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Die Sache Styles

Gerlinde war die erste, die reagierte. Flink wie ein Wiesel sprang sie von der Bank auf und huschte zu der Tür des Sitzungssaales. Bevor sie diesen allerdings betrat, drehte sie sich nochmal um und räusperte sich, um unsere ungeteilte Aufmerksamkeit zu erhalten.

„Es wird Zeit, dass dieses Mädchen einen anständigen Nachnamen bekommt. Styles, was ist das? Das ist doch kein Name!" Sie reckte ihr Kinn in die Höhe und straffe ihre Schultern.

Harry ließ meine Hand los und stiefelte schweren Schrittes zu ihr hinüber. Vor ihr baute er sich auf und hob seinen Zeigefinger bedrohlich in die Höhe. Er wirkte dominant und einschüchternd, Worte die ich sonst niemals mit ihm in Verbindung gebracht hätte.

„Jetzt hör mir mal zu, Gerlinde. Es geht hier nicht einfach nur um ein Mädchen. Das ist unser Mädchen. Deine eigene Enkeltochter. Das Kind deiner Tochter. Denk doch bitte endlich an ihr Wohlbefinden. Weißt du, wie es ihr dabei geht, wenn sie von ihrer Großmutter so behandelt wird? Weißt du, wie sehr es sie innerlich zerreißt, da sie dich doch eigentlich liebt? Aber diese Liebe hast du nicht einmal verdient. Du kannst so etwas wie Liebe gar nicht empfinden. Das hat schon Mia immer gesagt, deshalb hat sie ja auch ihre gesamte Kindheit und Jugend bei mir zu Hause verbracht."

Harry zog seine Augenbrauen zusammen und sah die Frau herausfordernd an. „Und Styles ist sehr wohl ein Nachname. Aber vielleicht werden wir ja wirklich bald ihren Namen ändern. Was meinst du? Violetta Tomlinson hört sich doch wundervoll an, oder?"

Mir klappte die Kinnlade herunter. Meinte er das wirklich ernst? Oder hatte er es nur gesagt, um Gerlinde weiter anzustacheln? Aber wenn er es jetzt ausgesprochen hatte, dann war es zumindest eine Idee, die ihm schon einmal durch den Kopf geschwirrt war.

Violetta Tomlinson.

Harry Tomlinson.

Es war unbeschreiblich, was alleine dieser Gedanke in mir auslöste. Mein Herz machte einen Salto, bevor es schwer in meiner Brust zu pochte begann. Schon alleine der Gedanke, Harry meinen Mann nennen zu dürfen, würde mich zum glücklichsten Menschen auf diesem Planeten machen. Und dann auch noch den Nachnamen mit ihm zu teilen...

Ich versuchte mich wieder etwas zu beruhigen, denn ich spürte, wie schwer mein Atem vor lauter Aufregung ging.

„Violetta Tomlinson? Das ist doch ein Scherz?" Harry schüttelte den Kopf und sah sie grinsend an. „Nein, ist es nicht. Dir sollte bewusst sein, dass Violetta jetzt zwei Väter hat, die sie über alles liebt. Da kann es schon passieren, dass Violetta Louis' Nachnamen annehmen wird. Genau wie ich."

Ich eilte schnell an Harrys Seite und umschloss seine Hand mit meiner, während Gerlinde so aussah, als würde sie aus allen Wolken fallen.

Ununterbrochen schüttelte sie den Kopf und öffnete immer wieder ihren Mund, um etwas zu sagen, dann knurrte sie plötzlich und schleuderte ihre Faust in Richtung Boden. Wie schon bei unserem ersten Zusammentreffen, damals bei uns in der Küche, wirkten ihre Gestik und ihre Mimik sehr infantil.

Wahrscheinlich war sie wirklich in dieser Entwicklungsstufe stehengeblieben. Anders konnte ich mir ihr Verhalten nicht erklären. Alleine schon diese Engstirnigkeit, die Emilias Mutter an den Tag legte, zeugte von Unreife. Normale Menschen legten eine solche Verhaltensweise bereits in ihrer Jugend ab.

Harry und ich blieben an der Tür zum Sitzungssaal stehen und ließen Danielle und Frau Fuchs vorgehen. Eleonor gesellte sich zu uns und legte ihre Hand an meinen Oberarm. Mit gerunzelter Stirn blickte ich auf diese Hand und hoffte, dass sie sie schnell wieder wegnehmen würde.

„Wenn sie sich da drin auch so verhält, dann hat sie gar keine Chance irgendetwas zu erreichen."

Sie fuhr mit ihrer Hand noch einmal auf und ab, so wie sie das früher immer gemacht hatte, wenn sie mir Mut spenden wollte, dann drehte sie sich um und ging in den Saal hinein.

Ich blickte zu Harry und wollte ihn schon entschuldigend ansehen, da ich wusste, wie er zu Annäherungen zwischen Eleonor und mir stand. Doch er schüttelte nur den Kopf, lächelte und legte dann liebevoll seine Lippen auf meine.

„Ich liebe dich, Louis. Lass uns das jetzt endlich hinter uns bringen", flüsterte er, während er mir sanft mit seinen Fingerspitzen die Haare aus dem Gesicht streichelte. „Ich liebe dich auch, Harry."

Er ließ seine Hand einmal über die Knopfleiste meines Hemdes fahren, bevor er nach meiner Hand griff und an meiner Seite den Sitzungssaal betrat.

Ich wusste nicht genau, was ich erwartet hatte, doch das war es nicht. Eleonor hatte uns über jedes Detail im Verfahren berichtet. Welche Anträge ausgefüllt werden mussten, wie unsere Rechtslage war, ja sogar, dass es im Amtsgericht ein Spielzimmer gab, in dem die Kinder würden warten müssen, bis sie angehört würden.

Fizzy hatte mich einmal gezwungen, mit ihr diese Ärzteserie anzuschauen, während ich auf Heimatbesuch war. Über zehn Staffeln lang, hatte ich im Halbschlaf neben ihr auf dem Sofa gelegen, während sie dieser jungen Ärztin dabei zugesehen hatte, weil sie eine Beziehung zu dem Oberarzt aus der Neurochirurgie aufgebaut hatte. Zwar hatte mich diese Serie kein bisschen interessiert, doch Fizzy zuliebe hatte ich es immer mit ihr angesehen.

Ich glaubte mich wage daran zu erinnern, dass es dort eine Folge gegeben hatte, in der zwei Frauen um das Sorgerecht ihres Kindes gestritten hatten. Das war in einem Gerichtssaal passiert, wie man ihn aus jeder x-beliebigen amerikanischen Serie kannte. Hoch oben auf dem Podest saßen die Richterin, gleich daneben der Zeuge, der gerade seine Aussage tätigen musste. An zwei Tischen gegenüber der Richterin saßen die beiden gegnerischen Partien.

So oder so ähnlich hatte ich es mir hier auch vorgestellt. Doch dieser Raum glich mehr einem Konferenzsaal, als einem Gerichtssaal. Es gab in diesem kahlen Raum nur einen großen Tisch, um welchen herum viele schwarze Lederstühle standen.

Die Richterin stand am Kopfende des großen Tisches, während Gerlinde und Danielle sich an einer Längsseite eingefunden hatten. Eleonor stellte sich gegenüber von Danielle an einen Platz und gestikulierte Harry und mir, dass wir uns gleich neben sie stellen sollten.

Harry stand nun zwischen Eleonor und mir, wie wir es abgemacht hatten. Schließlich war sie genau genommen sein Beistand und ich war nur sein Anhängsel.

Die Richterin blickte einmal mit musterndem Blick durch die Runde, bevor sie sich uns als Frau Schröder vorstellte. Dann bat sie uns, uns zu setzen und sagte gleich noch ein paar einleitende Worte.

Während sie Aktenzeichen und verlas und die wichtigsten Punkte noch einmal zusammenfasste, beobachtete ich Gerlinde, wie sie mit gestrafften Schultern dasaß und lächelte. Fast schon hätte sie sympathisch gewirkt, wäre da nicht ihr absolut arroganter Blick gewesen.

„Frau Brandner, so wie ich das sehe, beantragen sie alleine das Sorgerecht für ihre Enkelin. Ohne ihren Mann. Ist das korrekt?"

Völlig unbeeindruckt nickte die Angesprochene und gab außer einem kraftvollen „ja" keinen weiteren Kommentar dazu ab. Frau Schröder nickte und sah dann wieder in die Akten.

„Mögen Sie mir dann ihre Beweggründe schildern, Frau Brandner, warum sie diesen Weg gehen möchten?"

Die Richterin mit den kurzen roten Haaren, schwarzer Robe und einer Halbrandbrille sah Gerlinde aufmerksam an. Ich hatte mir sagen lassen, dass Großmütter gar nicht so selten das Sorgerecht für ihre Enkel beantragten. Jedoch kam das eher in Kreisen vor, in denen die Eltern ernsthafte Probleme wie Alkoholismus oder Drogenabhängigkeit hatten, die es den besagten Großmüttern praktisch unmöglich machten, nicht einzuschreiten.

Gerlinde nickte eifrig und bückte sich etwas zur Seite, nur um ein paar Augenblicke später einen randgefüllten Jutebeutel auf dem Tisch abzulegen.

„Was ist das?", fragte die Richterin mit einer hochgezogenen Augenbraue. „Beweise, die meine Aussage untermauern." Frau Schröder seufzte, während Danielle ihre Mandantin mahnend ansah und den Kopf schüttelte. „Nicht", zischte sie, bevor auch die Richterin wieder ihre Stimme erhob.

„Sie vergessen wohl, dass das eine Verhandlung des Familiengerichts ist, Frau Brandner. Bitte schildern Sie uns einfach nur Ihre Beweggründe. Beweise brauchen wir hier vorerst nicht. Wir werden zuerst in Ruhe die Sachlage bereden."

Frau Schröder stützte ihre Ellbogen auf den Tisch und verschränkte ihre Hände in der Luft. Ihre aufrechte Haltung und auch ihr Blick gaben ihr ein erhabenes Erscheinungsbild. Doch das war keineswegs negativ. Man wusste nur auf den ersten Blick, dass diese Frau wusste, wie viel Macht sie in diesem Saal hatte und wie sie diese einzusetzen hatte.

Die rothaarige Richterin machte zwar nicht den Eindruck, als wolle man mit ihr befreundet sein, doch sie sah uns alle mit demselben wachsamen Blick an. Nicht einmal verzog sie ihr Gesicht, während sie uns nacheinander musterte. Die Neutralität in ihrer Mimik ließ mich hoffen, dass auch genauso objektiv die Entscheidung später ausfallen würde.

Meine größte Angst war dennoch, dass sie tief in ihrem Herzen genauso homophob war wie die Frau gegenüber von uns.

„Violetta kann nicht länger dort bleiben. Diese Umgebung ist toxisch für ein Mädchen wie sie." Gerlinde legte ihre Hände auf dem Tisch ab und sah sich ihrer Sache sicher aus.

„Inwiefern toxisch?", fragte die Richterin mit einem leicht genervten Unterton. Aber vielleicht hatte ich mich auch überhört. Wunschdenken ließ ja manche Dinge anders erscheinen, als sie in Wirklichkeit waren.

„Toxisch insofern, dass ihr die völlig falschen Werte vermittelt werden. Außerdem hatte das Mädchen ja gar keine Zeit, um ihre Mutter zu trauern, da hat Harry sich schon den nächsten Lover angelacht. Darüber hinaus habe ich Beweise dafür, dass die beiden meine Enkelin misshandeln."

Wow, sie hatte ihre Prioritäten wunderbar gesetzt. Ich fragte mich, ob sie die Punkte auf ihrer Liste absichtlich als Klimax angeordnet hatte, oder ob bei ihr das Wohlergehen ihrer Enkelin wirklich erst an letzter Stelle kam.

Ein Räuspern riss mich aus meinen Gedanken. „Diese Beweise sind absolut nichtig. Sie haben diese Bilder völlig falsch interpretiert", hörten wir die bestimmte Stimme von Frau Fuchs.

Frau Schröder nickte etwas, blickte zurück auf einen Schrieb vor ihr und sah dann wieder in die Runde. „Erklären Sie mir bitte zuerst diese Familienkonstellation."

Ihr neugieriger Blick wanderte von Harry zu Gerlinde, darauf wartend, wer von beiden zuerst sprechen würde.

„Gerlinde ist die Mutter meiner verstorbenen Frau", erklärte Harry und sah etwas betrübt zu Gerlinde. Frau Schröder nickte verstehend, dann sah sie zu mir. „Und Sie sind?", erkundigte sie sich dann.

„Das ist sein neuer Toyboy. Ich sagte ja bereits, dass er Violetta nicht einmal genügend Zeit gelassen hat, um ihrer Mutter hinterherzutrauern, bevor er schon den Nächsten ins Haus geholt hat." Ich sah zu Harry, der sich gerade ein Seufzen nicht verkneifen konnte.

Nervös faltete ich meine Hände in meinem Schoss. Eleonor hatte uns bereits erzählt, dass es nicht üblich war, den neuen Partner eines Elternteils zu einem Sorgerechtsstreit mitzunehmen. Hoffentlich würde Frau Schröder mich nicht in hohem Bogen wieder hinauswerfen.

„Ich möchte Sie bitten, in diesem Raum eine solch despektierliche Ausdrucksweise zu unterlassen", erwiderte die Richterin mit mahnender Stimme in Richtung Gerlinde. „Möchten Sie sich vielleicht selbst vorstellen?", fragte sie nun mich direkt.

Schnell nickte ich und setzte mich gleich etwas aufrechter hin. Harry legte derweil seine Hand auf meinen Oberschenkel und drückte kurz ein wenig zu. „Mein Name ist Louis Tomlinson und ich bin Harrys Lebensgefährte." Die Richterin nickte und machte sich eine kurze Randnotiz in eine der Akten.

„Spielen Sie dann auch in Violettas Leben eine Schlüsselrolle?" Vorsicht deutete ich ein Nicken an, bevor ich zu Harry sah, der mir aufmunternd zulächelte. „Ich würde schon sagen, ja. Ich wohne ja mittlerweile bei den beiden und Violetta hat gesagt, dass sie mich jetzt auch als ihren Vater ansieht." Mein Herz hämmerte in meiner Brust, als ich an die Szene heute Morgen in der Küche dachte, als sie mich indirekt 'Papa' genannt hatte.

„In Ordnung." Damit sah sie wieder zu Gerlinde und hob erwartungsvoll eine Augenbraue. „Frau Brandner, möchten Sie bitte weiter ausführen, warum Sie der Ansicht sind, Violetta würde in diesem Haushalt misshandelt werden?"

Gerlinde straffe ihre Schulter und ließ ihren Blick zu dem Jutebeutel schweifen, der noch immer neben ihr auf dem Tisch lag. Man sah ihr an, dass sie praktisch auf heißen Kohlen saß und am liebsten alle zerstörerischen 'Beweise' aus diesem Beutel ziehen wollte.

Ich fragte mich, was da drin wohl lauerte, denn Harry und ich waren uns beide keiner Schuld bewusst.

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Harry Tomlinson oder doch lieber Louis Styles?

Was haltet ihr von der Richterin?

Und was für 'Beweise' befinden sich in Girlandes Tasche?

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