Wie in dem Buch
Das warme Wasser spülte den Schweiß von mir herunter. Es war Abends. Manuel hatte vor mir geduscht und machte sich fertig, damit wir gleich noch raus gehen konnten. Ich schloss meine Augen. Es stimmte mich froh, dass er mit mir den Abend verbrachte und nicht mit den Leuten, die er kennengelernt hatte.
Mit einem leichten lächeln auf den Lippen, stellte ich das Wasser aus und schob den Vorgang zur Seite, um nach meinen Handtuch zu greifen.
Schnell rubbelte ich meinen Körper trocken und schlüpfte in frische, trockene Kleidung. Ich war nicht so wie Manuel, der jedes Mal, nur in Handtuch, aus dem Badezimmer kam und sich vor mir entblößte. Mir seinen provozierenden Pfirsichhintern hinhällt.
Ich schluckte und rieb mir über mein Gesicht. Jedes Mal musste ich auf ihn starren und hatte Angst, dass er mich wieder dabei erwischt. Er hielt mich bestimmt für einen Spanner, wenn er nochmal meinen Blick kreuzt, wenn ich ihn so gierig ansah.
(...)
Wir waren am selben Ort, wo wir unseren ersten Abend verbracht hatten. Den Abend, wo wir zwischen den Leuten, zur Musik, dumm herumgesprungen sind und es tanzen nannten. Wir tranken wieder das grüne Getränk. Schon drei Stück an der Zahl. Wir sprachen über das Training. Was uns am meisten gefiel. Er gab mir Tipps, wie ich am besten auf die Pappe zielte und auch dort traf, wo ich treffen wollte. Ich beschloss, es gleich am nächsten Tag auszuprobieren.
Die Scheinwerfer leuchteten in einem angenehmen Blau herunter, wechselten zu Lila oder Grün. Die Musik dröhnte Laut, weswegen wir selbst auch laut reden mussten. Doch das störte uns nicht. Mir zumindest nicht. So mussten wir uns zueinander beugen. Unsere Köpfe teilweise direkt aneinander halten, damit wir die Lippen vor dem Ohr des anderen halten konnten.
Als er sich dann zu mir beugte, beugte ich mich auch wieder vor. "Tanzen?", fragte er in mein Ohr hinein. Ich nickte grinsend, kippte den letzten Schluck aus meinem Glas herunter und erhob mich von dem hölzernen Stuhl. Auch Manuel trank seine zwei letzten Schlucke und erhob sich grinsend. Er nahm mich an der Hand, zog mich zwischen die Leute und fing an sich im Takt zu Bewegen.
Seine Uniform schmeichelte seinem dünnen aber doch muskulösen Körper.
Wir tanzten zur Musik wild umher, so wie beim letzten Mal. Und dann änderte sich die Musik. Es kam mir vor wie in den Büchern, wo Bilder von Liebesszenen drin waren. Wo Leute eng aneinander gekuschelt hin und her wogen.
Verlegen sah ich Manuel an, der sich umsah. Die Leute legten ihre Arme um ihren Tanzpartner und fingen an zu schunkeln. Ganz genau so wie in den Büchern. Nur waren es hier mehr Männer, die zusammen tanzten. Weniger Mann und Frau.
Ich sah zu Manuel, der einen Schritt auf mich zukam. Gleich würde er seine Arme um mich legen. So wie alle anderen. So wie in den Büchern. Er würde mich so innig berühren. So wie an der Mauer. Als ich es nicht wollte. Jetzt würde ich es wollen. Er verdrehte mir den Kopf. Er verdrehte mir meine Gefühle. Mein Herz. Er verdrehte mir mein Herz, was vermutlich so stark und Laut schlug, dass jeder es hören könnte, wenn keine Musik laufen würde.
"Darf ich?", fragte Manuel schüchtern. Seine Arme waren angehoben, bereit sie um meinen Hals zu schlingen. Ich nickte. Manuel lächelte und trat mir noch näher. Er war mir so nah. Er drückte seinen Körper komplett gegen meinen und fing an, hin und her zu wackeln. Ich keuchte auf und riss mich von ihm los. "Ich muss mal", sagte ich schnell und flüchtete von vor diesem Augenblick. Ich flüchtete vor ihm.
Schnell huschte ich in einer der Kabinen auf Klo und schloss mich ein. Ich drückte meinen Kopf gegen die Tür und schlug einmal wütend gegen. "Fuck!"
Dann lehnte ich mich gegen sie und sah an mir runter. Wieso passierte es gerade jetzt? Wieso hatte ich meinen Körper nicht unter Kontrolle? Wieso erregte Manuels Berührung mich so sehr?
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