Kapitel 35
Schon wieder blubberte in ihr ein bellendes Lachen hoch. Die lachte unbeschwert obwohl jemand eine Waffe auf sie richtete?
Der Irreen war wirklich nicht mehr zu helfen. Dass Jael so eine Mutter hatte tat mir in diesem Moment so unglaublich leid.
"Du würdest doch nicht deine eigene Mutter töten lassen, richtig Jael?"
Sie klang sich so sicher in dem was sie sagte, dass ich mir die Frage stellte, ob ihr vielleicht nich klar war, wie psychotisch sie eigentlich war.
Jaels Schweigen war Antwort genug. Das sah auch so und ihr zuckersüß Lächeln wurde zu einer hasserfüllten Grimasse.
"Du undankbarer Bengel! Jahrelang habe ich deine Nervigkeit ertragen, habe dir alles gekauft was du dir wünschen konntest, habe dir die besten Lehrer im Land organisiert und si dankst du es mir? Noch hast du die Chance es zu ändern."
Aus jedem ihrer Wörter sprach dir Manipulation heraus. Diese Frau wählte die schlimmste Art davon.
Die auf der Basis von Mitleid. Sie wollte, dass er sich schuldig fühlte und das ging absolut gar nicht.
Ein Blick zu Jael reichte um zu erkennen, dass sie damit einen wunden Punkt getroffen hatte. Und wo ein wunder Punkt war, war auch ein Weg zur Beeinflussung.
"Wir wollen Euch nicht töten, sondern helfen, aber das können wir nur, wenn Sie uns helfen. Ergeben Sie sich einfach!"
Mit meinen Worten versuchte ich die Situation zu entschärfen. Zumindest Jaels schien etwas ruhiger zu werden.
"Niemals!"
Damit hatte ich schon gerechnet weswegen ich ein paar Schritte näher kam. Sie machte die gleiche Anzahl zurück.
"Sie haben die Chance auf Heilung, vertrauen Sie uns einfach und wir können gemeinsam versuchen einen Weg zu finden, okay?"
Möglichst vorsichtig redete ich auf sie ein. Kurzzeitig lag sogar Zustimmung in ihrem Blick, die jedoch so schnell verschwand wie sie gekommen war.
"Ich gebe dieses Land nicht auf, nicht an eine Göre wie dich", kreischte sie.
Ich kam noch ein wenig näher.
Nun stand sie mir den Füßen direkt am Rand des Balkons und konnte nict mehr weg.
"Letzte Chance. Triff die richtige Entscheidung!"
"Lieber sterb ich."
Noch ehe ich handeln konnte tat sie den letzten Schritt nach hinten und fiel in die Tiefe.
Das unmittelbare Klatschen ihres auf den Steinen aufprallenden Körpers erfüllte den Hof.
Jeder schien den Atem anzuhalten.
Für einen Moment lang herrschte Stille.
Kein Blatt, kein Tier und kein Mensch regte sich.
Dann entbrannte der Jubel unter den Leuten. Sie freuten sich über den Tod einer Person... die ich getötet hatte.
Ich konnte nur wie gelähmt dastehen als das Volk laut einen Namen rief. Nein, es rief mich.
"Befreierin, Befreierin, Befreierin...!"
Ich schaute zu Jael und auch in dessen Augen lag Unglaube. Die Königin war tot, das Land frei.
Warum also fühlte ich mich nicht so, als hätten sich soeben alle Probleme im Land gelöst?
Jael kam auf mich zu und nahm mich in den Arm. Es war die erste Umarmung seit langem und ich fühlte mich wohl.
"Wir müssen noch reden Flämmchen", flüsterte leise in mein Ohr.
Da konnte ich nur zustimmen.
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