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Eisgekühlter Rum

Ich blickte in den Himmel und versuchte das Feuerwerk zu genießen. Für alle anderen waren dies die Stunden des Optimismus, der guten Vorsätze. Auch wenn die meisten diese schon am nächsten Tag wieder vergessen hatten. Ich fuhr mir einmal mit der Hand übers Gesicht, in der anderen immer noch das Sektglas haltend, mit welchem wir noch vor wenigen Minuten angestoßen hatten. Lachend, voller Freude. Die anderen jedenfalls.

Das neue Jahr hatte eben erst begonnen und ich hatte jetzt schon keine Lust mehr darauf. Keine Lust mehr auf dieses ganze oberflächliche Getue, dieses Wettstreiten um den besten Job, das Angeben mit seinem wundervoll perfekten Partner. Ich hatte nichts davon. Noch vor einem Monat hätte ich mich als den glücklichsten Mann der Welt beschrieben. 

Ich war Lehrer an der kleinen örtlichen Schule und liiert mit der wundervollsten Frau, die mir jemals begegnet war. Natürlich, niemand war perfekt, auch sie nicht. Vor allem nach acht Jahren Beziehung kannte man ja die Macken seines Partners in und auswendig. Naja, dachte ich jedenfalls. Nie hätte ich geahnt, dass sie mich so betrügen würde. Schon gar nicht mit meinem besten Freund. Die beiden zu sehen,... Ich wusste nicht einmal mehr, wie ich dieses Gefühl beschreiben sollte. Es war wie ein inneres Vakuum, das zu implodieren drohte, wenn ich auch nur daran dachte.

Acht lange Jahre war Eleonor meine Welt gewesen. Acht Jahre, in denen wir zusammengewachsen waren, zusammen gelacht hatten, gestritten und uns versöhnt hatten. Und dann fand ich heraus, dass sie nicht die war, für die ich sie gehalten hatte. Und Tom auch nicht. 

Und beide hatten wohl auch vergessen, dass an dem Freitag vor den Weihnachtsferien nie normaler Unterricht stattfand und ich deshalb schon um elf Uhr wieder zu Hause sein würde. Konnten die zwei Personen, die am meisten von dir wussten schließlich nicht wissen. 

Und ich konnte nicht wissen, dass weder Eleonor im Büro, noch Tom auf der Baustelle war, wie sie es mir am Abend zuvor noch erzählt hatten. An dem Abend, als mich Tom, Eleonor und ihre beste Freundin Danielle schon zu Hause zum wöchentlichen Spieleabend unserer Clique erwartet hatten und ich erst spät von der Lehrerkonferenz heimgekommen war. Ob Dani von der Affäre wusste? Naja, Affäre konnte man ja eigentlich gar nicht dazu sagen. Beziehung... Dieses Wort lag mir schwer im Magen.

Mir wurde augenblicklich schlecht. Ich setzte mich auf die Treppe vor der Hütte, in der wir feierten und stellte mein Sektglas auf der obersten Stufe ab. Mit dem Gesicht in meinen Händen vergraben, stützte ich mich mit den Ellbogen auf beiden Knien ab. 

Wie sollte ich mich denn bitte auf das neue Jahr freuen, wenn das alte schon so beschissen war? Was hatte ich falsch gemacht, um so hintergangen zu werden? Seufzend griff ich nach meinem Sektglas und leerte es in einem Zug. Ich würde bald umziehen müssen. Vielleicht war es ja ganz gut, dass ich diese Stadt hinter mir lassen konnte. Ein Neuanfang würde definitiv nicht schaden. Ich hatte schon zig Bewerbungen losgeschickt, denn zum Halbjahr musste unsere Schule schließen. Wir hatten schlichtweg nicht mehr genügend Schüler. Passierte ja öfter auf dem Land.

„Louis, wo bliebst du denn? Wir wollen Flunkyball spielen!", rief Clara mir zu. Ich ließ meinen Blick schweifen und erkannte, dass sich tatsächlich schon zwei Teams gebildet hatten und sogar schon das Spielfeld vorbereitet war. Ich stellte mich hinter die einzige Bierflasche, hinter der noch niemand stand und nahm den Ball in die Hand. Es war immer dasselbe mit diesen Idioten. Nur weil ich Sportlehrer war, waren sie der Meinung, dass ich auch am besten treffen würde.

Ich nickte Clara zu, dann gingen meine Teamkollegen direkt in die Hocke, jeweils eine Hand direkt neben der Bierflasche. Ich visierte die Flasche in der Mitte des Spielfeldes an, holte aus und ... überraschenderweise traf ich sogar. Schnell ging ich in die Hocke, legte meinen Kopf in den Nacken und versuchte so viel Bier wie möglich zu trinken, bevor wir die lauten „Stop"-Rufe der anderen Mannschaft hörten. 

„Ordentlicher Anfang, Louis. Noch ein paar solche Würfe und wir gewinnen." Zayn, welcher neben mir stand schlug mir ein paar Mal auf die Schulter. Zum Glück mochte El meine Freunde aus meiner Heimatstadt nie. Sonst hätte sie mir dies auch noch kaputt gemacht. 

Vielleicht sollte ich einfach wieder hierbleiben. Seit zwei Wochen wohnte ich jetzt bei Zayn, dem ewigen Junggesellen unserer Gruppe. Vielleicht wäre er bereit, mich komplett als Mitbewohner aufzunehmen, sollte ich an einer Schule in der Nähe eine Anstellung kriegen. Momentan pendelte ich ja noch jeden Tag die 30 Minuten zur Schule. Ich hatte nach der Trennung schließlich einfach nur noch weg gewollt. Ich konnte nicht mehr in der Wohnung wohnen bleiben, in der mich alles an El erinnerte.

Lautes Gebrüll riss mich aus meinen Gedanken. Zayn hatte getroffen. Schnell trank ich von meinem Bier und kämpfte gegen den Drang an, mich wegen des ganzen Schaumes zu übergeben. Ein Strafbier konnte ich jetzt echt nicht gebrauchen. Dafür war mir jetzt schon zu schwindlig. 

Ich vertrug absolut gar nichts mehr, was wohl daran lag, dass El es verabscheut hatte, wenn ich Alkohol getrunken hatte. Ich hatte deshalb immer Antialkoholisches bestellt, wenn sie dabei war. Und uns gab es praktisch nicht ohne einander. Nur war ich jetzt wieder ein freier Mann. Ich konnte so viel trinken wie ich wollte. Keine Schimpftiraden mehr. Kein Sexentzug. Wobei den hatte ich ja jetzt eh nicht mehr.

Wie kam sie nur mit Tom klar? Sein Wohnzimmer war besser ausgestattet als jede Bar hier in der Gegend. Er hatte die Jungesellenbude schlecht hin. Kaum vorstellbar, wie El, deren Lippenstift auf Pumps und Oberteil abgestimmt war, sich dort wohlfühlen sollte. Sie wurde schließlich auch nie müde zu erzählen, dass Tom ja nur ein einfacher Bauarbeiter war.

Ich ließ ein verzweifeltes Stöhnen aus und ließ mich rückwärts in den Schnee plumpsen. Das Spiel hatte ich bis jetzt kaum beachtet, aber Zayn drückte mir erneut den Ball in die Hand. Ich beäugte mein Bier. Noch ein Treffer und ich wäre fertig. Seufzend erhob ich mich, klopfte mir den Schnee von meinem Hintern und visierte die Flasche an. Tatsächlich traf ich erneut und der Ball rollte unter ein Auto, das in der Nähe geparkt hatte. Na umso besser. Mehr Zeit, dieses eklige Bier runterzuexen. 

Ich nahm den letzten Schluck, erhob mich aus der Hocke und hielt mir die Flasche umgekehrt über den Kopf. Ein letztes bisschen Schaum tropfte auf meine verschneite Wollmütze, bevor ich die Flasche neben das Spielfeld warf und mich dann zu Clara an den Spielfeldrand setzte. Sie hatte ihr Bier auch schon leer. Na da sag nochmal einer, Frauen mögen nur Sekt und Aperol.

Clara hatte früher im Haus neben meinen Eltern gewohnt. Wir waren praktisch zusammen aufgewachsen. Sie war auch eine der wenigen, denen ich erzählt habe, was in den letzten Wochen bei mir los war. Ich hatte schlichtweg keine Lust, von allen mitleidige Blicke zugeworfen zu bekommen. Tatsächlich wussten nur Zayn und Clara von den Geschehnissen. 

Zaghaft legte sie eine Hand auf meinen Oberschenkel und strich darüber. „Keine Sorge, Lou, ab jetzt kann es nur noch bergauf gehen." - „Wenn du das sagst." Sie legte ihren Kopf auf meine Schulter. „Du bist erst 28, Lou. Das Leben steht noch vor dir. Das war jetzt nur ein kleiner Rückschlag. Und wenn ich ehrlich bin, bin ich froh, dass ich mich jetzt nicht mehr mit dieser Zicke anlegen muss." Ich lachte kurz auf. Clara hatte El wirklich noch nie gemocht. Ständig gab es passiv-aggressive Zickereien. Ständig musste ich El versichern, dass wir uns ja gar nicht mehr so oft mit Clara treffen mussten. Und ständig musste ich vor Clara rechtfertigen, wieso ich El liebte. 

„Du solltest meine Date-Beauftrage werden, Clara. Du hast ja offensichtlich einen guten Riecher, was das angeht." - „Keine Sorge, Lou. Wir finden dir schon noch deine Prinzessin. Oder deinen Traumprinzen." Augenblicklich drückte ich sie ein Stück von mir weg. „Was soll jetzt das heißen? Du weißt, ich bin nicht schwul!" Sie zog einen Mundwinkel nach oben. „Ich glaube dir ja." Es war offensichtlich, dass sie mir eben nicht glaubte. „Was soll das denn jetzt bitte? Wieso unterstellst du mir, dass ich schwul bin? Das bin ich nämlich definitiv nicht!" Reichten denn nicht acht Jahre Beziehung mit einer Frau als Beweis für meine Heterosexualität?

„Sorry, Lou. Ich wollte dich nicht angreifen. Lassen wir das Thema einfach sein, okay?" Nervös bohrte sie ihre Thermoskanne in den Schnee. „Ja, okay." Angepisst war ich trotzdem. Wie kam sie nur darauf, dass ich auf Männer stehen könnte? Ich hatte noch gar nie auch nur darüber nachgedacht, dass ich nicht hetero sein könnte. Wie kam sie darauf, dass es so sein könnte? 

„Okay, ich kann es nicht so stehen lassen. Meine Sexualität stand bei mir nie in Frage. Wieso setzt du mir jetzt solche Gedanken in den Kopf? Wie kommst du darauf, dass ich schwul sein könnte?" Sie rutschte wieder etwas näher zu mir, schmunzelte und nahm einen Schluck ihres Tees. „Ich hatte eigentlich auch noch nie großartig darüber nachgedacht. Bis ich vorhin beobachtet habe, wie du Zayn offensichtlich auf den Hintern gestarrt hast. Ich meine, ich kann es verstehen. Dieser Knackarsch in dieser engen Hose. Zum Anbeißen!" 

Ich hatte Zayn auf den Hintern gestarrt? Wann soll das bitte gewesen sein? Super, jetzt war ich noch verwirrter als ohnehin schon. Am Rande nahm ich wahr, dass unsere Mannschaft gewonnen hatte und Zayn und Toni sich in den Armen lagen, während ich eine Flasche Rum aus dem Schneeberg zog und mir davon etwas zusammen mit Cola in einen Becher füllte. 

Wie kam sie denn bitte darauf, dass ich Zayn auf den Hintern gestarrt hätte? Seufzend setzte ich mich wieder zurück auf meinen Platz neben Clara. „Nur fürs Protokoll. Ich bin nicht schwul und ich habe ihm auch nicht auf den Hintern gestarrt." Den letzten Teil zischte ich ihr leise zu, da sich Zayn gerade auf der anderen Seite von mir niederließ. Einen Arm legte er locker über meine Schultern und prostete mir zu. 

„Ich spiele ab jetzt nur noch, wenn du bei mir im Team bist, Herr Tomlinson. Sportlehrer sind tatsächlich doch zu etwas zu gebrauchen." Der Arm auf meiner Schulter war mir gerade mehr als unangenehm, vor allem nach der Unterhaltung, die ich eben noch mit Clara geführt hatte. „Du weißt, dass ich nicht nur Sportlehrer bin?" - „Ja, aber mit Mathe und Physik kann ich nichts anfangen. Ich frage mich eh, wie dir sowas Spaß machen kann" Seufzend setzte ich meinen Becher an und trank die Rum-Cola-Mische in einem Zug leer, bevor ich mich aus der Umarmung befreite und mich rückwärts in den Schnee fallen ließ. Was für ein wunderbarer Start in das neue Jahr!

Hey,
das ist meine erste Geschichte hier auf Wattpad. Ich hoffe, es ist einigermaßen nachvollzieh- und lesbar.
Über Kritik & Anregungen würde ich mich sehr freuen.
Love, H

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