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Finn: "Mein Name ist dick und hässlich" von Ahnamai_Noleba

Soweit ich es im Kopf habe, ist das Werk von Ahnamai_Noleba eine Premiere. Wir begeben uns in die Welt der Young Adult bzw. Jugendromane. Es geht um Selbsterkenntnis, es geht um Akzeptanz - und um die große Liebe.

1. Die Äußerlichkeiten (4/5)

Titel (2/2)

Dein Titel ist für dein Buch perfekt gewählt. Er hebt sich ab und ich habe ihn anfangs für eine Beschreibung für das gesehen, wie die Außenwelt Anna wahrnimmt. Bis sie diese Worte Florian ins Gesicht brüllt und ich verstanden habe, dass es vielmehr das ist, wie sie sich selbst sieht. 

Klappentext (2/3)

An sich gefällt mir dein Klappentext gut. Du fasst gut zusammen, worum es anfangs in deiner Geschichte geht und die wichtigsten Eckdaten werden vorgestellt. Was zu dem Punkt Abzug geführt hat, ist, dass du meines Erachtens mit deinem Klappentext eine Chance vergibst. Deine Geschichte ist deutlich mehr als das "Mädchen trifft Junge"-Klischee, deutet das aber im Klappentext wenig bis gar nicht an. Hier hättest du für mein Gefühl mehr herausholen können.

2. Das Gerüst (13/15)

Struktur (3/3): Hier kann ich nur an jeden meiner Punkte einen Haken machen. Ja, deine Kapitel sind in gute Abschnitte unterteilt. Ja, die Kapitellänge ist angenehm. Deine Kapiteltitel sind kurz und aussagekräftig, für meine Begriffe vollkommen in Ordnung so. 

Rechtschreibung (2/2): Auch hier habe ich nicht viel zu sagen. Mir sind keine besonders wiederkehrenden Fehler aufgefallen, kleinere Tippfehler passieren jedem mal. Also auch hier habe ich nichts zu beanstanden.

Schreibliches Handwerkzeug (8/10): Wie du siehst, bin ich auch hier schon ziemlich überzeugt. Du schaffst es, Emotionen und Wahrnehmungen in einer Sprache zu verpacken, die für die jugendlichen Hauptfiguren authentisch wirkt, ohne dich in einer erzwungenen Jugendsprache zu verlieren. Die zwei Pünktchen Abzug gab es aus (du wirst es ahnen) zwei Gründen.

1. Du neigst stellenweise  zur Überbeschreibung und zur Wiederholung. Wie Anna sich bei den Kommentaren ihrer Mitschüler fühlt, war für mich nach der zweiten entsprechenden Stelle klar, für mein Empfinden müsstest du diesen Emotionen nicht jedes Mal wieder einen langen Absatz widmen, da schleicht sich schnell ein repetitives Gefühl ein - das Gegenteil von Annas Empfindungen.

2. Das ist ein Problem, das mir vermehrt am Anfang deiner Geschichte aufgefallen ist: Manchmal reihst du sehr viele sehr kurze Sätze aneinander. Beispielsweise im Kapitel "2 - Das Thema", als Florian Anna das erste Mal richtig mustert.

"Sie war ohnehin schon kalkweiß. Was war mit dem Mädchen los? Ok, gut, sie hatte nicht eben einen leichten Stand in der Klasse. Um ehrlich zu sein, war sie standtechnisch die letzte."

Du arbeitest sehr viel mit diesen nachträglichen Ergänzungen, sowohl im Erzähltext und verstärkt noch in der wörtlichen Rede. Ja, du erzählst personal und gerade in Dialogen habe ich überhaupt kein Problem damit, aber im Erzähltext gerätst du damit manchmal leicht ins Stockende. Wie aber schon gesagt, nimmt das weiter hinten in deiner Geschichte deutlich ab.

3. Charaktere (23/30)

Anna (10/10)

Ich denke, hier ist es nur richtig, Anna zuerst zu nennen, immerhin ist sie diejenige, deren Geschichte hauptsächlich im Buch erzählt wird. Während ich anfangs so meine Zweifel hatte, gefällt sie mir nach hinten immer besser. Zuerst auf positive Weise ins Stutzen gebracht hat mich ihre selbstauferlegte Einschränkung, in der Öffentlichkeit nichts zu essen. Darauf möchte ich auch gleich in der Handlungslogik noch einmal eingehen. Aber Anna hat es zu Beginn gleich eine Dimension mehr verliehen, die mir sehr gefallen hat und deren Potenzial du im späteren Verlauf der Geschichte immer weiter ausgebaut hast. Mir gefällt sehr, wie du Annas persönliche Situation in die Situation in ihrem Haushalt eingebunden hast. Wie sie sich um ihre jüngere Schwester kümmert und den Abstand zu ihrem Stiefvater sucht.

(SPOILER ANFANG - Triggerwarnung: Missbrauch, bitte überspringt diesen Absatz, wenn ihr euch damit gerade nicht auseinandersetzen könnt oder möchtet)

Was du für mein Empfinden ebenfalls sehr gut darstellst, ist Missbrauch in der Familie und deren Auswirkungen. Dass es eben nicht immer die großen, vor Gericht so gut nachweisbaren Momente sind, sondern die kleinen, unbedeutenden, die im schlimmsten Fall von anderen Familienmitgliedern weggelacht werden und nach denen die Betroffenen sich fragen, ob sie nicht überreagiert haben. Das lässt du insbesondere bei der Konfrontation zwischen Anna und ihrem Stiefvater sehr gut einfließen.

(SPOILER ENDE)

Bei Anna zeichnest du also gekonnt sowohl Entwicklungspotenzial als auch persönliche Einstellungen, Stärken und Schwächen sehr gelungen. Für Anna bekommst du also trotz mancher Anfangsbedenken von mir volle Punktzahl.

Florian (8/10)

Als nächstes soll es um Florian gehen. Hier gilt zuerst einmal das gleiche wie für Anna: Ich finde es schön, wie du kleine Punkte findest, die ihn glaubhaft oder nahbar für deine Leser erscheinen lassen. Dazu zählt beispielsweise, dass er mit seiner Mutter Schnulzen schaut. Die Einführung dieses Details fand ich unglaublich liebenswert und es hat ihm deutlich mehr Greifbarkeit verliehen.

Was ich bei Florian ehrlicherweise etwas schade finde, ist, dass er als Figur bis zu dem Stand, auf den ich gelesen habe, keine Entwicklung vor sich hat, im Gegensatz zu Anna. Ja, er muss seine Meinung in Bezug auf sie deutlich anpassen und sich vermehrt in sie hineinversetzen, aber du gehst nicht den Schritt, diesen Punkt auf ein höheres Level oder eine Allgemeingültigkeit zu erheben. Florian hat letzten Endes nicht diesen einen Punkt, der ihm fehlt oder auf den er sich hinentwickeln könnte, und damit verschenkst du meiner Meinung nach ein wenig Potenzial. Das gilt im Besonderen in Bezug auf Anna. Sicherlich nicht überall, aber manchmal wird somit der Eindruck erweckt, dass er der sprichwörtliche weiße Ritter ist, mit dessen Hilfe es Anna endlich gelingen wird, sich selbst zu akzeptieren. Das ist überspitzt dargestellt, es ist lang nicht so schlimm, wie ich das in anderen Geschichten auf Wattpad schon gesehen habe, aber in Grundzügen ist es da. Hier könntest du meines Erachtens mehr herausholen, wenn du ihm eine größere Entwicklung mitgeben könntest.

Jetzt muss ich auch gestehen, dass ich ein zwei Blicke in spätere Kapitel geworfen habe, und ich habe gesehen, dass in der Richtung noch einiges zu kommen scheint, aber das sehe ich bis zu meinem aktuellen Stand noch nicht angedeutet und da ich schätzungsweise die Hälfte deines Werks gelesen habe, würde das schon Sinn ergeben.

Nebenfiguren (5/10)

Für mich sind deine Nebenfiguren ehrlich gesagt bisher das schwächste Element von den Charakteren. Dabei geht es mir vor allem um Erik, Alina und Saskia. Für alle Außenstehenden: Das sind Florians bester Freund, Annas Schwester und Florians im klassischen Sinne wunderschöne Ex. Bei Saskia fand ich es schade, dass sie in der Geschichte nicht die Chance bekommt, über das Bild der Klassenzicke hinauszuwachsen, sie bleibt sehr flach. Die Kritik an Erik und Alina geht in eine etwas andere Richtung: Beide verbiegen sich für mein Empfinden innerhalb der Geschichte häufig in die Richtung, die du benötigst, um Spannung zu erzeugen. Erik ist mal verständnisvoller bester Kumpel, mal sprücheklopfendes Arschloch (wenn der Ausdruck an der Stelle gestattet ist). Alina und ihre Schwester haben mal ein gutes Verhältnis, mal ist Alina diejenige, die noch zusätzlich bei Annas Problemen nachtritt und sich aufführt wie ein verwöhntes Kleinkind. An sich sehe ich es überhaupt nicht als Kritikpunkt, wenn Figuren unterschiedliche Seiten haben oder sich auch einmal widersprüchlich verhalten. Aber bei dir fühlen sich diese Übergänge bisher nicht organisch oder figurengetrieben an, sondern dadurch ausgelöst, was du für deine Handlung gerade brauchst.

4. Der Antrieb (34/50)

Prämisse (3/10)

Ich muss an der Stelle zugeben, als ich angefangen habe, deine Geschichte zu lesen, habe ich des Öfteren die Augen verdreht, zumindest innerlich. Anfangs hatte ich nämlich den Eindruck, dass du eine Checkliste abarbeitest, die erfüllt werden soll.

1. Das dicke Mädchen, das allein wegen ihres Dickseins gemobbt wird.

2. Es gibt eine Clique aus den coolen Sportassen, zu denen eine wunderschöne Blonde gehört, die an jedem Finger fünf Typen hat, aber nur dem einen hinterher läuft, der ihr einen Korb gegeben hat.

3. Die Jungs, die eine Wette darüber abschließen, ob einer von ihnen das dicke Mädchen ins Bett kriegt.

4. Das unglaubwürdige Schulprojekt, das sie zwingt, wochenlang auf engem Raum zusammenzuarbeiten.

Ich gebe auch zu, wäre ich so auf deine Geschichte gekommen, wäre der Anfang gekoppelt mit dem Klappentext, wo ich die Thematik ja auch schon angesprochen habe, der Grund dafür gewesen, dass ich deine Geschichte vermutlich nicht weitergelesen hätte. Und das ist schade, denn jetzt kommt mein nächster Punkt: Jetzt, wo ich eine ganze Ecke weiter gelesen hätte, weiß ich, dass mir eine wirklich gute Geschichte vorenthalten geblieben wäre. Da würde ich mir sehr wünschen, das auch in den ersten Kapiteln schon erkennen zu können.

 Spannungsbogen (16/20)

 Du erzählst deine Geschichte sehr charaktergetrieben und mir gefällt es gut, wie die Ereignisse sich so verwickeln, dass man als Leser immer mehr in Annas Welt und ihre Erfahrung hineingezogen wird. Die Handlung fühlt sich organisch an und ich halte die Entwicklungen für glaubhaft. Der Mini-Showdown mit Annas Stiefvater war grandios umgesetzt und du hast mich sehr in die Handlung und Annas übersprudelnde Emotionen hineingezogen. Mir hat auch sehr gut gefallen, wie vermeintlich positive Entwicklungen, wenn beispielsweise Florian für Anna Partei ergreift, von ihr zurückgewiesen werden, eben mit den Worten, dass Florian nicht immer weiß, was Anna braucht oder wie er ihr helfen kann.

Ich möchte an der Stelle auch nur einen kleinen Kritikpunkt äußern: Ich weiß, ich lehne mich recht weit aus dem Fenster, aber deine Geschichte erweckt für mich den Eindruck, dass du Discovery-Writerin bist, also deine Handlung beim Schreiben selbst erst entdeckst. Dieser Eindruck kommt daher, dass ich mir manche Wendungen im Vornherein mehr angedeutet gewünscht hätte, sodass der Payoff sich "erfüllender" anfühlt. Das hast du gut gemacht bei Annas Vorgeschichte mit Beziehungen, an anderen Punkten hätte ich es mir etwas stärker ausgebaut gewünscht.

Ich weiß nicht, inwieweit du mit dem Begriff des "Promise" im Schreiben etwas anfangen kannst. Im Prinzip geht es darum, deinen Lesern unterschwellig zu sagen "hierum wird es gehen, diesen Konflikt werde ich lösen". Dieses Promise erfüllst du dann im Verlauf deiner Handlung (Achtung, damit meine ich nicht, dass die Handlung vorhersehbar ist!). Was mir bei dir folglich gefehlt hat, damit ich den kleinen Showdown richtig hätte loben können, wäre ein deutlicheres Promise am Anfang.

Logik (15/20)

So, der letzte Punkt. Vieles von dem, was ich hier besprechen wollen würde, habe ich schon gesagt, beispielsweise die schwankenden Charaktere von Florians bestem Freund und Annas Schwester. Genauso aber auch, dass die Interaktionen zwischen Florian und Anna sich sehr authentisch anfühlen und die Entwicklung ihrer Beziehung in einem Tempo und auf eine Art und Weise voranschreitet, das ich als sehr gelungen empfinde.

Ich hätte hier nur zwei kleinere Punkte zu nennen, die deine Geschichte für mein Empfinden noch etwas runder machen würden:

1. Ich halte die Kommentare, die Anna aufgrund ihres Gewichts über sich ergehen lassen muss, für sehr glaubhaft, insbesondere im Kontext außerhalb der Schule. Unfreiwillig komisch fand ich dann aber die Demonstration gegenüber Florian. Sie nimmt den Eisbecher zu sich herüber und prompt kommt ein Kommentar, als hätte die Frau dahinter gestanden und gespannt auf ihren Einsatz gewartet. Von diesen Momenten gab es noch einige mehr, Leute, die genau in dem Moment genau das richtige sagen, um den gerade erläuterten Punkt zu illustrieren. Das könntest du noch etwas sorgfältiger einarbeiten.

2. Florian wird als sehr eingebunden in die Klassengemeinschaft dargestellt, er gehört zu den von Anna so genannten "Sportassen". Aber sobald das Projekt mit Anna gestartet ist, hat er praktisch keine anderen sozialen Verpflichtungen mehr. Er sieht seine Freunde kaum, er macht eigentlich keinen Sport, aber weder hat das Konsequenzen noch wird das auch nur einmal von außerhalb kommentiert. Das könntest du für mein Empfinden sehr leicht mit ein paar ergänzenden Sätzen lösen, die klar machen, dass er hinter den Kulissen noch sein ganz normales Leben weiterlebt. In dem Moment würde er als Figur bedeutend an Authentizität gewinnen.

Fazit (74/100)

Jetzt habe ich viel geschrieben und viel kritisiert, wie kann man das Ganze jetzt zusammenfassen? Ich finde, du hast eine in weiten Teilen wirklich gut gelungene Geschichte geschrieben. Mir gefällt deine Hauptfigur sehr gut und mir gefällt, wie du ihre Beziehung mit anderen Figuren beschreibst und aufbaust. Du gehst gefühlvoll auf Annas Situation ein und schaffst es, ihre Lebensumstände Schicht für Schicht deinen Lesern zu präsentieren und dabei immer tiefer zu gehen. Mein größter Kritikpunkt lässt sich wohl zusammenfassen als: Trau dich, dich noch etwas mehr von Klischees zu lösen und auch in die Nebencharakterer und Kleinigkeiten, die um die Haupthandlung herum passieren, noch ein paar Sätze zu investieren. Für diejenigen, für die das Genre etwas ist, kann ich aber auch auf dem aktuellen Stand definitiv schon eine Leseempfehlung aussprechen.

Alles weitere - ihr wisst schon, wohin.


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