noch ein bisschen mehr. Gestern noch war Alex ihr Liebster gewesen, heute war er ihr Konkurrent. Wie schnell so etwas doch gehen konnte!
Immer mehr Teams lösten das Rätsel, gaben die Koordinaten in ihre GPS-Geräte ein und eilten über die Wiese, hinauf in Richtung Wald. Jetzt kam es darauf an, so schnell wie möglich zum nächsten Punkt zu kommen und die anderen abzuhängen.
Als die Mädchen der Rotte merkten, dass die Verföhnten ihnen folgten, hielten sie empört inne. Das war ja Schummelei! Während die beiden Gruppen sich stritten, wurden sie flugs von den Muskeltieren überholt. Und endlich kamen auch die Hotten Hühs in Schwung.
Überall im Wald versuchten die Teams, den richtigen Weg zu finden. Amber stolperte in ein Gebüsch, weil sie sich zu sehr auf ihr GPS-Gerät konzentrierte. Woraufhin Bella und Candy, die ihr auf dem Fuß folgten, prompt auf sie drauffielen. Ein anderes Team stand mit einem Mal vor einem Fabrikgelände und konnte sich beim besten Willen nicht erklären, wie es dahin geraten war. Die Fans of Sheldon versanken bei ihrem Versuch, einen Bach zu überqueren, gar im Sumpf. "Wahrhaft, die Natur ist feindlich!", stellte Dieter resigniert fest.
Die Muskeltiere rannten währenddessen über eine Brücke auf einen großen Wegweiser zu, auf dem man schon aus der Ferne Koordinaten aus angenagelten Holzzahlen erkennen konnte. Ein neuer Hinweis auf ihr Tagesziel, wo die kostbaren Sterne versteckt waren! Hastig gab Alex die Zahlen ein und erkannte: "Flussabwärts! Zum See!"
Er rannte weiter und bemerkte nicht, wie Köbi auf Anweisung von Urs aus der Neun, indem er sie umdrehte, eine Sechs machte. Hämisch kommentierte er seine Mogelei: "Oh, oh, wohin das wohl führt ..."
Dann versteckte er sich eilig im Unterholz, denn da liefen auch schon Bibi, Tina und Francois auf den Wegweiser zu und erkannten nun aufgrund der veränderten Zahlen auf ihrem GPS-Gerät: "Flussaufwärts!"
Kaum waren sie in die falsche Richtung abgezogen, machte Köbi aus der Neun wieder eine Sechs und folgte Alex und Urs Flussabwärts.
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