Kapitel 7
Mein Herz tat weh, meine Gedanken kreisten, mein Körper fing an zu jucken....
So unerträglich.
"I-ich möchte gehen..." stammelte ich in sein Hemd. Er verneinte.
Ich solle hierbleiben, wegen den Medikamenten.
Ich schluckte. Ich wollte nicht hier bleiben. Auf engsten Raum mit ihm. Und gleichzeitig wollte ich es doch.
"D-dann gib mir bitte einen Pulli zum schlafen.... U-und... zeig mir wo das Bad ist... Ich möchte baden..." murmelte ich und drehte nun mein Gesicht vom Hemd weg. Endlich löste er sich von mir. Endlich und Leider.
Ich folgte ihm stumm als er loslief. Wir gingen kurz in sein Zimmer und er gab mir ein Shirt und eine Shorts zum Schlafen. Okay.. In die werde ich nicht reinpassen...
Dann zeigte er mir das Bad und ließ mich auch schon alleine.
Ich musste mich auf die Suche nach Handtüchern machen. Während ich sie suchte wurde das Jucken immer schlimmer.
Als ich sie endlich fand, legte ich mir eins zurecht und schaute nach ob die Tür auch abgeschlossen war.
Ich wusste, was passiert wenn dieses Jucken auftaucht... Ich wollte nicht das er das sah.
Vorsichtig stieg ich in die große Badewanne und drehte den Wasserhahn auf. Fast schon erschrak ich mich, weil das Wasser warm war. Sowas hatte ich lange nicht mehr.
Ich fand schnell raus, wie man auf die Duschbrause wechselte und stellte die Temperatur auf heiß. So heiß, bis ich an meine Schmerzgrenze gelangte.
Es tat weh. Es tat so schön weh. Ich griff mir eine Flasche Duschgel und verteilte etwas auf meine Hand, ehe ich anfing mich einzuseifen. Das beinahe kochend heiße Wasser, floss weiter seine Bahnen über meinen nackten Körper.
Doch meine Gedanken hörten nicht auf. Mein Herz tat auch immernoch weh. Ich fasste mir an die Brust, da wo mein Herz war. Unbewusst krallte ich mich in meine Haut. Und zog meine Hand runter.
Mein Herz tat so weh. Ich wollte es am liebsten ausreißen. Und den ungedachten Gedanken, führten meine Hände aus. Ich kratzte. Ich kratzte meine Brust auf. Der Schmerz, der dabei entstand, tat so gut.
Ich achtete nicht darauf, wie viel ich kratzte oder wie heftig. Ich wollte einfach dass es aufhört. Dieser Schmerz im Herzen. Diese Gedanken. Kennt ihr das?
Wenn ihr euch beim rasieren oder so ohne es zu wissen schneidet? Oder anderweitig unbewusst verletzt?
Es tut erst dann so richtig weh, wenn man es sieht.
So auch hier.
Als ich die Brause nahm um mich abzubrausen, schaute ich auf meine Brust. Da wo mein Herz war, war alles rot. Kleine blutrote Punkte waren zu sehen. Und die Streifen, die meine Nägel hinterließen. Sowas war lange nicht mehr vorgekommen.
Mir stiegen die Tränen in die Augen, als ich dies sah. Und von meiner Brust ging ein Schmerz ab. Ein Schmerz, der durch das heiße Wasser noch intensiviert wurde.
Ich habe das seit Jahren nicht mehr gemacht. Selbstverletzung. Zumindest Sichtbare.
Frische Wunden wären bei Kunden nicht gut angekommen.
Ich kriegte Panik. Was wenn Jonathan das rauskriegt?
Warum mache ich mir darüber eigentlich Gedanken...?
Irgendwie fühlte ich mich auf einmal leer. Mein Blickfeld verdunkelte sich, wie bei einem Tunnelblick. Ich dachte nichts, ich sah nicht wirklich was. Ich existierte in diesem Moment nur.
Wie in Trance wusch ich meine Haare und drehte den Wasserhahn zu.
Ich trat aus der Badewanne und fiel fast hin, was mich wieder in die Realität holte. Kurz stützte ich mich an der Badewanne ab und ließ mich an ihr hinabsinken. Mir war schwindelig. Mein Kopf sank an den Rand der Wanne und von meinen blonden Haaren tropte das Wasser. Ein paar Mal atmete ich tief ein und wieder aus, ehe ich wieder aufstand.
Langsam trat ich an den großen Spiegel heran. Mein Spiegelbild sah erbärmlich aus. War das wirklich ich?
Es sah so fertig aus. Diesen Anblick hatte ich schon beinahe vergessen.
Meine Brust war komplett rot und pochte vor Schmerz.
Ich griff zu dem Handtuch und trocknete mich ab, ehe ich Jonathans Sachen anzog.
Der Stoff brannte etwas auf der Wunde, doch ich schluckte den Schmerz.
Ich schloss die Tür auf und verließ das Bad. Dabei musste ich die Shorts festhalten damit sie nicht rutschte.
Im Wohnzimmer traf ich auf Jonathan.
"Ich hab Essen gemacht. Okay. Gut. Ich habs bestellt." scherzte er. "Danke. Kein Hunger. Ich würde gerne schlafen." sagte ich und schaute nach draußen. Es war schon dunkel.
Jonathan brummte ein wenig und zog mich in sein Zimmer.
"Gut. Schlaf in meinem Bett." sagte er.
"Und du...?" fragte ich zögerlich. "Na, ich schlaf im Wohnzimmer." grinste er und zeigte mit dem Daumen in Richtung des genannten Zimmers. "Nein. Das möchte ich nicht." protestierte ich. Auf einmal kam er mir näher. Mein Herz klopfte. Ich möchte nicht, dass er mir so nah ist...
"Ich bestehe drauf." bestimmte er. Seine Augen funkelten wieder die meinigen an.
Er lief auf mich zu und aus Reflex lief ich zurück, bis ich am Bettende ankam.
Dieses Herzklopfen sollte aufhören.
Er beugte sich zu mir und ich konnte nicht verhindern, dass ich unsanft auf dem Bett landete. Jonathan fuhr jedoch sein Treiben fort und war mir wieder ganz nah. Er lag fast auf mir. War nur wenige Zentimeter von mir entfernt, die er aufrecht erhielt weil er sich am Bett abstützte. Ahhhh... Dieses Herzklopfen. Mir verschwamm wieder alles vor den Augen. Verdammt, Jonathan!
Sein Gesicht war nun neben meinem.
"Gute Nacht, Jamie...~" hauchte er mir ins Ohr und richtete sich auf. Entrüstet starrte ich ihn an, doch er grinste nur siegessicher. Dann verließ er auch schon den Raum und schloß die Tür.
Ich war nun alleine. In diesem riesigen Zimmer. Auf diesem riesigen Bett.
Ich schmollte. Was sollte das eben...? Wollte er mich ärgern?
Da er wohl die Debatte gewonnen hatte, drehte ich mich um und legte mich ins Bett. Als ich dabei gegen meine Brust kam, zog ich scharf Luft ein. Durch das Shirt tat es mehr weh.
Vorsichtig deckte ich mich zu.
Die Bettwäsche roch nach Jonathan. Und sie war warm. Fast so wie seine Umarmung.
Mit diesem Gedanken, schlief ich langsam ein.
Ahhhhh.... Dx
Das ist das längste Kapitel bisher. Mal sehen ob sich das noch ändert. :"D
War so im Schreibfluss und habe kein richtiges Ende gefunden, für das Kapitel. xD
Ich hoffe es gefällt euch. :3
Eure Vitani~
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