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Kapitel 3 - Unter dem Mond

Ich mochte die Pfaueninsel gerne, vor allem in der Abendröte. Wenn das grüne Gras in tiefes Rot getaucht wurde und die letzten Strahlen der Sonne über den Horizont der Stadt glitten. Eigentlich war es kaum zu glauben, dass wir hier noch immer in der Stadt waren. Diese Insel war wie eine andere Welt und die Meierei wirkte wie ein stiller Wächter zu dieser Welt. Wo ich so darüber nachdachte, stimmte es eigentlich sogar. Jedenfalls für mich.

Wir standen am Wasser und blickten in den Sonnenuntergang. Wenn die letzten Strahlen der Sonne verschwunden waren, würde Levi sich verwandeln. Und würde dann eine schlimme Nacht erleben.

Noch während wir anderen auf das Wasser schauten, zog er sich neben mir aus.

Beim ersten Mal war das ebenfalls ziemlich befremdlich und ich hatte mich mehr geniert als er. Dazu sei gesagt, dass Levi einen recht ansehnlichen Körper hat und ich Kati bis zu einem gewissen Grad schon verstehen konnte. Er war für einen Jungen seines Alters... für einen menschlichen Jungen seines Alters, wirklich gut gebaut und durchtrainiert. Hinzu kam, dass er einen verdammten Gott zwischen den Beinen hatte. Als ich das Ding zum ersten Mal gesehen hatte, dachte ich es wäre ein dicker langer Ast. AHH! Genug davon!

Er zog sich jedenfalls neben mir aus und begann langsam ans Ufer zu treten. Wie ihr sicherlich schon gemerkt habt, bin ich nicht unbedingt für dieses Boy-Love-Genre, dennoch bin ich ein Ästhet und gerade in diesen Momenten konnte ich nicht anders, als hinzusehen. Diesen jugendlichen geschmeidigen Körper im roten Licht der untergehenden Sonne zu sehen, war etwas außergewöhnliches. Etwas schönes und erhabenes. Wie seine weichen Haare in der abendlichen Brise sacht wehten und seine gut definierten Muskeln sich unter seiner Haut bewegten, wenn er weiter ging. Ich schäme mich nicht das zu zugeben, aber ich finde Leviathan in seiner menschlichen Gestalt wunderschön. Und jetzt tut bloß nicht so, als ob es euch nicht auch schon mal so gegangen ist, wenn ihr irgendwo einen schönen Menschen gesehen habt.

Er stieg weiter ins Wasser und schließlich tauchte er unter. Gerade als die Sonne hinter dem Horizont verschwand, erstrahlte die Wasseroberfläche. Levi veränderte seine Gestalt. Dies war tatsächlich das einzige, was ich niemals zu Gesicht bekommen habe. Aber bei allen. Keiner der Vier hatte mir jemals direkt gezeigt, wie sie sich veränderten. Ich hatte sie zwar nie gefragt, stellte mir aber vor, dass es womöglich etwas sehr privates war.

Das Leuchten wurde intensiver und verschwand dann plötzlich. Die ruhige Wasseroberfläche geriet in Wallung und die ersten Tentakel streckten sich dem Himmel entgegen. Und mit ihnen erhob sich ein gewaltiges schuppiges Haupt. Leviathan war wie eine Mischung aus Hai, Kraken, Krebs und noch einigen anderen Wasserlebewesen. Ihn wirklich beschreiben zu können, dazu fehlten mir schlicht die Worte. Er war imposant, strahlte Macht und Erhabenheit aus, aber auch Gefahr und Tod. Seine blau leuchtenden Augen erfassten mich und ich hörte ihn in meinen Gedanken.

-Fürchtest du das Wasser?-

-Nicht mehr als die blauen Wellen und den klaren Regen.-

Als Leviathan sich zum ersten Mal verwandelt und er gemerkt hatte, dass ich panische Angst hatte, fragte er mich diese Worte und gab mir gleich darauf diese Antwort. Es war für uns beide eine Art Versicherung. Er fragt mich diese Worte und wenn ich darauf mit diesem Satz antwortete, dann war alles in Ordnung. Sollte ich nicht antworten, wusste er, dass ich mich wieder vor ihm fürchtete. Es war zu einem Ritual geworden. Zu einem Ritual, welches gegenseitiges Vertrauen ausdrückte.

Ich lächelte ihm entgegen und er schloss seine Augen. Ich spürte die Erleichterung in seinen Gedanken. Keine Sorge Levi. Ich werde nicht gehen.

Langsam zog der Mond über den Himmel und die drei restlichen Geschwister begaben sich in Position. Moth kniete sich nieder und legte seine Hände auf die Erde. Roxie machte Bewegungen dem Tai Chi nicht unähnlich und brachte so den Wind mit sich. Phi legte sich ans Ufer und ließ ihre Hände ins Wasser gleiten. Was nun auch passieren würde, ich hoffte, dass niemand etwas mitkriegen würde.

Ich konnte nichts weiter tun, als am Ufer stehen zu bleiben und meine Finger zu kneten. Ich war schrecklich nervös.

Mein Blick schweifte immer wieder von Leviathan, rüber zu seinen Geschwistern und umgekehrt. Ich wusste zwar nicht, wie man sich dabei fühlte, aber für mich war es so, als ob mein Kind gerade auf eine Operation vorbereitet wurde und ich konnte nichts weiter tun, als im Wartezimmer zu sitzen und darauf zu hoffen, dass alles gut ging. Es war ein furchtbar beschissenes Gefühl.

Die Minuten zogen vorbei und wurden zu Stunden. Bis der Vollmond seinen Zenit erreicht hatte und direkt auf uns danieder schien. Ich spürte in meinen Gedanken wie Leviathan sich begann zu winden und wie die Pein durch seinen Körper schoss. Irgendwie konnte ich es spüren.

Es war ein Gefühl, als würden meine Nerven verbrannt werden, nur um sich kurz darauf wieder zu regenerieren und erneut zu verbrennen. Moth hob seine Hände und ich sah wie grünes Licht von ihnen ausging. Aus dem Wasser erhoben sich gewaltige Erdmassen, die Leviathan unter sich begruben und anschließend zu festem Stein wurden. Damit hatte er ihn festgekettet. Roxie brachte den Wind dazu, zu einer großen Kuppel zu werden, welche die Meierei und Leviathan umschloss. Ich konnte nur mutmaßen, dass diese Kuppel schalldicht war und dafür sorgte dass seine gequälten Schreie nicht über ganz Berlin zu hören waren. Und Phi brachte das Wasser zum kochen. Die Hitze ihres Feuers erwärmte das Wasser auf Temperaturen die jedes normale Lebewesen binnen Minuten gar werden ließ, doch für Leviathan schien es eher ein beruhigendes Bad zu sein. Ich konnte förmlich spüren, wie das Wasser seinen angestrengten Körper beruhigte und seine tiefen brüllenden Schreie  leiser wurden.

Immer mal wieder öffnete er seine Augen und ich konnte seinen Blick auf mir spüren. Als ob er sichergehen wollte, das ich noch da war. Mein kleiner Levi. Ich sagte doch schon, dass ich bis zum Ende bei dir bleiben werde.


Als die Nacht ihr Ende fand und der Morgen graute, waren wir alle erschöpft. Ich würde für Levi eine Entschuldigung schreiben und den Lehrern sagen, dass er heute nicht kommen würde. Zum Glück war seine Lehrerin keine von diesen pedantischen Mistkühen, die auf jeden Fall einen ärztlichen Attest haben wollten. Nicht zuletzt, weil Levi eigentlich immer da war und auch gute Noten schrieb.

Als wir endlich zu Hause ankamen, waren wir froh, es uns im Wohnzimmer gemütlich zu machen.

„Bevor wir ins Bett gehen, will euch noch eine Frage stellen. Habt ihr anderen ebenfalls solche Flüche am Start, von denen ich wissen müsste?"

Als ein einstimmiges Nein kam, war ich beruhigt. Nicht nur, weil die anderen Nächte wieder sehr entspannt werden würden, sondern auch, weil ich nicht ertragen hätte, die anderen ebenfalls leiden zu sehen. Diese eine Nacht war das mit Abstand schrecklichste was ich je durchmachen musste. Meinen eigenen Neffen so leiden zu sehen und ohnmächtig daneben zu stehen war eine Folter, die ich hoffentlich nicht wieder erleben musste. Auch wenn ich es besser wusste. Solange wie Levi und die anderen bei mir waren, so würden die Chancen steigen, dass ich abermals eine solche Nacht miterleben musste.

Ich fürchtete mich zwar vor dem Gedanken, aber kneifen konnte und wollte ich auch nicht. Ich bildete mir ein, dass ich in dieser Nacht ein wichtiger Anker für Levi war und dass er ohne mich, wohl noch mehr gelitten hätte. Und selbst wenn es nur Einbildung war, so fand ich diesen Gedanken beruhigend.

Levis Kopf ruhte auf meinem Schoß und gedankenverloren strich ich ihm durch die Haare. Ich spürte wie Hände von hinten meinen Kopf nahmen, ihn sanft nach hinten dehnten und sich plötzlich weiche Lippen auf meinen befanden. Ich war zu erschöpft um mich dagegen zu wehren. Roxie löste sich von mir und lächelte mich an.

„Was du heute für ihn getan hast, hätten nicht viele getan. Danke, dass du für ihn da warst.", flüsterte sie mir zu und ging dann. Es war unnötig mir dafür zu danken. So etwas sollte selbstverständlich sein. Aber ich verstand sie. Wie viele andere Menschen hätten einem leidenden Monster zur Seite gestanden und darauf gehofft, dass es ihm nach dieser Nacht wieder gut gehen würde? Wie viele Menschen würden das überhaupt so handhaben, wie ich?

Auf der gegenüberliegenden Couch saß Moth und Phi lag auf seinem Schoß. Die beiden waren schon längst ins Reich der Träume abgedriftet. Moth streichelte seiner Schwester unbewusst den Kopf und Phi wiederum lächelte sanft, als sie seinen Duft einatmete. Ich blickte ein letztes Mal zu Levi, ehe auch mir die Augen zu fielen.


Ich konnte nur hoffen, dass Dhalia und Nadine nicht so früh klingelten und wieder mal Frühstück haben wollten.

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