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Reißleine

Die folgenden Tage flogen nur so dahin. Harry kam morgens immer von der Arbeit nach Hause und ließ sich in der Zeit von Albert, dem Vorbesitzer seiner Bäckerei, vertreten. Gegen Mittag versuchte ich immer gemeinsam mit Violetta ein Mittagessen auf den Tisch zu zaubern, was meistens damit endete, dass ich den Tisch deckte und Violetta dafür kämpfte, mich so weit wie möglich vom Herd wegzuhalten.

Das ging die ganze Woche so, denn Harry musste ausnahmsweise auch Freitag und Samstag arbeiten, weil er ja zwei Tage am Anfang der Woche wegen seinem Fuß mit Perrie und Toni die Schichten getauscht hatte. Samstag, als Violetta eine herrlich duftende Lasagne aus dem Ofen geholt hatte, hatte ich dann das Selbstwertgefühl einer Scheibe Brot erreicht. Ich versuchte den restlichen Tag damit klarzukommen, dass eine Elfjährige in der Küche selbstständiger war als ich, jedoch wollte mir das einfach nicht gelingen.

Deshalb hatte ich für mich die Reißleine gezogen und hatte am Sonntag schon gleich nach dem Frühstück Violetta geschnappt und war mit ihr zu meiner Mutter gefahren. Harry war noch auf der Arbeit, doch ich hatte mit ihm telefoniert und er hatte zugesagt, nach der Arbeit zu meiner Mutter zu kommen und dort mit der gesamten Familie gemeinsam zu Mittag zu essen.

Meine Schwestern hatten sich riesig gefreut meine Kleine wiederzusehen und hatten sie direkt in Beschlag genommen. Gleichzeitig wurde ich von meiner Mutter in die Küche entführt, wo ich direkt einen Kochlöffel in die Hand gedrückt bekam. Im übertragenen Sinne natürlich. Denn zuallererst durfte ich Kartoffeln schälen. Alleine, während sie mir dabei zugesehen und mich immer wieder kritisiert hatte. Dabei hatte ich bis dato nicht gedacht gehabt, dass man dabei etwas falsch machen konnte. Aber so wurde ich eines besseren belehrt. Als das dann erledigt war, erklärte sie mir ausführlich, wann ich welchen Topf zu benutzen hatte, wie hoch ich die Temperatur am Herd einschalten musste, sodass nichts verbrannte und ließ mich anschließend unter ihrer Aufsicht das Mittagessen kochen.

Das ging aber auch nur gut aus, weil sie alle zwei Sekunden Ratschläge gab und mir haarklein erzählte, was es zu beachten gab. Sie unterrichtete mich sogar darin, für welche Gerichte ich welche Gewürze verwenden musste. Als ich dann zur Mittagszeit den Herd ausschaltete und das ganze Essen ins Esszimmer tragen durfte, war ich schweißgebadet, vollkommen erschöpft und mein Kopf fühlte sich an, als würde er gleich explodieren.

Doch der Kartoffelpürree hatte laut meiner Mutter die perfekte Konsistenz und war sogar genießbar, was ich persönlich nachgeprüft hatte. Und auch das Hähnchenfleisch, dass ich eigenhändig mit Mozarella gefüllt und mit Parmaschinken umwickelt hatte, machte einen guten Eindruck. Kurzum, ich platzte fast vor Stolz, als ich das Essen auftischte.

Mein persönliches Tageshighlight wurde aber dadurch überschattet, dass Violetta die älteste meiner Schwestern während des Essens plötzlich 'Tante Lottie' genannt hatte und die mit ihrem Freudentanz fast das ganze Haus zerstört hatte. Meinen anderen Schwestern blieb diese Bezeichnung vorenthalten, was vermutlich einfach nur an dem zu geringen Altersunterschied lag. Wobei ich mir sicher war, dass Violetta auch Fizzy als ihre Tante bezeichnet hätte. Und Fizzy wäre mit Sicherheit die stolzeste Tante überhaupt gewesen. Sogar noch stolzer als Lottie, die Violetta schon mit Schmuck und Klamotten überhäuft hatte.

Um die traurigen Gedanken loszuwerden lehnte ich mich gegen Harry, der meine Stimmung wohl bemerkt hatte und sofort einen Arm um mich legte. „Schatz, was ist los?", flüsterte er mir ins Ohr, bevor er mir noch einen liebevollen Kuss auf den Kopf gab. Ich drehte mich um, legte meine Hand an seine Wange und küsste ihn auf den Mund. Ich antwortete ihm nicht, sondern legte meinen Kopf auf seine Schulter und genoss, wie er sanft über meinen Oberarm streichelte.

„Das Essen ist wunderbar, Louis. Ich kann es kaum erwarten, dass du mich wieder bekochst. Nur mich", sagte Harry leise, sodass nur ich es verstehen konnte. Dieser Mann wusste einfach immer, was er sagen sollte, um mich aufzuheitern. Er konnte mich lesen wie ein offenes Buch. „Ich liebe dich", flüsterte ich zurück. „Ich liebe dich auch", kam von Harry die Antwort, gefolgt von einem weiteren Kuss auf meine Stirn.

Nach dem Essen mussten Harry und ich wieder mit Violetta und Daisy ins Riesentrampolin. Wobei eigentlich mussten Harry und ich mit in den Garten, während Violetta und Daisy im Riesentrampolin herumturnten und Violetta uns stolz einige Tricks zeigte. Stolz war aber nicht nur Violetta, denn Harry und ich konnten uns mit Lobesbekundungen kaum beherrschen, während sie einen Salto nach dem anderen machte.

Wir beide saßen auf der Terrasse, wo wir zwei Stühle zusammengeschoben hatten, sodass Harry bequem seinen Arm um mich legen und ich mich an ihn kuscheln konnte. „Weißt du", begann Harry, während er mir mit seinem Daumen kleine Kreise auf den Oberarm zeichnete. „Ich hätte nie geglaubt, dass ich mein Mädchen einmal mit jemandem teilen würde. Nach Emilias Tod war sie mein ein und alles, das Wertvollste, was ich noch hatte. Und dann kommst du in mein Leben spaziert und bist einfach so ein großartiger Vater für sie."

Ich drehte meinen Kopf etwas, sodass ich Harry ansehen konnte. „Findest du echt?", fragte ich. Zwar hatte ich sechs jüngere Geschwister, die ich teilweise auch mit großgezogen hatte, doch mit Violetta war das noch etwas vollkommen anderes. „Ja, überraschenderweise hatte ich auch nie das Gefühl sie zu verlieren, obwohl sie dich immer mehr in ihr Herz geschlossen hatte. Es hat sich eher so angefühlt, als würde dadurch etwas komplett werden, was vorher nicht so war."

Harrys Worte rührten mich so sehr, dass ich nicht wusste, was ich ihm antworten sollte. Stattdessen küsste ich ihn mit all der Liebe, die ich für ihn empfand und legte meine Hand auf seine Wange. „Kannst du dir vorstellen, sie irgendwann zu adoptieren? Also in ein paar Jahren, oder wenn wir heiraten. Dann wärst du ganz offiziell ihr Vater." - „Es würde ein Traum in Erfüllung gehen, wenn ich sie meine Tochter nennen dürfte", antwortete ich ihm. Ich hatte mich bisher nicht einmal in meinen Gedanken getraut, sie 'meine Tochter' zu nennen. Irgendwie gab es da noch ein paar Barrieren, die mich daran hinderten.

Dass Harry und ich eigentlich noch gar nicht so lange zusammen waren, war nur einer der Gründe. Aber ich liebte Violetta wirklich schon, als wäre sie meine Tochter. „Das kannst du jetzt schon, Schatz. Sie nennt dich ja auch ihren Vater. Wir sind ihre Eltern, denn sie liebt uns beide genau gleich. Das hat sie mir gestern Abend gesagt, als ich sie ins Bett gebracht habe."

Ungläubig wandte ich meinen Blick von meinem Freund zu dem kleinen, fröhlichen Mädchen im Trampolin. Sie sah mich wirklich als ihren Vater? Und sie liebte mich genauso sehr wie Harry? Eine Freudenträne kullerte aus meinem Augenwinkel, als Violetta mir vom Trampolin aus zuwinkte und gleich noch einen Salto machte.

Violetta war meine Tochter. Sie war es vielleicht nicht von Geburt an, doch ab heute war sie meine Tochter. Diesen Gedanken zuzulassen, machte mich so unendlich glücklich, dass ich glaubte, mein Herz würde gleich überquellen. „Meine Tochter", flüsterte ich, woraufhin Harry mich nur noch enger in seine Arme zog. „Deine Tochter, meine Tochter, unsere Tochter."

Doch bevor ich noch weiter darüber sinnieren konnte, dass Violetta mich wirklich als ihren Vater sah, klingelte mein Telefon. „Zayn ruft an", meinte ich, nachdem ich es aus meiner Hosentasche gezogen und auf das Display gesehen hatte. „Ist es okay, wenn ich rangehe?", fragte ich Harry. Der nickte nur.

„Hallo Zayn, was gibt's?", begrüßte ich meinen ehemaligen Mitbewohner. „Hey Louis. Also..." Ich hörte, wie Perrie im Hintergrund auf Zayn einredete, nachdem er gestockt hatte. Sie rief so etwas wie „Los, du musst es ihm erzählen."

„Was musst du mir erzählen?", fragte ich deshalb nach. „Nun... also...", begann Zayn zögerlich. „Erinnerst du dich an Richard?" Ich schloss meine Augen. Augenblicklich dachte ich an den Anzug-tragenden Mann, der in der Galerie Abel von Yaser zusammengeschlagen wurde. Dachte an die Worte, die Zayn im Herrenklo der Galerie zu uns gesagt hatte. Dachte daran, wie sehr ich diesen Mann verabscheute, obwohl ich ihn erst einmal gesehen hatte.

„Was ist mit ihm?", fragte ich und hielt mein Handy so, dass Harry mithören konnte. „Also... heute ist das Urteil gefallen..." Ich krallte mich mit einer Hand an Harrys Oberschenkel fest, da ich die Spannung kaum aushielt. „Und?", fragte ich nach und hoffte, dass er endlich mit der Sprache rausrücken würde.

„Ich kann dir gar nicht sagen, wie dankbar ich dir bin, Louis. Richard ist heute zu zwanzig Jahren Gefängnis verurteilt worden. Verstehst du, was das bedeutet?" Ich hüpfte von meinem Stuhl auf und zog Harry in meine Arme. Richard war verurteilt worden! Er würde die nächsten zwanzig Jahre hinter schwedischen Gardinen verbringen!

„Louis... Ich bin jetzt sicher... Zwanzig Jahre lang wird er weg sein...", redete Zayn weiter. Er klang so ungläubig, als könnte er noch nicht ganz begreifen, dass dieses Monster wirklich für die nächsten zwanzig Jahre unschädlich gemacht worden war.

„Ich freue mich für dich, Zayn. Ehrlich. Jetzt kannst du vielleicht endlich damit abschließen." Ich hoffte für ihn, dass er damit abschließen konnte. Ich hoffte so sehr, dass er diesen grausamen Teil seiner Vergangenheit endlich hinter sich lassen und mit Perrie glücklich werden konnte. „Danke, Louis. Wirklich. Ich hätte mich das niemals getraut. Ich habe das ganz allein dir zu verdanken."

Harry gab mir einen Kuss auf die Wange, während ich Zayn antwortete und mich weiter für ihn freute. Heute war also ganz offiziell ein glücklicher Tag. Ganz abgesehen davon, dass ich heute sogar ein bisschen Kochen gelernt hatte.

Ich legte auf und beobachtete weiterhin an Harrys Seite die Mädchen im Trampolin. Meine Schwester und meine Tochter. Meine Tochter. Diesen Gedanken würde ich wohl noch tausendmal denken können und er würde sicherlich immer mein Herz mit Liebe überschäumen lassen, genau wie er es jetzt tat.


In den kommenden Tagen, spielte sich dasselbe ab, wie schon in den Tagen vor dem Besuch bei meiner Mutter. Der einzige Unterschied war, dass Violetta und ich jetzt gemeinsam kochten und dabei eine gemeinsame Routine entwickelten, wodurch jeder schon wusste, was er zu tun hatte, noch bevor wir überhaupt darüber geredet hatten. In der Küche waren Violetta und ich nach einer Woche sogar so ein eingespieltes Team, dass es fast schon seltsam war, als Harry am Freitag, seinem freien Tag, in die Küche marschierte und selbst kochen wollte.

Die Zeit, in der Harry nicht arbeiten war, verbrachten wir mit Familienausflügen. Ich hatte sogar Violetta zuliebe Inlineskaten gelernt, was überraschend viel Spaß machte. Außerdem waren wir noch einmal beim Minigolf, worin ich zwar noch immer nicht sonderlich gut war, doch dieses Mal hatte ich wenigstens niemanden dabei verletzt, was schon ein kleiner Erfolg für mich war.

Hin und wieder kam Eleonor zu Besuch, um mit uns über die Briefe und Mitteilungen vom Familiengericht zu reden. Es war mittlerweile sogar ein Termin für unsere Anhörung festgesetzt worden. Der achtzehnte August, ein Dienstag. Der Dienstag in der Woche, in der Harry, Violetta und ich an den See fahren wollten, um Urlaub zu machen.

Doch optimistisch wie wir waren, hatten wir beschlossen den Urlaub einfach um einen Tag zu verkürzen und direkt nach der Verhandlung zu fahren. Nichts sollte uns unsere Familienzeit verderben. Schon gar nicht Gerlinde.


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Zayns Peiniger wurde endlich bestraft!

Was haltet ihr von der Vater-Tochter-Entwicklung zwischen Louis und Violetta?

Könnt ihr Harrys Gedankengänge verstehen?

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