Kapitel 12
Dipper Pov.:
Ein lauter Schrei weckte mich am nächsten Morgen. Sofort saß ich kerzengerade im Bett und suchte panisch den Raum nach einer Gefahr ab. Doch das Einzige was sich in mein Blickfeld schob war meine Schwester, als sie mit einem großen Satz zu mir ins Bett sprang. Die Matratze senkte sich und das Bettgestell gab ein unschönes knirschen von sich. Erleichtert das es unter den Kräften die auf es einwirkten nicht zusammenbrach, wandte ich meine Aufmerksamkeit Mabel zu.
"Wieso zur Hölle schreist du so?! Bist du endgültig von allen guten Geistern verlassen worden?", fragte ich sie entgeistert, doch das Einzige was ich als Antwort bekam war ihr Handy in mein Gesicht. Genervt stöhnte ich auf: "Mabel nimm das Ding da weg!" und riss es ihr aus der Hand um die Nachricht die angezeigt wurde erkennen zu können.
Sie war von unseren Gronkels! Anscheinend waren sie so gut wie fertig mit ihrer Mission und würden bis spätestens Ende der Woche wieder da sein.
Das Gefühl das sich bei dieser Tatsache bei mir hin auftat konnte zwiespältiger nicht sein. Einerseits freute ich mich natürlich darauf endlich Zeit mit ihnen verbringen zu können, doch auf der anderen Seite war Bill hier und wer wusste schon wie meine Gronkels auf ihn reagieren würden.
Es gab 3 mögliche Szenarien die mir auf Anhieb einfielen. Erstens wäre, dass sie ihn kaum das sie ihn sehen sofort umlegen. Zweites, das sie uns für unsere Unverantwortlichkeit auseinandernehmen würden und Bill vernichten oder wegsperren oder die Dritte und beste Variante, dass sie uns erklären lassen und wir zusammen herausfinden was Bill vorhat. Ich musste mir eingestehen, dass ich auf keinen Fall wollte das dem Traumdämon etwas zustößt. In der Zeit die wir schon mit ihm verbracht haben, musste ich feststellen das er auch eine gute Seite hat, auch wenn er sie kaum zeigte. Selbst er hatte es nicht geschafft durchgehend böse und verächtlich zu wirken. Ab und zu war in seiner Stimme Melancholie mitgeschwungen oder er hatte ein ehrliches Lächeln gezeigt wenn er dachte das es niemand sah.
Fahrig strich ich meine Haare zurück. Ich musste verrückt sein so etwas zu denken, aber das war jetzt erstmal egal. Müde schälte ich mich aus meiner warmen Decke und folgte Mabel die schon runtergestürmt war in die Küche. Als ich die letzte Stufe der Treppe erreichte blieb ich verwundert stehen, als ich meine Schwester wie angewurzelt im Türrahmen zum Wohnzimmer stehen sah. Misstrauisch was ich erblicken würde, schritt ich zu ihr und blieb genauso überrascht wie sie dort stehen. Der Anblick der sich uns bot war gleichermaßen zum Totlachen, wie auch verstörend. Vor uns in der Küche erstreckte sich ein Chaos aus Schüsseln, Besteck und Lebensmitteln. Doch das beste war Bill der in der Mitte des ganzen hantierte, von oben bis unten mit Mehl bedeckt. Als er sich nun auch noch zu uns umdrehte konnten wir das Lachen nicht mehr zurückhalten. Japsend stützte ich mich am Türrahmen ab um nicht umzufallen. Wie zur Hölle hat er es geschafft so eine Sauerei zu veranstalten, das sah ja schlimmer aus als wenn Mabel zu Werke war. Langsam und bedacht auf nichts zu treten oder auszurutschen wagte ich mich Stück für Stück in die Küche. Trotz des ganzen Chaoses schienen am Ende des Prozesses einige, an manchen Stellen leicht angekohlte, Pfannkuchen entstanden zu sein. Etwas perplex blickte ich von dem Frühstück zu dem Traumdämon und wieder zurück. Irgendwie war das ja eine ganz nette Geste, dass er für uns gekocht hat, aber wieso tat er das? Es passte einfach nicht zu ihm und folglich sah es so auch in der Küche aus. Mit verschränkten Armen drehte ich mich zu dem ex-Dreieck um, der gerade den letzten Pfannkuchen auf einen Teller beförderte und mich dann breit grinsend ansah. "Kannst dich später bei mir bedanken Pinetree. Lass uns jetzt erstmal essen solange es noch warm ist."
Kopfschüttelnd schnappte ich mir zwei Teller und Trug sie zum Tisch, den Mabel inzwischen grob vom Mehl und Küchenutensilien befreit hatte.
Kritisch beäugte ich die Teigwaren. "Ich wusste nicht das du kochen kannst. Woher hast du denn das Rezept?", fragte ich ihn direkt, während Mabel ohne zögern ihr Essen hinterschlang.
Peinlich berührt blickte Bill auf seinen Teller. "Ich hab zuvor auch noch nie gekocht, aber es ist doch gar nicht so schlecht geworden.", grinste er mich unschuldig an, "Und das Rezept hab ich aus dem Kochbuch von da oben." Dabei zeigte er auf den Schrank der fast bis zur Zimmerdecke reichte. Sofort fragte ich mich wie er da hoch gekommen war, denn eine Leiter hatten wir hier nicht und die Stühle waren nicht mal in der Nähe gewesen. Als hätte er meine Gedanken gelesen, sprach er weiter: "Ich hab das Buch runterschweben lassen. Hier so." Er schnipste einmal und der Zucker kam von der Anrichte zu uns rüber geschwebt.
Seufzend fischte ich ihn aus der Luft.
"Lass den Mist Bill! Keine Magie hatten wir gesagt!", fuhr ich ihn an.
Schulterzuckend wandte er sich von mir ab und aß sein Frühstück.
Kaum waren wir fertig standen wir vor einem größeren Problem. Wer musste aufräumen? Keiner von uns hatte sonderlich Lust seine Zeit damit zu verschwenden, denn bei dem Chaos würde es Stunden dauern.
Auf einmal begann Mabel neben mir auf und ab zu hüpfen, ehe sie mir von ihrer angeblich fantastischen Idee berichtete. Kopfschüttelnd trat ich einen Schritt zurück. Nein, ich hatte Bill gerade erst gesagt, dass er nicht seine Magie benutzen durfte, dann würde ich jetzt einen feuchten Kehricht tun ihn darum zu bitten damit das Chaos zu beheben.
Obwohl praktisch wäre es schon und dann würde ich zumindest mal sehen können wie viel seiner Macht er zurück hatte, auch wenn es nicht viel war was er dann tun würde. Ergebend seufzend schaute ich zu dem Dämon, welcher wieder von einem Ohr zum anderen grinste. Noch ehe ich anfangen konnte zu sprechen, triezte er mich: "Ach ich dachte ich soll meine Kräfte nicht nutzen? Keine Angst das ich die Gelegenheit nutze um etwas anzurichten?"
Super, er hatte also die ganze Zeit unser Gespräch und unsere Gedanken verfolgt. Es ist doch immer wieder schön zu wissen, dass nichts geheim bleibt. Da ich wusste das er meine Gedanken sowieso verfolgte dachte ich mir die Antwort nur. 'Dieses eine Mal darfst du.'
Ich hätte nicht gedacht das sein grinsen noch breiter werden könnte, aber das wurde es. Nach einem schnipsen mit zwei Händen fing das Geschirr an zu fliegen und ein mini Wirbelsturm schleuderte das Mehl und die Krümel auf und saugte sie auf. Fasziniert beobachtete ich die fliegenden Küchenutensilien die sich selbst aufräumten und abspülten und musste Lachen als ich Mabel dabei zusah wie sie mit dem selbstfegenden Besen tanzte. Für den Moment vergaß ich wer den Zauber wirken ließ und was er damit schon angerichtet hatte, denn jetzt war die Stimmung ausgelassen. Doch das änderte sich als plötzlich die Tür aufgerissen wurde und die Person die reinkam mit einer Waffe auf Bill zielte.
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