'Blackberry'
"Ah, da sind Sie ja Miss Granger. Lass uns reingehen." Er öffnet die Tür und lässt mich zuerst eintreten. Ich frage mich gerade nur, weshalb wir in sein Büro gehen. Immerhin dachte ich, wir wollten zu meinen Eltern und um dorthin zu kommen, wäre apparieren die sinnvollste Variante. Wie es in zahllosen Büchern steht, ist das aus Hogwarts nicht möglich. Somit müssten wir eigentlich erst nach Hogsmeade laufen.
Mein Professor betritt hinter mir den Raum. Er geht um mich herum und murmelt etwas. Daraufhin öffnet sich eine Tür neben dem Regal mit den Trankzutaten. Er sieht mich an und möchte damit ausdrücken, dass ich ihm folgen soll.
Hinter der Tür gelangt man in einen großen Raum. Dieser ist eher in schlichtem grau und schwarz gehalten. An einer Wand steht ein riesiges Bücherregal. In dem Bücherregal stehen geschätzt 600 Bücher und hier und da sind ein paar Feuerwiskeyflaschen verteilt. Um genau zu sein, sind es 7, davon 2 angebrochen.
Vor dem Regal steht ein grauer, großer Sessel mit einem Glastisch. Auf dem Glastisch liegt ein Buch und in einer Vase steht eine schwarze Rose. Ich liebe schwarze Rosen. Gelbe oder orange Rosen wirken immer so überdreht und fröhlich. Schwarz hingegen ist klar. Auch schwarz kann fröhlich sein, auf seine ganz eigene Art.
Auf der anderen Seite des Tisches ist ein graues Sofa, das Sitzflache für zwei Personen bietet. Auf der gegenüberliegenden Seite ist ein Kamin, in dem ein Feuer brennt. "Wie gefällt es Ihnen?" Werde ich von einer Stimme aus den Gedanken gerissen. Es ist umwerfend.
"Gut, ich finde es sieht schön hier aus." Snape lächelt. Mittlerweile nehme ich sein Lächeln gar nicht mehr als so besonders wahr, ich habe es in letzter Zeit einfach schon so oft gesehen. Trotzdem durchfährt mich ein Kribbeln. "Gut, dann können wir ja nun los." Er streckt mir seine Hand entgegen.
Nachdem ich einfach so stehen bleibe, verwirrt und neugierig, nimmt er sich einfach meine Hand und zieht mich zum Kamin. Er umfasst meine Hand ohne Druck, dennoch steht meine in Flammen. Sie kribbelt und ich merke, wie sich eine Gänsehaut auf meinem Arm ausbreitet. So plötzlich, wie die Berührung begonnen hat, hört sie auch wieder auf.
"Wir werden den Kamin benutzten", klärt Professor Snape mich auf. "Wir werden gleichzeitig hindurchgehen", fügt er hinzu.
Wir treten in den Kamin und Snape spricht einen Namen aus, der mir nichts sagt. Kurz darauf befinden wir uns in einem anderen Raum. Von diesem Raum kann ich allerdings nicht viel erkennen, da ich bäuchlings mitten auf den Boden falle. Ich fange an zu lachen, obwohl mein Knie wehtut. Bei dieser Dummheit kann man nur lachen. Warum passiert sowas immer mir?
Dann wird mir wieder bewusst, dass ich nicht mit Freunden, sondern mit meinem Professor hier bin. Ich versuche, nicht mehr zu lachen, was soll er denn von mir denken? Immerhin hat er mich gerade für den Wettbewerb ausgewählt, da soll er seine Entscheidung nicht bereuen. "Haben Sie sich verletzt? Es tut mir leid, dass ich Sie nicht festgehalten habe."
Er macht ein trauriges Gesicht, das so putzig ist, dass sich ein kleines Lächeln auf meine Lippen schleicht. "Bei mir ist alles gut", sage ich und springe auf, immer darauf achtend, mein Knie nicht zu sehr zu belasten. Ich schaue mich um. Vor mir stehen vier Stühle mit einem Tisch, in der Ecke steht ein Doppelbett und ein Regal. Es sieht aus wie ein Hotelzimmer.
"Wir sind in einem Pub in der Mitte von London, es ist kein offiziell bekannter Ort für Zauberer, aber der Inhaber hat eine Frau, die mal in Hogwarts unterrichtet hat. Damit sie schnell herkommen konnte, hat sie den Kamin 'angeschlossen'" Ich nicke und folge ihm, als er die Tür öffnet. Wir stehen in einem kleinen Flur, an dessen Ende sich eine Treppe befindet.
Wir laufen die Treppe nach unten und ich verziehe bei jedem zweiten Schritt das Gesicht vor Schmerzen. Das Knie tut mehr weh, als gedacht. Als wir unten ankommen, steht ein ca. 65-jähriger Mann dort. Er begrüßt meinen Professor und nickt mir zu, bevor er um die Ecke wieder verschwindet. Das scheint der Inhaber gewesen zu sein.
"Ich schlage vor, zuerst etwas essen zu gehen",sagt Snape, als wir den Pub durch eine schwarze Holztür verlassen. "Gute Idee. Wo wollen wir essen, und wo sind wir überhaupt?" Wir stehen in irgendeiner kleinen Gasse. "Wir sind ganz in der Nähe." In der Nähe von was?
Er geht vor und ich laufe oder eher humpele ihm hinterher. Zwei Gassen weiter weiß ich auch, wo wir sind. Wir sind in der Nähe vom Buckingham Palace. Als wir um eine weitere Ecke biegen, kann man schon die ganzen Touristen erkennen. Snape dreht sich um. "Und Sie sind sicher, dass Sie sich nicht verletzt haben?", fragt er. "Sicher", bestätige ich.
Er greift in seine Hosentasche und holt einen kleinen Beutel hervor. Heraus zieht er ein Gefäß mit heller Flüssigkeit. "Trinken Sie das, dann tut es nicht mehr weh, ich sehe mir das nachher an." Perplex stehe ich da. Ich bin dankbar, dass ich etwas gegen die Schmerzen bekomme, aber woher zu Teufel weiß er das?
Nachdem er das leere Gefäß wieder in der Hand hält, wirkt das Mittel auch schon. "Wollen wir weiter?", fragt Snape. Ich nicke und wir quetschen uns durch die Menge aus Touristen. Er führt mich zu einem kleinen Café namens 'blackberry'. Es sieht süß aus. Es befindet sich in einer Nebenstraße und hat eine weiße Fassade mit cremefarbenen, hervorstehenden Schnörkeln.
Die Tür ist aber etwas moderner und aus Glas. Durch die Tür kann man mehrere leere Tische erkennen und einen, an dem ein älteres Ehepaar sitzt. Während ich mich noch umsehe, läuft mein Professor an mir vorbei und öffnet sie. Ganz gentleman hält er die Tür für mich auf.
Anschließend läuft er zu einem Tisch in der Ecke und wartet, dass ich mich setze, bevor er es tut. Es sind dunkle Holztische, auf denen eine dunkle lila Tischdecke liegt. In der Tischplatte steht eine weiße Vase mit einer roten Rose.
"Guten Tag Mister Snape, welch eine Überraschung, dass Sie sich mal wieder hier blicken lassen", sagt eine Dame mittleren Alters, die soeben mit, ich denke es sind Speisekarten, an unseren Tisch gekommen ist. "Ja, es ist eine Ewigkeit her", stimmt Snape zu, mit einem Unterton, den ich nicht zuordnen kann.
"Was macht die Blumenzucht? Und wer ist das überhaupt?", fragt sie nun. Was für Blumenzucht? "Das ist Hermine, Hermine Granger, eine Schülerin, die eine Ausbildung zur Floristin macht, somit geht es den Blumen gut." Hallo? Blumen? Kann mich bitte jemand aufklären? "Das freut mich, dann suchen Sie sich mal etwas leckeres aus Mister Snape." Sie lächelt, legt die Speisekarten auf den Tisch und dreht sich um, um zu den nächsten Gästen zu gehen.
Immer noch verwirrt nehme ich mir die Karte und werfe einen Blick hinein. Schon habe ich das Gefühl, als würde mein Magen sofort wieder knurren. Klein Schokoküchlein mit flüssigem Kern, Crème brûlée...aber, ich brauche was richtiges. Ein Vollkorn-Sandwich mit Käse, Tomaten, Salat und Mayonaise. Ich habe zwar noch nie Vollkorn gegessen, aber es soll nicht schlecht sein, obwohl wir hier ja eigentlich helles Brot essen.
Der Professor bestellt sich einen Blaubeermuffin, worauf hin die nervige Klnnerin, ich habe festgestellt, ich mag sie nicht, sie flirtet mit ihm, ihm sagte, er bestelle ja immer nur das gleiche. Als unsere Essen gebracht wird, diesmal zum Glück nicht von ihr, kann ich es kaum erwarten, endlich zu probieren.
Das Essen war perfekt. Jetzt sitzen wir vollgefressen da, zumindest geht es mir so, da ich nicht einfach auf das Schokoküchlein verzichten konnte. "Möchten Sie noch irgendetwas?", fragt mich Snape und ich kann nicht beurteilen, ob er es ernst meint oder nicht. Ich lächele und schüttele den Kopf. "Nagut", nun lächelt auch er. Oh Gott, ich nehme alles zurück, jedes seiner Lächeln ist besonders.
Die wirklich reizende Kellnerin, man bemerke den Sarkasmus, kommt an unseren Tisch und bringt die Rechnung. "Getrennt nehme ich an" Ich möchte nicken, doch bevor ich das tun kann, bestimmt mein Professor schon "Zusammen." "Also das ist wirklich nicht nötig", flüstere ich, während ich mich zu Snape beuge. "Oh doch Miss Granger, Sie waren an meinem Bett." Das Krankenzimmer. "Als einzige", fügt er hinzu und legt das Geld auf den Tisch. Während er die Worte flüstert, spüre ich seinen Atem an meiner Wange. Die Stelle kribbelt und ich glaube, in meinem Bauch explodiert gerade ein Bündel Schmetterlinge.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro