Kapitel 03 | Max.
Kapitel 03 | Max.
- There will always be a reason why you meet people. Either you need to change your life, or you're the one that will change theirs. -
JANINA
Tief durchatmend schaue ich auf die Schneeweiße Decke, welche meine Beine verdeckt und male Muster mit meinem Zeigefinger drauf. Sekunden später, nachdem Bianca den Raum verlassen hat, geht die Türe ein weiteres mal auf. Neugierig schaue ich hoch und begegne blauen Augen, die mir schüchtern entgegen schauen. Aufmunternd lächel ich dem fremden Mädchen, mit den langen braunen Haaren zu.
"Hey, setzt dich doch.", ich deute mit meinem Finger auf den Stuhl der an meinem Bett steht. Zögernd lässt sie sich auf den Stuhl fallen und krallt ihre Fingernägel in ihre Handtasche, welche nun auf ihrem Schoß liegt. Belustigt schaue ich wieder in ihre Augen.
"Ich bin übrigens Janina, falls du es noch nicht weißt."
Kurz räuspert sich das fremde Mädchen: "Nein, nein. Deinen Namen hab ich draußen schon erfahren. Ich bin Victoria. Aber alle nennen mich Vicy."
"Freut mich, dich kennen zu lernen Vicy.", ich lächel ihr zu. Sie scheint mir bisher einen sympatischen Eindruck zu machen. Wie kann sich so ein hübsches Mädchen sich so behandeln lassen? Besorgt mustere ich sie. Unwohl wendet sie sich unter meinem Blick, weswegen ich schnell wieder in ihr Gesicht schaue. Ich möchte nicht, dass sie sich unwohl und in die Ecke gedrängt fühlt. Dem armen Mädchen muss es sowieso schon mieß gehen.
"Wie geht es dir?", kommt es gleichzeitig aus unseren Mündern, weswegen wir uns überrascht anschauen. Doch dann müssen wir deswegen lachen.
"Du zuerst.", ich richte mich vorsichtig im Bett auf.
"Naja, den Umständen entsprechend. Mich hat es ja, leider, nicht so schlimm getroffen wie dich.", schnell unterbreche ich sie: "Sag sowas nicht. Ich bin froh, dass es dir gut geht." Überrascht schaut sie mich mit großen Augen an, ehe ein leichtes Lächeln sich auf ihrem Gesicht ausbreitet. Seufzend fährt sie sich mit ihrer rechten Hand durch die Haare und lehnt sich zurück im Stuhl.
"Es tut mir so unfassbar leid, dass es dir jetzt nicht gut geht. Nur wegen mir. Und ich möchte dir aufrichtig danken dafür. Sowas ist nicht selbstverständlich. Danke."
Ich winke nur mit meiner Hand ab. Mir ist ja nichts schlimmeres passiert.
Ich erfahre von ihr, dass sie schon mit der Polizei geredet hat und diese den Fall aufnehmen werden. Für ihren Freund, besser gesagt jetzt Ex Freund, wird es noch konsequenzen geben. Sie wird ihn definitiv wegen Körperverletzung anzeigen. Dies war wohl nicht die einzige Situation. Aber jetzt hat sie es allemal satt und traut sich, sich gegen ihn zu stellen. Zum Glück.
Außerdem hat sie sich wohl schon bei den anderen Personen bedankt, welche ihr geholfen haben. Überrascht war Vicy vor allem von dem Mann, welcher hinter her ins Krankenhaus gefahren ist, um nach mir zu schauen. Dies lässt meine Neugierde noch mehr wachsen.
Schließlich sind zehn Minuten rum und Vicy steht auf zur Verabschiedung. Hektisch schaut sie auf ihre Uhr und winkt mir beim raus gehen noch mal zu. Sie meinte noch, dass sie den Jungen nun hinein schicken wird. Lächelnd winke ich ihr zurück.
Ich muss sagen, ich war jetzt positiv überrascht von ihr. Sie scheint unglaublich lieb zu sein und man bekommt sofort das Bedürfnis sie zu knuddeln und zu beschützen. Mal schauen, ob wir uns wieder sehen werden. Aber bestimmt.
Leicht aufgeregt warte ich nun auf die dritte und letzte Person. Bei Bianca und Vicy verstehe ich noch, warum sie mich besuchen. Aber bei dem Fremden ist es mir dann doch ein Rätsel. Immerhin hat er nichts mit mir zu tun. Schnell trinke ich noch einen Schluck Wasser, um keinen trockenen Hals zu haben und schaue dann erwartungsvoll zur Türe. Diese öffnet sich gerade.
Und wer da das Zimmer betritt, hätte ich niemals erwartet. Mit großen Augen schaue ich ihm entgegen, wie er lächelnd auf mich zu kommt und sich den Stuhl ran schiebt und sich drauf setzt. Mein Gehirn rattert. Deswegen, kam mir diese Stimme bekannt vor. Weil ich sie schon kenne.
"Hey, ich bin Max. Das scheinst du ja schon zu wissen, so wie du mich anschaust. Freut mich, dass es dir gut geht.", er zwinkert mir leicht zu und schaut belustigt in mein Gesicht.
Vor mir sitzt tatsächlich Kontra K, alias Max. Der einziege deutsche Rapper den ich feier, weil seine Texte nun mal ehrlicher sind. Bei dem ich es nie für möglich gehalten hätte, ihn jemals zu treffen. Vor allem nicht, durch solche Umstände. Kurz schüttel ich meinen Kopf um wieder klar sehen zu können und räuspere mich kurz.
"Ähm... ja, das weiß ich schon. Hey, freut mich ebenfalls. Ich bin Janina, aber das weißt du vermutlich schon.", ich lächel leicht verunsichert. Wie verhält man sich, wenn jemand dessen Musik man feiert, plötzlich vor einem im Krankenhaus sitzt? Gibt es dafür vielleicht ein Handbuch? Wäre vermutlich ganz praktisch.
"Okay... wow. Also du warst dabei, als dieses Arschloch mich geschubst hat? Und hast mir und Vicy geholfen?"
Er nickt und stützt sich auf seinen Knien ab: "Ja, ich und ein Kumpel haben den Typen sofort weg gezogen. Er wollte dann noch mal auf uns los gehen, aber ich hab ihn schnell fest gehalten. Bis halt der Rettungsdienst und die Polizei da waren. Du lagst die ganze Zeit bewusstlos auf dem Boden und sahst nicht gerade... gut aus. Also damit meine ich, körperlich. So krumm wie du auf dem Boden lagst. Ich hab mir Sorgen gemacht. Deswegen bin ich hinter her gefahren, in der Hoffnung, hier nicht von dir weg geschickt zu werden."
Ich muss automatisch anfangen zu lächeln. Denn das ich echt süß von ihm. Ich merke wie meine Wangen anfangen rot zu werden und schaue schnell auf die Decke.
"Krass... das ist... wow. Danke dir. Beziehungsweise euch beiden. Deinem Kumpel auch.", ich schaue wieder hoch und merke, dass Max mich belustigt anschaut. Besser gesagt, auf die Röte in meinem Gesicht. Warum werde ich auch so schnell rot im Gesicht? Das ist verdammt peinlich.
Max winkt nur ab und meint, dass es selbstverständlich ist.
Bist du dir da sicher?
"Als mein Kumpel und ich die Szene gesehen haben, sind wir sofort dahin gegangen. Du warst allerdings schneller als wir. Nach uns kamen noch drei oder vier andere Personen. So genau hab ich nicht drauf geachtet. Aber niemand anderes hat geholfen, keiner ist ihr zur Hilfe gekommen. Das hat mich noch wütender gemacht. Diese Gesellschaft ist manchmal echt ekelhaft. Es musste erst ein andere Mädchen geschlagen werden, um wieder Leben in die Menschen zu bringen, welche zu geschaut haben. Erst dann haben die ersten den Krankenwagen und die Polizei gerufen. Davor hat erst jeder zu geschaut.", verächtlich schnaubt er.
Seufzend nicke ich. Ja, so ist unsere Menschheit mittlerweile.
"Das hat mich auch wütend gemacht, als ich dahin geeilt bin. Andere haben schon länger zu geschaut, bevor ich beide bemerkt habe. Da wird ein Mädchen öffentlich Misshandelt und keine Menschensseele macht etwas?! Unglaublich ist sowas."
[ 1153 Wörter | 01.07.2018 | 23:44 Uhr ]
In dieser Fan Fiction hat Max übrigens keine Frau und kein Kind.
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